Moin und gleich erste Fragen zum Dual CS2235 Q

  • Moin! Nach wochenlangem mitlesen wollte ich mich mal vorstellen und gleich die ersten Fragen stellen.

    Ich bin Leif aus Hamburg und habe die Zeit meines Konfirmandenunterrichts (86-88) damit verbracht,

    nahezu jedes Wochenende zum Hamburger Hi-Fi-Spezialisten Wiesenhavern zu fahren, um zu ergründen,

    wie die Stereoanlage aussehen sollte, die ich mir von meinem Konfirmationsgeld leisten kann

    (Der Deal war damals für nahezu alle aus unserem Konfirmationskurs: Man heuchelt 2 Jahre Gläubigkeit und lügt einmal vor Publikum und bekommt dafür so viel Geld, wie man durch Zeitungsaustragen nicht ansatzweise verdienen konnte; die einzige Frage, die sich den Leuten damals stellte, war "Stereoanlage oder Mofa?").

    Die Anlage meiner Wahl wurde dann: Yamaha AX500, Yamaha TX500, Yamaha K-720, Denon CD irgendwas und (Tusch!) DUAL CS 2235 Q.

    Nachdem letzterer sich Anfang der 90er durch seltsame Geräusche, die man auch beim Überspielen auf MC hörte, ins Aus bzw. auf den Recyclinghof maneuvriererte und ich 1993 daraufhin fast alle mein Platten durch CD´s ersetzte und verkaufte (und sie heute für ein Vielfaches wieder kaufe...) war das Thema Plattenspieler für mich Historie. Mit Beginn des Streamingzeitalters kamen jedoch eine Punk-Attitude, so nach dem Motto, wenn ihr jetzt alle mit Streaming in die Zukunft geht und die Bands ruiniert und den Wert der Musik nicht mehr zu schätzen wisst, mache ich halt das Gegenteil und kehre für die Platten, die ich nicht im Auto auf CD oder bei der Hunderunde auf dem Smartphone höre, auf Vinyl zurück. Nach 2 Wochen meist tagelanger Recherche wurde mir klar, dass Neugeräte im schicken Pro-Ject-Style oder gar ein Transrotor (1988 heiß begehrt, aber für Schüler unerschwinglich) meinen Anforderungen (Vollautomatik plus Direktantrieb) nicht gerecht wurden, denn ich wollte mich in Sachen Komfort ja nicht verschlechtern. Die aktuellen Dual und Thorens haben, zusätzlich zum Riemenantrieb, allesamt derartige Nachteile in Qualität und Optik , dass ich dafür keine 750-1000+ € ausgeben wollte. Folglich wurde das Ziel, den besten vollautomatischen Direkttriebler zu finden, den es gab, der Zeitgleich die Kriterien "Hochglanz" und "Tonarm in schwarz" erfüllte, da Silber abseits polierten Aluminiums und Chrom für mich ein No-Go ist. Es lief somit zwangsläufig auf einen JVC-QL-66 F hinaus, wobei es so aussieht, als müsste ich mit der Suche Monate, wenn nicht Jahre verbringen. Für die Übergangszeit und für die anderen zwei Haupt-Stereoanlagen im Haus, lag folglich nahe, einen günstigeren Plattenspieler zu finden und somit fiel die Wahl auf den aus meiner Historie logischen Nostalgieplattenspieler Dual CS 2235. Den ersten, den ich erstehen konnte, plagt lediglich ein Kabelbruchproblem, welches sich mit Panzertape übergangsweise lösen ließ. Gestern kam Nummer 2 hinzu, der in die Hände eines Jungspunds Anfang 20 geraten war, der nach Betätigen der Start-Taste nach eigenen Angaben den Tonarm immer manuell auf die Platte geführt hatte, weil er sich der Automatik nicht bewusst war. Ergebnis: An dem Plattenspieler funktioniert alles, nur nicht die Tonarmführung zur Platte nach dem Betätigen der Start-Taste (Anheben, Stop, Rückführung). Falls dies wirklich in der manuellen Zuführung begründet ist, was kann da kaputt gegangen sein? Ein Plastikzahnrad? Oder kann man da etwas einstellen? Oder woran kann es sonst liegen und was kann man dagegen tun? Vielen Dank im Voraus und Grüße aus Hamburg!

  • Hallo Leif,


    mit großer Wahrscheinlichkeit findest du unter "Steuerpimpel" die Lösung deines Problems. Davon ausgehend, dass der besagte Vorbesitzer kein Bewegungslegastheniker war, geht eigentlich von der manuellen Bedienung des Tonarms nichts kaputt

    Micha

  • "Steuerpimpel"

    jupp, ist halt ein Verschleißteil und ab einem gewissen Alter löst er sich auf. Wir können Dich aber beruhigen diese Reparatur ist für den Dualliebhaber die leichteste Übung zum Einstieg ;)

    Ach ja und Punkt zwei der immer zu erledigen ist: Cinchstecker austauschen, die sind echt grottig.

    Ansonsten ist das ein sehr guter und zuverlässiger Spieler.

    VG

    Kai








  • Die Sache mit der Konfirmation war 1978 auch nicht anders, Konfirmandenunterricht ertragen, an Weihnachten in die Kirche, unser "Schwarzkittel" hat nie kontrolliert und die Frage aller Fragen: Geht die "Konfirmationsmiller" für eine echte HiFi-Anlage oder eine "Moff" drauf. Ich entschied mich als eher Stubenhocker für HiFi, einen Dual CS 1225-1, Universum Senator 70 Steuergerat und In Deutschland hergestellte Universum 2-Wege-Lautsprecherboxen, die im Test bei der Stiftung Warentest Sieger waren. Das Geld reichte zunächst nicht für das zugehörige Kassettendeck von Quelle. Der CS 1225-1 würde schon knapp zwei Jahre später durch einen silbernen CS 731Q ersetzt (als Schüler, man gönnt sich ja sonst nichts?), ein Jahr später kamen dann Dual CV 1100, CT 1140, (mit Dual CL 720) mit zeitlichem Abstand C820 (alles silber) Rack 3020 und LF2 Füße dazu.

    Dummerweise alles (außer Boxen, Rack und LF2) später verkauft, dafür CV 1260, CT 1260-1, C826 und CS 630Q rein nach Prospekt verkauft. Qualitativ ein Abstieg, richtig "warm" war ich mit den Geräten nie geworden, auch nicht mit dem CS 630Q. Das leichte Plastikgehäuse, von unten hohl, der bei Automatikbewegungen knarrende Tonarm und das dünn spielende ULM 166E, das war Kreisklasse, der CS 731Q Champions-League. Das C 826 klang schlechter als das C 820. So eines habe ich inzwischen wieder, wenn Kassette, dann C 820. Dem CV 1260 fielen bald die VU-Meter-Lampen aus, der Austausch war aufwendig, ein übler Drahtverhau verglichen mit den Geräten der International-Reihe. Später dann gab es eine Kanalungleichheit. Wirklich gut war, trotz Plastikgehäuse, der Tuner CT 1260-1.

    Das ist die Anlage, der ich nicht hinterher trauere, da habe ich mich mit den Audiophile Concept Geräten verbessert. Den CS 630Q hatte ich aber vor kurzem wieder auf dem Tisch, um ihn gründlich zu revidieren. Den Dreher wollte damals mein Bruder haben, mottete dafür seinem CS 1237 ein.


    Später hatte ich auch eine Zeit den weitgehend baugleichen CS 2235Q, der knarrte immerhin nicht und die Tellermatte eignete sich auch nicht als Grabsteinmaterial.


    Nun ist der CS 750-1 Hauptdreher, in Reserve steht noch ein CS 721 ( den ich momentan höchstens gegen einen silbernen CS 731Q tauschen würde) und im Arbeitszimmer tut ein silberner CS 626 (wenn schon kein CS 731Q) Dienst.


    Also: Willkommen im Dual-Universum. Ein Leben mit einem Dual-Dreher ist natürlich möglich, aber zwei sind besser und wo Platz für zwei ist....


    Und dann all die faszinierenden Kassettendecks, Verstärker, Tuner, Lautsprecher; all das auch noch in so schönen Farben und Ausführungen... Ach, man kann für einen Dreher auch mehrere Tonabnehmer bereit halten, daran verschiedene Nadeln betreiben.


    Das Ganze nennt sich Dualitis, ist hochgradig ansteckend, die Symptome werden im Verlauf nicht weniger, sondern mehr und es gibt garantiert keinen wirksamen Impfstoff.



    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Moin Leif,


    Erstmal Glückwunsch zum Wiedereinstieg!

    Mit dem 2235Q hast du damals und heute einen technisch ganz weit vorne mitspielenden Dreher erstanden. Er mag aus heutiger Sicht keinen Schönheitspreis gewinnen, ist aber eben ein Kind seiner Zeit :)


    Zum öffnen des Drehers gibt es eine schöne bebilderte Anleitung:



    Meine Revision des Drehers habe ich hier dokumentiert. Das.du also über weitere Probleme stolperst lohnt ein Blick hier rein:


    Grüße,

    Marcel

  • Willkommen im Board.

    Mit dem 2235 hast Du einen Geheimtipp unter den Direkttrieblern. Aus technischer Sicht bedarf es nicht mehr ...

    Ein feines Gerät.

    Gruß Christian


    _________________


    Ich suche folgende LPs von Pearl Jam: Live on two legs, Lost Dogs, rearviewmirror

  • Hallo,

    das was Du beschreibst ist einen verschlissenen Steuerpimpel zuzuordnen.

    Es gibt diese Teile bei revisound. Der Austausch ist nicht sonderlich schwierig.


    Hier findest Du die Serviceanleitung vom CS 630Q (baugleich CS 2235Q bis auf die Repeat Funktion)

    https://www.dual-hifi.de/dual-service/serviceanleitungen/


    Gruß

    Marcus

    Marcus Kühner
    www.dual-hifi.de


    High End: Clearaudio mit Tonarm Magnify und Benz Wood, CS 750 mit Benz ACE-H, Golden 11 mit MCC 120, McIntosch MA 6600, Teac VRDS 25X
    Home Office: Golden Stone, AVM V3, Marantz CD 72, Akai GX 77, Nubert Aktiv
    Hobby Keller: Dual CV 1450, CT 1450, C844, C 846, CE 2000, 1219, Philips N7150

    Oldi-Ecke: C 939, TG 29, CL 380, 1209, Telefunken Concertino 301

  • Hallo,


    ja, die heftigste Arbeit ist: Gehäuse öffnen. Der Rest ist Kinderleicht. Sofort kann man auch mal schauen ob der Schmierstoff harzig wird (was man durch Reinigung und Neuschmierung beseitigen kann).

    Wenn das ULM-System angebracht ist: als neue Nadel lohnt sich eine Ortofon 20.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Es gibt auch hervorragende Steuerpimpel beim Forenmitglied Oli62!

    Einfach ne PN schreiben und er sagt dir dann wie es mit der Bezahlung etc läuft!

  • Hallo,


    Dank der Anleitung hab ich auch schon mehrere der Dreher "ausgezogen".

    Die ist einfach nur genial.

    Aufpassen sollte man dennoch. Immer vorsichtig arbeiten und Schritt für Schritt.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Hi Marcel,


    tja, war heute beim Optiker, hab' jetzt 'ne neue Brille! ;) Aber freut mich, wenn euch die Anleitung gefällt... :)


    Gruß

    Wolfgang




    Gruß

  • Definitiv! Ich hab's beim ersten Dreher ohne die Anleitung geschafft, dafür 2-3 Nasen abgebrochen... Daher ist die Anleitung wirklich hilfreich :thumbup::thumbup:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.