Auflagekraft M91MG-D

  • Hallo Forum,

    vermutlich schon gefühlt Tausendmal diskutiert - ich finde die Antwort aber nicht.

    Gerade einen 1228 fertig restauriert. Am TK25 ist ein Shure M91MG-D verbaut. Darin steckt der originale Shure Hi-Track Einschub in grau. Meine Frage: Welcher Auflagekraftbereich ist für diese Nadel angegeben? Im Kotschenreuther finde ich 15 mN für die DN 330 und auch für die DN 320. Kommt mir aber doch recht gering vor. Ist das praktikabel?

    Danke,

    Gruß,

    Rainer

  • Danke Clemenzzz,

    Danke Peter,


    der Einschub heißt dann N91G. Dann lass´ich die 15 mN - sind zwar am oberen Ende, sollten aber auch auf Dauer gehen.


    Nochmals Danke für die superschnelle Hilfe,


    Rainer

  • Hi Rainer !

    Dann lass´ich die 15 mN - sind zwar am oberen Ende, sollten aber auch auf Dauer gehen.

    Bei Auflagekräften am unteren Ende besteht immer die Gefahr, daß die Nadelspitze in der Rille schlingert und keinen richtigen Kontakt zur Rille hat und / oder durch die Modulation ausgehebelt wird. Je nach Armkonstruktion und Lagerreibung braucht es einen Moment, bis sie wieder Kontakt hat und das führt zu Störungen, Aussetzern und - latent möglichen - Beschädigungen der Rillenflanken.


    Alles nicht wünschenswert, daher orientiert man sich im Normalfall daran, was der Hersteller der Nadel an unterem und oberem Auflagebereich angibt, die *für die Nadel* anwendbar sind, man aber das Gesamt-Arrangement sehen muß. Dafür gibt es dann die empfohlene Auflagekraft, die irgendwo in der Mitte liegt. Wie die 1.0p (10mN), die für den N91G vorgeschlagen werden.


    Ist man sich über die Leichtigkeit des Armaufbaus unsicher, ist es immer besser weiter nach oben zu gehen, um eine ordentliche Abtastung zu gewährleisten.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Naja Peter,


    das Gerät ist ja etwa 45 Jahre alt. Die Tonarmlagerreibung ist vielleicht nicht mehr so wie sie damals war. Eigentlich können wir das nur abschätzen und nicht messen. Sogar die empfindlichsten Messdosen, die ich zur Verfügung habe, schaffen es nicht, die vielleicht 100 - 200 µN brauchbar aus dem Verstärkerrauschen rauszubringen. Darum bin ich da lieber nicht an den unteren Auflagekraftgrenzen. Ich denke, da sind wir uns einig - der Aufbau des Tonarms ist schon gut - aber der Erhaltungszustand der Lager ist doch nicht sicher festzustellen. Wegen dieser Unsicherheit würde ich - als alter Ingenieur - immer einen Sicherheitszuschlag machen.

    Nochmal Danke,

    Deine Tips waren bisher immer gut - Kompliment,

    Rainer

  • Hi Rainer !

    Ich denke, da sind wir uns einig - der Aufbau des Tonarms ist schon gut - aber der Erhaltungszustand der Lager ist doch nicht sicher festzustellen. Wegen dieser Unsicherheit würde ich - als alter Ingenieur - immer einen Sicherheitszuschlag machen.

    Absolut.


    Es gibt da immer noch das Mißverständnis, daß "leichter" besser für die Platten ist oder daß alte Tonabnehmer mit hoher Auflagekraft die Scheiben ruinieren.

    Dem ist aber nicht so. Die Vinyls können problemlos 5, 8 sogar 10p Auflagekraft vertragen.

    Aber wenn ein System haltlos in der Rille schlingert, ist das potentiell schädlicher, wenn die Spitze immer wieder mit ihren kleinen Kontaktflächen in die Modulation der Seitenflanken tickt. Und hört sich auch total Kacke an.


    Und die höhere Kontaktreibung zwischen Nadel und Rillenflanke bei höherer Auflagekraft ist an sich auch kein Thema.

    Den Leuten ist oft nicht klar, daß die Scheibe sich unter der Nadelspitze weiterbewegt und die kurzzeitige, punktuelle Erwärmung der Rillenflanken genauso schnell wieder vorbei ist und dadurch kein Schaden entsteht. Ich nenne das immer den "Schleifstein-Effekt".

    Wenn man einen Meißel an einem Schleifstein bearbeitet, dann fliegen ordentlich die Funken. Die Schleifscheibe dreht, der Meißel steht - und erhitzt sich dabei bis zur Rotglut. Die Scheibe selber eher nicht. Der selbe Effekt wirkt bei den Tonabnehmernadeln. Die Wärme, die durch die Reibung entsteht, sammelt sich - wenn überhaupt - in der Nadel, nicht in der Scheibe. Das ist der Effekt, der die viel weicheren Saphirnadeln so schnell killt, abgesehen von der höheren Bruchempfindlichkeit. Und der bei Diamanten natürlich irgendwann langfristig die Seitenkanten schwärzt und "runterhobelt".


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ich fahre die Nadeln mit 1,25 p, das ist genug.

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

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