Hallo zusammen,
nachdem ich die KA60 meines Vaters in Ordnung gebracht hatte, habe ich mich länger nicht mehr hier gemeldet. Jetzt ist mir aber ganz zufällig vor ein paar Wochen wieder ein 731 zugeflogen. Diesmal ist es einer der relativ seltenen in Silber, was mir besonders gut gefällt. Der wird dann wohl bei mir bleiben und nicht in der Familie verschenkt, wie die vorherigen.
Natürlich muss ich erst etwas Arbeit reinstecken. Ich mache nur ab und zu etwas daran, so dass sich die Revision etwas länger hinziehen wird. Bei dem Dreher hat anscheinend schon mal jemand daran gearbeitet:
- Der Steuerpimpel sieht ziemlich neu aus.
- Das gesamte Gehäuse ist auch innen ziemlich sauber.
- Es wurde anscheinend ein neues Cinch-Kabel angebaut, wobei das Blech mit den Zugentlastungen etwas verbogen wurde. Die Stecker sehen ganz vernünftig aus, aber das Erdungskabel ist etwas kurz geraten.
- Im ULM 60 Body sitzt eine Nadel Ortofon Nightclub E. Eine kurze Suche ergab, dass es eine Nadel für den Disco-Einsatz ist. Empfohlene Auflagekraft 3 g, also nicht unbedingt für den HiFi-Bereich zu Hause.
- Das TK wurde leider ziemlich umgebaut. Die Kontaktstifte sind alle raus und die Anschlussdrähte für das System wurden an der Kontaktplatte im Tonarm angelötet. Leider kann man dadurch das TK nur abnehmen, wenn man die Drähte am System abzieht. Ich weiß nicht, ob ich das gegen ein neues TK tauschen soll. Die Kontaktplatine lässt sich vermutlich nicht mehr vom Lötzinn befreien. Dann bekommen die Stifte eines neuen TK vermutlich keinen sauberen Kontakt mehr.
Vielleicht noch ein paar weitere Infos:
- Der Spieler startet und erreicht praktisch sofort seine Sollgeschwindigkeit. Wie beim 731 üblich, sieht die Stroboskopanzeige dann wie festgenagelt aus.
- Der Tonarm bewegt sich beim automatischen Start nicht über die Platte. Teilweise ist der Tonarm aber auch viel zu weit eingeschwenkt. Am Plattenende wird der Tonarm zurückgeführt. Der Steuerpimpel sieht ziemlich neu aus. Das Ganze habe ich jetzt korrekt eingestellt. Das war aber erst möglich, nachdem ich den Steuerpimpel um knapp 1 mm gekürzt hatte. Ein zu langer Steuerpimpel kann also sehr seltsame Effekte verursachen.
- Die Haube hat mehrere Risse, wahrscheinlich ein Transportschaden. Die Risse sind verklebt worden und sind hoffentlich stabil.
- Das Tonarmlager hatte etwas Spiel. Das habe ich schon neu eingestellt.
- Am Pitch-Schalter ist der Nippel verloren gegangen. Mal sehen, ob ich aus einem Stückchen Plastik einen neuen „schnitzen“ kann.
- Auf der Frontplatte sind einige leicht gebräunte Stellen sichtbar, wo man die Knöpfe meistens mit den Fingern berührt.
- In der Elektronik sind die Keramikkondensatoren der Marke „schwarze Krümelkekse“ verbaut. Bei den Elkos ist nach 40 Jahren ebenfalls ein Tausch angesagt. Die Mikroschalter sehen etwas oxidiert aus.
- Der Entstörkondensator im Schaltkasten KS4 ist zumindest optisch ok. Vielleicht wurde er schon getauscht. Am Mikroschalter hinter der Frontplatte versteckt sich ein Kondensator der Marke Rifa, der aber kein Risse im Gehäuse hat. Eventuell wurden beide Kondensatoren schon mal getauscht.
Da ich bisher zwei 731 in Ordnung gebracht hatte, habe ich nicht viele Fragen:
- Was ist mit dem Kondensator im KS4? Sollte der auch getauscht werden?
- Wie bekomme ich die Front sauber, ohne dabei die Schrift zu beschädigen?
- Was mache ich mit dem angelöteten TK? Kann/soll ich das wieder in den Originalzustand bringen? Durch die angelöteten Anschlüsse fällt eine problematische Kontaktstelle weg. Vielleicht ist es darum besser, es so zu lassen.
So, das war es fürs Erste. Ich muss noch die Elektronikteile zum Austausch bestellen und dann ist einige Arbeit angesagt. Vielleicht kommt dabei ja noch die eine oder andere Frage.
Viele Grüße,
Horst