CS 505 Flüssigkeitsdämpfer Kit - WTF?

  • Dann kann ich auch einfach ein Zusatzgewicht auf das Gegengewicht schrauben.

    Nö, kannst Du nicht :) Wenn Du das Gegengewicht schwerer machst, rückt es näher an das Lager, was in der Folge die effektive Tonarmmasse verringert. 8oKlebeband dagegen geht - Schrumpfschlauch, Klebeband und Gummischläuche gelten oder galten in Teilen der DIY-Szene als beliebte Methode, die effektive Masse zu erhöhen und gleichzeitig das Armrohr zu bedämpfen.


    Grüße, Brent

  • Mich würde an solchen Konstruktionen doch sehr stören, daß sich im Silikonöl mit der Zeit immer mehr Staub ansammelt.

    Dann ist eben nach 15000 km oder nach einem Jahr ein Ölwechsel fällig. :)


    Gruß

    Richard

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

  • (...) Können wir nicht wenigstens hier mal jedem sein Ding gönnen, es kurz vorstellen und uns dann einfach unser Teil selbst denken? (...)


    Och, naja, über Lösungen zu diskutieren, halt ich schon für sinnvoll. Problematisch find ich's allerdings, wenn Leute Dinge gleich in die Voodoo-Ecke schieben, nur weil sie ihnen neu sind. Schließlich ist "mir neu" ja nicht gleichbedeutend mit "auf den ersten Blick erkennbarer Unsinn". Und im konkreten Fall wirkt so ein Schieben in die Voodoo-Ecke halt gleich besonders unangebracht, da ölbedämpfte Tonarme und auch entsprechende Nachrüstlösungen nun wirklich nichts Neues darstellen.


    So eine Nachrüstlösung mit offenem Trog wär mir persönlich indes auch eher unsympathisch. Wollte ich einen ölbedämpften Arm, würd ich also wohl eher beispielsweise zu einem der diversen Jelcos bzw. Jelco-OEMs mit bereits serienmäßig integrierter Dämpfungsoption greifen und den auf ein passendes Laufwerk setzen.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Das Teil erhöht die effektive Masse des Tonarms


    Selbstverständlich. Genau dazu ist es ja gedacht.

    Wieso wird durch die Silikondämpfung die effektive Masse erhöht? Das zähe Öl wirkt doch als reiner Dämpfer. Sprich die entstehenden Reibkräfte sind nur abhängig von der Geschwindigkeit des Paddels im Öl.


    Gruß Alfred

  • Och, naja, über Lösungen zu diskutieren, halt ich schon für sinnvoll. Problematisch find ich's allerdings, wenn Leute Dinge gleich in die Voodoo-Ecke schieben, nur weil sie ihnen neu sind. Schließlich ist "mir neu" ja nicht gleichbedeutend mit "auf den ersten Blick erkennbarer Unsinn".

    da war ich etwas missverständlich, ich meinte es eigentlich exakt so wie Du schreibst ;)

  • Alfred: Naja, im vorliegenden Fall halt durch das ans Armrohr geschnallte Paddle - aber angesichts der geringen Entfernung zum Lagerdrehpunkt und des vermutlich nicht sonderlich nennenswerten Gewichts wird's freilich nur eine sehr geringfügige Erhöhung sein.


    Mal schätzen: Sagen wir mal 2,5 g und 4 cm Drehpunktabstand. Dann wären's ungefähr 2,5 g x 16 cm² / 488,41 cm² = 0,082 g.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Wollte ich einen ölbedämpften Arm, würd ich also wohl eher beispielsweise zu einem der diversen Jelcos bzw. Jelco-OEMs mit bereits serienmäßig integrierter Dämpfungsoption greifen

    Hallo Manfred,

    könntest du hierzu Hinweise geben um welche Jelco-Arme es sich handelt?

    Schöne Grüße!

    Günter

    Hört abwechselnd mit Dual 701, 721, 606, Nordmende RP1400. Aktuell mit Nordmende RP1400 mit VM95ML.
    Suche verschlissene oder abgebrochene Nadel für AT-100E, AT-120E, AT-120Eb, AT-440Mla AT-440MLb, AT-150MLX, AT150SA

  • Dann wären's ungefähr 2,5 g x 16 cm² / 488,41 cm² = 0,082 g.

    Hallo Manfred, die 0,082g hielte ich dann doch für vernachlässigbar :)

    könntest du hierzu Hinweise geben um welche Jelco-Arme es sich handelt?

    Hallo Günter, das wären z.B. die Jelco-Typen SA 250 und SA 750 mit allen Varianten. Bei diesen Typen kann man oben einen Deckel abschrauben. Dann sieht man eine Mulde, in die das Silikonöl eingefüllt wird. Der Deckel hat einen entsprechenden verrundeten Dorn, der in das Öl eintaucht. So wird die Dämfung der Tonarmbewegung realisiert.


    Gruß Alfred

  • Ich hab so nen Tonarm (Audiocraft AC300) mit 200.000er Silikonöl im Töpflein am Laufen .. da suppt nix ;)

    Gruß, Micha






    ... übrigens, liegt hier nur so herum : Linn LP12 -> "Hercules II" power supply .. Stamford Audio

    ... komplett und tip-top. Wern's jemand braucht -> PN.

  • Danke Alfred für den Hinweis!

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  • Günter: Auweh, wie war das denn? Ich mein, von den 250ern hätt's zumindest ölbedämpfte OEM-Varianten gegeben, während 370, 750 und 550 generell damit ausgestattet waren.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini


    P.S.: Ah, wie ich seh, hat Alfred eh schon was dazu geschrieben.

  • Hallo Manfred, die 0,082g hielte ich dann doch für vernachlässigbar :)


    Naja, vielleicht täusch ich mich ja, und das Ding ist aus Osmium, hätt vom Volumen her rund 1 cm³ und wög somit ungefähr das Neunfache. :S Dann wär's allerdings echt preigü. ;)


    Schmunzelgrüße aus München!


    Manfred / lini

  • Auch dir Dank Manfred!

    Warum ich das Thema so interessant finde?

    Die Tonarmlager sind wohl ein Quell der Unzufriedenheit bei vielen Drehern, z.B. durch falsch eingestelltes Lagerspiel. Deshalb die Versuche diverser Hersteller in Richtung Einpunktlager, Magnetlager, Ball in Öl…

    Schade, daß von Jelco-Armen nur noch Restbestände am Markt sind.

    Günter

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  • Wieso wird durch die Silikondämpfung die effektive Masse erhöht?

    Hallo Alfred,


    Du weist doch genau, wie das gemeint war: "Wirkt sich wie eine Erhöung der effektiven Masse aus"...


    Die SA-250 der letzten Jahre haben zumindest in den OEM-Varianten in der Regel keine Silikondämpfung. Der Deckel ist bei denen aufgeklebt, nicht abschraubbar.


    Grüße, Brent

  • "Wirkt sich wie eine Erhöung der effektiven Masse aus"...

    Hallo Brent,


    auch da bin ich anderer Meinung :/ . Eine Erhöhung der bewegten Masse bewirkt (wenn alle anderen Parameter gleichbleiben) eine Senkung der Resonanzfrequenz. Dämpfung hingegen bewirkt eine Senkung der Amplitude der Resonanzfrequenz.


    Gruß Alfred

  • Sorry, ich war jetzt nicht auf eine ernsthafte Diskussion der Funktion von Bedämpfungseinrichtungen vorbereitet, ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass das kein Voodoo-Gedöns ist.


    Lt. den Messungen aus dieser alten "Fono Forum" von 1979 senkt die Bedämpfung nicht nur die Stärke der Resonanz sondern verschiebt auch die Resonanzspitze etwas nach oben.


    Audiocraft AC-300 Einpunkter:



    SME 3009 und III


  • Eigene Erfahrung?

    Nur ein Zeitschriftenartikel? Das enttäuscht mich jetzt etwas.


    Sorry, ich war jetzt nicht auf eine ernsthafte Diskussion der Funktion von Bedämpfungseinrichtungen vorbereitet,

    Dafür fühle ich mich persönlich etwas zu sehr angegangen, Brent.

    Liebe Grüße
    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Darwin () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Darwin mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo Brent,

    ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass das kein Voodoo-Gedöns ist.

    Da bin ich der gleichen Meinung :thumbup: . Da steht echte Physik dahinter.

    den Messungen aus dieser alten "Fono Forum" von 1979 senkt die Bedämpfung nicht nur die Stärke der Resonanz sondern verschiebt auch die Resonanzspitze etwas nach oben.

    Rein physikalisch wird durch Dämpfung neben der Amplitude der Resonanz, tatsächlich auch die Resonanzfrequenz des schwingenden Systems etwas verändert. Allerdings sollte es eigentlich in die andere Richtung gehen, als in einigen oben dargestellten Diagrammen. Ein Feder-Masse-System mit Dämpfung hat immer eine etwas niedrigere Resonanzfrequenz als das vergleichbare Feder-Masse-System ohne Dämpfung (sagt zumindest das Taschenbuch der Physik).


    Die Verschiebung der Resonanzfrequenz ist ja vermutlich nicht das primäre Ziel einer Dämpfungseinrichtung am Tonarm, sonder eher die Bedämpfung der Resonanz an sich.


    Gruß Alfred

  • Nur ein Zeitschriftenartikel? Das enttäuscht mich jetzt etwas.

    Wie sollte ich das machen? Ich messe und dokumentiere doch meine Hörerfahrungen nicht. Hattest Du jetzt ein Beweisvideo erwartet?


    Ich hatte in der Vergangenheit einen SME-3009 II mit FD-Kit, einen Ultracraft AC-300, drei Mission 774 Bicht-Arme, verschiedene Jelcos SA-750 und 250er Versionen mit Dämpfungseinrichtung, den Audio & Design-Arm (später Keith Monks KMAL) mit Quecksilberdämpfung, reichlich Denon- und JVC-Plattenspieler mit elektromagnetischer Dämpfungseinrichtung, mehrere Lenco L-802 und NAD-5120 sowie Pioneer PL-3L und QL-F6 mit Öldämpfung.


    Insgesamt so knapp 50 Plattenspieler und Tonarme mit Dämpfungseinrichtung. Bei den Geräten, die ich nicht vornehmlich zum Weiterverkauf erworben habe, sondern für einen längeren Zeitraum selbt benutzt habe, habe ich in der Regel auch die Dämpfungseinrichtung probiert. Bei den 774-Armen sehr ausführlich mit verschiedenen Paddeln und Silikonölen sowie anschliessender Überprüfung mit geeigneten Testplatten. Mit einem Bekannten habe ich zudem über einen längeren Zeitraum verschiedene Abtaster, Viskositäten und Füllstände mit einem Kuzma Stogi S durchgehört. Lediglich an das A&D-Quecksilber-Dingens habe ich mich nicht herangetraut.


    Beim Abspielen mit einer Testplatte zur Ermittlung der Resonanzfrequenz liessen sich bei fast allen Dämpfungseinrichtungen - wie auch bei Duals Tuning-Antiresonator - Veränderungen oder Verbesserungen - in der Regel eine geringere Stärke des Resonanz - feststellen. Direkt hörbare Verbesserungen zumindest mit dem AC-300 und den 774s. Als weitgehend wirkungslos erwies sich lediglich die mechanische Dämpfung beim Audio Technica AT-1010.


    Die Technik ist also bekannt und wurde in den 1970ern und 80ern im anspruchsvolleren Hifi-Bereich von etlichen Herstellern eingesetzt. Der 774 oder die Tesla-Tonarme sind ebenfalls ultraleichte Konstruktionen, bei denen die Dämpfung Bestandteil des gesamten Konzepts darstellt. Warum sollte das also bei einem Dual-ULM Arm nicht funktionieren?


    Dafür fühle ich mich persönlich etwas zu sehr angegangen, Brent.

    Muß ich das jetzt nachvollziehen können? Wodurch denn?


    Grüße, Brent

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