hallo,
seit langer Zeit besitze ich eine Musiktruhe Grundig 9010, in der ab Werk der erste PE Rex in der Sonderklasse Version verbaut ist:
https://www.radiomuseum.org/r/grundig_musikschrank_9010.html
Die Fotos von dem Gerät mit dem ( falschen ) Rex A Tonarm zeigen meine Truhe. Das ganze Projekt ist letztlich dadurch ins Stocken gekommen, dass ich einfach keine funktionierenden Tonabnehmer gefunden habe. Es stapeln sich mittlerweile drei Laufwerke bei mir, und ich bin durch die Suche zum stolzen Besitzer eines Schaub Supraphon geworden, nur funktionierende Tonabnehmer vom Typ PE 3000 habe ich jahrelang keine gefunden. Witzigerweise ist das Problem NICHT der Nadelträger - man kann relativ problemlos die Nadelträger des PE 7000 verwenden, die es zumindest in der Mikrorillen-Ausführung noch neu zu kaufen gibt. Das eigentliche Problem sind die Spulen - in dem System sind die zwei Signalspulen und eine Brumm-Kompensationsspule in Reihe geschaltet, und haben einen ohmschen Widerstand von etwa 2kOhm. Man kann die Systeme leicht öffnen, wenn man dabei aber nicht aufpasst, reißt man den Draht ab, der vom Anschluss zur Kompensationsspule geht. Weiterhin mag das System keine Feuchtigkeit, die hauchzarten Drähtchen korrodieren sehr schnell weg. Ich habe mittlerweile zehn Systeme hier liegen, bei allen sind die Spulen Fratze, und weil die Signalspulen mit Lack vergossen sind, ist eine Reparatur kaum möglich, zumindest nicht mit vertretbarem Aufwand. Mit etwas Glück bekommen ich in den nächsten Tagen endlich einen Satz Systeme, bei dem die Spulen noch intakt sind, aber mich würde mal interessieren, was man da generell tun kann.
PE hat ja von jedem großen Laufwerk von 1951 bis zum Erscheinen des PE33 auch eine Sonderklasse-Version im Angebot gehabt. Der "Ur-Rex" mit dem weinroten Tonarm taucht in der Sonderklasse Version öfter auf, die Nachfolger scheinen dagegen verschollen zu sein. Vor allem die mit dem PE 5000 bestückten Nachfolger sind kaum zu finden, obwohl es hiervon ein Koffergerät und eine Schatulle direkt von PE gegeben hat. Und die Sonderklasse-Version vom PE 66 habe ich in natura noch nie zu sehen bekommen, obwohl die meines Wissens auch als Koffergerät angeboten wurde. Die PE7000 Generation ist dank Grundig relativ weit verbreitet, allerdings nicht in als richtiges Sonderklasse Laufwerk. Wohl aus Kostengründen hat Grundig den einfachen Rex A in Exportausführung verwendet, mit einem PE7000 bestückt, und an einem selbst gebauten Entzerrer betrieben, der im Radioteil der Musiktruhe integriert war. Der richtige Sonderklasse Plattenspieler mit dem PE7000 ist meines Wissens als OEM-Gerät nur von Siemens verbaut worden, in der Mono-HiFi-Anlage HFK1 mit separatem Lautsprecher.
Abgesehen davon, dass ich natürlich auf der Suche nach Geräten bin, hätte ich gerne gewusst, ob sich noch Leute hier mit dem Thema der frühen HiFi Aktivitäten von PE beschäftigen, deren Höhepunkt sicher der 3310 Studio mit B&O Tonarm war. Und für einen Tipp, wo man die Systeme evtl. reparieren lassen kann, bin ich auch dankbar.
Ach ja, eine Kuriosität hat sich bei mir während der Sucherei auch noch eingefunden - ein Rex Sonderklasse ohne Netzteil, mit amerikanischer Doppeltriode statt der ECC40, amerikanischen Bauteilen im Entzerrer Vorverstärker und Oktalstecker, wahrscheinlich zur Verbindung mit einer Musiktruhe. Wurden diese Plattenspieler auch im Ausland gefertigt, bzw. hat PE spezielle Geräte für den Export mit amerikanischen Bauelementen hergestellt ?
danke und Gruß Frank