Dumme Frage zum CD4 Decoder Dual CD40

nick_riviera · 12. Juli 2021

hallo,

in den nächsten Wochen möchte ich zwei CD4-Decoder wieder in Betrieb nehmen, den Dual CD40 und den in weiten Teilen baugleichen Braun CD4. Beide Geräte sehen augenscheinlich nicht aus, als ob sie schon viel genutzt wurden, beide Geräte gehen aber altersmäßig auf die 50 zu. Bei Verstärkern wird allgemein immer ein ziemlicher Aufriss mit prophylaktischem Bauteiletausch gemacht, von den CD4 Decodern hört man aber nur, dass die in Betrieb genommen und genutzt werden. Beim Dual Gerät enthält die Servicemappe nicht mal ein Schaltbild, das Innenleben sieht auch so aus, als ob man ein JVC-Gerät in ein Dual Gehäuse gepflanzt hat.

Ich würde mir bei einer Ad Hoc Inbetriebnahme ( einschalten und gucken, was passiert ) vor allem Sorgen um die ICs machen, de in dem Gerät verbaut und als Ersatzteil nicht mehr zu finden sind. Hat hier jemand schonmal so ein Gerät "wiedererweckt", und kann mir ein paar Tipps geben ? Vielen Dank.

Gruß Frank

BeBi · 12. Juli 2021

Hallo Frank,

damit wir die Dinge richtig bei Namen nennen; bei CD4 heißen die Geräte Demodulatoren und bei QS und SQ z.B. Decoder.

Habe bereits ca.10 Geräte verschiedener „Hersteller“ in Betrieb genommen und bisher keine Elko oder andere Probleme gehabt.

Vom technisch-konstruktiven Aufbau her sind das meines Wissens alles JVC Konstrukte.

Auch Braun hat lediglich das Gehäusedesign entworfen und die Technik von JVC zugekauft.

Ein Problem hatte ich mit einem Kenwood Demodulator. Der wird hinten eingesteckt und es mussten die Steckkontakte gereinigt werden.

Auch mit den fest eingebauten Demodulatoren wie z.B. bei Pioneer hatte ich bisher keine Probleme.

Gruß

Bebi(Bernd)

nick_riviera · 12. Juli 2021

danke, dann probiere ichs einfach aus.

Mit der Begrifflichkeit ist das so eine Sache - natürlich ist es erstmal ein Demodulator, es gibt aber auch noch diverse Zusatzfunktionen wie z.B. die Erkennung und Umschaltung zwischen CD4 und stereo, die über das reine Demodulieren hinausgehen. Ich bin auch schon in einem Forum in die andere Richtung korrigiert worden, als ich Demodulator geschrieben habe - streng genommen ist es ein Demodulator - Decoder.

Einen Kenwood Receiver mit Einschubmodul habe ich auch noch, zu dem gucke ich immer mal nach einem passenden Plattenspieler. Es ist ein KR-7340. Scheinbar waren die Dinger recht verbreitet, denn sie machen gar nicht die Preissteigerung mit, die die großen Japan Receiver in den letzten Jahren erlebt haben.

Gruß Frank

tillschweiger · 12. Juli 2021

Hallo zusammen,

Mich wuerde ein Mal das Innenleben des CD 40 interesseren, es gibt ja sonst keine Information zu den Geraeten. Hat jemand ein Bild?

Gruss,

R9bert

Dualfuzzi · 12. Juli 2021

Hallo Frank,

für den Fall, dass Du Ersatz für den verwendeten IC (PLL-IC - CD-894 - Hersteller Signetics) im CD40 bräuchtest, kann ich Dir einen guten Tipp geben.

Den hatte ich in einem amerikanischen Forum, welches sich intensiv mit dem Thema Quadrofonie befasst, gefunden.

Folgende Ersatztypen funktionieren: NE565, SE565 und LM565

Ich hatte mir über die große Bucht bei einem Bauteilehändler aus München den NE565CDP gekauft. Der funktioneirt einwandfrei.

Bei meinem CD40 lieferte der Kanal hinten links kein demoduliertes Signal. Feststellbar durch hörvergleich vorn und hinten. Beim umschalten am CV240 war kein Unterschied hörbar.

Außerdem ließ sich mit dem Levelregler links nur von 0 (stumm) bis max. regeln, während der Levelregler Rechts eine Minimumstelle hat, an der das "echte" hinten rechts Signal am Verstärker deutlich hörbar war. Ursache war ein defektes CD-894 im linken Kanal.

Dual hat nach meiner Vermutung die bestückte Platine für den CD40 bei JVC eingekauft.

Diese ist absolut baugleich mit der im JVC Demodulator 4DD-5 verwendeten.

Auf der Suche im Netz nach vernünftigen Service-Unterlagen habe ich welche von JVC und Braun gefunden.

Die besten in Bezug auf den Abgleich des Gerätes sind die Unterlagen vom Marantz CD-400, der auch baugleich ist.

Von einem prophylaktischem Bauteiletausch würde ich absehen, solange ein Test keine Auffälligkeiten ergibt.

Das einzigste was ich an meinem tauschen musste war der schon eingerissene Rifa-Knallfrosch im Netzteil. Typisch Dual halt

VG Wolfgang

Bild kann ich liefern

nick_riviera · 12. Juli 2021

danke Wolfgang, zwei Daumen hoch kann ich Dir leider nicht geben. Vom Braun CD4 habe ich sogar die originale Servicemappe, da ist ein Schaltplan drin, wahrscheinlich werkelt hier ebenfalls diese Platine. Dann steht dem Ganzen nur noch eine Menge Arbeit im Weg, u.a. der Sickentausch an insgesamt 12 Lautsprecherchassis.

Gruß Frank

Dualfuzzi · 12. Juli 2021

An vier CL190 die Sicken erneuern ist keine beneidenswerte Aufgabe.

Da hilft nur Geduld und Ausdauer.

Ich habe das nur an zwei CL190 machen müssen. Ein Spaß war es nicht wirklich .

Was ist denn aus deinem MB1003 geworden?

Vor ein paar Tagen war übrigens schon wieder eins in der kleinen Bucht.

nick_riviera · 13. Juli 2021

gekauft - ich wollte die Tage mal ein paar Fotos posten. Zustand ist wie neu, selbst von der empfindlichen Hartplastik Box. Erstaunt war ich auch, in wie vielen Details sich das Mikrofon vom Grundig Modell unterscheidet, selbst die technischen Daten sind unterschiedlich.

Bei den CL190 Chassis überlege ich noch, sie zum Fachmann zu geben. Die können dann auch die Magneten neu aufmagnetisieren und testen, ob die Chassis hinterher ihre Kenndaten einhalten. Ich habe nämlich oft das Gefühl, dass alte Anlagen vor allem deshalb alt klingen, weil sie nur so weit instandgesetzt werden, dass sie wieder irgendwie spielen. Bei der Quadroanlage möchte ich es aber mal wissen, wie sich das in neu angefühlt hat.

Herr Hebermehl aus dem Braun Forum überholt meines Wissens auch Heco Chassis, den werde ich mal kontaktieren.

Gruß Frank

Dualfuzzi · 13. Juli 2021

Für Sammler ein Glücksfall wenn sowas wie neu erhalten ist?

Das mit den CL190 kann ich gut nach vollziehen.

Profis sollten wissen was sie tun.

Herr Habermehl wird immer wieder positiv in Foren erwähnt.

Die Kosten mal ausgeblendet wird er wohl eine gut Wahl sein.

Viele Grüße

Wolfgang

ledirecteur · 19. Oktober 2022

Zitat von Dualfuzzi

Herr Habermehl wird immer wieder positiv in Foren erwähnt.
Die Kosten mal ausgeblendet wird er wohl eine gut Wahl sein.

Viele Grüße
Wolfgang

Ich hatte schon zweimal Lautsprecher-Chassis zur Sickenreparatur bei ihm und bin ausserordentlich zufrieden, auch preislich unschlagbar.

nick_riviera · 20. Oktober 2022

zu Herrn Hebermehl kann ich auch nur positives sagen. Er war einer von denen, ohne die ich meine Braun Quadroanlage niemals zusammenbekommen hätte. Preislich bewegt er sich unter den guten Adressen an unterster Stelle, zu verschenken hat er aber auch nichts. Er geht auch ungerne an Lautsprecher ran, die er nicht kennt - für mich ein Zeichen, dass er seinen Job ernst nimmt. Die Dual Chassis aus der CL190 kennt er nicht, ich habe von ihm die Auskunft erhalten, dass er sich die Chassis erstmal ansehen muss.

Ich für meinen Teil habe beschlossen, es doch selber zu machen. Als Übungsobjekte habe ich noch ein Paar CL150, das sind Flachlautsprecher, die die beiden kleinen Konuslautsprecher der CL190 als Tief-/Mitteltöner benutzen, die mache ich zuerst. Eigentlich ist das auch kein Zauberwerk, das fummeligste ist, die Sicken wirklich exakt zu zentrieren. Dafür gibt es aber einen simplen Trick - man legt das Chassis mit der frisch eingeklebten Sicke ( Kleber noch feucht ) mit dem Magneten nach unten auf den Tisch und speist es mit einem sehr niederfrequenten Sinus-Signal ( unter 5 Hz ), so dass sich die Membran langsam vor und zurück bewegt. Dabei legt sich die Sicke dann quasi von alleine in die richtige Position, und wenn alles sitzt, drückt man sie nochmal fest und lässt den Kleber trocknen.

Ich habe übrigens trotz der Haltbarkeitsprobleme wieder Schaumstoffsicken genommen, nachdem ich mal eine CL190 mit nachgerüsteten Gummisicken gehört habe. Durch die schwereren und festeren Sicken verändert man das Verhalten des Lautsprechers komplett.

Gruß Frank

wacholder · 20. Oktober 2022

Hi Frank !

Zitat von nick_riviera

Die Dual Chassis aus der CL190 kennt er nicht, ich habe von ihm die Auskunft erhalten, dass er sich die Chassis erstmal ansehen muss.

Das sind meines Wissens nach Heco-Chassis, bei denen eine ziemlich frühe Schaumstoffsicke verwendet wurde, wo Heco seinen Kunden sonst eher Gummisicken angeboten hat. Angeblich liegt der Grund darin, daß die Schaumstoffsicken nachgiebiger sind und bei gleich großer Membranfläche die Resonanzfrequenz nach unten geht und nutzbare untere und obere Grenzfrequenzen weiter auseinander liegen.

Kann man glauben oder nicht, aber Tatsache ist, daß eine Gummisicke in den Parametertabellen eine höhere Steifigkeit bewirkt und - wie Du schon schriebst - die Lautsprecher ein unterschiedliches Spektrum abstrahlen, was man durchaus hören kann.

Stu · 24. Oktober 2022

Hallo Frank,

würde mich freuen, wenn du uns auf dem Laufenden halten würdest, was deine Inbetriebnahme betrifft. Ich habe das gleiche "Projekt" mit 4x CL190, CV240, CD40 geplant. Die Sicken habe ich bei PPA Audiotechnik machen lassen - auch eine sehr empfehlenswerte Adresse, falls du es dir anders überlegst.

Viele Grüße

Lars

nick_riviera · 24. Oktober 2022

hi Lars, darf ich mal fragen, was Du für die Aktion bezahlt hast ?

danke und Gruß Frank

Stu · 24. Oktober 2022

Hallo Frank,

habe dir eine Nachricht geschickt. Ich habe meine Chassis 2019 machen lassen - wahrscheinlich gestalten sich die Preise heute anders, daher will ich den Preis hier nicht öffentlich posten.

Grüße

Lars

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