Ich habe da mal eine Frage zur Endabschaltung bei den Dual Drehern...

  • Hallo zusammen,

    im Verlauf von meinem CS6000 Nachbau-Projekt bin ich nochmal auf folgende Sache gestoßen:

    CS6000 von Dualfred - in diesem Thread kommt auf der zweiten Seite das Thema Endabschaltung zur Sprache:

    2) Die Endabschaltung funktioniert nicht zuverlässig. Da Singles die Endrille auf einem kleineren Durchmesser haben als LPs, ist die Einstellung der Lichtschranke für die Abschaltung ein Kompromiss. Damit bei LPs zuverlässig abgeschaltet wird, können manche Singles mit langer Spieldauer nicht bis zum Ende abgespielt werden :( . Nicht umsonst haben die Dual-Entwickler bei der originalen CS5000-Elektronik die Entabschaltung mittels Auswertung von Hell/Dunkel-Pulsen über die Zeit realisiert. Da wird erst abgeschaltet, wenn der Tonarm schneller zur Mitte bewegt wird, was in der steiler geschnittenen Auslaufrille der Fall ist.

    Jetzt habe ich mir meine Dreher aus der 7er Reihe angeschaut und frage mich, wie das dort gelöst ist?

    M.E. ist die Abstellschiene immer fest mit dem Segment verbunden und die Abstellschiene in keiner Abhängigkeit von der Geschwindigkeitsumschaltung.

    Wie ist das Problem das Alfred beim CS5000 mit der Lichtschranke thematisiert (anderes Format der Singles), bei diesen anderen Drehern gelöst?

    HG Michael

    Kaum mach ich's richtig, schon geht's! ^^
    "Wer Ohren hat zum Hören, der höre!"

  • Das ist ja mal eine gute Frage. Ob sich darüber schon mal jemand gedanken gemacht hat :/. Ich für meinen Teil wusste garnicht, daß Singles weiter nach innen geschnitten sind. Wäre sehr interessant ob jemand ein Problem mit der Endabschaltung bei Singles hat. Ich kann leider nichts produktives dazu beitragen, da ich nur LP's habe, bin aber sehr gespannt auf weitere Posts ?

    LG, Reini

    Plattenspieler - Dual CS522 mit ULM45E
    -
    Verstärker - harman/kardon HK3390
    CD-Player - harman/kardon HD980
    Lautsprecherboxen - Canton LE 107

  • Moin Michael,


    verfolge mal die Abstellschiene weiter in Richtung Kurvenrad, ab einem bestimmten Punkt

    drückt sie indirekt per Friktion einen kleinen Umlenkhebel, welcher sich auf dem Kurvenrad

    befindet, in Richtung Motorachse.


    Sofern der Umlenkhebel sich weit genug in Richtung Motorachse befindet, wird dieser von

    dem Nocken auf der Motorachse erfasst und das Kurvenrad mitgenommen, wodurch das

    der "Plattenende" ausgelöst wird.


    Wird der Umlenkhebel nur minimal von dem Nocken berührt, was z.B. der Fall ist wenn

    gegen Plattenende noch Musik (=kleine Steigung der Rillen) vorhanden ist, dann wird

    der Umlenkhebel minimal wieder "zurückgedrückt" und der Abspielprozess geht normal weiter.


    Erst wenn dann der Umlenkhebel durch die größere Steigung der Auslaufrille genügend betätigt wird,

    kann der Nocken auf der Motorachse richtig einhaken und so den Plattenende-Prozess initiieren.


    Beste Grüße

    Thomas

    Ich biete: 731/714 Halbzoll + OM Adapter, TKS Halbzoll-Adapter + TKS OM Body, TKS AT-VM95E/ML , Federhaus aus PEEK, Diverses...

  • Bei den mechanisch gesteuerten Duals wird bei der Endabschaltung immer über die Geschwindigkeit integriert. Abgeschaltet wird nur bei schneller Bewegung des Tonarms, also (steiler) Auslaufrille.


    Gruß

    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Also fas find ich jetzt tatsächlich bemerkenswert :huh: Das dieser Fall bzw. der Effekt bei der mechanischinen Umsetzung berücksichtigt wurde, hätt ich echt nicht gedacht. Auf die Idee muss man bei der Konstruktion mal kommen. Alle Achtung :thumbup:

    LG, Reini

    EDIT: Eine einfache Lichtschranke reicht dann in diesem Fall natürlich nicht, da die nicht unterscheiden kann mit welchem Tempo der Tonarm unterwegs ist. Wird sie unterbrochen, löst sie aus. Da braucht es dann, wie schon im 1.Post beschrieben, eine zusätzliche Erfassung der Tonarmgeschwindigkeit. Sonst wird das nicht richtig funktionieren.

    Plattenspieler - Dual CS522 mit ULM45E
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    Einmal editiert, zuletzt von Reini1110 ()

  • Hallo Reini,

    man kann die Endabschaltung über eine Lichtschranke machen, wenn man die Schnelligkeit der Verdunkelung auswertet, z.B. durch eine Differenzierung des Stromwertes am Fotowiderstand. In meinem Philips 212 Electronic aus den frühen 1970er Jahren wird es wohl so gemacht.

    Schöne Grüße

    Günter

    Hört abwechselnd mit Dual 701, 721, 606, Nordmende RP1400. Aktuell mit Nordmende RP1400 mit VM95ML.
    Suche verschlissene oder abgebrochene Nadel für AT-100E, AT-120E, AT-120Eb, AT-440Mla AT-440MLb, AT-150MLX, AT150SA

  • Hallo Michael,


    mit dem CS6000-Thread hast Du ja einen recht alten Thread durchgeackert.


    Die Endabschaltungsthematik ist in der Tat nicht ganz so einfach wie man auf dem ersten Blick annehmen möchte. Thomas hat ja die Funktion der mechanischen Lösung recht gut erklärt. Da habe ich auch genauer hinschauen müssen, bis ich die Funktion durchschaut habe. Diese Lösung wurde über sehr viele Jahre bei Dual und auch diversen anderen Herstellern eingesetzt.


    Bei der optischen Lösung des CS 5000 hat Dual das mit einer Gabellichtschranke und einem kleinen Encoder gelöst. Die Signale der Lichtschranke werden vom Microprozessor ausgewertet. Nur wenn genügend Hell-Dunkel-Impulse in einem gewissen Zeitraum eingehen, wird abgeschaltet.


    Die Auswertung einer Analoglichtschranke wie es Günter beschrieben hat geht auch. Es gab sogar Tauchspulenlösungen. Da wurde in einer Spule ein Magent bewegt. Geschieht das langsam ist die indzuierte Spannung in der Spule kleiner, als wenn die Bewegung schnell erfolgt (Auslaufrille).


    Was aber nicht geht, ist der Fokus auf einen festen Abschaltpunkt, mit einer einfachen Lichtschranke, die nur "ein" oder "aus" kennt.


    Gruß Alfred

  • Hallo zusammen,

    zuerst dacht ich: die Worte hör ich wohl, allein, mir fehlt der Glaube! Hab jetzt aber mal den Teller vom 731 abgenommen und ganz zaghaft "rumgespielt". Da kann ich dann tatsächlich beobachten was Thomas beschrieben hat: Die Abstellschiene nimmt am Ende über den Stift vom unteren der beiden Plättchen am Kurvenrad beide Plättchen mit. Das obere Plättchen wird aber vom Konus-Haken jede halbe Umdrehung wieder zurück geschoben solange die Bewegung nicht so schnell voranschreitet, dass das obere Plättchen vom Konus-Haken voll erfasst wird und die Endabschaltung auslöst. Das ist schon eine krasse Konstruktion. Hab mich immer gewundert was das Geraffel da für eine Bedeutung hat...


    Bleibt für mein CS6000 Nachbauprojekt die Hoffnung, dass ich aber zumindest für die LPs und die meisten Singles mit dem fixen aber justierbaren Abstellpunkt zurecht kommen müsste/könnte...!?

    HG Michael

    Kaum mach ich's richtig, schon geht's! ^^
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  • In dem CS6000 Threadd von Alfred ist aber eine Schaltung von einem Boardmitglied angeführt, mit der du das Problem lösen kannst. Ich meine lösbar muss es sein, da ja doch viele Firmen. It Lichtschranken oder Optokopplern gearbeitet haben.

    LG, Reini

    Plattenspieler - Dual CS522 mit ULM45E
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  • Hallo,


    zuerst dacht ich: die Worte hör ich wohl, allein, mir fehlt der Glaube!


    Das ist schon eine krasse Konstruktion. Hab mich immer gewundert was das Geraffel da für eine Bedeutung hat...

    Ich persönlich würde sagen, ab der Modellära 1019 waren die Plattenspieler bei Dual als absolut ausgereift anzusehen... Naja abgesehen von dessen kleinem Plattenteller, was aber natürlich nur eine optische und Geschmackssache ist.

    Alles Weitere waren nur Detail-Veränderungen, die es im Hinsicht auf die technischen Gegebenheiten der Schallplatte nicht zwingend hätte geben müssen.



    Gruß

    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • In dem CS6000 Threadd von Alfred ist aber eine Schaltung von einem Boardmitglied angeführt, mit der du das Problem lösen kannst. Ich meine lösbar muss es sein, da ja doch viele Firmen. It Lichtschranken oder Optokopplern gearbeitet haben.

    LG, Reini

    Hallo Reini,

    wenn ich meinen CS6000 Nachbau soweit zum Laufen kriege mach ich mich zu Belohnung dann noch an das Thema! ;)

    LG Michael

    Kaum mach ich's richtig, schon geht's! ^^
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  • Das ist schon eine krasse Konstruktion.

    Einerseits ist durch die tolle Konstruktion die sichere Plattenende-Auslösung realisiert, andererseits konnten

    durch die indirekte Auslösung sehr niedrige, horizontale Reibwerte des Tonarmes erreicht werden.


    Viele (hochpresige) Tonarme schneiden da deutlich schlechter ab, obwohl sie keine Abstellschiene und Peripherie mitschleppen müssen.


    Gruß

    Thomas

    Ich biete: 731/714 Halbzoll + OM Adapter, TKS Halbzoll-Adapter + TKS OM Body, TKS AT-VM95E/ML , Federhaus aus PEEK, Diverses...

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