Drei top Plattenspieler und immer noch unzufrieden...

  • In diesem Forum lernt man Dinge, die man wahrscheinlich niemals mehr braucht.
    Dennoch ist es super, wenn man mal davon gehört hat!!

    :thumbup::thumbup::thumbup:

    Die Diskussion bzgl. Ruhigstellung von Dreher-Motoren wäre prinzipiell nützlich für den Nächsten, der hier nach einer Lösung sucht. Aber leider säuft die tiefschürfende Erkenntnis ja weitgehend ab, da das Ganze unter einem völlig abweichenden Thread-Titel diskutiert wird - Stichwort "Off-Topic". Und leider ist die Foren-Suchfunktion bekanntlich ein eher zahnloser Tiger. :rolleyes:

    Vielleicht sollte doch ein Admin hier etwas umsortieren ...

    Grüße


    Wolfgang



    "Vergiss nicht glücklich zu sein!" :)

  • on topic


    Da halte ich Diskussionen über den Golden One und seine Schwächen eher für abschweifend.

    Aber nix für Ungut.
    Fühlt euch gerne dazu berufen, dort weiter zu schürfen.

    Frohe Ostern

    LG Chris

    601 - 701 - 1219 - 521 [///] < die unpassierbare Barriere...jetzt langts nämlich mal!!!
    wunschlos glücklich :)

  • Eben, die Zusammenfassung ist super. Es schadet auch nicht, hier über Details zu diskutieren. Wie will man sonst zur Erkenntnisgewinnung kommen? Ich lese das hier mit großem Interesse mit!

    Liebe Grüße
    Thomas

  • Meinst du die Spannungserhöhung von 220V auf 230V in 1983?

    Wenn ja, was sollte das mit dem Brummen des Motors zu tun haben? Wenn, dann ist es die 50Hz-Frequenz, die brummt, nicht die Spannung von +10V. Und an den 50Hz hat niemand was geändert.


    Wenn ein Wechselspannungmotor mit einer erhöhten Spannung betrieben wird, geht das System magnetisch in die Sättigung die überschüssige Energie muß irgendwo hin, geht dann eben in Schwingungen über, es brummt.


    Die Motoren sind ursprünglich ja für 220V 50Hz ausgelegt, einer Frequenzänderung führt nur zu einer anderen Drehzahl. Wenn man nun diese Kostruktionen eines eigentlichen 110V Motors mit einem "Bratwiderstand" hat, dann i"st bei korrekter Spannungsauslegung im Endeffekt nur ohmsch die überschüssige Spannung von 110V zu "verbraten". Gehen aber die Spulen des Motors in die Sättigung, treten auch komplexe Spannungen auf, die irgendwie verbraten werden müssen. Normalerweise müsste man auch die Dimensionierung des Kondensators prüfen, ob es paßt. Wechselstromlehre ist schon relativ kompliziert, da sind eben nicht nur rein ohmsche Werte zu betrachten, die Sättigungskurven der Spulen sind auch nicht linear. Da muß sich wohl mal ein studierter Ingenieur Elektrotechnik, Fachrichtung elektrische Maschinen und Antrieb zu äußern, das bin ich nicht.


    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Hallo Ulli,

    jetzt währe es interessant, wenn Du uns mitteilst,

    von welchem Motor jetzt die Rede ist?

    Die großen AC-Motoren haben keine Bratwiderstände und werden ja nur

    durch parallel oder in reihe schalten der Wicklungen, auf die jeweilige Spannung konfiguriert.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Hi !

    Die Motoren sind ursprünglich ja für 220V 50Hz ausgelegt,

    Jein.


    Die gleichen Motoren sind auch in den Geräten drin, die nach Großbritannien verkauft wurden, die zu der Zeit ein 240V~ Netz hatten.


    Ein Problem gab es mit dem SM840 in den USA am 60Hz-Netz. Wenn der Motor nach der Einlaufphase eine Winzigkeit schwerer gedreht hat, ist es zu einem Überlappen der Statorfelder gekommen, wodurch der Motor vom 8-Pol-Betrieb in den 4-Pol-Betrieb gewechselt hat und auf einmal mit doppelter Drehzahl lief. Unglücklicherweise ist das relativ schnell aufgetreten und Dual mußte die Motoren teilweise auf Kulanz tauschen und hat sie - meistens - durch den später erschienenen SM860 ausgetauscht, wo Stator und Rotor etwas anders konstruiert waren und der für solche Effekte nicht (ganz so) anfällig war.


    Die Spannung ist bei den Motoren der AM- und SM-Baureihen weniger entscheidend und für die Drehzahl und Laufruhe absolut unwichtig. Die Spulen werden durch die gleichbleibende Induktion und den ohmschen Scheinwiderstand an höheren Spannungen etwas wärmer, aber das schadet denen eigentlich nicht. Ich hatte mal einen 1218 auf dem Tisch, der einen 150V-Motor hatte und aus eine HS stammte. Den hatte jemand in eine Einzelzarge transplantiert und der war über Jahre mit einer *viel* zu hohen Spannung gelaufen.

    "Der wird immer ziemlich warm." hatte mir der Besitzer mitgeteilt, aber sonderlich gestört hatte es ihn auch nicht. Wir haben beide etwas blöd geguckt, als sich der Grund dafür herausstellte ...


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ich nahm meinen alten 1219 mit in die USA. Ich stellte in brav auf die dort vorhandenen 110V um und wechselte die 50Hz- gegen eine 60Hz Antriebswelle. Dauerte wenige Monate, dann ging der Motor kaputt (er blieb einfach stehen). Zufall?

    Mein Mega VHS Recorder, den ich zum Mastern meiner 4-Spur Aufnahmen benutzte (man konnte bei dem Gerät die gesamte Breite des VHS Bandes für Audio nutzen) lief am Umspanner, bekam aber statt 50 auch 60Hz geliefert. Das Netzteil machte recht schnell die Grätsche - Feierabend mit Rauchzeichen.

    Ich schaute dann nach Spezial Labornetzteilen, bei denen die Hertz-Zahl ebenfalls regelbar ist. Die sind aber so dermaßen teuer, dass ich die Idee schnell verwarf.

    Spezielle Exportläden führen Multi-Norm Geräte, das war die Lösung. Ich habe hier noch einen Panasonic VHS Recorder, da kannste so ziemlich jeden Saft dranstöpseln, der läuft. Und Video Normen erkennt er insgesamt vier unterschiedliche. Aufnehmen kann er allerdings nur in NTSC. Aber wen interessiert noch VHS?

    Sorry für das Off-Topic. Was alte Motoren angeht - ich glaube wirklich, dass sich bei Wechselstrommotoren eine Art Memory Effekt einstellt. Wenn nach langer Laufzeit sich plötzlich die Spannungsversorgung ändert, sorgt das augenscheinlich immer für Störungen oder Ausfälle. Mein Bekannter, der gestandener und erfahrener Elektrotechniker, Erfinder + Tüftler ist, "versteht" die Marotten eines Jukeboxmotors nicht. Es handelt sich um einen Aussenläufer. Der benötigt eine Warmlaufphase. Kalt kommt er nicht auf Drehzahl. Dabei dreht er sich kalt ebenso leicht wie im warmen Zustand. Alle Lagerstellen sind top geschmiert. Er muss auch nichts antreiben, nur loslaufen. Nach 20 bis 30 Minuten hat er dann endlich seine Solldrehzahl. Erklärungen gibt es bisher noch keine.

    :thumbup: ...mehr Plattenabende :thumbup:

  • Hi !

    handelt sich um einen Aussenläufer. Der benötigt eine Warmlaufphase. Kalt kommt er nicht auf Drehzahl. Dabei dreht er sich kalt ebenso leicht wie im warmen Zustand. Alle Lagerstellen sind top geschmiert. Er muss auch nichts antreiben, nur loslaufen. Nach 20 bis 30 Minuten hat er dann endlich seine Solldrehzahl. Erklärungen gibt es bisher noch keine.

    Die meisten Außenläufermotoren ("Eddy Current Motor") sind Kondensatormotoren. Dabei haben sie, wenn es welche mit einer Drehzahl sind, zwei Spulen. Eine hängt direkt an der Wechselspannung, die andere wird über einen recht großen Metallpapier-Kondensator ausgekoppelt. Der Kondensator dazwischen sorgt durch seine Lade- und Entladevorgänge für einen Versatz des Stromdurchflussen durch die zweite Spule. Erst dadurch baut der Motor Drehmoment auf.


    Dein Bekannter soll sich den Schaltplan nochmal genau angucken.

    Wenn da ein Elko dazwischen liegt, soll er den mal ersetzen. Im Netz gibt es allerhand, was als "Phasenkondensator" oder "Anlaufkondensator" gehandelt wird und ab 1µF aufwärts mit bis zu 500V~ Spannungsfestigkeit (für Drehstrommotore) aufweist. Wenn diese Kondis alt werden und einen höheren internen Widerstand aufbauen, fehlt dem Motor der Durchzug. Beliebtes Problem z.B. bei den Wickelmotoren vieler großer Tonbandmaschinen. Gleiches Prinzip - gleiches Problem. Gleiche Lösung.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • :thumbup:

    Danke, Peter, für die Erklärung.

    An was so 10VAC (+4,5% gegenüber 220V) alles "schuld" sein sollen ... .

    irgendwas ist immer und man lernt nie aus ...


    Gruß
    Winfried

  • Moin!


    Kurzer Zwischenstand: Der 1218 läuft weiterhin perfekt. Den 701 habe ich mir gestern Abend vorgenommen, mit etwas mehr Zeit und siehe da: die Automatik funktioniert auch hier wieder tadellos. Ich musste nur ein Blech für die Endabschaltung ganz leicht nach innen biegen, sonst hätte die Nadel ihre Runden endlos gedreht. Auch den Antiresonator habe ich wieder hinbekommen indem ich das Blech etwas anders gebogen habe. Was jetzt noch nicht zu 100% überzeugend ist, ist der Lift bzw. die Absenkgeschwindigkeit. Für meinen Geschmackt senkt sich der Tonarm immer noch zu schnell ab, obwohl erst frisches 500.000er Silikonöl drin ist. Es ist kein Plumpslift aber der 1218 und 510 setzen deutlich sanfter auf. Eventuell sollte ich mir mal 1.000.000er Silikonöl besorgen und es damit versuchen. Oder sollte ich versuchen an der Schraube des Haupthebels zu drehen? Eventuell ist der Hub hier einfach zu gering?


    Noch eine Frage, die ist vermutlich untergegangen: Passt eigentlich ein 704 Sägezahnteller auf den 604 problemlos?


    Zu dem 510 und den restlichen Themen werde ich mich später noch einmal melden. Aber danke auch hier für die zahlreichen Beiträge und die Diskussion :)!


    Viele Grüße

    Alexander


    PS: Gerade war die Post da mit einem angeblich unbenutzten SM860-4. Ich werde berichten, aber noch ist der Motor zu kalt und die restliche Pause zu Kurz.

    Wohnzimmer: (Hauptanlage) Dual CS 510 / nuConnect ampX / nuBoxx B-40

    Büro: (80s Anlage) Dual CV 1460 / Dual CT 1460-1 / Canton Karat 60

    Reserve: (70s Anlage) Dual CV 121 / Dual CL 174

  • Eventuell sollte ich mir mal 1.000.000er Silikonöl besorgen und es damit versuchen.

    Auf keinen Fall, das ist viel zu zäh. Wenn Du wirklich 500k drin hast, dann reicht das völlig. Das Zeug soll das Absenken dämpfen und nicht auf ewig verlangsamen. Wenn er zu langsam senkt kann das bei welligen Platten echt unschön für die Nadel werden. Nimm entweder etwas mehr 500k oder verteile es vernünftig auf dem Bolzen.


    Noch eine Frage, die ist vermutlich untergegangen: Passt eigentlich ein 704 Sägezahnteller auf den 604 problemlos?

    nein, anderer Motor und anderer Teller

    VG

    Kai








  • falls du den frisch mit silikonöl versorgt hast, oft hilft es auch ein paar tage zu warten...


    romme

  • Bei meinen drei 701 hat sich der Tonarm trotz neuer Liftschmierung eigentlich immer relativ zügig gesenkt. Ich glaube, dass ist beim 701 soweit normal. Nicht zu vergleichen mit dem 601. Da kannst Du Dir beim Absenken noch ein Bier aus dem Keller holen obwohl das gleiche Öl den Lift schmiert...

    Beste Grüße

    Christian


    --- time to grind ! ---

  • Bei meinen drei 701 hat sich der Tonarm trotz neuer Liftschmierung eigentlich immer relativ zügig gesenkt. Ich glaube, dass ist beim 701 soweit normal. Nicht zu vergleichen mit dem 601. Da kannst Du Dir beim Absenken noch ein Bier aus dem Keller holen obwohl das gleiche Öl den Lift schmiert...

    Exakt so isses bei mir auch.
    Auch der 1219 liftet sehr geschmeidig.
    Daher habe ich es beim 701er aufgegeben. Da lasse ich den Lifthebel jetzt einfach nicht mehr "flitschen", sondern lege ihn langsam um. So geht's nämlich auch (für Automatikfreunde natürlich keine Hilfe).

    LG Chris

    601 - 701 - 1219 - 521 [///] < die unpassierbare Barriere...jetzt langts nämlich mal!!!
    wunschlos glücklich :)

  • Moin!


    Endlich komme ich mal um euch zu berichten.


    Zunächst einmal habe ich vor dem Motor-Wechsel das Stroboskop komplett vom Strom getrennt. Hat bei mir leider nicht geholfen. Vermutlich habe ich einfach Glück gehabt, dass die Schaltung nichts in den Motor einstreut.


    @ Thomas: Danke für die Vergleichsvideos! Vielleicht sollte ich auch mal welche machen, um bei mir besser vergleichen zu können. Auf jeden Fall sehr interessant zu hören, wie unterschiedlich laut verschiedene Dreher sind.

    Aber ist das jetzt beim Musikhören überhaupt so störend, wenn ein Dreher etwas lauter ist? Eigentlich ja nur zwischen den Titeln und wenn man auch richtig laut hört, oder? Wie sieht es aus mit der Technik (Verstärker, Lautsprecher), können die davon Schaden nehmen wenn da permanent ein bestimmter Sinus drauf ist? Der Subsonic filtert ja die ganz tiefen Frequenzen ja sowieso heraus, aber was ist mit denen über 20Hz?


    @ Kai: Danke sehr, ich lasse das 500k im 701 drin, davon ist eigentlich reichlich drin, so dass es leicht überquoll. Ich hatte auch noch weitere Threads gefunden, wo der 701 nicht ganz so sanft absenkt wie andere Dreher, scheint also wirklich normal zu sein.

    Letztenendes war der Lift am nächsten Tag wirklich schon etwas besser und durch leichtes Verstellen der Stellhülse dann auch noch einen Tick besser. Ich denke, dass die Absenkgeschwindigkeit so in Ordnung sein wird.

    @ Chris: Genau, das sanfte Umlegen des Lifthebels lässt den Tonarm auch langsamer absenken :).


    Übrigens, wie oft sollte ein ausbalancierter Tonarm nach oben und unten schwenken, wenn man ihn leicht antippt? Der 510 schwenkt etwa 2-3x nach oben und unten, bis er in seiner Endstellung stehenbleibt. Beim 701 schwenkt er beim Antippen 1x runter und beim Hochschwenken bleibt er dann sofort in seiner Endposition stehen. Sollte ich hier das Lager noch einmal minimal lockern?


    Nun zum Eigentlichen: Ich habe nun den Stator des 860-4 in meinen 860-1 eingebaut und siehe da: Der Motor läuft nun deutlich ruhiger! Wenn man ihn in die Hand nimmt, vibriert er immer noch ganz leicht, aber an den Lautsprechern kommt fast nichts mehr davon an. Ich muss den Verstärker um 10dB lauter drehen, damit der neue Stator die Lautstärke des alten Stators erreicht.

    Damit bin ich jetzt endlich zufrieden :D! Vielen Dank noch einmal an Kai für den Tipp einen 860-4 auszuprobieren.


    Der ersteigerte 860-4 war übrigens nicht neu, der Lagerspiegel war nämlich schon eingelaufen...


    Noch eine Sache, da ich Probleme mit dem Pulley hatte. Ich habe ihn im Betrieb mit einem Glasfaserradierer gereinigt und dabei einen Akkustaubsauger (den wir auch für die ganze Wohnung benutzen) drangehalten, auf höchster Stufe. Reicht das aus oder sollte ich den Motor lieber noch einmal auseinandernehmen und von eventuell hineingefallenem Dreck grob abwischen?


    Viele Grüße

    Alexander

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