Frage zum Nadelschliff bzw. Anti-Skating einstellung

  • Hallo,

    ich habe eine Frage zu der Nadel die ich momentan verwende. Ich habe ein V15 mit einer JICO VN-35HE (hyper elliptisch) in Verwendung. Ich habe schon gegoogelt, leider findet man zu diesem Schliff keine eindeutigen Angaben. Ich hab nur so viel herausgefunden, daß es zu den Line-Contact Schliffen gehört.

    Meine Frage ist, ob man die Antiskating Einstellung wie gewoht auf der Elliptischen Skala einstellt oder die CD-4 Skala verwenden sollte?

    Danke, LG Reini

    Plattenspieler - Dual CS522 mit ULM45E
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    Verstärker - harman/kardon HK3390
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    Lautsprecherboxen - Canton LE 107

  • Hallo Reini,


    hier der Link zum Nachlesen: :)

    Dual 721 Neuer Tonarm


    Da hatte ich mal ausführlich zu diesem Thema Wesentliches erklärt und beschrieben.

    Die direkte Antwort auf Deine Frage ist: Ja, HE-Schliffe benötigen bereits die CD-4-Skala.


    Viele Grüße,

    Thomas

  • Vielen Dank für die Antwort. ?

    Ganz kurz noch, dann geb ich schon Ruhe ?

    Die Skala ist auch wie gedacht 1:1 anwendbar, sprich 1,2 g Auflage entspricht Einstellung 1,2 auf CD-4. Ist das richtig?

    Danke, LG, Reini

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  • Die direkte Antwort auf Deine Frage ist: Ja, HE-Schliffe benötigen bereits die CD-4-Skala.

    Nein, eben nicht. Die CD 4 Skala dient zur Einstellung bei Raumschliffen, damals nur Shibata. Und HE ist definitiv kein Raumschliff.


    Aber probieren geht über studieren. Die optimale Einstellung liegt wohl zwischen "Normal" und "CD4"

    Es grüßt

    der Bernd


    und wird nicht müde an Massa zu erinnern, den Westliche Flachlandgorilla (* 1971 in Kamerun; † 1. Januar 2020 in Krefeld) einer der bedauernswerten Affen, die in der Silvesternacht 2019/20 beim Brand des Affenhauses im Krefelder Zoo ums Leben kamen.

  • Auflagekraft und Antiskating stelle ich mit einer Testschallplatte ein. Alles andere finde ich nicht optimal.


    Gruß Oliver

    Ersatz-Steuerpimpel Anfragen bitte per PN

  • Testplatte hab ich keine... Aber ich habe das Gefühl, das die Zischlaute bei Verwendung der CD-4 Skala um einiges minimiert werden.

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  • Ja, sicher auch so ganz gut zu gebrauchen. Ich habe eigentlich angenommen, daß es soetwas neu garnicht mehr gibt... Aber das war ein irrtum. Ich habe zwei auf die schnelle gefunden. Eine von Ortofon und eine da steht drauf Vinyl:Check. Gibt es eine Testplatte die besonders zu emofehlen ist? Oder sind diese ah abnsich gleich.

    Danke, LG Reini

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  • Meine heisst vinyl essentials von image hifi


    Gruß Oliver

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  • Vielen Dank für die Antworten und Meinungen. ?

    LG, Reini

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  • Man kann solche Platten auch für <10€ gebraucht kaufen. Z.B. bei recordsale waren letzte Woche mehrere verfügbar.

    Dual 704, Pro-Ject The Classic, Philips 312, Grundig PS 7550, CEC BA-300; Shure V15III LM (Jico SAS, Mr Stylus HE, Original HE), Philips GP412 II (JicoD-412/IIE, BD, Original 946 D 68), AT 150 MLX, Dual MMD 360, Dual MMD 345, Ortofon OMB 40

  • Testplatten haben folgende Nachteile:


    Ungeeignet ist das Einstellen anhand einer rillenlosen LP. Die Folge ist eine Neigung eher zur Unterkompensation der Skatingkraft, d.h. also eine zu geringe Antiskatingeinstellung.


    Das Einstellen anhand von Testsignalen neigt zur Überkompensation der Skatingkraft,d.h. also eine zu hohe Antiskatingeinstellung. Warum? Weil solche hohen maximalen Amplituden bzw. Auslenkungen der Nadel nur im Extremfall vorkommen und keinen guten Durchschnitt für Signale auf normalen LPs (also Musik) darstellen.


    Über die Jahrzehnte wurde das wissenschaftlich erforscht. Auch Dual hat sich dazu schriftlich in der Anleitung des Skate-O-Meter geäußert. Zudem wurde die Skatingkraft immer wieder in deutschen und anderen internationalen Fachzeitschriften in den 60er-80er Jahren erklärt.

    Die Skatingkraft ist von mehreren Variablen abhängig und variiert über den Verlauf einer LP-Seite, sie ist also dynamisch und nicht statisch über den Verlauf einer LP. Die Frage war immer schon, welche Weise der Einstellung ist die beste Approximation?

    Dual hatte das recht gut geeicht und nur wenige Anbieter von Plattenspielern hatten sich damals die Mühe gemacht, die 2 oder 3 verschiedene Skalen, die auch noch passend zur entsprechenden Auflagekraft geeicht waren, anzubieten. Viele Geräte hatten einfach nur ein Zahlenrad für die Antiskatingeinstellung.


    Die HE-Nadel wurde von Shure entworfen, speziell für das V15-Type IV. Davor gab es bereits Jahre zuvor einen Shure-Tonabnehmer mit einem speziellen hyperbolischen Stylus (M24 H) für die Quadrofonieabtastung. Dual hatte diesen auch im Programm als ersten quadrophonietauglichen Tonabnehmer, noch vor dem DM411.

    Grundlage für den HE-Schliff war dieser hyperbolische Schliff, ebenfalls von Shure. Laut Shure Dokumentation sind die Verzerrungswerte bei dem neueren HE-Schliff aber geringer als beim hyperbolischen älteren Schliff, wegen einer optimierten Auflagefläche beim HE-Schliff.

    Shibata war und ist ein Markenname von JVC, benannt nach dem Entwickler dieses Schliffs für die Abtastung hoher Frequenzen von bis zu 45kHz und höher.

    Philips hatte da wieder einen eigenen Schliff für das GP422. Diese und andere quadrophonietauglichen Tonabnehmer mit ihren speziellen Schliffen sind alle aus den 70er Jahren. Die Skalen für das Antiskating von Dual sind nie nur für einen Rundschliff oder einen elliptischen Schliff gemacht worden, sondern immer für Werte des Schliffs "von... bis" für Rundnadeln, "von... bis" für elliptische Nadeln usw. Ich denke mal, DUAL wird diese Werte der Skalen auch noch rechnerisch ermittelt haben. Denn Shure hatte besonders scharfe elliptische Schliffe und andere Tonabnehmerhersteller hatten weniger scharfe elliptische Schliffe.

    Deshalb stellt die CD4-Skala für den HE-Schliff eine bessere Approximierung dar, als die elliptische Skala, da der HE-Schliff wohl eher ein Fineline-Schliff ist als ein elliptischer Schliff. Das geht auch aus den Werten für harmonische Verzerrungen usw. von Shure hervor. Wie gesagt, die Skatingkraft einer LP variiert über die gesamte LP und ein Faktor ist v.a. auch die Auflagekraft. Bei geringerer Auflagekraft wird mehr Antiskating benötigt. Deshalb hat es schon Sinn gemacht, dass DUAL die Skalen passend zur Auflagekraft geeicht hat.


    Arbeitet die Gewichtskrafteinstellung und die Antiskatingeinrichtung am DUAL sauber, passt das alles wunderbar. Das habe ich selber mit mehreren originalen Test-LPs und DIN-Messplatten nachvollzogen und die Grundeinstellung mit Skate-O-Meter nachmessen können.


    Gruss,

    Thomas

  • Vielen Dank an vinylfan78 für die genaue Erläuterung und Erklärung. Das ist wirklich das Herrliche in diesem Forum, daß es hier für alle Themen Spezialisten gibt, die sich eingehend mit spezifischen Thematiken befassen und auseinandersetzen. :thumbup::thumbup:.

    Danke, LG Reini

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  • Wobei die leere Platte auch zu einem falschen Wert in die andere Richtung führen kann.

    Azimuth und Nafelspitze sind nie perfekt, was ohne Rille zwingen zu Seitkräften führt

    Dual 704, Pro-Ject The Classic, Philips 312, Grundig PS 7550, CEC BA-300; Shure V15III LM (Jico SAS, Mr Stylus HE, Original HE), Philips GP412 II (JicoD-412/IIE, BD, Original 946 D 68), AT 150 MLX, Dual MMD 360, Dual MMD 345, Ortofon OMB 40

  • Meine Hauptdreher haben gar keine AS Kompensation, und bei den anderen steht es meistens auf Null. Wenn mir aber jemand ein Gerät zum Reparieren bringt und ich z.B.eine neue Nadel montiere, dann teste ich die Abtastfähigkeit, das heisst wann der Tonabnehmer anfängt zu verzerren. Dann versuche ich das mit Verstellen der Auflagekraft und dem AS zu optimieren. Das ganze wird dann noch im Betrieb getestet und das wars. Ich halte die AS Kompensation für überbewertet.

    Gruss Oliver

    Ersatz-Steuerpimpel Anfragen bitte per PN

  • Es geht dabei auch um den Diamantverschleiß durch einseitige Abnutzung und entsprechend einseitige Abnutzung der LPs. Plattenschonung war dabei die Devise von DUAL und SHURE. Und die Schwarzwälder Präzision machte DUAL zu einer Weltmarke mit dem Werbeslogan "Precision makes the difference in performance". Die feinmechanische Ingenieurskunst von DUAL beruhte auf wissenschaftlicher und faktenbasierter Forschung. Deshalb wurde wohl auch der ganze Aufwand betrieben und in den USA und Kanada gab es dann auch für den 1019 extra Prospekte und Broschüren in denen auch die werkseitige Präzisionseinstellung für Antiskating mit dem von DUAL dafür speziell entwickelten und patentierten Skate-O-Meter beschrieben war. DUAL hat generell immer selber Grundlagenforschung betrieben und eigene innovative Lösungen gesucht, nicht nur zum Thema Antiskating.


    Gruss,

    Thomas

  • Ich halte die AS Kompensation für überbewertet.

    Sehe ich ähnlich, aber ich denke schon, dass es bisschen hilft, die Nadel und die Platte zu schonen. Somit stelle ich einfach nur auf den selben Wert wie Auflagekraft und die Sache hat sich für mich erledigt! :)

    CANTON Chrono 518 DC | YAMAHA RN-803D | Technics SH-8045 | Shiit Mani | Dual CS 600 | Dual CS 601

  • Ich halte die AS Kompensation für überbewertet.

    Um mal meinen Senf dazu zu geben...;-)

    MbWn: Das Anti-Skating hängt nicht nur vom Nadelschliff, sondern auch von der Modula

    tion der Rille und noch mehr von der geometrischen Position des Tonarms ab, da die Nadel ja ständig in einem anderen Winkel zur Platte steht. Die Skala ist an sich nur eine Annäherung an die optimale Ausgleichskraft.

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

  • Richtig, hatte ich ja oben schon beschrieben:

    "...Die Skatingkraft ist von mehreren Variablen abhängig und variiert über den Verlauf einer LP-Seite, sie ist also dynamisch und nicht statisch über den Verlauf einer LP. Die Frage war immer schon, welche Weise der Einstellung ist die beste Approximation?..." :)


    Gruss,

    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von vinylfan78 ()

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