Gleichlaufschwankungen 1229 und RPM Speed-and-WOW-App

  • Hi !

    Aber warum sind bei einigen Motoren die Dellen tiefer und bei einigen Motoren so gut wie gar nicht vorhanden?

    Meistens - nehme ich an - daß das Motoren trifft, die schon ausgedehnte Betriebszeiten ohne Öl im unteren Lager hinter sich haben.

    Wir hatten hier auch schon Motoren, wo sich die Achse durch den Lagerspiegel durchgefräst hatte. Und nach 40+ Jahren ist von der werksseitig durchgeführten Ölbefüllung garantiert nichts mehr vorhanden, also haben schätzungsweise alle Motoren auf die eine oder andere Weise Trockenlaufzeiten hinter sich.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ja, das klingt einleuchtend.

    Also empfiehlt du, den Spiegel wirklich nur umzudrehen, wenn der Einlauf ganz extrem ist?

    Sorry, is ja jetzt eigentlich off topic, sorry. Wollte den thread eigentlich nicht kapern ??

  • Hi !

    Also empfiehlt du, den Spiegel wirklich nur umzudrehen, wenn der Einlauf ganz extrem ist?

    So halte ich das jedenfalls.

    Es gibt natürlich andere Meinungen und Erfahrungen.


    Wenn sich die Notwendigkeit ergibt, einen Motor wirklich ganz und gar zerlegen zu müssen und der Lagerspiegel schon mehr als 2mm im Durchmesser eingelaufen ist, ist klar, daß der Motor schon eine lange Laufzeit hinter sich hat, nachdem das letzte Öl unten aus dem Lager eingetrocknet ist. Dann würde ich mir das überlegen.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • den Spiegel wirklich nur umzudrehen, wenn der Einlauf ganz extrem ist?

    Das Verschleißmaß des Spiegels ist der Durchmesser der Achse. Wenn der

    annähernd erreicht ist, einen neuen Spiegel verwenden oder den alten umdrehen.

    Beim Umdrehen vorher die neue Seite polieren schadet nicht, ist aber nicht

    unbedingt erforderlich. Die Achse ist wesentlich härter als das Lager, was nicht

    aus Stahl sondern aus Buntmetall gefertigt ist.



    LG, Micha

  • am Anfang hab ich die Nieten aufgebohrt und den Lagerspiegel gedreht. Dann die Lager in einer 10ml Spritze gereinigt und mit neuem Öl befüllt. Heute mache ich es meistens anders, ich hab mir ein Gefäss gebastelt mit einer grossen Öffnung, wo die kompletten Lagerschilde reinpassen. Da kann ich die Luft raus pumpen. Diese Methode ist einfacher, besonders beim Zusammenbauen des Motors gibts kaum Probleme. Aufbohren würde ich heute nur noch, wenn der Lagerspiegel stark eingelaufen ist.

  • Hallo Leute, ich dank Euch mal für Eure Ausführungen...


    Mal kurz zurück zu dem betroffenen Dreher / Motor.

    Ich habe diesen Motor zwar geöffnet, aber das Ausbohren des unteren Lagers mit Umdrehen des Lagerspiegels habe ich

    aus den von Peter erwähnten Gründen sein lassen.

    Die Einlaufspuren habe ich mir nach dem Reinigen des unteren Lagers mit Bremsenreiniger und dünnen Wattestäbchen

    genau angesehen. es war eine "Delle" mit etwa der Hälfte des Wellendurchmessers als Durchmesser.

    Ausserdem sahen die Einlaufspuren durchaus gleichmässig aus.

    Deswegen habe ich das untere Lager nur mit Öl gefüllt bis zum Anschlag und das Teil über Nacht auf den sehr warmen Heizkörper

    gestellt. Dann noch mal nachgefüllt und bis zur weiteren Verwendung noch eine Weile auf dem Heizkörper belassen.

    Das obere Lager hab ich auf der einen Seite mit einem Gummeistöpsel verschlossen und genauso wie das Untere behandelt.


    Beim Zusammenbau habe ich den Motor gleichmässig mit dem Schraubstock zusammengepresst, da die Blechpakete vom

    Stator beim Öffnen auseinandergegangen waren. Dann erst habe ich die Schrauben angezogen.

    Der Motor lief eigenlich sofort sehr leichtgängig, deswegen hab ich mir nichts weiter dabei gedacht und ihn einfach so montiert.


    Aktuell ist er jetzt 12 Stunden dauergelaufen. Der Gleichlauf des1229ers hat sich jetzt etwas verbessert und liegt

    laut der App meistens bei 0,15%, mal mehr, mal weniger.

    Das ist mir aber eigentlich nicht klar warum... mein nicht ganz so hübscher Alltags-1219 kann bei jedem Test zu jederzeit

    immer mit 0,03-0,04 % aufwarten. Dessen Motor ist auch von mir beölt worden, aber so einen Kult wie bei

    dem 1229er hab ich mit diesem Dreher nicht getrieben.

    Liegt das jetzt nur daran, dass der seit einem halben Jahr regelmäsig seine Runden dreht???


    Als Nächstes werde ich dem 1229er dann doch noch einen anderen Motor einbauen, ich habe noch eine Dose

    hier rumliegen. Mal schauen, was sich ändert.

    Gibt es sonst noch Massnahmen, die ich ergreifen könnte?


    Grüsse

    Florian

    Dreher : CS721; CS 704; CS 701; CS 621; CS 604; 1229; 1219; 1019; 1218; 1225

  • Hallo Florian.


    Also dann funktioniert das Einlaufen ja schon. Lass ihn ruhig die nächsten Tage mal täglich 2 bis 3 Stunden laufen, der Gleichlauf wird sicher noch besser.


    Dein Alltags Dreher wird regelmäßig genutzt, deshalb is er wahrscheinlich gut eingelaufen.

    Mechanik is wie der Mensch, wer rastet rostet ??


    Beste Grüße,

    Florian

  • Kommt ja auch drauf an welches Öl Du verwendest hast. Je zäher desto länger dauert das Einlaufen, daher wie geschrieben erst mal 24h am Stück

    VG

    Kai








    Einmal editiert, zuletzt von tpl1011 ()

  • 10W40 von Liqui Moly...:)

    Dreher : CS721; CS 704; CS 701; CS 621; CS 604; 1229; 1219; 1019; 1218; 1225

  • 10W40 von Liqui Moly...

    das ist im Vergleich zu Sinterlageröl tatsächlich zäh, dann haben wir die Erklärung schon gefunden. Solltest Du das Lager wirklich kpl voll gemachht haben, produziert das erst mal ein nicht zu verachtenden Widerstand.

  • Kommt ja auch drauf an welches Öl Du verwendest hast. Je zäher desto länger dauert das Einlaufen, daher wie geschrieben erst mal 24h am Stück

    Da scheint was dran zu sein, Kai,


    Trotzdem erstaunlich, wie unterschiedlich die Motoren auf immer das gleiche Öl reagieren.

    Dieses habe ich bisher für alle meine Dual - Motore verwendet. Bisher waren die alle ruhig danach.

    Kann natürlich sein, dass die Einlaufzeit je nach Zustand der Lager variiert.


    Der 1229 hat jetzt noch eine Nacht "durchgedreht". Der Gleichlauf wird tatsächlich immer besser.

    Mittlerweile bei 0,08% Gleichlaufschwankung angekommen.

    Jetzt darf er mal ein wenig ruhen. Dann wird wieder getestet, ob die Verbesserung von Dauer war.

    Ich werde berichten.

    Im Notfall lauert schon die nächste DOSE auf den Platz im 1229, auch mit dem gleichen Öl geschmiert... :)


    Gruss

    Florian

    Dreher : CS721; CS 704; CS 701; CS 621; CS 604; 1229; 1219; 1019; 1218; 1225

  • ...da sind doch werte, die man beim abspielen einer platte eh nicht mehr hört...also ich zumindest nicht...


    romme

  • ...da sind doch werte, die man beim abspielen einer platte eh nicht mehr hört...also ich zumindest nicht...


    romme

    Ja, der jetzt erreichte Gleichlauf ist schon ok. Aber ich bin mit 0,56% Gleichlaufschwankungen gestartet.

    Das ist durchaus hörbar... Versuch mal damit was anzuhören, wo Klavier mit drin ist... ;(


    Jetzt kommt es mir nur noch darauf an, dass die erzielte Verbesserung konstant erhalten bleibt.


    ...und warum die kleinen runden Biester so unterschiedlich auf die gleiche Behandlung reagieren, möcht ich noch gern wissen :)


    Grüsse

    Florian

    Dreher : CS721; CS 704; CS 701; CS 621; CS 604; 1229; 1219; 1019; 1218; 1225

  • Wenn...

    Wenn das der Motor ist, müsste der Schwankungen pro Umdrehung seiner Welle erzeugen und diese müssten dann auch so ausgeprägt sein, dass sie die Massenträgheit des Tellers überwinden.

    Wenn ich mir den Umfang des Pulleys anschaue und den der Tellerlauffläche, müsste der Motor überschlägig 30-40x pro Umdrehung die Schwankung verursachen. Das müsste sich fast wie ein Tremolando anhören :D Ist das so?

    Wenn nicht...ist das wahrscheinlich doch nicht der Motor, oder?

    Liebe Grüße, Michael


    298767-ukraine-fahne-flagge-small-jpg


    Ich biete verschiedene Nachbau-Reibräder, TK12-Nachbauten, Hubstücke, Drehstücke, Stellachsen, VTA-Keile und -Spacersets, Tonarmauflagen...


    Ich finde es komisch, dass, was anderswo als Gag akzeptiert / veröffentlicht wird, hier ewig zerdiskutiert wird. :thumbdown: :thumbdown::thumbdown:

    Ich entferne doch auch keine Dinge / Menschen, die ich nicht verstehe. 8o Einfach mal stehen lassen, tolerant sein! Kann man lernen... Oder: Sollte man.

    Humor: Vielseitig, notwendig, verbindend. ES LEBE DER WITZEFRED!

  • Hallo Michael,

    Mir ist nicht klar, woher die Gleichlaufschwankungen kamen.

    Ich habe alle vorhandenen Teller und Reibräder mehrmals untereinander kombiniert und getestet.

    Ohne grössere Änderungen. Ein Teller hat die Schwankungen eher verschlechtert.

    Der kam aber nachweislich von einem völlig ungepflegten "Kilometermillionär"


    Den geringsten Einfluss hatten die Reibräder. Hier hatte ich Alles aus meinem Bestand getestet.

    Die Unterschiede waren marginal...Kann bedeuten, dass meine Reibräder gleich gut, oder gleich schlecht sind...:)


    Das "Dauerlaufen" brachte die meiste Verbesserung. Ob sich die von mir verwendeten Gebrauchtteile

    und der Motor erstmal aufeinander einspielen mussten?


    Keine Ahnung. Ich werde berichten, ob es nach einer Abkühlpause und erneutem testen immer noch ok ist.

    Grüsse

    Florian

    Dreher : CS721; CS 704; CS 701; CS 621; CS 604; 1229; 1219; 1019; 1218; 1225

  • Aktuell ist es so :



    Gruss

    Florian

    Dreher : CS721; CS 704; CS 701; CS 621; CS 604; 1229; 1219; 1019; 1218; 1225

  • Trotzdem erstaunlich, wie unterschiedlich die Motoren auf immer das gleiche Öl reagieren.

    vieleicht hast Du diesesmal etwas mehr reingetan, oder die anderen Lager waren so furztrocken, dass das Öl direkt in die Poren gekrochen ist, wer weiss.

    Hast Du bei den anderen die Messung denn eigentlich sifirt nach Wartung gemacht oder erst nachdem sie eine zeitlang in Betrieb waren?


    Das Problem mit dem Motorenöl ist, dass es zu zäh ist um einfach so in die Poren zu kommen. Ich habe es deshalb damals "reingekocht". D.h. heiss gemacht, Lagerkugeln rein bis man die Bläschen sieht und dann im Öl abkühlen lassen. Beim Sinterlageröl mache ich das zwar auch, aber hier funktioniert die Unterdruckvariante auch sehr gut weil das Öl bei Zimmertemperatur schon flüssig genug ist.


    Das Einlaufen hat ja einen ähnlichen Effekt wie das Einkochen. Der Motor wird warm und damit das Öl dünner und kann sich im Sinterlager verteilen.

    VG

    Kai








    Einmal editiert, zuletzt von tpl1011 ()

  • Hallo Kai:


    Zur Ölung selbst: die gefüllten Lager habe ich auf dem SEHR warmen heizkörper für Stunden stehen lassen...Bisher immer,

    weil Motorwartung immer in die kalte Jahreszeit fiel :)


    Die anderen Dreher habe ich nicht alle sofort nach Wartung gemessen. Eigentlich erst vor Kurzem.

    Wobei die nicht alle immer am Laufen sind.

    Nur der eine 1219er ist mein Lieblingsdreher, weil er eigentlich schon auf dem Haufen zum Ausschlachten lag.

    Der macht bei jeder Messung den Direkttreibern hier Konkurrenz.

    Der 1229er sollt halt besonders gut werden, deshalb hab ich bei dem den meisten Aufwand getrieben und eben auch

    den Gleichlauf sofort nach Zusammenbau getestet.

    Gruss

    Florian

    Dreher : CS721; CS 704; CS 701; CS 621; CS 604; 1229; 1219; 1019; 1218; 1225

  • Zur Ölung selbst: die gefüllten Lager habe ich auf dem SEHR warmen heizkörper für Stunden stehen lassen...Bisher immer,

    ist ein Ansatz, aber meiner Meinung reicht das dann nicht. Aber egal, Du siehst ja an den anderen wie gut die werden wenn erst mal alles gemacht ist. Ist das Öl mal eingezogen wird es auch erst mal nicht mehr schlechter auch wenn er etwas steht. Aber am Ende des Tages lautet bei allen Duals die Devise: die Pferdchen wollen laufen;)


    Ach ja: die 24 Stunden Einlaufzeit waren übrigens ernst gemeint. Lass ihn einfach mal rund um die Uhr Einlaufen.

    VG

    Kai








  • .... Aber am Ende des Tages lautet bei allen Duals die Devise: die Pferdchen wollen laufen;)


    Ach ja: die 24 Stunden Einlaufzeit waren übrigens ernst gemeint. Lass ihn einfach mal rund um die Uhr Einlaufen.


    Ich merke schon, dass das Einlaufen offenbar hilfreich ist. Im Moment hat er Pause, ab heute Abend darf der

    1229 noch einmal 12 Stunden dauerlaufen. Dann schauen wir mal...


    Grüsse

    Florian

    Dreher : CS721; CS 704; CS 701; CS 621; CS 604; 1229; 1219; 1019; 1218; 1225

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