CV 1200 - Rettungsversuch

  • Hallo zusammen,


    kurz zur Vorstellung, bin neu hier wohne im Süden und bin ein begeisterter Musik Liebhaber.

    Habe die Tage von einem Bekannten einen CV1200 bekommen, in kaputtem Zustand. Jetzt versuche diesen schön designten, solide und wartungsfreundlich gebauten Verstärker zu retten.

    Nach dem ersten Blick im Innere, konnte ich sofort den Schaden sehen 8|. T1307 (BD140-10) und die R1310 und R1315 (470 Ohm) waren ab- bzw. angebrannt sonst alle Sicherungen intakt. Nach Recherche hier im Forum, habe ich den Knallfrosch, die Siebelkos C1316 und C1317, alle Elkos von der Endverstärkerplatine und klar die am Anfang erwähnten T1307 und die zwei abgebrannten Wiederstände ausgetauscht. Ja die blauen Tantalkondensatoren C1218 und C1219 hab ich vorsichtshalber auch durch neue Elkos 22 mF / 25 V auf Empfehlung aus der Gruppe ersetzt. Den ersten Test ohne die angeschlossenen Endverstärkerplattine hat der CV1200 gut überstanden:thumbup:, keinen Knall gehört und das LS Relais hat auch zeitverzögert geschaltet. Dachte soweit so gut :).

    Beim Versuch den Verstärker nur mit der Spannungversorgung der Endverstärkerplattine zu betreiben, hat sich sofort die eine 5A Sicherung verabschiedet.:thumbdown::(

    Jetzt basierend auf die Erfahrung der einen oder anderen der schon mal dieses Pazient auf dem OP Tisch hatte, freue mich Tipps zu bekommen um den Stromfresser zu lokalisieren. Sollte ich alle T und D auslöten und checken oder habt Ihr vielleicht einen kürzeren Weg, welcher zum Erfolg führen sollte.
    Danke für Eure Unterstützung.

    Musik macht das Leben einfach schöner.

  • Dieser CV 1200-Torso wird schon länger angeboten, vielleicht etwas für "aus 2 mach' 1"? Vielleicht geht da noch etwas beim Preis. Klingt irgenwie skurril, aber in der "Endzeit" bei Dual war wohl einiges möglich. Das erinnert mich ein wenig an die Geschichte, die in VW K70-Kreisen erzählt wird. Da hat wohl jemand einen Leiharbeiter im Frühjahr 1975 per Anhalter mitgenommen. Die letzten VW K70 wurden mit den Teilen zusammengedengelt, die noch da war, da bekamen "L-Ausführungen" eine Sitzausstattung für das Grundmodell usw. Nun, der Anhalter berichtet, daß man im Werk Salzgitter gerade die K70-Produktionsbänder abwracke, dort hingen die fertigen Rohkarossen noch in den Bandanlagen, das wird alles einfach mit dem Schneidbrenner zerlegt und die nagelneuen Karossen gingen komplett mit den Trümmern der Produktionsanlage in den Schrott. Bei der Abwicklung von Dual dürften auch containerweise fertige und halbfertige Geräte, jede Menge Ersatzteile, Spezialwerkzeuge und Dokumentationen entsorgt worden sein.


    Ich bin nicht der Anbieter des unvollständigen CV 1200 und kenne ihn auch nicht.


    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Hallo SaturdayNightFever,

    hat sich sofort die eine 5A Sicherung verabschiedet.

    weißt Du noch, welche von den Beiden? 33V/5A = 6,6Ohm oder noch weniger. Das muß sich doch rausmessen lassen.

    Von Deiner Fehlerbeschreibung müsste der Kurzschluß im +33V Bereich sein.

    Gruß Peter

  • Guten Tag,


    nach dem, was an Bautreilen defekt war, schließe ich auf einen umfangreichen Endstufendefekt.

    Um sicher zu gehen, empfehle ich, nicht wahllos Elkos zu tauschen, sondern sämtliche Halbleiter des betroffenen Kanals zu wechseln (ohne Ausnahme).

    Nach dem Wechsel wird die Endstufe dann mit Vorwiderständen von ca. 20...47R / 2W in beiden Versorgungsleitungen (+ A und -B) in Betrieb genommen.

    Der Transistor und die Widerstände, die abgeraucht waren, sind nicht ohne Grund abgefackelt.


    Gruß

    Norbert

  • Nach dem Wechsel wird die Endstufe dann mit Vorwiderständen von ca. 20...47R / 2W in beiden Versorgungsleitungen (+ A und -B) in Betrieb genommen

    Dazu müssen jedoch Leiterbahnen unterbrochen (aufgetrennt) werden, um die Widerstände in die Versorgungsleitungen zu bekommen, weil Netzteil und Endstufe eine Einheit bilden.

    Auch das Auswechseln der Leistungstransistoren wird problematisch, da die Endstufe mit nicht angepassten Transistoren zum Schwingen neigt.

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
    >>>>>>>> Nutze das Forum zum Vorteil aller. <<<<<<<<<


  • Hallo SaturdayNightFever,

    hat sich sofort die eine 5A Sicherung verabschiedet.

    weißt Du noch, welche von den Beiden? 33V/5A = 6,6Ohm oder noch weniger. Das muß sich doch rausmessen lassen.

    Von Deiner Fehlerbeschreibung müsste der Kurzschluß im +33V Bereich sein.


    Hallo Peter,

    Ja, Du hast Recht gehabt es war die Sicherung von der +33V Seite. Für mich deutet auch auf einen Kurzschluss in diesem Strang hin. Falls doch die Leistungstransistoren sind, würde diese als erstes testen mit B abklemmen und Messen E-B / B-E, ob die PN oder NP intakt sind und erst dann weiter.

    Gruß,

    Andreas

    Musik macht das Leben einfach schöner.

    2 Mal editiert, zuletzt von SaturdayNightFever () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von SaturdayNightFever mit diesem Beitrag zusammengefügt.


  • Hallo Norbert,

    wie könnte man schnell die zwei Leistungstransistoren auf Lebenszeichen prüfen? B lösen und zw. E-B und B-E (NPN) mit Ohmmeter prüfen? Oder sollen diese komplett abgelötet und dann geprüft werden?

    Gruß,

    Andreas


    Nach dem Wechsel wird die Endstufe dann mit Vorwiderständen von ca. 20...47R / 2W in beiden Versorgungsleitungen (+ A und -B) in Betrieb genommen

    Dazu müssen jedoch Leiterbahnen unterbrochen (aufgetrennt) werden, um die Widerstände in die Versorgungsleitungen zu bekommen, weil Netzteil und Endstufe eine Einheit bilden.

    Auch das Auswechseln der Leistungstransistoren wird problematisch, da die Endstufe mit nicht angepassten Transistoren zum Schwingen neigt.


    Nach dem Wechsel wird die Endstufe dann mit Vorwiderständen von ca. 20...47R / 2W in beiden Versorgungsleitungen (+ A und -B) in Betrieb genommen

    Dazu müssen jedoch Leiterbahnen unterbrochen (aufgetrennt) werden, um die Widerstände in die Versorgungsleitungen zu bekommen, weil Netzteil und Endstufe eine Einheit bilden.

    Auch das Auswechseln der Leistungstransistoren wird problematisch, da die Endstufe mit nicht angepassten Transistoren zum Schwingen neigt.


    Hallo Hajo,


    Dieses hab ich auch festgestellt. Hoffe doch dass einer der BC Transistoren u.U. kaputt ist. Erst möchte aber die Endtransistoren prüfen.

    Gruß,

    Andreas

    Musik macht das Leben einfach schöner.

    3 Mal editiert, zuletzt von SaturdayNightFever () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von SaturdayNightFever mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo Andreas,

    Wenn du einen Transistor per Diodentest prüfst musst du 6 Messungen machen. Plusleitung immer an den zuerst genannten Anschluss des ausgebauten Transistors.

    Bei 2 der Messungen muss sich also ein Wert zwischen 0,5 und 0,7 Volt ergeben. Alle anderen Messungen dürfen keinen Messwert ergeben. Wenn doch sind die Transitoren kaputt.

    1. B-E = NPN = Wert, PNP = xxx

    2. B-C = NPN = Wert, PNP =xxx

    3. E-C = NPN = xxx, PNP = xxx

    4. E-B = NPN = xxx, PNP = Wert

    5. C-E = NPN = xxx, PNP = xxx

    6. C-B = NPN = xxx, PNP = Wert

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
    >>>>>>>> Nutze das Forum zum Vorteil aller. <<<<<<<<<


  • Hallo HaJo,


    Leider ist bei T1310 -2N 6101 E-C und C-E durch d.h. In beide Richtungen leitet der T.

    Kann man diese beide Transistoren noch ersetzen? T1309 - BD 909 ist von der Messwerten OK nur ein bischen im Leidenschaft gezogen. Wie soll ich weiter vorgehen? Oder gleich aufgeben? Wäre schade.

    Gruß,

    Andreas

    Musik macht das Leben einfach schöner.

  • es war die Sicherung von der +33V Seite

    Wo ist auf der +33V-Seite eine 5A-Sicherung? Ich sehe nur in den AC-Zweigen jeweils eine 5A-Sicherung.


    Oder sollen diese komplett abgelötet und dann geprüft werden?

    Komplett, um Seiteneffekte auszuschließen.

    T1309 - BD 909 ist von der Messwerten OK nur ein bischen im Leidenschaft gezogen.

    Was heisst das? - In Leidenschaft gezogen?


    Es können ALLE Halbleiter geschädigt sein, nicht nur die Endtransistoren, sondern auch weiter vorne liegende Transistoren und Dioden!

  • Hallo Andreas,

    ich könnte dir die Platine reparieren. Die Teile (alle) hätte ich da. Bei Interesse bitte Konversation oder E-MaIL

    Dazu links mit Mauszeiger auf HaJoSto und dann im Kontextfenster auf Sprechblasen oder Briefumschlag.

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
    >>>>>>>> Nutze das Forum zum Vorteil aller. <<<<<<<<<


  • Musik macht das Leben einfach schöner.

    Einmal editiert, zuletzt von SaturdayNightFever () aus folgendem Grund: Hallo Norbert, die 5A Sicherungen sind richtig im AC Zweig jewels platziert. Es ist jedoch die Sicherung, von der Plazierung her, vom rechten Kanal, die +33 V Seite wo ich von Anfang an die Schäden am BD 140/10 und die zwei Wiederstände hatte.

  • Hallo Norbert,

    die 5A Sicherungen sind richtig im AC Zweig platziert. Es ist jedoch die Sicherung, von der Platzierung her, vom rechten Kanal, die +33 V Seite wo ich von Anfang an den Schaden am BD 140/10 und die zwei abgetauchten Wiederstände hatte.

    Nach Ablöten der Leistungstransistoren von diesem Kanal (R) war einer kaputt und der andere aus dem Grund in Leidenschaft gezogen da ich von Anfang an die Kühlkörper zusammen mit der Platine ausgebaut und durch das hin und her Drehen, ist leider ein Beinchen abgebrochen, was ich noch zusammenlöten konnte um wenigstens diesen durchmessen zu können. Dieser war aber noch in Ordnung.

    Habe dann beide durch BD 809 ersetzt.

    Deinen und den Rat von Hajo folgend, habe ich alle T ausgelötet und durchgemessen. Den Übeltäter gefunden, es war T1305-BC 588 B zw. B-C kaputt. Alle anderen waren OK. Die Dioden konnte ich noch in der Platine prüfen, alle OK.

    Nach Ersetzen der T5 A Sicherung und des kaputten T1305 durch einen BC588 C, das Mükra hatte keine „B“ Ausführung, bzw. Prüfung von noch vorhandenen Kurzschluss, die Kiste an Strom und Power an. LS Relais geschaltet und die Sicherung (en) alle intakt. Dann LS angeschlossen und über einen DIN / Cinch Adapter eine Musikquelle eingespeist, da die vorhandenen Cinch Buchsen viel zu nah zueinander angeordnet sind.

    Und WOW ein super, warmer, analoger Sound aus den LS.:D. Die Mühe hat sich gelohnt UND ich muss zugeben, es hat Spaß gemacht.

    :):):)


    Hallo Andreas,

    ich könnte dir die Platine reparieren. Die Teile (alle) hätte ich da. Bei Interesse bitte Konversation oder E-MaIL

    Dazu links mit Mauszeiger auf HaJoSto und dann im Kontextfenster auf Sprechblasen oder Briefumschlag.


    Hallo Hajo,

    wäre bestimmt auf dein Angebot zurück gekommen, aber ich wollte versuchen die Kiste noch selber zu reparieren. Dank deiner Beschreibung, hab ich alle T und D durchgemessen und den Übeltäter lokalisiert und ersetzt. Der CV 1200 spielt wieder auf meine große Freude.

    Danke für deine Unterstützung. :thumbup:

    8) HI-FI Grüße aus Ulm,

    Andreas

    Musik macht das Leben einfach schöner.

    7 Mal editiert, zuletzt von SaturdayNightFever () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von SaturdayNightFever mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Guten Abend Andreas,

    herzlichen Glückwunsch zur Reparatur. Mein Bauchgefühl hat mich doch nicht getäuscht :)

    Gruß Peter

    Einmal editiert, zuletzt von FDS ()

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.