CV 1200 - abgeraucht

  • Mmh...ja,

    habe noch ne Frage bzgl. Siebelkos.

    Kann es auch an denen liegen?

    Der eine, der äußerlich nicht mehr so gut aussieht, hat komplett Durchgang.

    Der andere nicht vielleicht die Hälfte (mit billigem Analoggerät).

    Grüße Jenny

  • Hallo Herr HaJo,

    ich wünsche Ihnen Alles Gute zum Geburtstag?

    und wollte fragen, was denn an Kosten zwecks Reparatur bei Ihnen auf mich zukommen könnten. Bzw. wie die Konversation dazu gehandhabt wird.

    Falls nicht irgendeiner eine für mich machbare Lösung oder Idee vorher hat.

    Grüße aus Unterfranken

    Jenny

  • Hallo Jenny,

    Hallo Herr HaJo,

    was ist das denn? Ich heiße Hans-Joachim, fürs Forum abgekürzt HaJo und das Sto ist der Anfang von meinem Nachnamen.

    Und den Herr kannst du schnell vergessen.

    ich wünsche Ihnen Dir Alles Gute zum Geburtstag?

    Danke für die Wünsche. Kann ich gebrauchen.

    und wollte fragen, was denn an Kosten zwecks Reparatur bei Ihnen auf mich zukommen könnten.

    sowas kann ich immer nur hinterher nach Aufwand sagen.

    Bzw. wie die Konversation dazu gehandhabt wird.

    indem du mit der Maus auf meinen Avatar-Namen gehst (HaJoSto (aber nicht klicken) und im Kontextfenster entweder auf die Sprechblasen oder den Briefumschlag klickst.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Der CV1200 von Jenny ist seit gestern in meiner Werkstatt angekommen. Ich vermute, die 15 Jahre der Nichtbenutzung hat er in einer sehr feuchten Umgebung verbracht.

    Nach erster Besichtigung und Inbetriebnahme bestätigte sich die Angabe von Jenny: Er sagt keinen Ton. Bis auf einen. Der Trafo brummt sehr stark.

    Darum habe ich als erstes den Gleichrichter und die beiden dicken Elkos ausgebaut. Der Gleichrichter ist OK, aber einer der Kondensatoren zeigte nach dem Anlegen einer 30Volt-Spannung den zuerst auftretenden Ladestromfluss, der fast gegen 0 ging, dann aber nach kurzer Zeit wieder anstieg in Richtung 2A. Der ist demnach hinüber. Ich habe deshalb beide Elkos ausgetauscht.

    Nachdem auch noch eine kalte Lötstelle am Positivspannungsregler gefunden wurde waren alle Spannungen OK.

    Es kam aber immer noch nicht das leiseste Tönchen aus dem Gerät. Ruhestrom und Mittenspannung waren in beiden Kanälen OK.

    Jetzt musste der Oszi ran. Von der Tuner-Eingangsbuchse wurde der Signalpegel verfolgt. Beide Kanäle erreichten den Tuner-Quellenschalter, danach war ein Kanal weg. Der zweite Signalpegal gelangte bis zum Monitorschalter, dann war er auch weg. Und das, obwohl die Schalter entsprechend geschaltet waren. Eine Kontaktprüfung war negativ. Also mussten alle betroffenen Schalter ausgebaut werden.

    Hier Bilder wie die Schalter aussahen:


      

    Quellenschalter ......................................................Lautsprecher und Netzschalter



    Der einzige Schalter, der die ganze Zeit einwandfrei funktionierte war der Netzschalter. Darüber habe ich mich echt gewundert.

    Also mussten alle Schalter geöffnet und gereinigt werden.



    Die Reinigung der innen liegenden Kontakte war sehr schwierig. Ob es 100%tig gelungen ist wird die Zeit zeigen. Der Monitor-Schalter hat sich der Reinigung widersetzt. Er wollte keinen vernünftigen Kontakt geben. Da er immer wirksam ist musste er erneuert werden.

    Hier noch ein paar Bilder der Klang-Schalter. Alle zeigten innen so schwarze Kontakte wie sie auch bei den Lötanschlüssen zu sehen sind. Und Grünspan.

    Auch diese Schalter mussten komplett ausgebaut und gereinigt werden.

         


    Das war eine äusserst nervige Angelegenheit. Ich hoffe, diese Reinigung erst mit einem passendem feinem Schleifpapier und dann mit einem mit Kontakt--WL getränktem Lederstift reicht für eine Weile.

    Jedenfalls wurde der Pegel bis zu den Lautsprecherschaltern durchgereicht. Aber da diese Schalter auch vergammelt sind mussten sie auch ausgebaut und nach gleicher Methode gereinigt werden.

    Als dann endlich was zu hören war (aber mit Aussetzern) habe ich für heute genug gehabt.

    Morgen geht es weiter.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hi Hajo !

    Als dann endlich was zu hören war (aber mit Aussetzern) habe ich für heute genug gehabt.

    Morgen geht es weiter.

    Nächster Stop: Lautsprecher-Relais und die nicht-knarzfreie Verzögerung mit dem 4011 ?


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Guten Morgen Peter,

    Nächster Stop: Lautsprecher-Relais und die nicht-knarzfreie Verzögerung mit dem 4011 ?

    Genau so ist es. Das alte Relais ist klopfempfindlich und muss raus. Und der 4093 ist selbstverständlich. Der C1803 wird ein 2,2µF

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hi Hajo !

    Genau so ist es.

    ^^ Immer das gleiche Theater.


    Aber gut. Ist eben so. Wenn man weiß, wo man gucken muß, ist es am Ende einfacher.

    Deine "Schalter-Schlacht" habe ich aufmerksam verfolgt. Schon mal über den Einsatz eines beheizten Ultraschall-Bades nachgedacht ?


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Und diese Änderung ist jetzt erfolgt.

       


    Bei der Gelegenheit habe ich auch noch m.M.n. eine Verbesserung eingebaut, die ich hier schon mal beschrieben habe und die die Lebensdauer der Spannungsregler verlängert, die im CV1200 an ihrer maximalen Eingangsspannungsgrenze betrieben werden.

    Das betrifft die Änderung der beiden freitragenden 100 Ohm Widerstände, die die Netzteilspannung von ca. +/-34 Volt zur Regelplatine leiten. Nach Einbau von 390 Ohm 2Watt Widerständen wird die vorher an den Längsreglern ankommende, ca. +/-30 Volt betragene Spannung auf ca. +/-20 Volt gebracht..

    Damit sind es nur noch ca. 5 Volt, die von den Längsreglern in Wärme umgesetzt werden müssen.


    Zu guter letzt wurden noch die ebenfalls maroden Sicherungshalter ersetzt und ein neuer Knallfrosch eingebaut.

    Nach diesen Arbeiten läuft der CV1200 jetzt im Dauertest, bislang einwandfrei. Alle Tasten tun was sie sollen. Ich hoffe, das bleibt eine Weile so.


    Schon mal über den Einsatz eines beheizten Ultraschall-Bades nachgedacht ?

    Habe ich. Das schwarze Sulfidzeugs auf den Schaltern sitzt so fest, damit bekomme ich es nicht weg.

    Viele Grüße
    HaJo


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    Einmal editiert, zuletzt von HaJoSto () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von HaJoSto mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo Hajo, hi Peter,


    bei der Gelegenheit möchte ich auch noch etwas lernen.

    Das betrifft die Änderung der beiden freitragenden 100 Ohm Widerstände, die die Netzteilspannung von ca. +/-34 Volt zur Regelplatine leiten. Nach Einbau von 390 Ohm 2Watt Widerständen wird die vorher an den Längsreglern ankommende, ca. +/-30 Volt betragene Spannung auf ca. +/-20 Volt gebracht..

    Damit sind es nur noch ca. 5 Volt, die von den Längsreglern in Wärme umgesetzt werden müssen.

    Kann man sich damit Kühlkörper (TO 220) für die beiden Spannungsregler sparen?



    Eine Kontaktprüfung war negativ. Also mussten alle betroffenen Schalter ausgebaut werden.

    Hier Bilder wie die Schalter aussahen:


    Quellenschalter

    Da scheint es unterschiedlichen Varianten zu geben. Bei meinen beiden CV1200 sind Petrick Schalter (Quellenschalter) drin.



    Da sehen die Schlitten mit den Kontaktblechen anders aus. Und die waren nicht so angegriffen. Leichtes "streicheln" mit

    einem Glasfaserstift und etwas "Wählerfett" drauf. Von innen wurden die Schalter mit Wattestäbchen, Schleifpaste und Spiritus gereinigt.

    Gruß Peter

  • Das betrifft die Änderung der beiden freitragenden 100 Ohm Widerstände, die die Netzteilspannung von ca. +/-34 Volt zur Regelplatine leiten. Nach Einbau von 390 Ohm 2Watt Widerständen wird die vorher an den Längsreglern ankommende, ca. +/-30 Volt betragene Spannung auf ca. +/-20 Volt gebracht..

    Damit sind es nur noch ca. 5 Volt, die von den Längsreglern in Wärme umgesetzt werden müssen.

    Hallo Hajo,


    ich will dir ja nicht reinreden, aber mir erschient eine Reseve von 5 V etwas zu gering. Wenn die 34V bei einer Netzspannung von 230V anstehen, reduziert sich bei 0,9-facher Netzspannung die Spannungsreserve vor dem Regler auf 1,6V (5V - 3,4V).


    ST gibt einen typischen Voltage-Drop von 2V an (@1A):

    Vd Dropout voltage IO = 1 A, TJ = 25°C 2 V


    und definiert den Regelbereich ab 17,9V:

    VO Output voltage IO = 5 mA to 1 A, VI = 17.9 to 28 V 14.4 15 15.6 V


    ;)

    Gruß

    Norbert

  • aber mir erschient eine Reseve von 5 V etwas zu gering

    Mir nicht. Auch schrieb ich immer eine ca. Spannung. Sie liegt im Mittel über 20V bis 22Volt an den Eingängen der Festspannungsregler.

    Dazu dieses Zitat:


    buch-efibel-300.jpg

    Elektronik einfache und leicht verständlich

    Elektronik-Fibel

    Die Elektronik-Fibel ist ein Buch über die Grundlagen der Elektronik, Bauelemente, Schaltungstechnik und Digitaltechnik.

    78xx-/79xx-Serie

    Die bekanntesten Festspannungsregler sind die 78xx-Serie für positive und die 79xx-Serie für negative Spannungen. Die Ausgangsspannungen dieser Serien können 5, 6, 8, 9, 12, 15, 18 oder 24 V betragen. Damit die Spannungsregler arbeiten muss die Eingangsspannung mindestens zwischen 2 bis 3 V über der Ausgangsspannung liegen. Bei diesen Reglern sollte die Eingangsspannung nicht mehr als 36 V betragen. Die Differenz der Eingangsspannung zur Ausgangsspannung sollte nicht viel höher sein als 3 V, sonst ist die Verlustleistung am Festspannungsregler zu groß. Die Verlustleistung macht sich als Wärmeentwicklung bemerkbar. Das erfordert eine Kühlung durch ein Kühlblech.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hi !

    Das betrifft die Änderung der beiden freitragenden 100 Ohm Widerstände, die die Netzteilspannung von ca. +/-34 Volt zur Regelplatine leiten. Nach Einbau von 390 Ohm 2Watt Widerständen wird die vorher an den Längsreglern ankommende, ca. +/-30 Volt betragene Spannung auf ca. +/-20 Volt gebracht..

    Ich gehe meistens auf 180 oder 220 Ohm / 2 Watt.

    Die 78xx-Familie kommt zwar mit einer "Kopffreiheit" von 5 Volt noch gut zurecht, aber ich habe lieber etwas mehr Reserve.

    Kann man sich damit Kühlkörper (TO 220) für die beiden Spannungsregler sparen?

    Wenn man auf 5 Volt Überschußspannung runtergeht - bestimmt.


    Weiß nicht genau, wieviel Strom durch jeden Regler fließt. Wenn Hajos Rechnung von 14V Spannungsabfall an 390 Ohm paßt (und davon gehe ich aus), dann wären das etwa 36mA pro Seite und bei 5 Volt Überschuß würden nur noch rund 180 mW anfallen.

    Das müßten sie auch ohne Kühlkörper gedeckelt kriegen.


    Die Arschkarte haben halt die Widerstände, die dann 14V "vernichten" müssen.


    Habe ich. Das schwarze Sulfidzeugs auf den Schaltern sitzt so fest, damit bekomme ich es nicht weg.

    Hmm.


    Ich werde, wenn es wieder etwas wärmer im Lager geworden ist, mal mit meinem Ultraschallbad etwas experimentieren.

    Oft ist das ja nur eine Frage der richtigen Flüssigkeit. Bei reinen Verschmutzungen komme ich bisher mit meinem Sonax Scheibenreiniger ganz gut zurecht. Allerdings ist die kleine Kiste auch ungeheizt. Erwärmt sich nur durch die Laufzeit etwas.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Bei meinen beiden CV1200 sind Petrick Schalter (Quellenschalter) drin.

    Die waren in den von mir bisher bearbeiteten CV1200 immer drin. Die finde ich auch von der Mechanik besser. Die Kontakte in den Schlitten bei diesem Gerät können seitlich kippeln, wenn dann ein Fremdkörper oder Abrieb von dem schwarzen Zeugs dazu kommt gibt es keinen Kontakt mehr.


    Die Arschkarte haben halt die Widerstände, die dann 14V "vernichten" müssen.

    Das sind für 2 Watt-Widerstände 0,5Watt. Das stecken die locker weg. Man kann die Widerstände nach einiger Zeit sogar noch anfassen.

    Bilder

    Viele Grüße
    HaJo


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    Einmal editiert, zuletzt von HaJoSto () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von HaJoSto mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Die 78xx-Familie kommt zwar mit einer "Kopffreiheit" von 5 Volt noch gut zurecht, aber ich habe lieber etwas mehr Reserve.


    Die 5V sind sicher OK. Die nötige Reserve MUSS aber auch für den Fall einer NETZUNTERSPANNUNG vorhanden sein.

    Das Band, in dem sich die Netzspannung im Niederspannungsnetz befinden muss, liegt zwischen 207 und 253V. Wir können nicht davon ausgehen, dass die Netzspannung immer 230V beträgt.

    Daher stellte ich die "worst-case"-Betrachtung an, an die sich meine Bemerkung anschloß. Wenn der Regler einwandfrei arbeiten soll, benötigt er unter ungünstigsten Bedingungen eine Reserve von 3V (Elektronik-Fiebel) und 2,3V (ST. Bei einer max. Ausgangsspannung von 15,6V sind es 17,9V Mindesteingangsspannung). 21V -3,4V = 17,6V. Damit wäre der Regler am Limit. Wenn es 20V Eingangsspannung sind, ist er außerhalb der Spezifikation. Das kann gut gehen, muss es aber nicht.


    Halbleiter dürfen warm werden. ST gib eine max. Sperrschichttemperatur von 125°C an.

    Wenn der Regler 60°C warm wird, ist dies zwar unangenehm am FInger, wird den Regler aber mit Nichten umbringen.

    ST gibt einen thermischen Widerstand von 35K/W zwischen Sperrschicht und Umgebung an.
    Wenn ich von 40°C Umgebungstemperatur ausgehe und 60°C an der Sperrschicht zulassen will, darf er 0,57W verbrennen. (20K Temperaturdifferenz / 35K/W = 0,57W)

    Ausgehend von 36mA, die Peter errechnet hat, darf dann eine Spannung von 15,8V ungekühlt am Regler abgebaut werden. (0,57W/0,036A = 15,8V).


    Fall A)

    Mit dieser Dimensionierung kann ich mich für 230V in die Mitte der Verluste legen. lch lass den Regler also 15,8V/2 = 7,9V abbrennen. Damit wäre ich bei 23V für die Nenngröße der Netzspannung.

    Der Regler vernichtet dann 8V * 0,036mA = 288mW

    Bei Netzüberspannung von 10% muß er 3,4V mehr vernichten, also 8V +3,4V = 11,4V., Diese 11,4V multipliziert mit 36mA ergeben 0,41W.

    So werden die oben angenommenen 60°C nicht einmal erreicht.

    Für den Unterspannungsfall reicht, wie oben gesehen die Reserve aus.


    Fall B)

    Mit dieser Dimensionierung kann ich mich für 253V auf die max. Verlustleistung von 0,57W legen, regel also 15,8V weg.

    Damit ergibt sch für den Fall, dass die Netzspanung auf Nennwert liegt, eine abzubauende Spannung von 15,8V - 3,4V = 12,4V und damit eine Verlustleistung von 0,44W und eine Sperrschichttemperatur von 40°C Umgebungstemperatur +15,6°C Temperaturerhöhung = 55,6°C.

    Der Unterspannungsfall ist hiermit natürlich auch abgedeckt.


    Gruß

    Norbert

  • Könnt Ihr bitte meine Frage nach dem Kühlkörper beantworten?!

    Gruß Peter

  • Eine Worst-Case Betrachtung ist zwar gut und schön um die Grenzen abzustecken aber in der Realität werden bei unserer Netzversorgung diese Werte so gut wie nie erreicht. Auch reden wir hier von Unterhaltungselektronik. Die muss nicht bei allen Grenzwerten funktionieren.

    Worst-Case-Berechnungen kenne ich zur genüge aus meiner ehemaligen aktiven Zeit. Das war keine Unterhaltungselektronik, Da kamen dann zu den Spannungstoleranzen noch die Temperaturbeeinflussungen und die klimatischen Verhältnisse hinzu.

    Nochmal zu den Spannungsreglern:

    Bei einem Gerät aus der östlichen Hemisphäre war ein 12 Volt Spannungsregler zur Spannungsstabilisierung einer Schaltung eingebaut, der eingangsseitig nur 13,2 Volt bekam. Die Ausgangsspannung betrug deshalb nur ca. 11 Volt unstabilisiert. Die Schaltung funktionierte einwandfrei mit dieser Unterspannung. So wird es sicherlich auch im CV1200 passieren. Vielleicht wird man es hören.

    Einen zweiten Vorteil haben die 390 Ohm Widerstände:

    Wenn ein Kurzschluss hinter dem Spannungsregler auftritt (z.B. wie geschehen mit defekten Tantal-Elkos) dann fungiert der Widerstand als sogenannter Angstwiderstand, indem er den Strom auf ungefährliche 90mA begrenzt. Das dürfte sogar der Spannungsregler überleben.

    Das wären dann ca. 3 Watt die der 390 Ohm-Widerstand abkönnen müsste. Das hält er eine Weile aus.

    Beim originalen 100 Ohm Widerstand sind es jedoch fast 12 Watt. Da brennt der weg.

    Der CV1200 läuft übrigens immer noch einwandfrei.

    Ich werde dieses Thema jedoch mal mit meinem Regeltrafo abklopfen. Mal sehen was bei welcher Unterspannung hinter den Längsreglern passiert.


    Könnt Ihr bitte meine Frage nach dem Kühlkörper beantworten?!

    Wird nicht gebraucht. Schon der originale Spannungsregler hatte keinen Kühlkörper obwohl er ca. 15 Volt bei 36mA = 0,54W in Wärme umwandeln musste und hat damit 40 Jahre überlebt.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Danke für Deine Antwort HaJo und schönen Abend Allerseits :)

    Gruß Peter

  • Der Test mit der Unterspannung, erzeugt durch einen regelbaren Trenntransformator, ist gelaufen.

    Die Eingangsspannung am +15Volt-Spannungsregler ist etwas niedriger als die am -15Volt-Spannungsregler. Deshalb wurde der dieser positive Regler am Ausgang gemessen. Im Normalbetrieb wurden dort +14,88 Volt erzeugt.

    Eine Veränderung dieser Ausgangspannung zu kleineren Werten setzte bei einer Netzspannung von 211,2 Volt ein. Somit dürfte die Schaltungsänderung über einen großen Bereich von Netzspannungsschwankungen wirksam sein.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • 211,2 Volt ein

    ja, das ist genau das, was ich meine. Die Netzspannung darf auch 207V betragen (230V -10%).
    Und das sogar zu 95% der Zeit (Beobachtungsperiode: 1Woche, Integrationsintervall zur Spannungsmessung: 10min).

    Dies ist in der DIN EN 50160 festgelegt.
    (DIN EN 50160:2020-11 Merkmale der Spannung in öffentlichen Elektrizitätsversorgungsnetzen; Deutsche Fassung EN 50160:2010 + Cor.:2010 + A1:2015 + A2:2019 + A3:2019)

    Sie wird in Deutsachland angewendet.

    Hier ein Link, der die wesentlichen Daten der EN50160 zusammenfasst.

    Auch, wenn das Papier aus Österreich stammt, sind die Daten zur Norm natürlich auch für Deutschland richtig.

    Es geht sogar noch weiter: Die restlichen 5% der Zeit muß die Netzspannung innerhalb der +/-15%-Grenze bleiben. Das entspricht einer Netzspannung von 195,5V (wieder 1Woche als Beobachtungsperiode, Integrationsintervall 10min).


    Gruß

    Norbert

  • ja, das ist genau das, was ich meine. Die Netzspannung darf auch 207V betragen (230V -10%).

    Das kann ja gut sein. Dann funktioniert der CV1200 und auch viele andere Geräte eben nicht oder nicht richtig, wenn diese niedrige Spannung lange Zeit vorliegt.

    Aber ich habe das (über längere Zeit) noch nicht erlebt. Evtl. in der Nachkriegszeit, aber heutzutage.....

    Ich kenne nur kurzzeitige Schwankungen, die aber nie den unteren Bereich erreicht haben. Deshalb ist in der Planung, die Toleranzen zu verkleinern.

    Nachzulesen hier (Klick) und hier 3 Grafiken daraus. Das erste Bild zeigt Schwankungen bei einer Nennspannung von 220 Volt.



    Das zweite Bild zeigt die Toleranzen und der geplante Wert.




    Noch was: Spannungsschwankungen an Verstärkern in der Höhe gehen stark in die abgegebene Leistung ein.



    Grafiken stammen aus dem angegebenen Link.

    Viele Grüße
    HaJo


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