Start Automatik 1019

  • Hallo an die Experten,,

    ich habe ein 1019 Chassis im optisch sehr guten Zustand erhalten und habe jetzt die Revidierung vorgenommen (alles gesäubert und neu geölt/geschmiert, Motor zerlegt und Sinterlager geölt, Tellerlager/Tonarmlift neu geschmiert etc). Probleme macht die Start Automatik: wenn ich die Starttaste drücke normaler Ablauf, Tonarm hebt und dreht nach innen, senkt sich und dann schaltet der Motor ab. Manueller Start funktionierte anfangs auch nicht, jetzt nachdem ich die Umschalthebel-Einstellung geändert habe (Korrektur an Stellschraube 184 laut Service Manual) funktioniert zumindest der manuelle Betrieb. Daher gute Tipps sind erwünscht:thumbup:

    Grüße Ernie

  • Zuerst die obligatorische Frage, die Rillenachse rechter Pfeil, ist die auch gereinigt worden? Damit der Schaltarm leichtgängig ist. Durch öffnen der Schraube am Schaltarm, linker Pfeil, kannst Du den vorderen Teil des Schaltarmes verrutschen. Eventuell Richtung Schaltschieber, aber unbedingt die Position merken und nur minimal.

    Gruß Ulrich

    Das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke...

  • Hallo Ulrich,

    danke für dein Feedback. Die Rillenachse hatte ich gereinigt und leicht geölt. Die Schraube am Schaltarm (links von der Rillenachse; ist Teil 175 und nicht 184 wie oben gepostet) hatte ich bereits gelöst und den Schaltarm neu justiert, damit funktioniert der manuelle Betrieb, im Automatikbetrieb schaltet der Motor nach Eindrehen und Absenken des Tonarmes auf die Platte ab. Im Manual steht bei Ursache:

    Verriegelung des Schaltarmes (128) durch Klinke (179) unterbleibt.

    Beseitigung: Abstand 0.3 bis 0.5 mm Abstand Klinke zum Lappen (L) des Segmentes

    Da ich keinen Reparaturbock besitze und mein Hilfsmittel aus 3 Klopapierrollen besteht weiß ich nicht wie ich das hinkriegen soll. Möglicherweise ist noch an einer anderen Schraube zu drehen?

    Grüße Ernie

  • Ich hatte dasselbe Problem, vielleicht noch ein wenig in dieselbe Richtung, vielleicht in die andere. Das sollte eigentlich klappen, wichtig ist dabei die Position immer merken!!

    Das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke...

  • Ich habe den Schaltarm neu justiert (mittels Lösen Schraube 175) und jetzt funktioniert sowohl der Automatik- als auch der manuelle Betrieb. Allerdings bleibt noch ein Fehler bestehen:

    Wenn ich die Starttaste auf STOP stelle, hebt sich der Tonarm vom Plattenteller und schwenkt zurück auf Höhe der Tonarmstütze, senkt sich aber nicht ab. Das sowohl im Automatik- als auch im manuellen Betrieb.

    Die Starttaste bleibt auf STOP stehen, geht also nicht zurück (nach links) in Mittenstellung. Wenn ich dann den Plattenteller von Hand eine gute Umdrehung weiterdrehe, senkt sich der Tonarm auf die Stütze und die Starttaste geht in die Mittenstellung, also Ruhestellung.

    Woran kann das liegen?:/

  • Da kann ich jetzt nur Raten, hast du bei den Einschalt/Umschalthebel die Abstandsbuchsen vertauscht. Bzw. Die mal Ordentlich reinigen, die Platten der Hebel verharzen sehr. Und haben die Federn der Kurzschließers genügend Druck auf das Kurvenrad, damit es in der Endposition bleibt. Mehr fällt mir dazu nicht ein, außer das es mit den Schaltarm ein riesen gepfrimel ist.

    Gruß Ulrich

    Das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke...

  • Da kann ich jetzt nur Raten, hast du bei den Einschalt/Umschalthebel die Abstandsbuchsen vertauscht.

    Hallo Ulrich oder 1019 Experte,

    ich habe jetzt die Startautomatik mit der Einstellmechanik für die Plattengröße zerlegt um zu sehen ob die Abstandsbuchsen vertauscht sind. Blöderweise habe ich kein Foto vor dem Zerlegen gemacht, ich bin mir jetzt nach der Demontage nicht sicher wie die Reihenfolge beim Zusammensetzen ist. Ausgehend von der Chassisunterseite ist diese Reihenfolge stimmig?:

    Einstellhebel (230; Plattengröße)

    Abstandsbuchse kurz (232)

    Stellschiene (209)

    Einschalthebel (210; Start, Stop, Manuell)

    Umschalthebel (233)

    Abstandsbuche lang (235), Frage: da 2 unterschiedliche Nippel welcher nach oben bzw. unten?

    Starthebel (236)

    Lötöse mit M3 Schraube (186/187; für Einhängung Feder)

    Aus dem Servicemanual (Explosionszeichnung) kann ich das nicht eindeutig entnehmen.

    Vielen Dank

  • Hi Ernie,

    Zuerst die Einstellung vom Schaltarm 128:

    ..Nummern sind vom 1009, ist aber identisch mit 1019

    Hier ist der ganze Prozess zu sehen:

    https://www.dropbox.com/home/D…Shared/1019%20Restoration

    und noch:

    Die Teilen 233,235,236 müssen auf alle berührende Kontaktstellen auf Graphit fett laufen, da sonst die Feder 234 nicht genug Zug hat um den Startschalter 210 nach druck zur "Manual" Seite, wieder in Ruhestellung zu bringen. Molycote hat den niedrigsten Widerstand um das zu erlauben

    MfG

    Klaus

  • Hi Jungs,

    danke für die super Unterstützung. Bevor ich die Teile mit Molykote BR2 plus einfette versuche ich den Zusammenbau "trocken" (ohne Fett). Ist ein fürchterliches Gefummel die Schraube durch die einzelnen Bohrungen der Teile im Chassisgewinde festzudrehen. Die Anbringung und Ausrichtung (lang, kurz) der Abstandsbolzen ist mir jetzt klar, bei der Stellschiene (part 209) bin ich noch unsicher, die müsste direkt unter dem Umschalthebel (part 233) liegen?

    Nochmals danke für die Hilfe, nächstes Mal mache ich vor der Demontage Fotos^^

    klaus: du hast ja super Unterlagen, habe daher deine Website besucht und festgestellt, dass du DUAL-Profi bist:thumbup:. Da findet man tolle Fotos von den verschiedenen Dual Geräten, vor allem die Fotos vom Innenleben der Turntables sind für jeden hier im Forum interessant bei der Revidierung.

    Grüße Ernie

  • Hi Ernie,

    Dual Profi nur bedingt! Wir importierten nur Dreher und Bandmaschinen. Meine Zeit dort war ungefähr vom 1210 bis Konkurs.

    Da der Service sich immer rund fünf Jahren verschiebt, (Neue brauchen keine Service..), war meine Tätigkeit am Anfang bei Dual of Canada, hauptsächlich mit 1009/1019 und TG 12/15 auch noch wenige 1007/8 ausgeschöpft.

    Hebel 209 stecke ich erst nachträglich in 232 rein, da wie Du sagst, der ganze Klim-bims schon eine Hausnummer ist..

    Für diesen Hebel nutze ich Shell Gadus, ein Alvania Ersatzfett.

    Danach kommt der Haupthebel (191) wieder an seinen Platz.

    Die Schraube 187 muss durch jedes Teil durchgeführt werden, und nach jeder sachte Bewegung/Überprüfung der Teile, langsam fest gedreht werden- geht schon!

    MfG

    Klaus

  • Hi Klaus,

    danke für den Tipp den Hebel 209 erst nachträglich einzustecken, die Mechanik ist nicht so mein Ding. Die vielen Hebel erinnern mich an Weihnachten vor ca 60 Jahren als ich einen Trix-Metallbaukasten geschenkt bekam.;(

    Ab morgen geht's 2 Wochen in Urlaub, dann mach ich am 1019 weiter...

    Auf deinen Fotos habe ich das ME 108 von Woelke gesehen, das habe ich hier auch in meiner Bastelkammer stehen, habe noch eine alte Bandmaschine TM320 (mit Röhren) von Grundig und eine ASC 6002.


    Grüße Ernie

  • Hi Ernie

    Ein TM 819, TG 12a und TG15 Tonbandgeräte habe ich, wobei der TG 15 sehr langsam wieder flott gemacht wird

    ---beinahe vergessen- ein TG28 ist auch noch dabei.

    Außerdem war ich Fleischmann Fan und leider nix mit Trix - waren aber alle Klasse

    Gruß

    Klaus

  • Heute ist Regenwetter und daher Zeit um am 1019 wieder weiter zu machen.:)

    Die Startautomatik mit der Einstellmechanik habe ich wieder dank der Hilfe hier zusammengebaut, vorher natürlich einbalsamiert mit Molykote BR2 plus bzw. Shell Galvanus S2 V100. Der 1019 läuft ruhig im Automatik-bzw. Manuell-Mode, der Tonarm senkt sich sanft auf den Plattenteller (Tonarmlift mit Wacker Silikonöl 20000 Cst versehen), allerdings ist der STOP-Fehler weiter vorhanden. Wenn ich auf STOP schalte, hebt sich der Tonarm vom Plattenteller und schwenkt zurück in Höhe Tonarmstütze, senkt sich aber nicht darauf ab. Der Motor wird abgeschaltet, die START-Taste bleibt dabei auf STOP stehen (geht also nicht zurück in Mittelstellung). Wenn ich dann die START-Taste von STOP nach rechts auf START schiebe, läuft der Motor wieder an, Teller dreht wieder, der Tonarm senkt sich jetzt auf die Tonarmstütze und der Motor schaltet ab.

    Die Mechanik an dem Gerät hat für mich so ihre Tücken, daher suche ich nach Tipps.

    Noch eine Frage zur Nachlaufzeit des Plattentellers: wie lange dreht der Teller nach Abschaltung beim 1019? Bei mir nur ca 30 sec, bei meinem 1219 hatte ich den Dosenmotor vor ca 4 Jahren neu gewartet und der dreht immer noch gut 90 sec nach Abschaltung obwohl 300 gr. leichter.

  • Die Nachlaufzeit ist zweitrangig, sofern das Lager ordentlich gereinigt und geschmiert worden ist. Je höher die Viskosität des verwendeten Schmierstoffes, desto kürzer die Nachlaufzeit dafür ist das Lager etwas ruhiger. Mit der Abschaltung, mehr wie die gründliche Justage, fällt mir dazu nicht mehr ein.

    Das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke...

  • So, ich habe den Fehler endlich gefunden.

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    Wenn ich der Einstellung von Klaus gefolgt bin, ist der Motor nicht angelaufen (oben im Bild erste Einstellung von Klinke und Bügel; ist beim 1019 aber die Schraube 174, beim 1009 ist es die 159). Erst nachdem ich die beiden Federkontakte im Netzanschlusskasten neu justiert habe, hat der Schaltarm den Motor zum Laufen gebracht. Jetzt funktioniert das Ein- und Abschalten mit den Vorgaben vom obigen Bild wie es soll:)

    Den beiden Supportgeber Ulrich und Klaus vielen Dank.

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