Antiskating 1219

  • Hallo an alle Forumsmitglieder.

    Nach langer Abstinenz ist mir nun ein 1219 zugelaufen.

    Nachdem mir hier bei der Instandsetzung meines 1229 geholfen wurde, wende ich mich mit diesem Problem an euch.

    Ich habe die Wartungsliste abgearbeitet, bis auf den Plumpslift, und der 1219 spielt wieder sehr schön.

    Mir ist nur aufgefallen, dass wenn der Tonarm in Schwebe, also ausbalanciert ist, auch bei Nullstellung des Antiskating Regler nach außen gezogen wird.

    Die AS Scheibe sieht intakt aus, weißt zumindest keinen Riss auf

    Kann man mit einfachen Mitteln die Nullstellung des Antiskatings neu justieren?


    Danke schon mal für Tipps und Ideen.


    Greetz,

    Florian

  • auch bei Nullstellung des Antiskating Regler nach außen gezogen wird.

    Das ist bei vielen Geräten so, deshalb vermute ich mal, dass die Nullstellung nicht so wichtig ist.

    Vermutlich wurde das im Werk so eingestellt, dass AS zwischen 1 und 2 stimmte.

    Kann man mit einfachen Mitteln die Nullstellung des Antiskatings neu justieren?

    Könnte man, wenn der "Halbmond" zum Befestigen der Feder weiter nach hinten verdreht wird.

    Würde aber, nicht nur aus oben genannter Vermutung, davon lieber abraten.



    LG, Micha

  • Hi,

    Ab Werk wurde die A.S Einrichtung folgender weise eingestellt

    Als erstes, mit Lehre, falls vorhanden, Oval einbauen:

    t


    bzw. die erste Version:



    Bei beide Typs muss der Knopf oben, genau auf "0" gestellt werden und mit Lehre oder vorsichtig nach Augenmaß, auf maximalen Ausschlag des Skatinghebels justiert werden.

    Jetzt muss entweder, durch die


    seitliche Schraube: oder durch biegen



    justiert werden, bis das Loch im Skatinghebel (wo die Feder ein gehenkt wird), genau über den Spitz der Tonarmachse übereinstimmt:


    Jetzt muss der (ausbalancierte, ohne (0) A.S Kraft) Tonarm über eine Platte stehenbleiben, wo immer er auch platziert wird.

    Sollte der Arm nach rechts oder links ziehen wollen, muss das Loch nochmals nach rechts oder links (Ost/West) nachjustiert werden .

    Sollte der Arm von beide Seiten in die Mitte ziehen oder von der Mitte sich aus abdrücken wollen, so ist das Loch entweder über oder unter dem Spitz (Nord / Südlich gesehen).

    Der Tonarm muss am Ende der Justierung über der Platte stehen bleiben, egal wo er platziert wird.

    Das ist die statische Nulleinstellung. Die dynamische Nulleinstellung, (also kein Skating...) wird mit dem Skate-Meter und Testplatte LO 97 an der A.Skating-feder eingestellt.

    Bilder davon folgen.

    Klaus

  • Die Dynamische Nulleinstellung kann nur mit dem Skate Meter und un-modulierte Platte


    durchgeführt werden wie folgt:

    Skate Meter ausbalancieren und auf 2 p / 20 mN druck einstellen. Anti-skate auf 2 - konisch einstellen


    Erster Versuch zeigt zu wenig Federzug (Platte Geschwindigkeit spielt keine Rolle ob 16 oder 78 U !):


    Feder wird justiert:


    Bis Nadel kein Ausschlag anzeigt - Beinahe so -(noch 50mG zu viel Skatingkraft) :


    Exakt eingestellt:


    und danach wieder versiegelt:


    Jetzt läuft alles wieder im Lot!

    MfG,

    Klaus

  • Hallo Klaus,

    Super erklärt. :thumbup::thumbup::thumbup:

    Leider werden den Meisten hier im Forum , die dafür notwendigen "Werkzeuge" fehlen. ;(

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Ist leider von 1966, also für die 10xx Reihe...


    Wenn ich mich nicht irre, gab es zwei Versionen.



    LG, Ernst


    Tja, infiziert mit "Dualitis"


    Im Moment spielt:


    Dual/Marantz/Luxman/Revox Freak! (und neuerdings Quad...)

  • Sieht doch so aus als wäre es einfach über die Halbzollbefestigung ans TK geschraubt. Dann wäre ein TK Tausch ja gar kein Thema. Und sogar für alle anderen Halbzolldreher würde es auch gehen.


    Viele Grüße


    Roman


    Nachtrag:

    Gerade Bilder gegoogelt: Ist tatsächlich so. Das Teil ist komplett halbzollkompatibel. Es gibt auch Bilder ohne TK aus der Anleitung.

  • Guten Morgen.


    Wow, danke für die vielen Infos ?.

    Da mir leider wirklich die geeigneten Werkzeuge, vor allem die Lehre, fehlen, werde ich mal nach so einem Skate o Meter Ausschau halten.

    Hab das As jetzt erstmal etwas geringer als die Auflagekraft eingestellt.

    Trotzdem bleibt ein komisches Gefühl, vor allem da ich vorhabe eine Nadel mit scharfem Schliff zu fahren.

    Da scheint es ja doch sehr wichtig zu sein, dass das AS korrekt eingestellt ist.


    PS: Das verlinkte Skate O Meter kann also nicht verwendet werden?


    Mfg,

    Florian

  • PS: Das verlinkte Skate O Meter kann also nicht verwendet werden?

    Hallo Florian,

    theoretisch schon, da es ja offensichtlich eine 1/2" Befestigung hat.
    Dann benötigst Du noch eine un-modulierte Testschallplatte.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Okay, dann hat sich das leider erstmal erledigt.

    Aber ich denke nicht, dass die jetztige Einstellungung korrekt ist, da bei gleicher Einstellung Auflagekraft 2,5 g und AS 2,5 die Nadel während des Abspielens doch sehr schief steht, also der Arm scheinbar zu stark zieht. Installiert ist zu Zeit ein einfaches Audio Technika At 95 mit elliptischer Nadel.

    Ich denke, dass das bei einem noch weicher aufgehängter Nadel noch stärker zum Tragen kommt.

    Sollte ich deshalb versuchen, es grob nach Dualcan's Beschreibung einzustellen.

    Beim Ist Zustand hab ich etwas Bauchschmerzen, das meinen Platten und der Nadel anzutun.

    Oder was meint ihr?

    Bin da gerade etwas unsicher ?

  • Hi,

    Ernst hat mich "ge-outed" !

    Die Lehre für die A.S. Scheibe, ist tatsächlich für die frühe 1200 (1209 etc) Modellen (mit Ausnahme von 1212 und 1215) , da das Loch in der Scheibe, größer war.

    Die 1000 und 1212/1215 Modellen haben aber keine A.S. Scheiben, da die A.S Führung intern im Tonarmsockel zu finden ist.

    Egal, Ich habe mir eine Lehre für die neuere Scheiben selbst gebastelt da ich die Originale Lehre nicht mehr habe.

    Die statische Null Einstellung der Scheibe sieht danach so aus:

    Wie man sehen kann, dient die Lehre, neben der Null / Höhepunkt Positionierung, hauptsächlich beim befestigen um die Scheibe zu halten. Es ist in diesem Moment wo sich die Scheibe mitdrehen will.

    Die Ersatzlehre habe ich mit dickem Kupferdraht gefertigt., dreimal um den Stift, danach hinüber zum Scheibenloch und abgebogen. Jetzt konnte ich den Kupferarm so lange verlängern / kürzen durch Verdrehung der "Spule", bis die Abbiegung genau ins Loch (von einer originaler, noch nicht gelöster Scheibe) passte. Danach eine Griff/Bogen drauf und ordentlich verlötet und Basta, eine Lehre:



    Um eine präzisere Lehre zu konstruieren, können diese Messungen eventuell hilfreich sein:


    MfG,

    Klaus

  • Guten Morgen Klaus.


    Danke für die tolle Beschreibung.

    Ich werde es mal versuchen, mir so eine Lehre anzufertigen.

    Ich werde dann berichten, ob es mir gelungen ist.

    Grüße,

    Florian

  • Bekloppt!



    LG, Ernst


    Tja, infiziert mit "Dualitis"


    Im Moment spielt:


    Dual/Marantz/Luxman/Revox Freak! (und neuerdings Quad...)

  • Guten Morgen an alle.


    Mithilfe des Service Manuals hab ich die Ursache für das zu starke Antiskating gefunden.

    Die Zugfeder befand sich nicht exakt am Drehpunkt des Tonarms. Das konnte ich justieren und nun zieht der Tonarm in der Nullstellung nicht mehr nach außen. Ob jetzt die Antiskating Werte noch stimmen weiß nur die Glaskugel.

    Aber vorher stimmten die auch nicht wirklich.

    Vielleicht komm ich irgendwann in den Genuss eines Skate O Meters ?

    Nun mach ich mich an die Entplumpsung des Tonarmlifts???


    Grüße,

    Florian

  • Antiskating wird maches mal überbewertet!

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    Grüße aus dem badischen Schwarzwald,

    Land der dunklen Wälder und hölzernen Kuckucksuhren!

    Martin



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    Heimat isch kei Ort, Heimat isch ä G'fühl!

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    Meine analoge Hifi

  • Naja, bei konischen Nadeln vielleicht. Aber bei schärferen Schliffen ist es schon wichtig.

    Wobei ich glaube, dass es nicht um das letzte mü ankommt.

    Aber vorher war das As definitiv zu stark, das hat man an der Schiefstellung der Nadel während des Abspielens erkannt Gesund konnte das für die Platte und Nadel nicht sein.

    Jetzt hab ich zumindest wieder die Nullstellung.

    Und die Entplumpsung des Liftes hat auch wunderbar geklappt, dank der vielen Beiträge im Forum.

    Absolut klasse, welches Know how hier am Leben erhalten wird.

    Vielen Dank dafür.


    Grüße,

    Florian

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