Reibradlager richtig oelen

  • Hallo ans Forum!


    Koennte mir bitte jemand das richtige Oelen / Schmieren meines Reibradlagers inklusive der unteren Unterlegscheibe aus Kunststoff erlaeutern?

    Kommt das Oel nur duenn auf die vertikale Achse waehrend die Kunstoff-Unterlegscheibe unter dem Reibrad komplett trocken bleibt?

    Oder kommt auf die Unter- oder Oberseite der Unterlegscheibe auch etwas Schmierstoff?

    Fuer eine Empfehlung fuer ein leicht zu bekommendes Oel fuer diesen Zweck waere ich ebenfalls dankbar. Funktioniert hier auch Naehmaschinenoel einwandrei oder doch besser Sinterlageroel?


    Danke und Gruss,

    Marc

  • Moin Marc,


    kannst auch Sinterlageröl nehmen, allerdings sollte Motorenöl 0Wxx, 5Wxx oder 10Wxx auch

    reichen. Nimm z. B. eine Schraubkappe, fülle das Öl bis kurz unter den Rand und stell das

    RR mit dem langen Teil des Lagers dort rein für ein paar Stunden. Kannst auch während der

    Zeit öfter mal ein paar Tropfen von oben in die Öffnung "nachschenken".

    Danach gut abwischen und den Roll-Umfang mit Iso oder Wasch/Feuerzeugbenzin entfetten.

    Bei mir kommt noch ein Klecks Fett in die Lagerbuchse und auf die rosa Teflonscheibe.

    Das sorgt für eine gewisse Laufruhe.

    Auf die "Unterdruckmethode" sollte man bei RR verzichten, damit kein Weichmacher aus

    dem Gummi raus gezogen wird. Ebenso auf erhitztes Öl, wenn es mit dem Gummi in

    Berührung kommen könnte.



    LG, Micha

  • Hallo Micha,

    besten Dank und weitgehend verstanden.

    Zu nur zwei Punkten noch eine Nachfrage:

    1.) bleibt also nur der ganz dünne Ölfilm zurück, der nach dem Ablaufen noch anhaftet und nicht mehr?

    2.) ganz hab ich den Übergang von Unterlegscheibe oben zum waagerechten Lagerrand unten noch nicht verstanden. Hat Dual hier eine Schmierung vorgesehen oder soll die Kunststoffscheibe oben in Richtung Reibrad- bzw- Lagerunterseite "trocken" sein, d.h. Metall auf glattem Kunststoff drehen?

    Gruß,

    Marc

  • ich appliziere ein paar Tropfen Haftöl auf die lange Achse und schiebe dann das Reibrad darüber. Durch die Rotation desselben verteilt sich das Öl. Es schadet natürlich nicht, vorher alle Teile zu säubern. Mehr Aufwand ist da meiner Meinung nach nicht notwendig.


    Diethelm ?

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • bleibt also nur der ganz dünne Ölfilm zurück, der nach dem Ablaufen noch anhaftet und nicht mehr?

    Sinterlager können eine geringe Menge Öl "aufsaugen". Das ist quasi eine Vorratshaltung,

    damit die Schmierung über längere Zeit aufrecht erhalten wird.

    ganz hab ich den Übergang von Unterlegscheibe oben zum waagerechten Lagerrand unten noch nicht verstanden.

    Ein Tröpfchen Öl oder ein Kleckserchen Fett oben drauf, empfiehlt sich als Ergänzung der anderen Maßnahmen.

  • Das Reibrad läuft doch auf der Plastikscheibe, wo ist denn da ein Sinterlager? Ich habe gerade erst eines von einem 1214 so behandelt, das ziemlich rasselte, danach lief es völlig ruhig, und das ist doch der Sinn der Sache. Motorlager sind was anderes, da sind ja auch Schwämchen drin, die das Öl aufsaugen, da natürlich kein so dickflüssiges.


    Diethelm ?

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • RR anheben drei bis vier Tropfen einfaches Nähmaschinenöl von oben in die Achse, dann laufen lassen. Mehr Aufwand brauchts nicht (vorher natürlich die Achse reinigen). Die Unterlegscheibe braucht eigentlich keine Schmierung aber etwas Öl von oben kommt eh drauf lässt sich nicht verhindern.

    VG

    Kai








  • Mit "Sinterlager" meinte ich das eigentliche Reibradlager (Loch in der Mitte). Sollte der Ausdruck falsch sein, bitte ich um Nachsicht.

    Das Reibrad läuft doch auf der Plastikscheibe

    Genau. Und dazu war nur die Frage, ob herstellerseitig zwischen diesen beiden waagerechten Flächen eine Schmierung vorgesehen ist.

    Dir Micha, danke für Deine Einschätzung diesbezüglich.

  • wo ist denn da ein Sinterlager

    Ich denke der komplette Reibradträger besteht aus Sinterbronze, ist also selbstschmierend. Sonst würde das auf Dauer auch nicht funktionieren.

    Ersatz-Steuerpimpel Anfragen bitte per PN

  • Ja die sind aus Sinterbronze, das Problem ist ohne Hitze oder Unterdruck bekommt man da eh kein Öl rein. Reines einlegen in Öl bringt nichts, da kann man auch einfach ein paar Tropfen auf die Achse geben und gut ist. Da diese unten offen ist, läuft das Öl bis zur Auflagscheibe durch, daher kann man sich Fett hier sparen, das Öl schwemmt es im Zweifel sowieso weg.

    Sehen wir und den Schmierplan vom 1219 an: http://www.hifi-archiv.info/Dual/1219s/1219s-22.jpg hier wird deutlich, dass das 10W/30 einfach von oben eingeträufelt wird.

    VG

    Kai








  • Ich meine, Haftöl wäre da und am Tellerlager besser, weil dämpfender, kann aber auch Einbildung sein.

    Ich dachte, das Scheibchen wäre aus Teflon.


    Diethelm ?

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Hallo,

    da in Bezug auf die Schmirung desTreibrads unterschiedliche Meinungen herschen,

    hier etwas Grundsätzliches.

    Das Treibradlager wird seitlich belastet. Gleichzeitig wird das Treibrad
    durch die konische Antriebsrolle nach oben gedrückt.
    Durch die seitliche Belastung ist ist ja auch das Treibradlager aus Sintermetall relativ groß.

    Ursprünglich wurden diese Lager mit Isoflex PDP40, einem voll synthetischem Sinterlageröl geschmiert,
    leider nicht mehr lieferbar, Ersatz Isoflex PDP48.

          Datenblatt Isoflex PDP

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von papaschlumpf ()

  • Ursprünglich wurden diese Lager mit Isoflex PDP40, einem voll synthetischem Sinterlageröl geschmiert,
    leider nicht mehr lieferbar, Ersatz Isoflex PDP48.

    Wobei sich jetzt wohl niemand ein Liter Öl hinstellt wenn er einmal ein RR zu schmieren hat. So lange das Öl nicht zu zäh, säure- und harzfrei ist passt das schon.


    Mag sein, denke aber, durch die Kapillarwirkung kann ein geringer Teil aufgenommen werden.

    dazu müsste man aber erst mal den Schmodder und die Luft aus den Poren bekommen, dafür braucht es halt im Idealfall Unterdruck oder zumindest Wärme.

    Aber ich denke wir bewegen uns hier langsam auf dem Feld der Theorie.;)

    VG

    Kai








  • Ursprünglich wurden diese Lager mit Isoflex PDP40, einem voll synthetischem Sinterlageröl geschmiert,
    leider nicht mehr lieferbar, Ersatz Isoflex PDP48

    Wenn man dieses Öl zur Verfügung hat ist es sicher das Optimum. Ich finde gut dass Gernot das recherchiert hat. So kann jeder für sich entscheiden was er nehmen will.

    Eine gute Schmierung soll laut Literatur die Lebensdauer um Faktor 4 erhöhen. Das geschieht mit Scmierfilzen oder Depotfett (z.B. bei Zahnstangenlenkungen)

    Also ab und zu einTröfchen Öl am Reibradlager schadet eher nicht.;)

    Gruß

    Oliver

    Ersatz-Steuerpimpel Anfragen bitte per PN

  • Ich denke das wird durch das Andrücken an den Teller ausgeglichen.

    Nuja, es wird ja nicht in der Luft gehalten.


    Die Lagerkraft ist seitlich, und nicht unten, wie Einige meinen.
    Erst recht, wenn der Umschalthebel auf dem das Treibrad sitzt, schwerängig ist.

    Wobei sich jetzt wohl niemand ein Liter Öl hinstellt wenn er einmal ein RR zu schmieren hat.

    Richtig,

    aber da sind schon Einige auf den Zug aufgesprungen und verkaufen das in 5 -10 ml Behältern für, sowie ich meine, horrende Preise.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von papaschlumpf ()

  • Oli hat recht.

    Die Lagerbuchse wird kaum belastet, der Andruck des Pulleys richtet sich überwiegend gegen den Tellerrand. Alles, was die Achse macht, ist, das Rad in Position zu halten und ein-/ auszuschwenken. Wäre da mehr Wumms drauf, hätte Dual den Halter nicht aus dünnem Blech und fliegend ausgeführt.

    Wenn ich mir den Braun PS500 anschaue...dessen Rad hat eine Buchsenhöhe von nur 6,5mm und läuft auch hervorragend. Dual ist nicht umsonst von 18,5mm runter auf 13mm gegangen, kürzerer Hebel = stabilere Mechanik. Theoretisch würde ein Verhältnis von 2:1 Lagerlänge zu Durchmesser auch reichen...das würde ich als Schisser-Konstrukteur aber auch nicht unbedingt so grenzwertig machen ;)


    Bei der Schmierung reicht ein Tröpchen sicher aus, Überschuß aber immer wegwischen.

    Das Lager mit Unterdruck mit Sinterlageröl zu füllen, wie Kai es schreibt, ist sicher die beste Methode...denn dafür ist die poröse Sinterbronze ja gedacht: Als Depot. Reibungswärme und Kapilarwirkung bringen das Öl dann dahin, wo es hin gehört.

    Deswegen auch bei Sinterbronze kein Haftöl oder sonst zähes Zeug benutzen. Das setzt die Poren zu und dann war es das mit der Kapilarwirkung.


    Wenn man sonst überhaupt keinen Bedarf an sowas hat, reicht ein kleinens Fläschchen Sinterlageröl ewig. Wenn andere das abfüllen und etwas teurer verkaufen, ist das in meinen Augen völlig in Ordnung. Nicht vergessen: Liter oder 0,5 suchen, kaufen, Fracht, Verpackung, Abfüllmaterial, kleine Fläschchen, Verpackung, Versand, Zeit... Ich finde da einen 10er noch ganz ok.

    Liebe Grüße, Michael


    298767-ukraine-fahne-flagge-small-jpg


    Ich biete verschiedene Nachbau-Reibräder, TK12-Nachbauten, Hubstücke, Drehstücke, Stellachsen, VTA-Keile und -Spacersets, Tonarmauflagen...


    Ich finde es komisch, dass, was anderswo als Gag akzeptiert / veröffentlicht wird, hier ewig zerdiskutiert wird. :thumbdown: :thumbdown::thumbdown:

    Ich entferne doch auch keine Dinge / Menschen, die ich nicht verstehe. 8o Einfach mal stehen lassen, tolerant sein! Kann man lernen... Oder: Sollte man.

    Humor: Vielseitig, notwendig, verbindend. ES LEBE DER WITZEFRED!

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