Dual P80

  • Hallo zusammen


    Ich bin neu hier im Forum und dies ist mein allererster Post!


    Mein geliebter alter Dual P80 mit 1234 Plattenspieler ist gestern nach zwei Songs ausgegangen (nachdem ich die Sicherungen gewechselt habe). Es gab keinen Knall und auch keinen Rauch, nur leicht gestunken hat es. Hier im Forum habe ich gelesen, dass es vermutlich am Entstörkondensator (C1901) liegt. Der sieht auch ziemlich mitgenommen aus (siehe Fotos im Anhang). Ebenso habe ich hier im Forum gelesen, dass man gleich auch die Elkos C1904 und C29 auswechseln sollte.


    Die Frage nach den Ersatzteilen. Kann mir da jemand weiterhelfen? Ich werde nicht ganz schlau auf Reichelt/Conrad welches die richtigen sein könnten.


    C1901 : WIMA 47nF X2, 275 Volt


    C1904 : 2200µF / 25V


    C29 : 470µF / 10V


    Dann eine weitere Frage: Wie kriege ich die Platinen heraus, ohne etwas kaputt zu machen? Sieht ziemlich eng verkabelt aus alles.


    Und zuletzt, gibt es sonst noch irgendetwas spezielles zu ersetzen/beachten bei diesem Gerät?


    Vielen Dank!
    Gesunde Grüsse
    Julius

  • Hi Julius !


    Willkommen im kunterbunten Wunderland der Dual-Fans & -Bewahrer.
    Und Willkommen im Club der Knallfrosch-Betroffenen. Also der Rifa unterhalb der Sicherung scheint es hinter sich zu haben.

    ann eine weitere Frage: Wie kriege ich die Platinen heraus, ohne etwas kaputt zu machen? Sieht ziemlich eng verkabelt aus alles.

    Im ersten Bild sieht man links außen ungefähr in der Mitte auf jedem Board je einen zweigeteilten Alusteg, der auseinander gebogen ist.


    Den einfach mit einer Flachzange wieder zusammendrücken, dann kann man die Platine an der Ecke hochnehmen und ein Stück vorziehen, damit sie auf der anderen Seite aus der Führung kommt. Dann sollten die Kabel aber lang genug sein, damit man sie zumindest so drehen kann, um den toten Knalli rauskriegen und zu ersetzen.


    Conrad - mein Lieblingsteil:


    https://www.conrad.de/de/p/tru…l-x-b-x-h-18-1564954.html



    Ebenso habe ich hier im Forum gelesen, dass man gleich auch die Elkos C1904 und C29 auswechseln sollte.

    Sagen wir so: dann bist Du (erstmal) davon ab und die beiden Kondis mit der zweit- und dritt-häufigsten Ausfallrate nach dem Knalli wären neu.


    C1904 - der Hauptelko der Stromversorgung ist jetzt ein 2200µF / 25V axial. Gucken wir mal was Onkel Claus im Angebot hat:


    https://www.conrad.de/de/p/vis…-x-30-mm-1-st-446096.html


    C29 - der Ausgangselko vom Verstärker zum Lautsprecher. Einer aus der berüchtigten Frako-Familie und mit 470µF / 10V.
    Kann man ruhig etwas spannungsfester nehmen, schadet nicht. Onkel Claus sagt, daß der hier der richtige wäre:


    https://www.conrad.de/de/p/vis…-x-25-mm-1-st-446169.html



    Es gibt noch einen Billigtypen für weniger Geld, aber wer weiß, was man sich damit ins Haus holt ...




    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter!


    Wow, vielen lieben Dank für die super schnelle und perfekte Antwort! Dann besorg ich mir gleich mal die Dinger.


    Grüsse
    Julius

  • Hi Julius !

    Wow, vielen lieben Dank für die super schnelle und perfekte Antwort! Dann besorg ich mir gleich mal die Dinger.

    Gern geschehen.


    Ein Vorteil von "Home Office" ist, daß man viel im Lieblingsforum rumgucken kann.
    Allerdings habe ich heute einen Ausgleichstag (für Rosenmontag, den man als Ostwestfale nicht feiert und wo ich im Einsatz war, um die ersatzgeschwächten Rheinländer zu unterstützen).


    Hauptsache, Conrad macht nicht auch Home-Office ...


    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi Peter


    Also, Conrad hatte kein Home-Office und habe bereits heute die Ersatzteile geliefert bekommen und vorhin verlötet. Ging eigentlich alles prima, ausser dass der Entstörkondensator (C1901) etwas gar ziemlich fest sass (anbei ein Foto der vollendeten Arbeit). Habe den Dual vorhin einschalten wollen, jedoch blieb er aus. Die Sicherungen hatte ich ebenfalls nochmals ersetzt. An was könnte es sonst liegen?


    Vielen Dank und liebe Grüsse aus Luzern
    Julius

  • Hi Julius !

    Habe den Dual vorhin einschalten wollen, jedoch blieb er aus. Die Sicherungen hatte ich ebenfalls nochmals ersetzt. An was könnte es sonst liegen?

    Soweit ich das auf dem Bild identifizieren kann, sind die Elkos richtig herum drin.
    Der Hauptelko mit dem Minus zu den beiden gelben Drähten (zum Trafo hin), den Ausgangselko auf dem Verstärkerboard mit dem Minus zur Frontseite hin.


    Die Netzsicherung muß eine 0.125A träge sein und die sichert sowohl das Dreherchassis als auch die Elektronik ab.
    Die Endverstärkersicherung ist eine 0.5A flink. Wenn Du die vertauscht hast, haut es beim Einschalten vom Trafo auch die 0.5A weg. Eine "flink" markierte Sicherung hat ein sehr knappes Auslöseverhalten.


    Wenn das nicht so ist und gar nix geht, liegt das Problem entweder
    - an Sicherung oder Sicherungshalter (Sicherung *doch* defekt ? Halter verbogen / oxydiert, kein richtiger Kontakt ?)
    - am Schalter selber.


    Beim Schalter kannst Du nur mit dem Multimeter am Netzstecker den Pin raussuchen, der schwarz oder blau zum Schalter geht und "über den Schalter" die beiden Schaltkontakte messen, ob die beide schließen und öffnen. Ab und zu habe ich mal einen defekten Netzschalter gehabt, aber bei so einem "jungen" Gerät eher selten.


    ?(

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Also beim Verlöten der Elkos habe ich auf die richtigen Pole geachtet, daher sollte das schon stimmen. Die waren auch leicht zum aus- und reinlöten. Bloss mit dem Entstörkondensator hatte ich etwas mühe, weil der so geklemmt hat (der alte sieht geplatzt aus). Vielleicht habe ich da aus Versehen etwas falsch gemacht. Das schaue ich mir gleich nochmals genauer an.



    Die Sicherungen sind die korrekten und die Sicherungshalter sehen eigentlich noch gut aus.


    Auf jeden Fall werde ich mir auch den Schalter ansehen.


    Ich melde mich wieder!


    Vielen Dank nochmals für deine super schnelle Antwort und lieber Gruss
    Julius

  • Also, so wie es aussieht, habe ich entweder beim Herausziehen des Knallfrosches oder beim Einlöten aus Versehen die Leiterbahn zwischen dem Entstörkondensator und der Feinsicherung beschädigt, hm :S

  • Hi Julius !

    aus Versehen die Leiterbahn zwischen dem Entstörkondensator und der Feinsicherung beschädigt

    Nix, was durch ein geschickt gelegtes und gut abgeschnittenes Stück Draht nicht zu reparieren wäre ...


    Passiert schon mal. Mit den Jahren der Übung weniger häufig, aber auch immer noch oft genug.
    Frag' mich mal, woher ich das weiß ...



    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Vielen Dank! Dann schau ich mal wie das geht. Also einfach ein Kupferdraht zwischen die zwei Lötstellen legen und verlöten?

  • Hi Julius !

    Also einfach ein Kupferdraht zwischen die zwei Lötstellen legen und verlöten?

    Ja bitte.


    Ich hebe mir immer die Drahtenden auf, die ich bei Widerständen und Kondensatoren unter der Platine abknipse.
    Damit geht das am Besten.


    Ich nehme mal an, daß das passiert ist, wo der alte Kondi abgehebelt worden ist. Dann klebt die Lötöse noch am Draht, und wenn man oben wackelt, reißt es unten los. Wie gesagt: Du bist nicht der erste, dem das passiert und die Drähte sind auch gern ab Werk umgebogen und das ist dann eine ziemliche Murkelei und Rupferei, bis man das Sch#%$ding endlich raus hat.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • ... hier ist übrigens mein Lieblingsfoto von einem Knallfrosch:



    Ich fand den damals sehr fotogen ...


    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • :D Gutes Foto! Ha, meiner sieht ähnlich aus...


    Ja genau so ist es passiert. Es sass ziemlich fest und habe wohl etwas zu fest daran gezogen, oder war zu lange mit dem Lötkolben dran. Anbei das Schema mit der beschädigten Leiterbahn. Ist relativ kurz, daher sollten die Drahtenden der verwendeten Elkos prima passen.


    Vielen Dank nochmals für die grosse Hilfe und liebe Grüsse
    Julius

  • Hi Julius !

    Gutes Foto! Ha, meiner sieht ähnlich aus...

    Ja - der ist nicht mehr weit davon entfernt.



    Vielen Dank nochmals für die grosse Hilfe und liebe Grüsse

    Keine Ursache, gern geschehen.


    Ich weiß nicht, wie die Quarantäne-Situation bei Dir ist, aber *wenn* es dann wirklich hammerhart kommt und alle drinnenbleiben müssen, dann ist es wichtig, daß man einen verläßlichen "Zuspieler" hat. Deshalb ist es gut, das Gerät jetzt wieder auf die Beine zu kriegen. Dann ist die Isolationshaft Quarantänezeit mit den Lieblingsplatten vielleicht doch etwas erträglicher.


    Klappt schon.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Julius,


    hab hab gerade einen ähnlichen Thread geöffnet, aber eigentlich hätte ich hier weitermachen können :). Vielleicht kannst du was schreiben :)



    Wie hast du es denn geschafft bei dem wenigen Platz zu löten ohne die Kabel der einzelnen Platinen / Teller abzunehmen? Am Liebsten wäre mir ja die Platine flach auf den Tisch oder in so einer Zange, aber dann müsste ich die Verbindungskabel ja ablöten. Muss ja die Bauteile von hinten auf der Platine entlöten.


    Das mit der Leiterbahn stimmt mich nicht unbedingt optimistisch :D

    Wohnort: Berlin
    Plattenspieler: Suche DUAL Kofferplattenspieler e.g. Dual P55

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