Neuer Tonabnehmer für Dual 721 oder doch einfach nur neue Nadel (JICO SAS) für shure V15 III

  • Noch ein Nachtrag für alle Interessierten:
    Ich habe noch weitere Testverfahren durchgeführt weil es mich einfach nicht losgelassen hat!
    Heute Vormittag habe ich abschließend noch folgende Tests gemacht:
    Beide Phono Boxen (S und RS) wurden ohne Eingangsstecker mit dem Yamaha-Preamp verbunden. Die Box S mit Cinch- und die Box RS mit XLR-Kabel an einem anderen XLR-Eingang so dass ein direkter A/B-Vergleich durch Umschalten der Eingänge möglich war.
    Das Ergebnis bzgl. Eigenrauschen der Geräte hat mich sehr überrascht:
    Die High-End Box RS wies ein deutlich höheres Eigenrauschen auf! Beide Boxen haben ein sauberes Rauschen, also ohne jeden Brumm und sonstige Nebengeräusche, bei extrem hohem Pegel am Yamaha gezeigt. Aber ziemlich stark unterschiedlich im Rauschpegel.
    Zum Vergleich zeigt ein Digital-Eingang 0 Rauschen bei gleichem Pegelniveau!


    Für meinen definitiv letzten Test habe ich die XLR-Verbindung wie folgt hergestellt:
    TA-Masse (schwarzes Kabel) am Kurzschließer mit dem Schirm des XLR-Kabel verbunden. Die Signal-Kabel ebenfalls direkt am Kurzschließer angelötet -anstelle der Steckverbindungen.
    Zusätzlich noch ein Massekabel, angeschlossen am Dual-Chassis, für die Verbindung zum Masseanschluß am Phono-Pre.
    Das zusätzliche Massekabel ergab wieder eine Brummschleife. Ohne diese Verbindung war keinen brummen hörbar aber dennoch für mich ein zu hoher Rauschfaktor.
    Die Phono Box RS geht also definitiv zurück und die Box S bleibt hier!


    Ich habe den Eindruck gewonnen das der Dual 721 -aus welchen Gründen auch immer- nicht für den symmetrischen Betrieb geeignet ist. Die nun wieder installierte unsymmetrische (Cinch-) Leitung erzeugt im Verhältnis deutlich weniger Störgeräusche.
    Ob in diesem Zusammenhang der Kurzschließer der Übeltäter ist kann ich nicht sagen. Eine Vermutung habe ich aber schon! ?(


    Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen?


    Beste Grüße
    Willi

    6.1 Home-Cinema-Studio:

    Einmal editiert, zuletzt von WilliO ()

  • Erfahrungen nicht wirklich - ich kann Dir nur berichten, dass mein 704, der ja dem 721 nicht unähnlich ist, am Revox B150-Vollverstärker absolut OHNE Rauschen funktioniert. Ich sitze im (kleinen) Musikzimmer nahe an den Boxen und würde ein Rauschen vermutlich schon hören.


    LG
    Manuel

    Dreher: Dual 704, Dual 1219, Lenco L65

  • Hallo Manuel,
    welches TA-System betreibst du am 704 und welches Anschlußverfahren (Cinch oder XLR) wendest du an?


    Damit wir uns nicht falsch verstehen:
    Rauschen habe ich auch nicht - bei normaler Hörpegel-Einstellung. Erst wenn ich ohne(!) Signal in hohe Verstärkungsbereiche
    aufdrehe wird das Rauschen mit zunehmender Verstärkung auch stärker.


    Gruß
    Willi

    6.1 Home-Cinema-Studio:

  • Moin WilliO


    Deine Annahme mit dem Kurzschließer ist aus meinen jüngstens gemachten Erfahrungen bei der Revision eines
    Dual 721 richtig.
    Ich habe nach Brumm- und Kontaktproblemen des Drehers von der Tonarmplatte 4x0,08 mm2 Kabel geschirmt
    direkt zu den nachgerüsteten Chinchbuchsen verlegt.


    Ergebnis: Kein Brummen und Störgeräusche mit MC UND MM Systemen.


    Das Problem hat mich Jahrzehnte beschäftigt und den Plattenspielbetrieb für mich obsolet gemacht.


    Mein Dual 1226 und Lenco L-450 werden die gleiche Kur bekommen.
    ...und Ruhe ist!


    Grüße


    Harty

  • Hallo Manuel,
    welches TA-System betreibst du am 704 und welches Anschlußverfahren (Cinch oder XLR) wendest du an?


    (...)


    Gruß
    Willi

    Cinch.
    Tonabnehmer jede Menge: Diverse Shure aller Preisklassen, Audio Technica MS1300Ea, Ortofon 2M Blue, Elac ESG796 und noch einige mehr...


    LG
    Manuel

    Dreher: Dual 704, Dual 1219, Lenco L65

  • prengelmeister:


    Harty,
    wenn ich deinen Beitrag richtig interpretiere, hast du ab Headshell komplett neue TA-Kabel eingezogen, den Kurzschließer
    außen vor gelassen, also quasi überbrückt, und stattdessen direkt an nachgerüstete Cinchbuchsen in der Zarge gelötet?


    Das halte ich für eine hochinteressante Verfahrensweise...die offenbar meine Zweifel an der Funktion des Kurzschließers bestätigt. Ist meine Annahme/Interpretation richtig?



    Marsilio:


    Tja, die genannten TA-Systeme sind alles MM-Systeme. Mit meinem MI (Nagaoka MP200) hatte ich die hier beschriebenen Probleme auch nicht resp. in viel geringerem, wirklich nicht erwähnenswerten, Ausmaß.
    Erst der Einsatz des Low-Output MC's AT 33/PTG/II hat mich mit den beschriebenen Problemen konfrontiert.
    Das kann man somit nicht vergleichen!
    Dennoch möchte ich angesichts des bisher erreichten Soundniveaus nicht wieder zum MI-Systems zurückkehren obwohl ich es hier noch liegen habe. Die Unterschiede sind für mich -im positiven Sinne- einfach zu groß!


    Beste Grüße
    Willi

    6.1 Home-Cinema-Studio:

  • @WilliO


    Ja, Deine Interpretation ist richtig. Ich habe bei allen meinen Drehern die jeweiligen "Kurzschließer" komplett aus der Zarge
    entfernt. Bei Dual ist es ja klar, der Lenco aus 1987er Friedensfertigung (Tesla ehem. CSSR) hat dafür Reedrelais.


    Für mich gilt "Klemme zu Klemme" ohne jede Unterbrechung der Adern und der Abschirmung vom Headshell zu Chinchbuchse.


    Der Klang wurde zu meiner Verwunderung hörbar voller und alle Einstreuungen aus der modernen Haustechnik bleiben
    ohne Wirkung.


    Ich betreibe abwechselnd ein AT-F7 für das Feingeistige und ein Shure M-75D von 1974 für Erinnerungen an meine Sturm-
    und Drangzeiten.


    Grüße
    Harty

  • Ich habe bei allen meinen Drehern die jeweiligen "Kurzschließer" komplett aus der Zarge
    entfernt.

    Die "Zungen" darf man bei den Dual allerdings auf gar keinen Fall entfernen, sonst dreht das Kurvenrad
    weiter und der Startvorgang beginnt erneut.



    LG, Micha

  • @mickdry


    Danke für den Hinweis. Ich hatte das Problem bis jetzt nicht aber es ist immer besser eine definierte


    mechanische Endstellung zu haben!


    Grüße
    Harty

  • mickdry:
    Micha,
    was bedeutet "die Zungen" konkret?


    prengelmeister:
    Harty,
    wäre es auch machbar die Kontakte am Kurzschließer mittels einer Kabelbrücke zu überbrücken um so dieses Ding elektrisch bedeutungslos zu machen gleichzeitig aber seine Bedeutung für die mechanische Automatik beizubehalten?
    Welche TA-Kabel verwendest du?


    Beste Grüße
    Willi

    6.1 Home-Cinema-Studio:

  • was bedeutet "die Zungen" konkret?


    Grün ist die kurze Zunge, rot die Lange.

    wäre es auch machbar die Kontakte am Kurzschließer mittels einer Kabelbrücke zu überbrücken
    um so dieses Ding elektrisch bedeutungslos zu machen gleichzeitig aber seine Bedeutung für die
    mechanische Automatik beizubehalten?

    Dann hörst Du nichts mehr. Umgehen statt überbrücken, also vom Tonarmkabel direkt an das Cinch
    oder DIN-Kabel. Nicht nur die Signalkabel, sondern auch die jeweilige Masse. Dann kann der
    Kurzschließer nicht mehr kurzschließen. Kurzschließen ist das Gegenteil von unterbrechen.



    LG, Micha

  • @WilliO


    Sinn und Zweck meiner Bemühungen (mit Erfolg!) ist es die einstrahlanfällige Mimik des Spielers zu umgehen.


    Das bedingt keinerlei Eingriffe oder Abgriffe in die Tonarmleitung zwischen Headshell und den Chinchbuchsen.
    Die Schirmung wir am Tonarmkopf angelötet und das andere Ende mit der Erdungsklemme verbunden.
    Die Erdungsklemme habe ich als Polklemme 4mm ausgeführt.


    Um alle Gehäuse in der HiFi- Signalkette auf das gleiche Potential zu bringen, kann man das Chassis ebenfalls mit der
    Erdungsklemme verbinden,


    Ich habe als Tonarmleitung 4x0,05mm² grau von Pollin verarbeitet.


    Grüße
    Harty

  • Hallo Micha,
    das meinte ich auch so....ich hatte mich wohl etwas mißverständlich ausgedrückt. Im Prinzip habe ich dieses Verfahren beim TA-Massekabel schon angewandt.
    Die beiden "Zungen" habe ich die letzten Tage mehrfach in Augenschein genommen! Ich glaube aber das der empfohlene Spalt von 0,3mm an meinem 721 größer ist. Das wird der Grund dafür sein das ich das Aufsetzgeräusch des Tonabnehmers immer höre.
    Insofern dürfte mein Kurzschließer wohl schon jetzt ohne Bedeutung sein! :)
    Das muss ich mir bei Gelegenheit noch einmal genauer anschauen. Wenn es denn überhaupt von Belang ist! ^^


    Man könnte ja alternativ eine kleine Lötleiste am Chassis befestigen und darauf die (vorhandenen) Leitungen ohne Unterbrechung verbinden. Das hätte den Vorteil das man das Chassis nach bekannter Methode aus der Zarge entnehmen kann weil die Cinchkabel ja mit dem Chassis verbunden sind. Gleichzeitig kann der Kurzschließer die mechanische Steuerung verrichten.


    Wie siehst du das?


    Beste Grüße
    Willi

    6.1 Home-Cinema-Studio:

  • @Harty,
    du bist mir zuvor gekommen! :)
    Danke für deine Hinweise und Tipps.


    Beste Grüße
    Willi

    6.1 Home-Cinema-Studio:

  • Ich glaube aber das der empfohlene Spalt von 0,3mm an meinem 721 größer ist. Das wird der Grund dafür sein das ich das Aufsetzgeräusch des Tonabnehmers immer höre.


    Man könnte ja alternativ eine kleine Lötleiste am Chassis befestigen und darauf die (vorhandenen) Leitungen ohne Unterbrechung verbinden.

    Richtig eingestellter Kurzschließer und langsam absenkender Lift vermeidet störende Geräusche.
    Umgehung des KS sorgt für dauerhaften Kontakt, lässt aber unerwünschte Geräusche durch. Bin
    eher für Ersteres ...



    LG, Micha

  • Hallo allerseits,
    Seit gestern bin ich stolzer Besitzer eines AT 33 PTG II


    natürlich konnte ich es zum Leidwesen meiner Nachbarn nicht lassen, es noch um halb 9 abends anzutesten.


    Zunächst mal vielen Dank an alle für die Tipps und an gundulf1 für den Einbau.


    Erste Eindrücke:


    Unglaublich detailliert. Knackiger Bass. Klare Differenzierung und Ausarbeitung der Höhen , Mitten usw.
    Das merkt man vor allem im Vergleich zu meinem V15 iii mit Originalnadel.



    Das V15 ist keinesfalls schlecht. Aber bei den oben genannten Merkmalen hat es deutlich das Nachsehen. Dafür finde ich es spürbar wärmer, was mehr meinem Geschmack entspricht. Aber das kann ich evtl. Noch über die Phonostufe anpassen.


    Ich werde auf jedenfall weiter berichten



    Aktuell habe ich folgende Einstellungen:
    Gewicht: 2g
    Antiscating: 1,3
    Abschlusswiderstand: 100Ohm
    Verstärkung 80db


    mir welchen Werten betreibt ihr das AT?




    viele Grüße


    alex

  • Hast du das aus der kleinen Bucht für knapp 400 Euro?
    Gruß Kalle

    ne
    A..n für 450 mit Gutschein.



    400 ist genial. Würd glatt in Versuchung kommen meins zurückzugeben. Ist es auf jeden Fall wert

  • Hallo Alex,
    bei mir läuft das AT33 PTG/II mit folgenden Anschlußwerten:
    AK 2,01 (mit Digitalwaage ermittelt)
    AS ca. 1,9
    Anschlußwiderstand 100 Ohm
    Gain im Phono Box S: 63dB


    Du hast 80 dB Gain?
    Wie sieht es bei dir mit Rauschen -ohne Signal- aus?
    Mit welcher Schablone hast du den Überhang eingestellt?


    Die von dir geschilderten Klangeigenschaften kann ich zu 100% bestätigen. Bei mir war der Unterschied zum Nagaoka MP200 ebenfalls deutlich(!) hörbar. Dass das gegenüber dem uralten Shure noch ausgeprägter ist kann ich mir gut vorstellen. Das Nagaoka gilt ja allgemein als ein feinzeichnendes System.


    Noch etwas: Ich habe den TA um ca. 2mm abgesenkt - parallel zu einer LP-Oberfläche mit aufliegendem Diamanten- gemessen mit Geo-Dreieck.


    Beste Grüße
    Willi

    6.1 Home-Cinema-Studio:

  • Hi Willi,
    Kein Rauschen. Es kommt aber wenn ich Pegel sehr hoch drehe während Musikwiedergabe. Allerdings hör ich nie so laut.


    Bzgl Schablone müsste gubdolf1 was sagen. Ich hab zugeschaut :) aber hab ein mieses Gedächtnis


    ich hab gerade leider ein erstes Lied (vonBoneyM) gefunden, wo die analytische Art des AT mir auf die Nerven ging. Insbesondere die Überbetonung der Höhen.


    Allerdings ist meine gesamte Kette so. Sowohl B&w 703s2 als auch der Rotel sind denk ich eher analytischer Natur. Irgendwann tausche ich mal was aus. Aber alles in allem bin ich zufrieden.


    tonarmhöhe blieb bei mir die gleiche


    vg


    Alex

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