DUAK 1218 - Unbekannte Feder (zwischen Schaltarm 252 und Chassis)

  • Hallo Dual-Experten,


    dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Es geht um die Wiederbelebung eines 1218. Das ist natürlich kein neues Thema – es ist viel Nützliches hier im Forum dazu geschrieben worden, was ich alles gelesen und – soweit mir das als Laie, der sich erst seit ein paar Wochen mit dem Thema beschäftigt – auch umgesetzt habe.


    Den verharzten Plattenspieler habe ich mit Ausnahme des Tonarms und des Segmentes komplett auseinandergenommen, entharzt, wieder zusammengebaut. Ein neuer Steuerpimpel ist eingebaut, das Reibrad ersetzt und ein passendes „Öl-, Fettsortiment“ ist auch zum Einsatz gekommen. Ich habe mir darüber hinaus von einem freundlichen Forumsmitglied ein weiteres 1218-Wrack zugelegt, um vergleichen zu können.


    Es liegt noch Einiges im Argen; was mich aktuell ratlos macht ist Folgendes: Der Plattenspieler lässt sich zwar einschalten (Geschwindigkeit 33,45,78 OK; Durchmesser 17, 25, 30 OK) - aber nicht ausschalten.


    Einen Ansatzpunkt, dem Fehler auf die Spur zu kommen, habe ich in diesem Forum in dem Thread mit der Bezeichnung „DUAL 1218 dreht sich immer weiter“ gefunden. In Posting 21 hat „mickdry“ auf ein ähnliches Problem den Tipp gegeben „Stell mal probehalber die Feder eine Öffnung weiter“. Als ich das gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass in meinem 1218 diese Feder nicht (mehr) vorhanden ist. Auch in dem zweiten zugekauften 1218 fehlt diese Feder.


    Wenn ich das richtig verstehe, ist die Feder zwischen Schaltarm [252] und eines der drei ovalen Löcher im Chassis eingeklinkt. (Ein Bild meines 1218 mit fehlender Feder habe ich beigefügt - links sieht man das Loch im Schaltarm, weiter rechts die drei ovalen Löcher im Chassis.) Ich vermute, dass die Feder den Schaltarm ein wenig zurückzieht, damit sich die Kontaktfeder öffnet und den Stromkreis unterbricht…?


    In diesem Forum und im Netz habe ich diverse Abbildungen von 1218ern gefunden; mal mit Feder mal ohne Feder. In der Service-Anleitung finde ich die Feder nicht – womöglich mein Fehler.


    Meine Frage/Bitte:
    Kann eventuell jemand in einem ersten Schritt mit einem Bild dieser Feder aufwarten; ich kann auf den mir zugänglichen Fotos nur Anfang und Ende dieser ominösen Feder erkennen?
    Hat jemand einen Tipp, wie ich an eine solche Feder kommen kann?
    Vielleicht hat jemand sogar eine Feder übrig, die ich erwerben kann? Oder: Wie kann ich mir behelfen, wenn die Feder nicht zu beschaffen ist?


    Im Voraus besten Dank für ein Feedback,


    Gruß aus Düsseldorf,
    Ewald

  • Wilkommen hier im Dual-Board!


    Ich würde sagen; Schau Dir mal die Bilder an die ich hier unten reingelegt habe,
    da sind zwei verschiedene 1218 drin abgebildet, 1x ohne Feder und 1x mit Feder...


    1218 ohne Feder


    und


    1218 mit Feder (guck mal auf Bild nr.9)


    Bei Deinem 1218 ist es also warscheinlich das dort überhaupt keine Feder auf der Rillenachse ist...
    Wieso weiss ich leider nicht. Vielleicht hat Dual damals versschiedene Seriën gehabt?


    Der 1218 ist übrigens einer meiner Lieblingsdreher... :thumbup:


    Viel Spass!


    ^^



    LG, Ernst


    Tja, infiziert mit "Dualitis"


    Im Moment spielt:


    Dual/Marantz/Luxman/Revox Freak! (und neuerdings Quad...)

  • Hallo !
    in der Serviceanleitung 1218 ist diese Schenkelfeder251 um das untere Drittel der Rillenachse 257 gewickelt und unter Vorspannung zwischen dem Loch im Hebel und in einem von den drei Löchern im Chassis montiert. Mein 1214er hat die gleiche Feder, also wer 12.. Ersatzteile hat, könnte auch diese Feder haben. Nur die Funktion ist mir nicht so klar, mein 1214 hat ohne diese Feder genauso funktioniert wie 2 Jahre später mit Feder
    Gruß gerd

  • Hi !


    Man sieht schon an den Lochstanzungen im Chassis, daß diese Schenkelfeder in einem frühen Stadium der "Flügelschalter"-Familie eingeplant war. Sie sind schon beim 1209 drin, der Urvater der später in 121x umnummerierten Familie war.


    Der Hauptgrund liegt -wahrscheinlich- in der Verwendung der alten Motorschalter, wie sie noch vom 1009 oder 1019 her bekannt sind und die etwas energischer betätigt werden müssen und obendrein über einen langen Metallhebel gezogen werden. Anscheinend waren sich die Konstrukteure nicht ganz sicher, ob der Zug der kleinen Spiralfeder am hinteren Ende zum Schwenkarm des Reibrades ausreichen würde. Dann kamen aber die neuen, leichtergängigen Federschalter zum Einsatz - und es blieb nur die lange Schaltschiene 153, die im Schaltarm 252 nur über eine Renkung eingehängt ist (und ab und zu mal Ärger macht).


    Die Schenkelfeder 251 ragt mit dem kurzen Ende durch ein Loch im Schaltarm 250 und wird mit dem langen Schenkel in einem der drei rechteckigen Ausschnitte im Chassis festgemacht. Sie führt den Schaltarm etwas nachdrücklicher an der Außenkontur des Kurvenrades und sorgt dafür, daß der Schaltarm, wenn er durch die Endabstellung aus der Verriegelung gelöst wird, auch wieder in der Ausgangsstellung ankommt. Käme er es nicht, wäre zumindest die berüchtigte Schaltklinke für das Einschalten durch Arm einschwenken in der falschen Position und die würde nicht funktionieren, haken oder beschädigt werden.
    Naja ... und der Motorschalter würde u.U. nicht abschalten.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • da sind zwei verschiedene 1218 drin abgebildet, 1x ohne Feder und 1x mit Feder...


    1218 ohne Feder

    Moin Ewald und herzlich Willkommen!



    Habe mir mal von Ernst ein Stück vom Foto angeeignet, lieben Dank dafür!



    Eventuell ist die rot markierte Schraube eine Exzenterschraube, mit der
    sich der lange Hebel etwas verstellen lässt. Bin aber absolut nicht sicher.
    Auf jeden Fall die Kontermutter oberhalb der Platine lösen, bevor LEICHT
    an dem Bolzenschlitz gedreht wird.
    Andere Möglichkeit, mit der blauen Schraube den Winkel an dem langen
    Hebel etwas verändern. Aus der Erinnerung heraus, besteht der ja
    aus zwei Teilen und das wird einen wichtigen Grund haben.



    Frohes Gelingen, Micha

  • Hi Micha !

    Eventuell ist die rot markierte Schraube eine Exzenterschraube,

    Nee. Das ist die Rillenachse.
    Und die ist auf der Oberseite durch eine Mutter gekontert.


    Andere Möglichkeit, mit der blauen Schraube den Winkel an dem langen
    Hebel etwas verändern.

    Kann man.


    Um zum Beispiel das Problem zu beheben, daß der Dreher nach dem Aufsetzen des Arms abschaltet.
    Dann rückt der lange Schaltarm eine *Winzigkeit* nach außen und wenn dann der Hauptschalter *etwas* locker gelassen wird, geht der Motor aus. Ist auch im SM beschrieben.


    http://www.hifi-archiv.info/Dual/1218s/12.jpg


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • ...oder eben umgekehrt, wenn die Sau ums Verwürgen nicht abschalten will... :D Speziell bei 1009ern und 1019ern immer wieder beobachtet (und damit behoben)
    Das wichtigste allerdings ist und bleibt , gerade bei den 12xxern, eine absolut leicht- und freigängige Rillenachse! O.k., Ewald schreibt, dass er den Dreher komplett zerlegt und geschmiert hat, trotzdem meine Frage: Rillenachse draussen gehabt? Wird nämlich gern unterlassen, wenn sie "ganz offensichtlich leichtgängig" ist. Gerade dieses Quäntchen an Reibung kann allerdings den entscheidenden Millimeterbruchteil ausmachen, der den Schaltarm dann seine Arbeit tun lässt oder eben nicht . Nach meiner Erfahrung dürften nahe 90% aller Schaltprobleme an 12xxer hierauf beruhen. (an den 10xxern nicht ganz so ausgeprägt, weil die Rillenachse offenbar größere Toleranzen/Spiel hat) Falls noch nicht geschehen, btte zunächst mal dies probieren, bevor du die sorgfältig austarierten Einstellungen durcheinander bringst. Hierbei auf die von Peter bereits erwähnte Kontermutter achten! (bzw. diese auch lösen... :D )
    Ach ja: Ich habe das richtig verstanden, dass es sich nicht um einen klassischen "Dauerläufer" mit Kondensatorproblem handelt? Bzw. dieser geprüft und ggf. ersetzt wurde?
    Viel Erfolg!


    Gruß Gerhard

  • Vielen Dank für die zahlreichen Erklärungen und Anregungen.


    Es scheint also so zu sein, dass die Feder nicht in allen 1218 verbaut ist. Der Hund liegt also woanders begraben...


    An den von Micha rot und blau markierten Schrauben habe ich mich tatsächlich "vergriffen" - vielleicht hätte ich das sein lassen sollen. Nachdem ich den Plattenspieler in seine Einzelteile zerlegt (und alle Teile individuell im Spülibad gebadet) und wieder zusammen gebaut hatte, hakte der am Schaltarm befindliche "Haken" nicht mehr in die Kerbe im Kurvenrad (das dürfte die "Nullposition" sein). Durch neue Justierung dieser Schraube rastet der Haken aber wieder ein und geht - meistens - auch wieder ´raus, wenn ich das Kurvenrad per Hand drehe. Der Schaltkontakt wird zuverlässig geschlossen bzw. geöffnet und mit einem gesund klingenden Klicken belohnt. Auf jeden Fall scheint diese Schraube aus meiner laienhaften Sicht "besonders" wichtig zu sein, so hat hat sie auch Einfluß auf das Funktionieren der Start-, Stopmechanik.


    Die Rillenachse und alle darum "kreisenden" Hebel hatte ich natürlich auseinander. Vielleicht war ich tatsächlich zu sparsam in der Verwendung der Schmiermittel - das sind alles so kleine Döschen, da will man ja sparsam mit dem Inhalt umgehen.


    Als nächstes werde ich Euren Hinweis aufgreifen und die Rillenachse noch einmal ausbauen und großzügig schmieren. Hierzu sicherheitshalber eine Frage: In der Service-Anleitung sind ja die Wartungspunkte bw. die zu verwendenden Mittelchen mit einer Ziffer gekennzeichnet. Meine Kopie dieser Service-Anleitung ist sehr schlecht - ich glaube bei der Rillenachse die Ziffer "4" zu erkennen. Demzufolge habe ich - unter Verwendung des Schmiersets von Dual-Fred - die Rillenachse mit dem Fett aus Töpchen Nummer 4 behandelt. Die Aufschrift lautet "Hochleistungs Mehrzweckfett". War das richtig, oder habe ich möglicherweise das falsche Mittel angewendet?


    Nochmals vielen Dank für die Hilfestellung - noch gebe ich den Plattenspieler nicht verloren.


    Gruß Ewald

  • Hi Ewald !

    Demzufolge habe ich - unter Verwendung des Schmiersets von Dual-Fred - die Rillenachse mit dem Fett aus Töpchen Nummer 4 behandelt. Die Aufschrift lautet "Hochleistungs Mehrzweckfett". War das richtig, oder habe ich möglicherweise das falsche Mittel angewendet?

    Das ist okay.


    Der 1218 leidet gern unter dem "Brutale-Aushärtungs-Phänomen". Keiner weiß, wieso gerade bei dem Modell das Schmierfett um die Rillenachse bis zu altem Sekundenkleber, Autolack oder sowas aushärtet. Ich hatte einen, da mußte ich die übrige Mechanik mit dicken Alufolien abdecken und den Schaltarm mit dem Gasbrenner erwärmen, um das Sch€#§ding rausklopfen zu können.


    Alle anderen Dreher der 121x-Familie zwischen 1214 und 1218 verwenden die gleichen Teile und das gleiche Fett. Und da sind mir solche Probleme bisher noch nie untergekommen.


    Und - ja - auch mal ein bißchen Fett an die vertikale Kante des Kurvenrades geben, wo sich der lange Schaltarm abstützt und dran lang reibt.


    Die Grundeinstellung der beiden Schaltarm-Hälften ist übrigens Pi mal Auge so, daß der schmalere oberer Teil auf dem breiteren unteren Teil so draufliegt, daß die Überstände unten an beiden Seiten gleich groß sind. Von da ab kann man sich im Feineinstellungsmode an den Punkt hangeln, wo der Motorschalter entweder immer sicher gezogen bleibt (und der Dreher nach dem Aufsetzen des Arms nicht abschaltet) bzw. in Ruhelage der Motorschalter losgelassen wird (und der Motor nicht lustig-leise weiter vor sich hinläuft). Wenn man nicht an den feinen Zugfedern vom Motorschalter und dem Reibrad-Auslegerarm rumgezerrt hat, paßt die Grundstellung aber schon ziemlich gut.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Dual-Freunde,


    um diesen Thread, den ich eröffnet habe, ordentlich zu beenden - das ist der Stand der Dinge bzw. die Lösung:


    Das Problem war ja, dass der 1218 einfach weiter lief bzw. die Endabschaltung nicht funktionierte. Eine in meinem 1218 nicht vorhandende Feder zwischen Schaltarm und Chassis, die ich in diversen Fotos entdeckt habe, hatte ich im Verdacht. Die Feder - die nicht in jedem 1218 verbaut zu sein scheint - war nicht der "Übeltäter". Danke u.a. an Heinz für die Bilderstrecke, die diese Feder zeigt.


    Die Rillenachse bzw. die Schmierung derselben war dieses Mal ausnahmsweise auch vollkommen "unschuldig". (Die Mechanik um die Rillenachse herum habe ich noch einmal komplett ausgebaut und mit den entsprechenden Schmierstoffen - #4 - nachbehandelt.)


    Der Grund für die nicht funktionierende Endabschaltung war das Fehlen der klitzekleinen "SCHNAPPFEDER" zwischen Kurvenrad und Umlenkhebel. Die Feder ist - genau wie die Feder zwischen Schaltarm und Chassis - nicht in der 1218er Service-Anleitung vermerkt; zumindest nicht in dem Exemplar, das ich gefunden habe. Ich bin durch Zufall beim Durchforsten alter Threads auf diesen Winzling aufmerksam geworden. In einem zweiten 1218er-Wrack, das ich mir zu "Forschungszwecken" angeschafft hatte, ist die Fehler glücklicherweise noch an Ort und Stelle, so dass ich eine Referenz hatte. Ein Forumsmitglied hatte beschrieben, dass er diese Feder mit einem Stück Gitarrensaite nachgebogen hat. Das habe ich auch getan und jetzt funktioniert die Mechanik samt Endabschaltung - ich hoffe, dass dies nicht nur Zufall ist... Die Feder einzubauen war übrigens die bislang "fisseligste" Arbeit an diesem Plattenspieler.


    Ein paar Detailfragen habe ich noch... Diesbezüglich melde ich mich ´noch mal. Jetzt geht es erst einmal an den "Plumpslift".


    Gruß, Ewald

  • Hi Ewald !

    Das habe ich auch getan und jetzt funktioniert die Mechanik samt Endabschaltung - ich hoffe, dass dies nicht nur Zufall ist...

    Schön, daß es das tut und Glückwunsch.


    Nicht, daß ich in Deine Cornflakes pinkeln möchte, aber diese kleine Schnappfeder in der Umschaltweiche des Kurvenrades sorgt "nur" dafür, daß die Weiche in den Endstellungen sauber zum liegen kommt. Die Weiche bestimmt dann, welchen Weg im Kurvenrad der Haupthebel nimmt. Ob er nach dem Anticken der Abstellschiene gegen das Kurvenrad in die Stopstellung geht, den Arm zur Ablage fährt und ihn dort ablegt, *oder* ob der Startzyklus erneut durchgefahren wird und der Arm am Aufsetzpunkt auf der Platte absetzt.
    In keinem der beiden Fälle ist die Feder aktiv daran beteiligt, daß der Schaltarm in die Ruhelage fällt und der Motor abgeschaltet wird. Im schlimmsten Fall kann das Fehlen der Feder ein Hängen der Umschaltweiche in der Startposition bedeuten, so daß -wie bei einer blockierten Wechselachse- die aufliegende Platte immer und immer wieder wiederholt wird. Oder daß der Dreher nach dem Aufsetzen in einen Abheben-Ausschwenken-Einschwenken-Aufsetzen-Loop fährt, wenn sie in der Stop-Position hängt.


    Oder es gibt einen massiven Totalschaden an Kurvenrad und Haupthebel, wenn sie in der Mitte stehenbleibt und der Teller mit seiner Schwungmasse einen mechanischen "Auffahrunfall" bewirkt, bei dem die Teile zerstört werden können.


    Ich würde mal eher annehmen, daß das ganze Nochmal-Zerlegen und Herumprobieren das Grundproblem gelöst hat und die dann funktionierende Weiche eine Grundstellung der Mechanik erlaubt hat, durch die Start, Stop und Endabstellung nun wirklich so ablaufen, wie sie sollen.


    Whatever: You'd Made It !


    :thumbup::thumbup:

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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