Plattenspieler - Vorverstärker - Aktivboxen - ist das das eine sinnvolle Kette?

  • Ich verkaufe ja oft preiswerte Duals an Studis von der Uni, und die möchten den Plattenspieler natürlich in der Regel mit möglichst geringen Kosten in ihr vorhandenes Equipment integrieren.


    Fast alle habe Aktivboxen für ihren Computer und fragen mich dann, ob es nicht möglich/sinnvoll sei, den Plattenspieler mittels zwischengeschaltetem VV an den Aktivboxen zu betreiben.


    Ich rate davon immer ab, aber, um ehrlich zu sein, habe ich eigentlich keine schlagkräftigen Argumente. Ich sage dann immer, daß das suboptimal sei, weil die Aktiv-Boxen ja für einen Kopfhörerausgang am PC konzipiert sind, aber das Signal aus einem Vorverstärker nicht so recht dazu paßt. Es würden also sicherlich, sage ich, die Höhen und Tiefen-Abstimmungen nicht passen.


    Allerdings habe ich das selber noch nie ausprobiert. Außerdem weiß ich natürlich, daß nicht alle Aktivboxen gleich gut/schlecht sind (meine sind China-Billig-Kram, da brauche ich gar nicht erst zu testen).




    Vor diesem Hintergrund meine Fragen:


    Hat das schon mal jemand mit gutem Erfolg probiert?
    Gibt es evtl. sogar eine Möglichkeit der Anpassung der Signale?


    Gruß,
    Kurt

  • Moin Kurt,


    was meinst Du konkret mit Vorverstärker?


    einen Phono-Pre, wie zum Beispiel der TVV47 von Dual?


    oder einen standesgemäßen VV, mit Reglern für Klang/Balance/Lautstärke, mehrere Eingänge usw.?


    lg Hans

  • Einen Phono-Pre wie TVV47/46 oder Nachbauten, wie es sie ab 20 Euro gibt. Also ohne Regler.


    Kurt

  • Hallo Kurt,
    interessantes Thema!
    Das Thema "Aktivbetrieb" ist aber so vielfältig das man es nicht mit einer Pauschalaussage beantworten kann.
    Ich habe seit vielen Jahren komplett auf Aktiv umgestellt. Ich halte diese Verfahrensweise für optimal und j e d e r traditionellen Passivlösung überlegen weil man den Hörraum in den Sound intergrieren kann. Das ist aber nur ein Aspekt.
    In deinem Fall -resp. im Fall deiner Kunden- kommt es wirklich auf den Einzelfall bzw. auf die vorhandenen Geräte an.


    Einen regelbaren Vv mit verschiedenen Eingängen (digital und analog) halte ich in jedem Fall für sinnvoll.


    Gruß
    Willi

    6.1 Home-Cinema-Studio:

  • Wenn man den Plattenspieler an einem hochwertigen Vorverstärker betreibt, also so etwas hier und daran z.B. solche Lautsprecher, dann hat man ein hervorragendes Setup. Wenn man allerdings einen Dreher nimmt, einen TVV xxx oder einen anderen, auch guten Phonopre und das dann auf ein paar PC-Brüllwürfel oder irgend so ein Bluetooth-Gerümpel gibt, dann ist das nichts Halbes und nichts Ganzes. Damit erweist man der Schallplatte einen Bärendienst, aus Schrott kommt nur Schrott, das ist weggeworfenes Geld und die ganze Klangfaszination bleibt den Hörern verschlossen, die dann schnell enttäuscht wieder zu komprimierter Musik zurückkehren, weil die über so ein Equipment auch nicht noch schlechter klingt und obendrein praktischer ist.


    Wenn das Geld knapp ist, dann einen guten Vorverstärker, vielleicht auch einen Vollverstärker aus der "Goldenen Ära der High Fidelitiy" und dann einen ordentlichen HiFi-Kopfhörer verwenden.


    Auch gut für den Einstieg ist eine HS- oder KA-Anlage samt passenden Boxen.


    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Hallo,


    empfehlenswert aber nicht teuer ist


    http://avartix.de/deutsch/TC-754-Vorverstaerker.html


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Ich habe den Grundig MXV 100 mit Dreher und Aktivboxen irgendwann schon mal ausprobiert.
    Fand ich eigentlich sehr gut.

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    Grüße aus dem badischen Schwarzwald,

    Land der dunklen Wälder und hölzernen Kuckucksuhren!

    Martin



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    Heimat isch kei Ort, Heimat isch ä G'fühl!

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    Meine analoge Hifi

  • Man kann es ganz einfach machen:
    Aktivlautsprecher Triangle LN01A kaufen, dazu einen Plattenspieler.
    Die LN01A hat schon einn Phono-Pre eingebaut.
    Die LN01A gibts auch als Bundle mit einem Plattenspieler.


    Wer Standlautsprecher bevorzugt nimmt die LN05A.
    Auch die hat einen Phono-Pre eingebaut.

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • Moin,


    schon seltsam was hier wieder so alles zu lesen ist. Die Antwort ist recht einfach, natürlich geht das und natürlich auch mit einem einfachen Phonopre solange die Aktiven Lautstärkeregelung haben. Die so entstandene Kette spielt dann eben in der durch die Qualität des schwächsten Gliedes limitierten Qualität. Rein technisch spricht nichts dagegen.


    So kann man mit sehr kleinem Budget eine relativ gute Abhörsituation schaffen.


    OT:


    Ich halte diese Verfahrensweise für optimal und j e d e r traditionellen Passivlösung überlegen weil man den Hörraum in den Sound intergrieren kann. Das ist aber nur ein Aspekt.

    Was auch immer das bedeuten soll, es gibt genug Geräte am Markt die passive Boxen perfekt anpassen können. Aktive haben mit Sicherheit Vorteile, das angeführte Argument ist keiner.

    Varme hilsener!


    Babo

    Einmal editiert, zuletzt von Babo ()

  • Hi Kurt,


    ob ein TVV46/47 oder auch ein anderer einfacher Phono-Pre genug Ausgangsspannung liefert, um die Aktivboxen zufrieden zu stellen, möchte ich bezweifeln.
    Zum Beispiel liefert der niedliche MVV100 von Grundig 1 V, da gebe ich ohne zu zögern grünes Licht.


    lg. Hans

  • Moin,


    Passat: Dein Lösungsvorschlag ist sicher gut, passt aber nicht zur angegebenen bzw. geplanten Zielsetzung: Student, Geldknappheit...


    Die Dual HS und KA liegen preislich (sofern sie nicht bei jemandem in Lager stehen) inzwischen auch überwiegend im 3-stelligen Preisbereich, selbst eine HS 130.


    Es kommt sicher auch zum Teil auf die verwendeten Lautsprecher an. Die üblichen Plastik-Brüllwürfel sind mit jeder Quelle eine Qual. Hat man bessere Lautsprecher zur Verfügung, haben die statt des teilweise fest verbauten Klinkenkabels schon Cinchbuchsen. Hier ließe sich, damit man nicht jedes Mal umstecken muss, ein einfaches Umschaltpult zwischenschalten.


    Ich habe z.B. für eine Bekannte genau so etwas gemacht. Aus Platzgründen hat sie einen Dual 491 mit AT 91 und eingebauter Phono in einer CS 12 Zarge bekommen, dazu ein Tape Deck und sie hatte vorher für den PC schon ordentliche Aktivlautsprecher. Die waren mal als Restposten, ich meine bei Pollin oder so im Angebot, das Paar für um die 50 €.


    So kann sie jetzt Ton vom PC, Platte oder Cassette in gleicher Qualität hören. Das funktioniert soweit einwandfrei und hat komplett ca. 120 € gekostet.


    Ich denke, so liegt man eher in einem studentischen Budget...


    hans: ja, tun sie... und versuch' doch mal, einen MXV 100 zu finden. Die gibts auch nicht an jeder Straßenecke...


    Ach ja, wir sprechen übrigens über AKTIVboxen für den PC, die meist schon vorhanden sind und wo der PS dazu kommt. Diese Aktivboxen haben eine Lautstärkeregelung...
    An den MXV 100 werden i.d.R. Aktivboxen angeschlossen, die keine eigene Lautstärkeregelung haben.

    Beste Grüße


    Günther



    "Listen to the music"

    Derzeit am Start: Dual CS 704 mit X-5 MC, 721 mit AT VM 95 ML, 491 mit M75D und Stylus Company N75ED; Yamaha C-4 Vorstufe, TPA 3255 Class D Endstufe, Philips CD 723, Eigenbau-LS;

    vor der "Werkstatt": Philips CD 303; Dual 604
    Abzugeben: 505-3 DD-Umbau mit EDS 500, 506 gewartet, CS 606 gewartet, Philips CD 460, i-Supra Phono-VV, 2-3 Paar Eigenbau-Lautsprecher und noch mehr...

    Einmal editiert, zuletzt von Jackman ()

  • Hi.
    Vorverstärker A-300 mit BB-OPAs oder besser EAR-Röhrenclone zusammen mit aktiven Magnat Multi Monitor 220.


    Der Magnat hat reichlich Eingänge, der integrierte Phono-Preamp funktioniert, macht aber nicht wirklich Freude.
    Der Klang ist gut, die Dinger sind klein und wuchten trotzdem einen recht tiefen und knackigen Bass in den Raum. Inzwischen sind die auch günstiger. Bin zufrieden damit. Wenn ich´s mal tiefer haben möchte, was nicht oft vorkommt, nehme ich einen Teufel-Sub dazu.


    Das funktioniert bei knapp 20 qm sehr gut. Bei größeren Räumen würde ich aber mehr Membranfläche und mehr Leistung empfehlen.


    Ein klotziger Vollverstärker kommt mir erstmal nicht mehr ins Wohnzimmer.

    Liebe Grüße, Michael


    298767-ukraine-fahne-flagge-small-jpg


    Ich biete verschiedene Nachbau-Reibräder, TK12-Nachbauten, Hubstücke, Drehstücke, Stellachsen, VTA-Keile und -Spacersets, Tonarmauflagen...


    Ich finde es komisch, dass, was anderswo als Gag akzeptiert / veröffentlicht wird, hier ewig zerdiskutiert wird. :thumbdown: :thumbdown::thumbdown:

    Ich entferne doch auch keine Dinge / Menschen, die ich nicht verstehe. 8o Einfach mal stehen lassen, tolerant sein! Kann man lernen... Oder: Sollte man.

    Humor: Vielseitig, notwendig, verbindend. ES LEBE DER WITZEFRED!

  • Entscheidend ist doch am Ende die Frage, ob die Nutzer mit dem Sound ihrer jeweiligen Aktivboxen zufrieden sind.


    Wenn ja, sehe ich kein Problem darin, einen Dreher + Vorverstärker anzuschließen und zu null Zusatzkosten einen vergleichbar (guten/schlechten) Klang zu bekommen, wie bei Spotify über dieselben Boxen.
    Für den typischen jugendlichen HiFi-desinteressierten Nebenbeihörer spielt z.B. die räumliche Wahrnehmung durch Stereo heute keine große Rolle mehr - dann kann sogar ein vorhandener Mono-Smartspeaker eine erste Lösung sein, wenn er einigermaßen ausgewogen tönt und brauchbar auflöst.


    Optimal in unserem Sinn von HiFi-Freude ist das Ganze dann sicher nicht. Aber machen wir uns mal nichts vor - Vinyl ist aktuell auch eine Mode, die viel mit Optik und Haptik und für manche nur nachrangig mit Akustik zu tun hat und viele sind schon recht zufrieden, wenn von der Platte erstmal "etwas rauskommt".


    Vergleichsweise ordentliche Lösungen für den Schreibtischbereich lassen sich da zB auch schon mit günstigen aktiven Nahfeldmonitoren aus der Recording-Ecke erzielen, wenn man bereit ist an der Optik zu sparen.

    1228 weiß mit Shure M95 :love:
    1229 Nussbaum mit Ortofon M20E :thumbup:

  • VIELEN DANK


    für die vielen Überlegungen, Links und Vorschläge.


    Wenn mich der/die Nächste danach fragt, sage ich einfach: Kann'ste hier nachlesen. ;)


    Gruß,
    Kurt

  • Hallo zusammen


    Kurt hat ja nach einer bezahlbaren Lösung für Studenten gefragt und nicht nach irgent welchen Grundig oder ähnlichem was deutlich über dem Studi Budget liegt. Halbwegs brauchbare PC Aktiv Lautsprecher bringen durchaus einen guten Klang und man kann damit sehr gut seine Schallplatten hören. Die Zeiten von billig Brüllwürfeln am PC sind doch schon lange vorbei.

  • „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ Antoine de Saint-Exupery


    Also los Kurt, lehre sie die Sehnsucht nach dem ultimativen HiFi Erlebnis! :D

    „Die Zukunft ist ungewiss, aber das Ende ist immer nahe.“ - Jim Morrison -

  • Hallo zusammen


    Kurt hat ja nach einer bezahlbaren Lösung für Studenten gefragt und nicht nach irgent welchen Grundig oder ähnlichem was deutlich über dem Studi Budget liegt. Halbwegs brauchbare PC Aktiv Lautsprecher bringen durchaus einen guten Klang und man kann damit sehr gut seine Schallplatten hören. Die Zeiten von billig Brüllwürfeln am PC sind doch schon lange vorbei.


    Also ich finde auf Anhieb 3x funktionierende Grundig zw. 60 und 80 €uronen in der kleinen Bucht.
    Das sollte doch eigentlich in ein Studentenbudget passen, oder? ;)

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    Grüße aus dem badischen Schwarzwald,

    Land der dunklen Wälder und hölzernen Kuckucksuhren!

    Martin



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    Heimat isch kei Ort, Heimat isch ä G'fühl!

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    Meine analoge Hifi

  • ja, die finde ich auch!,
    und ob die Aktiv Boxen ne eigene Lautstärke Regelung haben, oder nicht, ist dem kleinen Grundig so was von egal, umgekehrt natürlich auch.


    lg Hans

  • Hi !


    Ich hab' so ein Setup auch schon mal gehabt.
    Einen Chop-Suey PhonoPre mit Chinchen und ein paar Aktivboxen Marke "No Name" mit 10cm-Tiefmittelton, die rückseitig zwischen Kopfhörer- und Line-Eingang umschaltbar waren. In Position Line hat das ausgereicht, um einigermaßen Krach zu machen und die Klangqualität bis zur 12-Uhr-Stellung des Lautstärkereglers war okay. Ausreichend für vier Personen Quadratmeter.


    Den meisten Platz nimmt dann halt der Dreher ein - außer, man modifiziert ihn so wie Heinz (hephaistos) * und hängt ihn an die Wand. Dann reicht für den Rest ein Regalbrett.


    :D


    * 1237 als Senkrechtplattenspieler

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • und die Klangqualität bis zur 12-Uhr-Stellung des Lautstärkereglers war okay.

    Die Dinger müssen aber noch aus den Anfängen der PC Zeit gewesen sein. Die meisten heute in Gebrauch verwendeten PC Boxen sind entweder über Fernbedienung oder AP Regelbar. Von daher optimale Bedingungen zum entspannten Musik hören.

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