Dual 622 Tonarm setzt in Plattenmitte auf

  • Guten Abend zusammen,


    Habe eine Weile gesucht, jedoch keinen Thread zu meinem Problem gefunden. Betätige ich an meinem 622 (war defekt in einem Dual Hifi Board 4000, das ich günstig bekommen habe) den Start-Hebel, läuft zunächst alles normal an. Allerdings senkt sich der Tonarm nicht am Rand der LP ab, sondern in der Mitte, also quasi dort, wo er bei einer Single absetzen sollte. Das macht er bei Einstellung 33 wie bei 45. Wo liegt der Fehler?


    Danke für eure Tipps.


    Gruss
    Gerhard

  • Hi Gerhard !


    Beim 622 ist der Aufsetzpunkt an die Drehzahl gekoppelt.
    33 = 30 cm = außen aufsetzen, 45 = 17 cm = mittig aufsetzen.
    Das wird dadurch erreicht, daß die Liftschiene, über die der Handlift auf den Arm wirkt, in seiner Führung vor und zurückgeschoben wird. Das widerum wird durch ein Gestänge und einen Umlenkhebel vom Drehzahlschalter aus gesteuert.


    http://www.hifi-archiv.info/Dual/622s/622-28.jpg


    Unteres Bild. Die Unteransicht.
    Oben links sind Drehzahlschalter und Pitchpoti zu sehen. Auch der Umlenkhebel und die Metallstange, die oben nach rechts rübergeht.
    Bitte mal prüfen, ob der Gestängekram funktioniert und ob die Liftschiene bei 33 nach vorne gezogen und bei 45 nach hinten gedrückt wird.


    Sollte das der Fall sein, kann folgendes passiert sein:
    Der Aufsetzpunkt wird durch einen Bolzen am Armsegment gegen das Ende der Liftschiene bestimmt. Das Armsegment dreht sich zusammen mit dem Tonarm. Wenn nun die Hubhöhe des Lifts total falsch eingestellt ist und die Liftschiene beim Anheben des Arms nicht weit genug in Richtung gegen das Chassis gedrückt wird, verpassen sich Bolzen und Schienenende und der Bolzen gleitet unter die Liftschiene, bis er irgendwo im Bereich der Mitte einfach hängenbleibt und der Arm ziemlich willkürlich irgendwo stoppt -oder- im Extremfall bis zur Endabschaltung "durchfährt".


    Das ist gern der Fall, wenn das Drucklager, in der die LIftschiene eingehängt ist, zerbrochen ist. Oder wenn die Hubhöhe des Handlifts zu knapp eingestellt ist. In dem Fall dürfte sich der Arm aber mit dem Handhebel kaum anheben lassen.


    Ein weiterer Punkt könnte sein, daß der Bolzen auf dem Armsegment verklebt ist. Meines Wissens nach ist der in einer Bronzeführung federnd gelagert, ist also in der Länge variabel. Wenn die Führung verklebt und der Bolzen eingedrückt ist, kann es sein, daß er in der 33er Position die Kante, wo er anschlagen sollte, knapp verfehlt und unter die Schiene gleitet.


    Guck' mal bitte erst und dann überlegen wir, wie es weitergeht.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Wacholder,


    die Hebelmachanik funktioniert. Es stehen da verschiedene Bolzen, ich weiss nicht auf welchen ich mein Augenmerk richten muss. Im Bereich der Liftschiene sehe ich einen dünnen Bolzen, der ist auch dem Bild 2 oben zu sehen. Der Abstand dieses Bolzens zur Liftschiene ist aber sehr deutlich.


    Der Tonarm setzt übrigens nicht willkürlich irgendwo ab und er fährt auch nicht bis zur Endabschaltung. Er setzt immer im Bereich einer Single auf...


    Viele Dank und herzliche Grüße


    Gerhard

  • Hi Gerhard !

    Im Bereich der Liftschiene sehe ich einen dünnen Bolzen, der ist auch dem Bild 2 oben zu sehen. Der Abstand dieses Bolzens zur Liftschiene ist aber sehr deutlich.

    Das ist der Kamerad.


    Der sitzt in einer gefederten Führung.
    Da sitzt noch eine kleine Blattfeder dabei, die meiner Erinnerung nach auch noch einstellbar ist.


    Diesen Bolzen mal ganz zart mit WD40 oder einem anderen Löser "ummanteln" (nicht großzügig damit rumspratzeln) und mit einer Flachzange greifen und drehen. Und dann etwas ziehen und drücken. Der muß in seiner Führung leicht und flockig laufen und wenn man ihn reindrückt auch sofort wieder ausfedern.


    Und dann mal die Einstellschraube für den Handlift, die sich links neben dem Antiskatingrädchen in Richtung zum Teller befindet, eine halbe Umdrehung im Uhrzeigersinn drehen. Damit kommt die Liftschiene schon mal ganz pauschal etwas dichter an das Chassis.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Wacholder,


    Nein, er will nicht. Habe alles gemacht wie von dir beschrieben. Der Stift mit der Blattfeder ist leichtgängig.
    Kann es am Steuerpimpel liegen? Dass der etwas zu groß ist? Den habe ich selbst gebastelt weil der alte kaputt war. Aber ich kann da nicht erkennen, dass etwas drückt oder zu eng wäre.
    An der Einstellschraube für den Handlift habe ich auch mal etwas mehr gedreht. Ohne Erfolg.
    Was auch immer ich mache, er fährt den Tonarm immer zum Single-Format.


    Viele Grüße
    Gerhard

  • Hi Gerhard !

    Kann es am Steuerpimpel liegen? Dass der etwas zu groß ist? Den habe ich selbst gebastelt weil der alte kaputt war. Aber ich kann da nicht erkennen, dass etwas drückt oder zu eng wäre.

    Kann es. Ja.


    Wenn der Steuerpimpel zu lang ist, liegt er unten auf dem Armsegment auf. Damit bildet er ein unüberwindliches Hindernis für den Haupthebel. Der nimmt ihn dann zwar mit - was ja gut ist - aber er kann ihn nicht weiter eindrücken, um die Liftschiene gegen das Chassis zu drücken.


    Das hat dann zwei ... vielleicht drei Konsequenzen. Zählen wir mal:
    - der Liftbolzen wird nicht weit genug durchgedrückt und der Arm hebt nicht weit genug an. (kann man provisorisch mit der Einstellung der Stellhülse beheben)
    - da die Liftschiene nicht weit genug gegen das Chassis gedrückt wird, verpaßt sie die 30cm-Aufsetzposition (wie bei Dir) und eventuell auch die 17cm-Stopposition und rauscht bis zu Abstellposition durch.
    - der Haupthebel reibt am Absetzpunkt ja weiter am Pimpel und das gibt Geräusche und der Druck auf das Armsegment läßt erst nach, wenn sich beide trennen. Dabei kann der Arm am Absetzpunkt nochmal "verreißen" und weiter innen oder außen aufsetzen.
    - schlimmstenfalls bricht irgendwas am Haupthebel. Meistens der Zapfen, der im Kurvenrad läuft, aber auch schon mal die Aufhängung der Achse, mit der er festgemacht ist. Alles schon gehabt.


    Der Steuerpimpel hat eine ganz genau definierte Länge, Durchmesser und "Fleisch" mit dem er oben auf dem Bolzen hockt. Dieser Bolzen ist ebenfalls separat geführt und gefedert und der Pimpel muß mit dem zusammen eintauchen und darf nur einen definierten Gegendruck zum Haupthebel aufbauen.


    Ganz schön aufwendig für so ein kleines Plastikteilchen, nicht ?
    So ist das öfters mit Bauteilen an kritischen Stellen.



    ^^



    Mal ein Beispiel von einem anderen Dualmodell, wo man das schön erkennen kann, wie die Leute sich das gedacht haben:



    Das ist ein Dual Originalpimpel auf seinem gefederten Bolzen. Das ist noch ein Bild von vor der Reinigung und da klebt noch etwas Grütze dran, die da nicht sein sollte. Der Bereich, auf dem der Pimpel läuft, sollte auf dem Haupthebel immer sauber und fettfrei sein. Nur der Bereich des Haupthebels weiter innen, gegen den die Liftschiene drückt, darf etwas Fett bekommen. Im Laufe der Jahre "migriert" das Schmierzeugs aber leider ...


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Gerhard,


    spare nicht an der falschen Stelle und kauf dir ein paar Pimpel, die garantiert die richtigen Maße haben.


    Kannst du hier im Forum bei Oli bestellen.


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    Gruß,
    Kurt

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