Dual 1226 braucht Starhilfe

  • Hallo liebes Forum!


    Bevor ich zum Thema komme möchte ich mich ganz kurz vorstellen: Christian, 32 aus Niederösterreich und seit ein paar Jahren wieder im Plattenfieber :) Ich steh ziemlich auf klassische (ich will nicht "Retro" schreiben) Geräte und die damit einhergehenden Basteleien und auch darauf, Dinge zu reparieren anstatt neue zu kaufen. Und genau deswegen hab ich mich jetzt auch hier registriert - und ich hoffe, hier auch mal was Nützliches beizutragen ;) "Ausgerüstet" bin ich mit einem Dual 1226 in einem SABA HiFi-Studio 8760K, im Setup daheim geht der Dual allerdings mit Phono-Vorverstärker direkt in den Receiver. War mit der Erdung anders nicht brummfrei hinzubekommen.


    Nun zu meinem Problem: mein Dual 1226 braucht Starthilfe. Seit etwa zwei Jahren (ich hab mir ewig nicht die Zeit dafür genommen) startet der Spieler nicht mehr von selbst, wenn ich den Starthebel betätige. Er hat anfangs einen kleinen Anschubser des Plattentellers gebraucht, um in Gang zu kommen, mittlerweile reicht auch das nicht mehr. Wenn ich den Tonarm händisch bewege klickt und klackt im Prinzip alles so wie es soll, nur dreht sich der Teller nicht. Ich kriege den Spieler momentan nur zum Laufen, wenn ich den Tonarm händisch mehrfach über den Teller und wieder zurück hin und her schiebe. Irgendwann fängt er dann auch zu drehen an.


    Sobald dieser Zeitpunkt erreicht ist, funktioniert er tadellos. Also sowohl die Automatik als auch der manuelle Modus. Das Problem tritt nur dann auf, wenn ich ihn längere Zeit nicht in Betrieb hatte. Das Teil dürfte also irgendeine Form von Warmlaufzeit brauchen.


    Ich habe mich gerade mit dem Multimeter etwas auf Fehlersuche begeben und habe den Kondensator unter der schwarzen Abdeckung unterm Plattenteller im Verdacht. Das dürfte ja ein ERO KT1800 sein. Optisch sieht er etwas "wobbelig" aus, aber durchaus regelmäßig "wobbelig", keine Ahnung ob das so sein soll oder nicht. Im kalten Zustand hatte der Kondi keinen Durchgang, nachdem der Spieler "warmgelaufen" war konnte ich sehr wohl einen Durchgang messen, zusätzlich einen Wert von 263,4 nF und 1,1 Megaohm Widerstand. Zumindest laut Multimeter.


    Kanns sein, dass ich den Kondi ersetzen muss oder kann der Fehler auch woanders liegen? Die Stromversorgung vom HiFi-Studio und der Motor scheinen keine Probleme zu haben.


    Danke schonmal für eure Hilfe und auch gleich guten Rutsch!


    Liebe Grüße


    Christian

  • Wird wohl eher ein mechanisches Problem sein, vermutlich hat das Reibrad zu wenig Grip.


    Ich würde den Teller abnehmen (Vorsicht, Hözchen unterlegen wenn du den Sprengring auf der Achse löst, damit nichts beschädigt wird!) und den Spieler auf 45-er Geschwindigkeit starten. Reibrad händisch an den Motorpulley drücken, damit es sich mitdreht und dann das Reibrad leicht anschmirgeln. Danach unbedingt alles (Reibrad und Motorpulley) mit Isoprop säubern.
    Das ist jetzt keine exclusive Methode von mir - das machen viele so. Kannst ja mal googeln nach "Reibrad Grip Dual".


    Als nächster Verdächtiger kommt eine schwergängige Rillenachse in Frage. Das wäre dann etwas mehr Arbeit...


    Gruß,
    Kurt

  • Ja genau... würde auch auf das Reibrad Tippen... verhält es sich denn auch bei 45 so? Oder gehts dann besser?

    Gruß Sebastian

  • Moin und herzlich Willkommen Christian!



    Neben einem verhärteten Reibrad sorgt oft eine verharzte Mechanik dafür, dass
    das Rad nicht fest genug angedrückt wird:



    Ursache davon ist die Rillenachse, auf der der lange Hebel nicht leichtgängig genug
    ist. Kurzzeitige Abhilfe bringen einige Tropfen Feuerzeug/Waschbenzin und einige
    wenige Tropfen Öl gleich hinterher bei gleichzeitigem Bewegen des Hebels.
    Dauerhaft hilft nur das Zerlegen und gründliches Reinigen vom alten Fett und frisch
    abschmieren. Dabei sollten von JEDEM kleinsten Arbeitsgang Fotos gemacht werden,
    damit hinterher die Teile wieder an den richtigen Platz kommen.



    LG, Micha

  • Tja entweder das Rad... Oder die allgemeine Rillenachse... Micha hat das Bild schon so oft gepostet das es blass geworden ist...
    Wenn der Dreher noch nie eine Wartung bekommen hat wird es Zeit. Das damalige Fett war meist nicht Harzfrei mitunter ist es heute so klebrig wie Kaugummi. Heute sind wir in Sachen Fett weiter. Meistens sind diese Säure und Harzfrei.


    Gruß Carsten

  • Hallo,

    Sobald dieser Zeitpunkt erreicht ist, funktioniert er tadellos. Also sowohl die Automatik als auch der manuelle Modus. Das Problem tritt nur dann auf, wenn ich ihn längere Zeit nicht in Betrieb hatte. Das Teil dürfte also irgendeine Form von Warmlaufzeit brauchen.


    wenn es nach dem "Warmlaufen" funktioniert ,
    ist das kaltes verharztes Fett, welches den Fehler verursacht.
    Da steht eine Revision an.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Ich hab mir gerade das Reibrad angesehen. Es dreht sich eigentlich schön, sowohl auf 33 als auch 45 rpm, es fühlt sich griffig an und ist auch mit dem Finger nicht allzu leicht auszubremsen. Der Motorpulley ist ansich auch ziemlich sauber, kaum Abrieb vom Reibrad. Die Traktion dürfte da also kein Problem sein.


    Als nächstes kommt dann die Mechanik dran.

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