Öl und Fett: Ersatztypen für die originalen Schmierstoffe

  • In Bezug auf eine Motorüberholung (SM840)...


    gibt es jetzt eine wunderschön bebilderte Dokumentation von SABAFreund (André), und zwar hier:


    Dual SM 840


    Wie bereits in der Überschrift zu erkennen ist, handelt es sich um den SM840, aber seitens der Funktionen einzelner Baugruppen unterscheiden sich die weiteren Antriebe für Riemen- und Reibradtriebler nicht wesentlich voneinander - lediglich der mechanische Aufbau unterscheidet sich u.U. von Motormodell zu Motormodell. Wie man die vom 840/860 abweichenden Motore an sich im Einzelnen zerlegen kann, ist an anderer Stelle im Forum dokumentiert - ganz sicher!


    Jene Stellen, an denen André auf diesen Thread hier hinweist, betreffen vor Allem Teil 6, bei dem ich auch dazu rate, den Text auf den Bildern zu lesen, da hier auf das "Pimpen" des Pitchverstellmechanismus eingegangen wird. Ausserdem für die Motorüberholung nicht uninteressant sind die Teile 5a und 5b - Sinterlager tränken.


    Ein weiterer Hinweis sei noch gestattet: die Mechanismen für die Pitchverstellung, die an den Motoren 840 und 860 sitzen, wurden auch in anderen Drehermodellen und in Kombination mit anderen Motoren verwendet; eventuell gibt es jedoch an älteren Geräten Konstrukte, die sich seitens ihres Aufbaus unterscheiden mögen und daher weder hier, noch in Andrés Thread berücksichtigt werden konnten. Bei Fragen hierzu finden sich bei Konsultation des Forums gewiss befriedigende Antworten, also bitte nicht verzagen!


    Viel Erfolg bei der Motorüberholung wünscht



    Robert

  • Ich habe mal eine Technische Frage zu dem – von Dual empfohlene – BP Super Viskostatik 10W/30.


    Da ich für unser Auto das 5W/30 brauche, frage ich mich ob ich dies auch für meine CS 522 benutzen kann. Wie gross ist der Unterschied in der Flüssigkeit so in der praxis?


    Wo der 10W noch schön haftet, läuft mir die 5W so einfach in die Zarge rein, oder tut sich da nicht so viel? Laut angaben wäre ja das 5W was flüssiger. Oder könnte ich die ansonsten mit dem Haftöl (das von OBI, Viskosität von 80 mm²/s) schmieren?

    Groetjes, Pim


    CS 522 – CL 172————CS 505————P 81 (CS 1254)————KEF Corelli SP1051

  • Wo der 10W noch schön haftet, läuft mir die 5W so einfach in die Zarge rein

    Genau da liegt der Unterschied. Daher sollte überall dort wo 10W30 angegeben ist auch ken 5W30 eingesetzt werden ;) .


    Gruß Alfred

  • Ich hatte schon sowas vermutet, aber dachte das der Unterschied in Viskosität sich vielleicht erst bei aussergewöhnliche Temperaturen so richtig zeigt.
    Im Wohnzimmer bleibt es wohl immer so zwischen 18 und 24 Grad (wenn’s hoch kommt) ;) Trotzdem Danke!

    Groetjes, Pim


    CS 522 – CL 172————CS 505————P 81 (CS 1254)————KEF Corelli SP1051

  • Genau da liegt der Unterschied. Daher sollte überall dort wo 10W30 angegeben ist auch ken 5W30 eingesetzt werden

    ... wobei sich das gegenseitig bei Raumtemperatur nicht viel tut: das 5W bleibt nur eben auch bei noch niedrigeren Temperaturen brauchbar viskos, als das 10W. Nach oben hin, also in Richtung "X"W 30/40/...60 ist das ohnehin Wumpe: das betrifft die höheren Temperaturen, bei denen die Viskosität des Öls noch im Rahmen der Vorgaben liegt und so heiss (und heisser!) wird's in unseren Drehern nur, wenn die brennen. Mit einem 10W "XX" bist du im grünen Bereich.


    Das Öl von OBI ist zwar nicht das Optimum, aber es ist ein Haftöl und eben nicht zu weit von den Dual-Spezifikationen entfernt. Sehr unwahrscheinlich, dass es Schäden oder hörbare Beeinträchtigungen verursacht. Im Zweifelsfall kommt das günstiger, als sich extra ein 10W "XX" zuzulegen. Wenn du dann mal zufällig an ein CGLP68 kommen solltest, kannst du das immer noch tauschen - und das Lager war zwischendrin geschmiert, was wohl das Wichtigste an der Sache ist. Die Messingbuchsen/Stahlwellen/Stahlhohlwellen der Tellerlager, aber auch die meisten Gelenkstellen der mechanischen Kulissen unter den Chassis dürften zu den weniger kritischen Schmierstellen zählen. Dort, wo Druck und/oder höhere Drehzahlen vorkommen, sehe ich das etwas anders: da sollte man eigentlich immer einen möglichst optimalen Schmierstoff einsetzen (solche Stellen kommen, Achtung, auch in der einen oder anderen Kulisse vor -> Schmierplan!).
    Grüsserl



    Robert


    EDITH: war nötig, weil sonst Mistverständnisse entstehen könnten.


    Ich erwähne hier Motoröl und Haftöl in einem Atemzug. Beide sind für den Einsatz an Tellerachsen geeignet und wurden zu diesem Zweck von Dual in verschiedenen Modellen verwandt. Obwohl keine Schäden zu befürchten stehen, wenn man statt des Einen das Andere in eine Tellerlagerung einbringt, betrachte ich das als vorüber gehende Notlösung, bis sich herausstellt, dass das im Endeffekt keinen Unterschied ausmacht (wir sehen und dann in 40 Jahren... ;) ). Daher würde ich immer noch dazu raten, sich an den entsprechenden Schmierplan zu halten, bzw. den in den Tabellen genannten Ersatzstoff zu verwenden.

    2 Mal editiert, zuletzt von riofox () aus folgendem Grund: Allerdings!

  • Hallo,
    Dual hat selbst das BP 10w30, also Schmierstoff #3, auf BP 10W40 gewechselt.
    Der 1249 ist auf dem Wartungsplan noch mit 10W30 gelistet; der 1245 dagegen schon mit 10W40. Der Grund war einfach dass BP nur noch 10W40 lieferte, was ich auch in Montreal wahrnehmen musste als ich für Dual Canada genau das Öl bei BP damals kaufen wollte.
    Ich hatte noch niemals Probleme mit dieser Umstellung. Heute benutze ich Esso 10W40 da es in Canada, keine BP Niederlassung/Raffinerie mehr gibt.
    Wie Robert schon gesagt hat, Hauptsache ist das etwas Öl an den notierten Gleitstellen dran ist.
    MfG,
    Klaus

  • Hallo Klaus,


    der Grund für den Wechsel dürfte nicht an der "besseren" Ölqualität, sondern an der besseren Verfügbarkeit gelegen haben. Nicht nur in Montreal wirst du auf verständnislose Blicke treffen, wenn du da nach einem 10W/30 fragst - ich musste dafür noch nicht einmal nach Kanada reisen :P . Von: "Wo gibt's denn das noch?" bis: "Für einen einzigen Kunden, der davon ein Messbecherchen kauft, organisiere ich doch nicht gleich ein komplettes 200-Liter-Fass - denn das ist die Mindestabnahmemenge. Neenee, tut mir leid, da schauen Sie besser mal woanders, ob's da noch Einer hat..." waren die Reaktionen auf meine Anfragen bei den üblichen Verdächtigen hier vor Ort. Ich glaube: in Werkstätten, in denen Landmaschinen repariert werden, gibt's das hier oder da noch - sofern die auch uralte Traktoren warten sollten, die das olle Zeug ebenfalls benötigen. Selbst die dürften jedoch gut mit einem 10W/40 klar kommen, das aber mittlerweile auch nicht mehr jede Werkstatt und jeder Öldealer "mal einfach so" auf Lager hat. Bei Manchen bekommst du überhaupt nur noch teil- oder vollsynthetische Motoröle. An Tankstellen, zum Beispiel, denen gar keine Werkstatt mehr angegliedert ist, was hierzulande meistens der Fall ist. Ob du jetzt aber - wenn du den richtigen Goldsaft ausfindig gemacht hast - BP oder ESSO oder eine andere Marke wählst: da die Spezifikationen eingehalten werden müssen, weil die Öle sonst keine Zulassungen für Kraftfahrzeugmotore erhielten ist der Hersteller, dessen Produkt du verwendest, eigentlich egal.
    Grüsserl



    Robert

    2 Mal editiert, zuletzt von riofox ()

  • Ihr lieben,


    da das Thema Schmierstoffe inzwischen sehr gründlich erörtert wurde, möchte ich nun einen Knopf dran machen und das Thema in die FAQ-Rubrik verschieben.
    Aus Gesprächen mit früheren Mitarbeitern wissen wir, dass die Auswahl der Schmierstoffe bei Dual vor allem aus pragmatischen Gründen erfolgte und nicht halb so ausführlich diskutiert wurde wie heute. Daher gibt es auch keinen Grund für Emotionsausbrüche, wenn jemand beim Basteln einen Schmierstoff verwendet, der von den originalen Spezifikationen minimal abweicht. :)


    Viele Grüße
    Patrick

  • In der FAQ-Rubrik können ja keine neuen Beiträge erstellt werden, aber zum Ersatz des originalen "Clavus 17" bekam ich eine Nachricht vom Mitglied "std-dual", die ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte:


    Zitat von std-dual

    Was mir auffiel ist das die Frage des Clavus 17 Ersatzes wohl etwas für Verwirrung gesorgt hat.
    Also: Clavus 17 war ein unlegiertes (ohne Additve) Mineralöl zur Schmierung von Kältekompressoren (Kühlschränke etc). Die Viskosität ist nicht direkt aus der Zahl abzuleiten. Nach heutigen Normen entspricht sie einem ISO VG 15. (15mm"/s bei 40°C).
    Da es sich um ein unlegiertes Öl handelte welches in dieser Art heute nur extrem schwer zu bekommen sein dürfte würde ich ein Hydrauliköl der Klasse HL empfehlen. Kein HLP, dies ist schon höher additiviert und gegenüber Buntmetall potentiell agressiver (aber immer noch nicht gefährlich.)
    Ein Öl HL enthält nur geringe Mengen an Additiven (etwas Alterungsschutz, Verschleißschutz, Buntmetallschutz).
    Ein HLP hat davon schon mehr drin was man nicht braucht. Ein Motorenöl, egal welches, hat an dieser Stelle NICHTS zu suchen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.