Revision CS 731Q

  • Hallo liebes Forum,



    Ich hatte mich vor einigen Tagen schon kurz vorgestellt. Damals hatte ich überlegt einen leider ziemlich zerlegten 731 (ohne Zarge, Bedienteil, und Haube) zu kaufen. Ich hatte es sein lassen, weil ich Zweifel hatte, ob ich daraus mit halbwegs vernünftigen AUfwand wieder einen funktionierenden und auch schönen Dreher aufbauen könnte. Gestern habe ich dann wieder einen 731 gesehen, der mit Zarge und Haube vollständig war. Eigentlich ist es völlig unvernünftig für mich, mir überhaupt einen Plattenspieler zu holen, weil ich den doch so gut wie nie benutzen werde. Andererseits juckt es in den Fingern über Weihnachten etwas schönes zum Basteln zu haben und der Preis war meiner Meinung nach für einen noch nie gewarteten 731 günstig. Wie das ausgegangen ist, könnt ihr euch vermutlich denken...


    Ich habe jetzt jedenfalls ganz zufällig einen 731 bei mir im Wohnzimmer stehen, den ich in Ordnung bringen will. Eine erste Durchsicht ergab folgendes:

    • Äußerlich sieht er auf den ersten Blick fast aus wie neu. Die Haube hat keinen Kratzer. Keine Ahnung, wie das bei so einem alten Gerät möglich ist. Die Bedienelemente sind vom Anfassen etwas bräunlich angelaufen. Aber sonst ist die Optik tiptop.
    • Die Starttaste lässt den Motor anlaufen und man hört auch den Zugmagneten. Bei der Stop- und Lifttaste tut sich aber nichts.
    • Die Start- und Abschaltautomatik funktioniert nicht. Man hört die Mechanik im Innern leise arbeiten. Den Tonarm geht hoch, bewegt sich sonst aber nicht. Was das wohl sein könnte?
    • Manueller Start ist möglich. Der Motor läuft sauber an. Es ist fast unglaublich, wie die Markierungen für das Stroboskop praktisch festgenagelt stehen bleiben und wie schnell er auf Touren kommt. Das sieht schon mal gut aus.
    • Der Schalter für die Pitch-Einstellung ist wacklig und schaltet nur manchmal um. Die beiden Potis scheinen nicht richtig zu funktionieren. Der Geschwindigkeits-Umschalter oben auf dem Chassis funktioniert einwandfrei.
    • Der Ausgang hat dünne Lakritzkabel und angespritzte Stecker, also vermutlich noch original. Die Stecker sind ziemlich oxidiert. Das Kabel ist etwas dreckig, ist aber zumindest nach grober Prüfung nicht gebrochen.
    • Beim Anschluß an meinen Yammi kommt tatsächlich etwas Musik raus - und viel Brummen. Der linke Kanal ist etwas leiser als der Rechte. Beim Wackeln am Tonabnehmer hört das Brummen manchmal auf und manchmal wird der rechte Kanal leiser. Vermutlich sind die Kontakte oxidiert.
    • Der Kopf für den Tonabnehmer sitzt nicht richtig auf dem Arm fest.
    • Der Tonarm selber hat im Lager horizontal ein kleines, aber fühlbares Spiel. Vertikal gibt es kein Spiel.
    • Die Plattentellerachse kann ich ein kleines Stückchen hochziehen.
    • Beim Öffnen habe ich ein leises Geräuch aus dem Trafogehäuse gehört. Da ist irgendetwas lose.
    • Die Unterseite vom Chassis sieht aus, als wäre nie jemand dran gewesen. Es ist nichts verbastelt. Das Fett an der Liftschiene fühlt eher klebrig als fettend an. Wie zu erwarten ist vom Steuerpimpel fast nichts mehr zu finden. Davon sind nur ein paar kleine braune Krümel übrig geblieben.
    • Im Netzschalter sitz der übliche Knallfrosch von Rifa. Er sieht noch recht gut aus, nicht aufgebläht und keine Risse im Gehäuse.
    • Beim Auseinandernehmen habe ich gesehen, dass die Frontblende einen Riss hat. Der Riss geht aus von der Gewindebuchse am Liftschalter und von da nach oben zum Rand der Blende. Die Gewindebuchse ist etwas herausgezogen. Dadurch kann sich der Liftschalter wegbiegen und der Lift wird nicht betätigt.
    • Im Microschalter für die Stoptaste fehlt die kleine Schnappfeder. Das erklärt, warum die Stoptaste nichts mehr macht. Die Feder lag auch nicht in der Zarge. Ohne die Feder ist der Schalter hinüber und ich muss ihn austauschen.
    • Die Start-Taste wirkt auf einen zusätzlichen Microschalter, der die Netzspannung schaltet. Ein zusätzlicher Netzschalter? Da wird doch wohl kein Knallfrosch dran sein? Und tatsächlich: Nach dem Öffnen der Abdeckung ist dort ein zweiter Knallfrosch, ebenfalls von Rifa und für sein Alter eigentlich gut erhalten.
    • Der dicke Siebkondensator ist ein oranger ROE, laut Schaltplan 1.000µF/40V, laut Stückliste 470µF/40V. Das Ding ist auf der Platine natürlich so eingebaut, dass ich die Werte nicht ablesen kann. Der wird auf jeden Fall gewechselt. An die meisten anderen Elkos kommt man nicht gut dran. Laut Aufschrift sind die Hersteller ITT (schwarz) und NKL (graues Gehäuse).


    Jetzt habe ich auch schon die ersten paar Fragen:

    • Ist es normal, dass man die Plattentellerachse ein kleines Stückchen (geschätzt 0,5 bis 1mm) hochziehen kann oder ist da ein Lager nicht mehr in Ordnung?
    • Gleich Frage für das Tonarmlager: Ist da ein kleines horizontales Spiel zulässig (geschätzt Größenordnung 0,1 mm)?
    • Womit kann ich die Frontblende am besten kleben? Welcher Kunststoff ist das?
    • Muss ich die Elektrolytkondensatoren von ITT und NKL wechseln oder können die drin bleiben?
    • Sollte ich das Cinch-Kabel wechseln? Das sieht nicht mehr gut aus, scheint aber sonst noch ok zu sein. Die Stecker sind sowieso reichlich oxidiert. Was ist empfehlenswert? Möglichst vom großen R, weil ich da auch die anderen Teile bestellen wollte.


    Ich glaube, jetzt habe ich euch fürs erste genug belästigt. In den nächsten Tagen geht es, je nachdem, wie viel Zeit ich finde, in kleinen Stückchen weiter.


    Viele Grüße,
    Horst

  • Moin Horst,


    ja, dann viel Spaß beim Basteln ;)
    Der 731 bringt einiges mit, da kann man sich tagelang dran austoben, aber danach wird man echt belohnt.


    Zu deinen Fragen:
    - Ja, die Rotorwelle kann man gefühlt nen halben bis ganzen mm hochziehen
    - Nein, da würde ich auf ein gebrochenes Federhaus tippen, deswegen das Spiel
    - Sehr gut eignet sich Sekundenkleber, am besten vorne (außen) mit Klebeband abkleben und dann von hinten den Kleber aufbringen (Sekundenkleber ist so dünn, der zieht sich schon rein)
    - Müssen musst du nix, aber nicht nur der Netzteilelko ist 40 Jahre alt, die anderen Elkos ebenso - ich schmeiß die von Haus aus raus (alle)
    - das Kabel ist schon ein wertiges, da brauchts kein neues, die verranzten Stecker abknipsen und neue (vernünftige) dran und gut ist.


    Empfehlen würde ich dir meine Doku:
    ausführliche Doku - Überholung/Neuaufbau eines 731
    Da ist einmal komplett alles zum 731 beschrieben.


    Viel Erfolg beim Überholen.

  • Hallo Horst,


    viel Spass bei der Revision des CS-731Q. Ich habe mich auch anhand der Anleitung von dirtiest zum Neuaufbau meines 731Q und auch dem fast baugleichen 714Q leiten lassen. Ich habe die meisten Kondensatoren vorsorglich ausgetauscht. Da gibt es über eBay für ca. 36,- Euro von z.B. "webtradecompany" alle nötigen Bauteile mit Anleitung und neuem Steuerpimpel.
    Mittlerweile restauriere ich auch 626er, 505er und andere Modelle aus den 1970 bis 1980er Jahre.
    Falls du Probleme hast, wirst du hier im Forum schnell Hilfe finden.
    Also ran an den Lötkolben und viel Hörgenuss, wenn die Kiste wieder läuft.


    Oliver

    Derzeit im Betrieb:
    1. Grundig PS-4300 mit Riemenantrieb (eigentlich ein Technics SL-BD20) mit neuem AT3474EP (T4P).
    2. DUAL CS 505-4, auf 200 Stück limitierte Edition von 2016 mit Ortofon OM30 Nadel
    3. DUAL CS 714Q in schwarzer Zarge, umgerüstet auf 1/2" Adapter von "candela" mit Audio Vison VM95ML.
    4. DUAL CS 731Q in schwarzer Zarge mit Ortofon ULM60E und wahlweise DUAL DN160E oder DN152E Nadel. :thumbup:

  • Hallo Jo, hallo Oliver,


    der ausführliche Bericht ist wirklich super und hilft mir weiter. Ganz zerlegen wollte ich meinen 731 aber nicht. Er soll ja hinterher auch wieder funktionieren. Die Elkos bestelle ich dann also alle neu und auch alle vier Microschalter, nicht nur den einen kaputten.


    Heute habe ich nicht viel an dem Ding geschraubt. Ich habe nur das Trafogehäuse aufgemacht, weil etwas darin gerappelt hat. Siehe da, eine der Muttern, die den Trafo halten sollen, lag lose im Gehäuse. Zum Glück hat sie nicht die Netzspannung mit irgendwas überbrückt. Die drei anderen Schrauben am Trafo waren auch alle schon lose. Ich dachte bisher, die wurden von Dual so festgeknallt, dass sich da nie etwas bewegt. Jetzt sind sie jedenfalls wieder fest mit einem zusätzlichen Tropfen Schraubensicherung auf dem Gewinde. Ich hoffe, das hält.


    Horst

  • Moin Horst,


    ich hatte vor ein oder zwei Jahren meinen ersten 731Q überarbeitet und bin jetzt gerade mit meinem
    zweiten 731Q angefangen.


    Zu den Elkos: da scheiden sich die Geister. Ich hatte jetzt am Wochenende auf der Mutterplatine 6 der "kleinen"
    Elkos getauscht (3x graue NKL und 3 schwarze ITT) und dann gemessen: alle waren noch völlig i. O. Aber löten macht
    halt Spass.


    Übrigens: die 4 Platinen lassen sich leicht entfernen. Dann kommst du auch besser an die Elkos ran.


    Die beiden Knallfrösche würde ich auf jeden Fall erneuern. Die Dinger sind ja nicht teuer und du hast Ruhe.
    Bei den neuen Mikroschaltern - ich hatte welche von Conrad - musst du das Loch etwas vergrößern.
    Sonst passt die Schraube nicht.


    Die Potis viell. mal hin- und her drehen. Ansonsten bekommst du die auch z. B. bei Conrad.


    Viel Spass.


    Thomas

  • Hallo Forianer,


    mal ein Zwischenstand:
    Ich habe nach eurem Rat nun doch alle Elektrolytkondensatoren neu bestellt. Zusätzlich gibt es einen "schwarzen" Keramikkondensator. Danke für den Tipp, dass die auch gerne ausfallen. Dafür habe ich einen passenden Folienkondensator bestellt. Neue Knallfrösche sind natürlich auch bestellt.


    Eines der Pitch-Potis hat öfters gar keinen Kontakt mehr. Das andere ist ok. Ich habe zwei Potis bestellt und werde zur Sicherheit beide auswechseln. Bei den Mikroschaltern gab es einige reichlich hohe Kontaktwiderstände (Größenordnung 20-100 Ohm). Manche waren völlig ok (0,1 Ohm). Die werden alle gewechselt. Den Kontakt vom Hauptschalter habe ich sauber gemacht und die Kontakte vom Kurschliesser ebenfalls.


    Die Mechanik habe ich nicht, wie von Jo beschrieben, komplett auseinander genommen. Das traue ich mich dann doch nicht. Ich hatte Kurvenrad, Haupthebel und Liftschiene ausgebaut, sauber gemacht und neu geschmiert. Die anderen zu schmierenden Teile habe ich, so gut es eben geht, im eingebauten Zustand sauber gemacht und neu geschmiert. Beim Motor habe ich nur den Deckel aufgemacht und das Lager darin neu gefettet. Nach dem Zusammenbau läuft die Mechanik beim Durchdrehen von Hand schon korrekt. Start- und Stopautomatik funktionieren (neuer Steuerpimpel).


    Die Front ist bei mir etwas anders, als in der Doku von Jo. Bei mir besteht die gesamte Front aus schwarzem Plastik. Es gibt keine Blende aus Alu. Die Bedienelemente habe ich abmontiert. Die Front habe ich mit Spülmittel sauber gemacht. Danach sieht sie leider etwas fleckig aus. Die Flecken scheinen wegzugehen, wenn ich sie lange (und mühsam) mit einem weichen Lappen abreibe. Damit werde ich noch etwas beschäftigt sein. Danach sind noch die anderen Bedienelemente dran.


    Die Haube habe ich mir bei gutem Licht auch noch mal etwas näher angesehen. Man sieht doch, dass sie schon ein paar Jahre drauf hat. Es gibt feine Kratzer vom Staubwischen und einen deutlicher sichtbaren Kratzer auf der Rückseite. Für das Alter finde ich sie trotzdem sehr gut erhalten.


    Was fehlt noch?
    1. Ein paar Bedienteile sauber machen und wieder einbauen.
    2. Das Auswechseln der Elektronikteile + Cinch-Stecker
    3. Leitung vom System bis zum Stecker kontrollieren. Irgendwo muss da ein Fehler drin sein. Ich tippe auf die Kontakte am Tonabnehmer und/oder Tonarm.
    4. Am Tonarm gibt es ein kleines horizontales Spiel im Tonarmlager. Das Federgehäuse sieht außen aber ok aus. Ich habe Bedenken, was mir beim Aufmachen alles entgegen springen könnte und ob ich die winzigen Teile wieder zusammen bekomme. Dazu muss ich mir die Beschreibung von Jo noch genauer ansehen.


    Das ist es im Moment. Etwas Arbeit habe ich noch. Ich hoffe, dass die Elektronikteile vor Weihnachten geliefert werden, damit ich weiter machen kann.


    Horst

  • Cinch-Stecker


    Leitung vom System bis zum Stecker kontrollieren. Irgendwo muss da ein Fehler drin sein. Ich tippe auf die Kontakte am Tonabnehmer und/oder Tonarm.

    Moin Horst,



    da du sicher ein Multimeter zur Hand hast, kannst du schon mal die alten Cinch-Stecker (DIN-Stecker niemals never nicht!) abknipsen und messen.
    System dazu im Tonarmkopf verriegeln und das Kurvenrad in Nullstellung (ohne Zähne gegenüber vom Ritzel) bringen. Die einzelnen Signale
    gegen die zugehörige Abschirmung sollten dann irgendwas zwischen 500 und 1600 Ohm Widerstand haben. Wenn nicht, auch mal kontrollieren,
    ob der Kurzschließer in der Nullstellung vom KR auch auf beiden Kanälen OFFEN ist. Wenn nicht offen, dann einen kleinen Streifen Plastik
    zwischen die Kontakte schieben:



    Da liegt auch öfters mal ein bellender Vierbeiner begraben ;)



    LG, Micha

  • Moin Horst,

    4. Am Tonarm gibt es ein kleines horizontales Spiel im Tonarmlager. Das Federgehäuse sieht außen aber ok aus.

    kleines Spiel im Bereich von einigen hunderstel Millimeter ist gewünscht und auch normal,
    es sollte allerdings keines im Zehntel-Millimeter Bereich sein. Das gilt für das horizontale
    als auch das vertikale Spiel.


    Von außen siehst du selten ob das Federgehäuse nicht ok ist, es sei denn ein Riss zieht sich
    direkt in sichtbaren Bereich. Weiter ist es auch im montierten Zustand teilweise verdeckt.


    Sollte das Spiel zu groß sein wirst Du um eine Demontage nicht umhin kommen, aber prüf
    das erst mal und dann sehen wir weiter. Es ist kein Hexenwerk, aber eine ruhige Hand
    und ein klarer Kopf hilft dabei :) .


    Beste Grüße


    Thomas

    Ich biete: 731/714 Halbzoll + OM Adapter, TKS Halbzoll-Adapter + TKS OM Body, TKS AT-VM95E/ML , Federhaus aus PEEK, Diverses...

  • Hallo zusammen,


    jetzt muss ich mich noch mal melden. Leider ist es passiert. Ich bin es nicht schuld. Ich wollte ja gar nicht! Ich habe im Moment genug zum Basteln. Ich hatte nur zufällig heute in der kleinen Bucht reingesehen und da gab es noch einen 731. Er war auch nicht weit weg und hatte einem viel zu niedrigen Preis! Wer weiß, was für ein Banause das Ding sonst bekommen hätte?
    .
    .
    .
    Jetzt habe ich also zwei davon. Die Dinger vermehren sich einfach so. So ein Mist, hätte ich doch den ganzen Elektronik-Kram gleich doppelt bestellt.


    Euch allen noch einen schönen Tag,
    Horst

  • ...da gab es noch einen 731. Er war auch nicht weit weg und...



    ...Jetzt habe ich also zwei davon. Die Dinger vermehren sich einfach so...

    Ja nu, steht ja auch DUAL drauf ;) Das verbindet man eh immer mit ZWEI. So, dann kannst das ganze noch perfektionieren, indem du dir von jeder Farbe eben ZWEI hinstellst :D


    Aber Vorsicht, den schwarzen gab es auch als 731Q-MC, also brauchst da auch noch 2 von, macht dann in Summe ACHT.


    Und: Man weiß ja nie was kommt, Redundanz (also zwei) ist immer gut, aber wenn man dann noch nen dritten in jeder Farbe in Reserve hat = perfekt. Mehr braucht man nicht.


    Allerdings besteht dann die Gefahr, dass dann noch der 714 in den 3 Farben kommt, daovn natürlich je zwei und den 714Q-MC natürlich auch. Jaaah, wenn die dann komplett sind, fängst mit den 721, 704, 701 an. Die gabs zum Glück ebenfalls in verschiedenen Ausführungen, so wächst die Sammlung stetig an. Irgendwann hast du dann 3-stellig olle Duals da rumstehen. Macht aber nix ;)

  • Hallo Forum,


    hier mal wieder ein kleines Update (nein, nicht noch ein dritter 731). Ich habe mich jetzt mit dem Tonarm und den Anschlußkabeln beschäftigt.


    @mickdry: Gemessen hatte ich erst, nachdem ich den Kurzschließer schon sauber gemacht hatte. Der Widerstand am Ende des Anschlußkabels bis zum (geschlossenen) Kurzschließer lag bei beiden Kanälen bei ca. 1,5 Ohm. Bei offenen Kurzschließer und ohne System unendlich. Mit System hatte ich im rechten Kanal ca. 570 Ohm und im linken Kanal gut 2 KOhm. Mit etwas Wackeln am System kam irgendwas zwischen ca. 650-750 Ohm raus, wobei der Wert langsam immer größer wurde. Nachdem ich die Kontaktplatte und die Kontakte am System mit dem Glasfaserpinsel sauber gemacht hatte, bekam ich rechts 566 und links 564 Ohm, die jetzt auch stabil bleiben.


    Beim Reinigen der Kontaktplatte ist mir aufgefallen, dass sich der Tonarmkopf bewegt. Die Schraube am Tonarmkopf war aber fest. Das gesamte Rohr war etwas locker. Das habe ich mit Schraube 72 wieder festbekommen. Da ich das Lager nicht aufmachen wollte, habe ich mir dazu einen sehr kleinen "Schlüssel" für den Sechskant aus einem kleinen Stückchen Blech geschnitten. Das Festziehen war etwas mühsam, aber es war bestimmt einfacher, als den Tonarm aus dem Lager auszubauen.


    Das Spiel der Tonarmlager habe ich mir auch genauer angesehen. Das horizontale Spiel kam vom inneren beweglichen Rahmen 66 gegenüber dem äußeren festen Rahmen 63. Vertikal konnte ich seltsamerweise kein Spiel fühlen. Ich habe das Spiel durch Nachstellen der Schraube 62 oben auf dem Rahmen des Tonarms beseitigt. Das war schätzungsweise nur 1/10 Umdrehung, eher noch weniger. Es gibt jetzt kein fühlbares horizontales oder vertikales Spiel mehr und der Tonarm ist leicht beweglich (leichtes Anpusten reicht).


    Rund um den Tonarm scheint mir jetzt alles wieder ok zu sein. Trotzdem eine Frage: Falls ich den Tonarm doch einmal rausnehmen muss, fliegen mir dann die Lagerkugeln um die Ohren oder sind die pro Lager in einem einzigen Bauteil zusammengefasst?


    Eben ist auch das Päckchen mit den Kondensatoren, Schaltern, etc. angekommen. Ich kann jetzt also auch mit der Elektronik anfangen.


    Viele Grüße,
    Horst

  • Moin Horst,


    da fliegen keine Kugeln lose rum, denn die Lager haben ein "Deckelchen" ;)

  • Ach vergessen:
    Du schreibst, dass der Tonkopf lose war und du die Schraube festgedreht hast. So weit so gut. Hast du darauf geachtet, dass der Tonkopf denn auch in der Waage ist (Stichwort Azimuth)?


    Das kannst du leicht checken unter Zuhilfenahme eines Geo-Dreiecks. Netzstecker ziehen, Platte auflegen, Arm rüber und Lift absenken, Geo-Dreieck vor den Kopf stellen. Ein normales Geo-Dreieck hat in bestimmten Abständen waagerechte Striche, da kannst schön sehen, ob der Kopf in der Waage steht, oder nicht.

  • Die alten Microschalter, Potis und Kondensatoren ausgetauscht, alles wieder zusammengepuzzelt, Endabschaltung und Aufsetzpunkt überprüft, angeschlossen und ... geht! :thumbup:


    Ungefähr passend zum Baujahr läuft gerade die LP Vienna von Ultravox auf dem frisch rennovierten 731.


    Es gibt noch ein kleines Problem:
    Der Umschalter für manuellen Pitch ist eine Fehlkonstruktion. In beiden Endstellungen springt der Microschalter dahinter wieder auf Quartzbetrieb. Nur wenn ich ihn mittendrin festhalte, sind die Pitchpoties aktiv. Gibt es da einen Trick? Falls nicht, werde ich wohl ich an einer Seite ein Stückchen Plastik unter den Endanschlag kleben, damit ich auf manuellen Pitch schalten kann.

  • Hallo Forum,


    zweiProblemchen gibt es noch


    1. Ein Kanal schwächelt ab und zu.
    Ich hatte bei der Revision den Signalweg verfolgt und sowohl den Kurzschließer, als auch die Kontaktplatte im Tonarmkopf sauber gemacht. Neue Cinchstecker sind dran. Im Anschlußkabel finde ich auch keine Brüche.


    Was ich gefunden habe, ist ein wackliger Steckkontakt am Tonabnehmersystem. Das rote Käbelchen sitzt etwas locker und hatte sich zurückgezogen (siehe Bild). Der TK ist wahrscheinlich ein Nachbau. In meinem anderen 731 sieht der TK etwas anderes aus (mit Dual-Aufkleber und 2 Passungen auf der Oberseite, siehe Bild). Ich vermute, dass ich (1) ein neues Käbelchen für den Anschluß einbauen muss, oder (2) ich knipse den Steckkontakt ab und löte das Kabel direkt an das System an. Die Lösung (2) ist vermutlich nicht so gesund für das System.
    Frage: Wie kriege ich den Anschluß am System wieder fest


    2. Der Pitch-Schalter will nicht so richtig, wie ich einen Post weiter oben schon geschrieben hatte. Ich habe dazu mal ein paar Bilder gemacht:
    - Pitch off: Der im Bild obere Kontakt ist geschlossen.
    - Pitch on: Der Kontakt ist ebenfalls oben geschlossen, leider etwas unscharf.
    - Pitch Mitte: Wenn ich den Anschlag mit einem Streifen Karton etwas früher einstelle, bleibt der untere Schalter geschlossen.


    Die Stellung des Drehschalters ist am schwarzen Schaltknopf mit den Endanschlägen ist jeweils am unteren Bildrand erkennbar.
    Der Microschalter selber ist nicht verschiebbar. Die Position ist durch das Montageblech und die Schraube festgelegt. Ein Langloch zum Justieren kann ich dort mangels Masse nicht anbringen.
    Da der Schalter bei "Pitch on" erst nach oben umspringt, wenn er den Endanschlag fast erreicht hat, würde es genügen, den Anschlag ein wenig zu versetzen. Auf dem letzten Bild habe ich dazu einen Streifen Karton dazwischen geklemmt. Der Pitch-Schalter kann damit bei "Pitch on" den Endanschlag nicht mehr ganz erreichen und der untere Kontakt wird geschlossen. Da mir sonst nichts besseres eingefallen ist, will ich statt einen Stückchen Plastik auf das Blech kleben und so den geänderten Anschlag dauerhaft festlegen.


    viele Grüße,
    Horst

  • Hallo Horst,


    bei mir funktioniert Pitch on/off perfekt. Viell. dein Mikroschalter. Hast du noch einen anderen den du testweise ausprobieren kannst?


    Gruss
    Thomas

  • Der originale Mikroschalter vor der Revision hatte schon die gleiche Macke und die anderen neuen Mikroschalter auch. Meiner Meinung nach liegt es nicht am Schalter, sondern man hätte man den Drehknopf anders formen müssen, damit der Mikroschalter dahinter sicher umschaltet. Oder man hätte für den Mikroschalter irgend eine Möglichkeit vorsehen müssen, dass man die Position justieren kann.


    Viele Grüße,
    Horst

  • Der Riss geht aus von der Gewindebuchse am Liftschalter und von da nach oben zum Rand der Blende. Die Gewindebuchse ist etwas herausgezogen.

    Auch am Pitch rutscht gern die Buchse etwas raus, das führt dann zu mangelndem Umschalten.

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