1219 Dosenmotor öffnen und ölen

Hallo Dualfreunde!

ich bohre immer beide Lagerschalen auf, damit ich die Kalottenlager herausnehmen kann. Nachdem alles gereinigt wurde, lege ich wie bereits weiter oben beschrieben, die Lager in ein Glas mit warmen Öl und erzeuge mithilfe einer Handvakuumpumpe einen Unterdruck. Diesen Zustand halte ich für ca. zehn Minuten und man sieht wie es sprudelt. Ich ziehe dann den Schlauch schlagartig vom Glas ab wodurch das Öl ins Lager einzieht. Diesen Vorgang wiederhole ich dann nochmal zur Kontrolle. Wenn keine Blasen mehr aufsteigen, hat sich das Lager vollständig mit Öl gefüllt. Dann montiere ich wieder alles und ersetze die Nieten durch M3er Schrauben. Das obere Gummilager wasche ich mit ordentlich Seife und Bürste und lege es dann in Kunstoffpflegemittel ein. Talkum geht auch. Das wurde wohl serienmäßig von Dual verwendet, da ich noch Rückstände von altem Talkum sehen konnte. Dadurch minimiert sich auch die Vibrationsübertragung auf das Plattenspielerchassis, da die Gummis über die Jahrzehnte regelrecht mit dem Motorgehäuse verkleben.
Verhärtete Gummis hatte ich bisher bei keinem Motor vorgefunden.

Gruß Jan

Zitat von mickdry

Danke Gerhard, das ist das letzte Puzzlesteinchen, was mir noch gefehlt hatte:

Letzte Ölung/Sinterlager 1229 per Unterdruck befüllt

Da haben sich 0,065 Gramm Öl in das Lager geschlichen. Meine Theorie ist nun,
dass damit höchstens eine Art Notlaufeigenschaft sichergestellt wird. Die
laufende Schmierung wird von den Filzringen vorgenommen. Die Menge Öl, die
in den Ringen steckt ist um ein Mehrfaches größer. Also großzügig vollsaugen
lassen, das ist ungleich wichtiger als die "Druck-Wärme-Betankung" der
Sinterlager. Ich will die Sinnhaftigkeit dessen keineswegs in Abrede stellen,
möchte nur das Augenmerk auch auf die unscheinbaren Filzringe lenken.

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Hallo Micha,

als Notlaufschmierung sehe ich das bisschen Öl im Sinterlager nicht.
Wie Du festgestellt hast, ist das meiste Öl im Filz, aber es kann nur an die Welle gelangen wenn das Sinterlager mit Öl gefüllt ist. Ist so ähnlich wie wenn man mit einem Schlauch Wasser aus einem Behälter saugt. Wenn der Schlauch komplett gefüllt ist fließt es von alleine, wenn aber Luft im Schlauch ist kommt der Fluss ins stocken.

Moin Gerhard,

da lohnt es sich nicht, drüber zu streiten. Wichtig ist der Nachschub vom Filz.
Die sind meist knochentrocken, während die Sinterlager noch ihrer Funktion
nachkommen. Einerseits, weil in ihnen noch Schmiermittel vorhanden sind,
andererseits weil die verwendete Bronze "selbstschmierende" Eigenschaften
aufweist.
Die Methode von Jan ist sicher die mit am Effektivsten, um eine möglichst
lange Haltbarkeit von Achse und Buchse zu erreichen. Viel mehr als 1/10 Gramm
Öl werden damit allerdings auch nicht von einer Buchse aufgenommen werden.

LG, Micha

Zitat von mickdry

Wichtig ist der Nachschub vom Filz.
Die sind meist knochentrocken

Oh ja … Ich habe tatsächlich noch keinen Motor geöffnet, wo der Filz nicht staubtrocken war.

Zitat von sunyammer1111

Hallo Dualfreunde!

ich bohre immer beide Lagerschalen auf, damit ich die Kalottenlager herausnehmen kann.

Hallo
Nachdem ich die untere Seite vom Motor problemlos mit einer Spreizzange abbekommen habe, frage ich mich, wie ich das Oberteil abmachen kann um an die Motorgummis zu kommen.
Das Bild zeigt Kreuzschlitzschrauben. Das sind doch Gewindeschrauben mit Mutter.Oder ?
Gruß Jörg

Zitat von Friesenplatte

Das Bild zeigt Kreuzschlitzschrauben. Das sind doch Gewindeschrauben mit Mutter.Oder ?

Da sind die Nieten schon ausgebohrt und durch M x ersetzt worden.

LG, Micha

Ist nicht meiner . Das Bild ist aus Antwort 21

Mir geht es nur darum, wie ihr die zweite Hälfte vom Motor schadlos abmacht ?

Ich habe es ab. Meine Frau hat festgehalten
Ich habe mit einem kleinen Rohr bei den Schraubenöffnungen den Deckel runter gehämmert

Gruß Jörg

Zitat von Friesenplatte

Mir geht es nur darum, wie ihr die zweite Hälfte vom Motor schadlos abmacht ?

Zu spät:

https://www.dual-board.de/inde…&postID=679000#post679000

Zitat von Friesenplatte

Das Bild zeigt Kreuzschlitzschrauben. Das sind doch Gewindeschrauben mit Mutter.Oder ?

Hallo Jörg!
Sorry für die späte Antwort. Ja, es sind in der Tat Gewindeschrauben mit metrischem Gewinde in der Größe 3mm. Serienmäßig genietet.
Der Durchmesser der Löcher in der oberen Motorschale beträgt zwar 4mm, da ich aber zum einen keine so kurzen M4er Schrauben im Bestand hatte und auch nicht genau weiß ob der Kopf bzw. die Mutter zu weit an das Spulenpaket des Motors reicht (ich hab es erst gar nicht ausprobiert) kamen gleich M3er Schrauben und Muttern zum Einsatz. Man sollte sich nur vorher die Position des Motorflansches auf der Motorschale markieren. Dann beim Zusammenbau auf die Markierungen ausrichten und "fest" verschrauben.

Edit:
Lustigerweise löst sich bei den 10xxer Motoren beim zerlegen ausnahmslos immer die obere Motorschale und bei den 12xxer Motoren immer die untere Motorschale. Jedenfalls war es bei den ca. fünfzehn Motoren die ich bisher revidiert habe immer so.
Die jeweilige noch am Stator befindliche Motorschale hebel ich in den Schraubenausbrüchen des Stators mit einem sogenannten Durchtreiber heraus. Abwechselnd von beiden Seiten und immer ein bisschen mehr, löst sich die Schale irgendwann.
Bisher haben das alle Motoren überlebt!

Gruß Jan

wichtig wäre evtl.noch

Gewindeschrauben mit Senkkopf verwenden. Und der Senkkopf kommt nach innen ( also lagerschale innen)

Gruß Andy

Zitat von sunyammer1111

Sorry für die späte Antwort. Ja, es sind in der Tat Gewindeschrauben mit metrischem Gewinde in der Größe 3mm. Serienmäßig genietet.
Der Durchmesser der Löcher in der oberen Motorschale beträgt zwar 4mm, da ich aber zum einen keine so kurzen M4er Schrauben im Bestand hatte und auch nicht genau weiß ob der Kopf bzw. die Mutter zu weit an das Spulenpaket des Motors reicht (ich hab es erst gar nicht ausprobiert) kamen gleich M3er Schrauben und Muttern zum Einsatz.

Zitat von schrauber71

wichtig wäre evtl.noch

Gewindeschrauben mit Senkkopf verwenden. Und der Senkkopf kommt nach innen ( also lagerschale innen)

Letzteres sehe ich auch so !

Beste Grüße, Uwe

Zitat von schrauber71

Gewindeschrauben mit Senkkopf verwenden. Und der Senkkopf kommt nach innen ( also lagerschale innen)

Hi Andy!

Auch das wäre eine Möglichkeit. Aber mein großer Sack mit M3er Linsenkopfschrauben muss endlich mal leer werden.

Gruß Jan

Bei Schrauben M3 an dieser Stelle hätte ich Bedenken wegen der Formschlüssigkeit .

Beste Grüße, Uwe

Hallo,
warum macht das eigentlich niemand mit passenden Blindnieten?
Natürlich von innen nach außen.
Ich mach das seit Jahren schon damit.

Klar, das geht auch. Doch man muss eben wieder bohren, wenn man noch mal dran möchte .

Beste Grüße, Uwe

Hallo, nachdem ich nun schon über 16 Monate lang von sehr hilfreichen Tipps für meine neue/alte Leidenschaft in diesem Forum nutznießen konnte, möchte ich als Dankeschön einen ersten Beitrag leisten und meinen "Abzieher" vorstellen. Ein paar alte Multiplexbretter, Käfigmuttereinsätze und 8 Zylinderschrauben und es wandern geradezu locker die 2 Halbschalen des Dosenmotors auseinander. Ich behandle inzwischen die Lager des Motors zuallererst, denn was mir nützt das beste Uhrwerk eines Plattenspielers, wenn der Motor nicht mehr (lange) tut?

Also ich nehme nach wie vor eine Spreizzange.

Wenn der Deckel nicht gleich abgeht, dann etwas Sprühöl an die Kante und ein paar Minuten einwirken lassen.

Auf die Art hab ich bis jetzt noch jeden Dosenmotor problemlos aufbekommen.

Statt Schrauben für das untere Lager verwende ich wie Gernot Nietzange und Alu-Blindnieten, das geht schnell und unkompliziert und hält.

Grüße

Jürgen