DUAL CS 506 optimieren - diverse Fragen

  • Hallo,


    ich habe mich hier zwar schon ein wenig eingelesen, aber nun doch noch ein paar Fragen:


    Habe vor einiger Zeit den recht wenig benutzten CS 506 meines Vaters übernommen, und meinen fast baugleichen CS 505 erstmal eingemottet (da er diverse Wackelkontakte hat).


    Das Original-Tonabnehmer-System scheint von Ortofon zu sein. Es klingt aber äußerst dumpf, so dass ich hier einen irreparablen Defekt vermute?
    Ich habe es durch mein OM10 ersetzt, mit einem leider inzwischen leicht defekten Adapter. Spricht etwas dagegen, die Fixierung mit einem Kabelbinder vorzunehmen, solange das Auflagegewicht stimmt?
    Was mir auffällt, ist dass das System durch den Adapter eigentlich nicht parallel zur Platte steht, da der Adapter ja eine gewisse Dicke hat und der Tonarm dann eigentlich zu tief liegt. Ist das wohl klanglich relevant?
    Das DIN-Kabel wurde mal durch Cinch ersetzt, allerdings ohne separat geführte Masseleitung. Die Masse liegt bereits auf den Schirmungen des Kabels. Lohnt es sich, das zu ändern?


    Viele Grüße
    Martin

  • Die Masse liegt bereits auf den Schirmungen des Kabels. Lohnt es sich, das zu ändern?

    Nein. Wäre unnötige Arbeit, denn im Verstärker sind die Schirmungen und die Masse in 99,9% aller Fälle dann doch wieder verbunden.


    Kabelbinder geht natürlich erstmal, aber ich würde versuchen, die Nasen zu reparieren. Lies mal hier:
    TKS Systemhalterung reparieren


    Gruß,
    Kurt

  • Das Original-Tonabnehmer-System scheint von Ortofon zu sein. Es klingt aber äußerst dumpf, so dass ich hier einen irreparablen Defekt vermute?

    Ob da nicht einfach die Nadel kaputt oder sehr stark verdreckt ist?



    Was mir auffällt, ist dass das System durch den Adapter eigentlich nicht parallel zur Platte steht, da der Adapter ja eine gewisse Dicke hat und der Tonarm dann eigentlich zu tief liegt. Ist das wohl klanglich relevant?

    Ja ist es, allerdings hängt das von System bzw der Nadel ab wie stark sich das bemerkbar macht. Bei den verwendeten Nadeln würde ich keine große Verschlechterung erwarten.



    Das DIN-Kabel wurde mal durch Cinch ersetzt, allerdings ohne separat geführte Masseleitung. Die Masse liegt bereits auf den Schirmungen des Kabels. Lohnt es sich, das zu ändern?

    Würde ich nur ändern wenn es brummt.


    Ich habe es durch mein OM10 ersetzt, mit einem leider inzwischen leicht defekten Adapter. Spricht etwas dagegen, die Fixierung mit einem Kabelbinder vorzunehmen, solange das Auflagegewicht stimmt?

    Im Prinzip nein, sieht halt scheisse aus und ist Pfusch :D Ich würde erst mal testen ob das original System noch tut, in jedem Fall die bessere Lösung.

    Varme hilsener!


    Babo

  • Kabelbinder geht natürlich erstmal, aber ich würde versuchen, die Nasen zu reparieren. Lies mal hier:
    TKS Systemhalterung reparieren

    Sieht interessant aus, auch wenn ich mir erstmal das nötige Werkzeug beschaffen müsste. Da mir aber der falsche Winkel auch etwas Sorge bereitet, und das OM10 vielleicht auch gar nicht so optimal ist, wäre für mich auch die Frage, ob man noch ein ULM-System bekommen kann, was zu empfehlen ist? Es scheint da auch Umbauten zu geben...

  • Moin Martin,

    Es scheint da auch Umbauten zu geben...

    ein Umbau wäre z.B. dieser hier, welchen ich selber herstelle


    Ist ein Ortofon OM System umgebaut mit einer selber hergestellten TKS-Halteplatte aus PEEK.
    Die Haltenasen tragen jede mehr als 100N, da bricht dann in Zukunft nichts mehr ab.
    Vergoldete Kontakte sind inklusive.


    Die Halteplatte zum selber reparieren biete ich auch einzeln an.


    Bei Interesse bzw. zum Ausloten von weiteren Möglichkeiten gern PN/per Konversation.


    Beste Grüße


    Thomas

    Ich biete: 731/714 Halbzoll + OM Adapter, TKS Halbzoll-Adapter + TKS OM Body, TKS AT-VM95E/ML , Federhaus aus PEEK, Diverses...

  • Da mir aber der falsche Winkel auch etwas Sorge bereitet, und das OM10 vielleicht auch gar nicht so optimal ist, wäre für mich auch die Frage, ob man noch ein ULM-System bekommen kann


    Habe mir mal von Kurt das Foto geliehen:



    Wenn das ULM gerade im Tonarmkopf sitzt wie im Bild, kann es sein, dass der Kopf
    etwas verdreht ist. An der Unterseite, wo der Pfeil hinzeigt sitzt eine Schraube.
    Wenn man die etwas löst, läßt sich meist der Kopf etwas drehen.



    LG, Micha

  • wäre für mich auch die Frage, ob man noch ein ULM-System bekommen kann, was zu empfehlen ist?

    Ich hätte ein TKS237 übrig. Zu empfehlen ist das vielleicht nicht unbedingt, es ist halt Butter-und-Brot-Klasse, aber zum Testen taugt's allemal und vor allem, um Flohmarktplatten damit zu testen, ob man sie auf bessere Nadeln loslassen möchte. Die Thakker-Nachbaunadeln dafür sind, soweit ich das im Vergleich einschätzen kann, gleichwertig. Es klingt ausgewogen, hat aber weder kellertiefe Bässe noch crispe Höhen, die Räumlichkeit ist im Vergleich z.B. zu einem OM10, was du ja auch hast, weniger ausgeprägt. Wenn du es haben willst, schreib mir einfach. Da du TKS-System leicht wechseln kannst (ist ja en Dual :saint: ) lohnt es sich auf alle Fälle, in der Ecke bereit zu liegen.


    Bei den Adaptern stimmt der VTA nicht (Winkel, mit dem die Nadel in der Rille liegt). Bei den echten Umbauten sieht das viel besser aus, u.U. ist der VTA sogar perfekt. Dualfred hat da was im Angebot (wenn du bei Ortofons OM-Systemen bleiben möchtest). Thomas' Umbau ( @Candela ) sieht auch echt gut aus. Respekt!


    p.s.:

    Was mir auffällt, ist dass das System durch den Adapter eigentlich nicht parallel zur Platte steht, da der Adapter ja eine gewisse Dicke hat und der Tonarm dann eigentlich zu tief liegt. Ist das wohl klanglich relevant?

    Ich habe zwei Adapter mit OM10 (und anderen TAs) getestet. Das OM10 reagiert darauf weniger sensibel und klingt keinesfalls dumpfer, aber mein Grado Prestige Green klingt deutlich schlechter (vor allem mit dem dickeren Polen-Adapter). Das Grado ist aber auch ein Klöpper im Vergleich und auch nicht unbedingt für die ULM-Arme geeignet.

    Liebe Grüße
    Thomas

  • Vorsicht Männers!


    Wir sind dem Verwechseln aufgesessen, wenn ich mir Bilder vom 506 ansehe,
    sitzt da ein ULM und kein TKS drauf. Die TKS mit den Nasen passen nicht.



    Gut´s Nächtle, Micha

  • Ja, das ist (einer) der Unterschied(e) zwischen 506 und 506-1.

    Gruß,
    Helge


    Marantz 2238 – Dual 1219 – Dual 731Q – Marantz 5220 – Yamaha CDX-10 – Akai GX-630D – Revox A77 Mk II – Canton LE900

    Akai AA-1030 – Thorens TD 146 – Akai AP-306 – Akai X 201D – Akai GXC-760D – Philips RH426

  • Stimmt wohl,


    506 = ULM
    506-1 und 506-2 = TKS


    Wäre aber eher TKS typisch eine "Reparatur" mit Kabelbinder vorzunehmen ;) .


    Vielleicht äußert sich Martin ja mal welche Aufnahme bei seinem 506 vorliegt.


    Für eine ULM-Aufnahme gäbe es auch diese Ortofon OM Umbauten von mir


    Beste Grüße


    Thomas

    Ich biete: 731/714 Halbzoll + OM Adapter, TKS Halbzoll-Adapter + TKS OM Body, TKS AT-VM95E/ML , Federhaus aus PEEK, Diverses...

  • Oh, hier ist ja einiges passiert seit gestern :) Vielen Dank euch allen für eure Antworten.
    Ich muss gestehen, dass ich mir dieses Unterschieds nicht bewusst war. Ich dachte, ich hätte die erste Version vom 506 (bzw. auch den 505). Aber die Systembefestigung ist die mit den kleinen Nasen, die auch beide abgebrochen sind. Also habe ich ein TKS.
    Wie wird das OM10 hier denn überhaupt so eingeschätzt? Bei PhonoPhono hatte man es mir in der Preisklasse empfohlen - mir kommt es aber ziemlich höhenbetont und nicht sehr "freundlich" vor. Ich hatte nun eigentlich auch schon mit dem Nagaoka MP 110 geliebäugelt, wenn ich mir über die Befestigung klar bin und das Problem mit dem Winkel nicht wäre....

  • Wie wird das OM10 hier denn überhaupt so eingeschätzt?

    Oh, das wird jetzt ein endlose Diskussion auslösen. Meine Meinung (ich habe von den OMs mehrere und bin sehr zufrieden): Es ist der Golf unter den Tonabnehmern (mit einigen anderen). Er macht vieles richtig, wenig falsch und gefällt vielen. Trotzdem macht es Spaß, nach was anderem zu schielen (Mercedes, BMW, Audi...). Das OM hat den Vorteil, durch Austausch der Nadeln (Upgrade nach 20, 30 und 40) den Klang erheblich zu verbessern (und dafür auch erheblich mehr Geld auszugeben; der Body ist immer identisch. Die 10er-Nadel liegt bei etwa 50 €, die 20er schon bei ca. 150 €. Die 30er kostet nochmal 100 € mehr...


    Der Vorteil: das System bleibt angeschraubt und die Nadel macht's dann.


    Über - das kann man vielleicht so schreiben - Jahrzehnte war das OM 10 der Standardtonabnehmer, mit dem Plattenspieler von günstig bis mittelteuer ausgestattet waren. Vor allem bei Dual, aber auch bei Pro-Ject etc. Mittlerweile hat Ortofon noch andere Nadeln im Angebot, um mit dem im günstigen Bereich konkurrenzfähigeren Konzert AT mithalten zu können (5er und 3er Nadel vs. AT 3600 L - das gibt's komplett mit Nadel für schlappe 25 Euro und da kommt auch Musik raus).


    Wenn dir der Klang nicht gefällt, gibt es Alternativen, aber: dein Spieler hat einen super leichten Tonarm (ULM=Ultra Light Mass) und verlangt auch nach entsprechenden Tonabnehmern. Das OM ist so eines. Alle anderen Tonabnehmer für solche Tonarme harmonieren damit auch gut; nichtsdestotrotz kann man auch versuchen, TAs für mittelschwere Arme anzuschrauben - das kann auch gut klingen und wurde schon öfters aus Spieltrieb oder Unwissenheit so praktiziert.

    Liebe Grüße
    Thomas

  • Es ist der Golf unter den Tonabnehmern (mit einigen anderen). Er macht vieles richtig, wenig falsch und gefällt vielen.

    Vielen Dank für deine so ausführliche Antwort. Vielleicht sollte ich auch nicht zu viele Baustellen aufmachen, sondern schauen dass das System sauberer befestigt ist - am liebsten ohne Adapterplatte, sondern mit dem Umbau z.B. von Candela. Und dann mit der 20er-Nadel.


    Sollte man für den Motor etwas tun?
    Gleichlauf- oder Geschwindigkeitsprobleme sehe ich keine. Mir wäre aber wichtig, so wenig Motorgeräusche zu übertragen wie möglich. Bzw. so, wie es der 506-1 (der es dann ja wohl ist) eben ursprünglich kann. Ob sich da etwas verschlechtert hat über die Jahre, kann ich nicht beurteilen. Weniger wäre schön, aber vielleicht geht das mit diesem Spieler auch gar nicht....

  • Moin,

    Und dann mit der 20er-Nadel

    meine Empfehlung wäre hier direkt zur 30er mit dem FineLine-Schliff zu greifen.
    Die löst besser auf und hält auch länger da sie Dank des Schliffes mehr Auflagefläche in der Rille hat.


    Sollte man für den Motor etwas tun?

    Solange der keine Probleme macht einfach so lassen wie er ist ;) .


    Lediglich die Knallfrosch und Lade-Elko Kur würde ich dem Dreher gönnen.


    Beste Grüße


    Thomas

    Ich biete: 731/714 Halbzoll + OM Adapter, TKS Halbzoll-Adapter + TKS OM Body, TKS AT-VM95E/ML , Federhaus aus PEEK, Diverses...

  • Moin Kurt,

    denn im Verstärker sind die Schirmungen und die Masse in 99,9% aller Fälle dann doch wieder verbunden.

    und diese, aus meiner Sicht, nicht richtig konstruierten Geräte sind der Grund für viele Brummprobleme.
    Und dann wird da intern noch der PE drauf geklemmt und es geht los...


    Signalmasse und Abschirmung/Erdung sind zwei Paar Schuhe und sollten getrennt sein.


    In meinem Fundus befindet sich kein einziger Verstärker bzw. Vorverstärker bei dem das so ist,
    und das sind alles recht hochwertige Geräte.


    Wenn ich einen Dreher auf RCA umrüste, dann trenne ich die Massen im Gerät und lege ein extra Kabel für die Erdung.


    Ob die dann angeschlossen wird hängt von der Masse-/Erdungsführung des weiterführenden Gerätes ab (s.o.).


    Viele Grüße


    Thomas

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  • @Candela: Grundsätzlich gebe ich dir Recht, aber der Dreher ist ja ein Budget-Gerät gewesen und da weiß ich nicht, ob sich eine 30er-Nadel wirklich lohnt? Mal von den Kosten abgesehen? Das ist aber eher eine Vernunftsfrage, keine technische!


    Was den Motor angeht, gebe ich dir auch Recht. Aber er ist ja sehr einfach zu warten (ist doch der SM-100?). Wären mal alle Motoren so! Und das Öl wird seine knappen 40 Jahre auf dem Buckel haben. Langfristig gesehen könnte sich also reinigen und ölen lohnen! Und wenn das Gerät schon einmal offen ist... :D

    Liebe Grüße
    Thomas

  • Ölen würde ich da auch. Und die Frage nach der Klasse des 506? Technisch fast identisch mit dem 505, der als 505-4 noch heute gebaut wird. Ich war jedenfalls erstaunt, wieviel Spaß ein 505-4 dann doch macht.

    Gruß,
    Helge


    Marantz 2238 – Dual 1219 – Dual 731Q – Marantz 5220 – Yamaha CDX-10 – Akai GX-630D – Revox A77 Mk II – Canton LE900

    Akai AA-1030 – Thorens TD 146 – Akai AP-306 – Akai X 201D – Akai GXC-760D – Philips RH426

  • Moin Darwin,

    Das ist aber eher eine Vernunftsfrage

    oh dann bin ich und viele andere hier aber sowas von verkehrt :D;):whistling: .


    Mal sehen wie der TS sich entscheidet....


    Beste Grüße
    Thomas

    Ich biete: 731/714 Halbzoll + OM Adapter, TKS Halbzoll-Adapter + TKS OM Body, TKS AT-VM95E/ML , Federhaus aus PEEK, Diverses...

  • Moin Darwin,

    oh dann bin ich und viele andere hier aber sowas von verkehrt :D;):whistling: .

    Nein, bist du nicht. Aber auf meinen 505ern weiß ich halt nicht, ob sich die 30er-Nadel lohnen würde. Bei meinem 5000er denke ich über ein besseres System nach, das dann auch etwas mehr kosten darf. Die 20er-Nadel wurde im Test damals gerügt - sie nutzte das Potential des Spielers offensichtlich nach Meinung der Stereoplay-Redakteure nicht aus. Das meinte ich nur. Wenn du mit der 30er-Nadel gute Ergebnisse erzielen kannst (also, wenn dir das klangliche Ergebnis gefällt) ist doch alles okay. Mein Hyundai i30 bekommt auch kein "Supreme Diesel", sondern nur den normalen Kraftstoff. Ist ja keine hochgezüchtete Rennmaschine... Das meinte ich mit Vernunftsfrage. Es gibt genug Leute, die ihrem Auto besseren Sprit gönnen. Ist ja auch okay.

    Liebe Grüße
    Thomas

  • Also ich glaube, die 30er-Nadel ist mir dann doch zu teuer. Der Plattenspieler hat damals ja nur 199 DM gekostet (wie auch mein gleichzeitig gekaufter CS 505). Aber vielleicht nehme ich wirklich die 20er, und lasse mir ein OM10 umbauen.

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