Alten Fund aufpolieren

  • Liebes Forum,
    bin neu hier, weil ich habe nach dem Tod meiner Eltern auf dem Dachboden ein paar alte Geräte gefunden. Scheinbar funktioniert alles, aber es sieht so aus, wie ich vermute: 20-25 Jahre nicht genutzt worden. Zunächst habe ich mir heute den Plattenspieler angesehen, einen Dual 721. Staub ist nun weg, aber reinigen außen, wie und womit?
    Die Haube ist völlig in Takt, aber eben sollte sie einmal poliert werden, damit sie wieder im alten Glanz erstrahlt. Danach dann die Bedienelemente, womit reinige ich solche Oberflächen (im Haus habe ich Alkohol, Kontakt 60 und ähnliches, aber ist das geeignet?)??
    Die Schrift ist auch bei den Beschriftungen hier und da verblasst, was tun? Dann werde ich sicherlich Nadel und vielleicht Tonabnehmer austauschen (was nimmt man da?). Wie stellt man den Arm fachgerecht ein.
    Viele Fragen, vielleicht kann mich jemand ein wenig an die Hand nehmen?!
    Danke schon einmal für jeden Versuch!

    Liebe Grüße

    Otto-kar

  • Reinigen erst mal mit Wasser und Spülmittel. Für die Haube gibt es dann je nach Beschädigungsgrad Poliermittel für Acrylglas oder in ganz schlimmen Fällen Schleifpapier sehr feiner Körnung (4-stellig) und anschließend Politur.


    Zur Arm-Einstellung findest du ganz oben im Forum unter "Anleitungen" die Original-Bedienungsanleitung. Dort ist das eigentlich ganz gut erklärt.

  • Moin und herzlich Willkommen!



    Mit dem 721 hast du eines der besten Geräte von Dual geerbt, deshalb
    erst mal Vorsicht walten lassen. Die Haube mit etwas Spülmittel und
    viel Wasser reinigen, eine Handwarme Brause hilft dabei. Den Rest des
    Gerätes äußerlich auch erst mal nur feucht abwischen mit etwas Spüli
    und Wasser.
    Bitte nicht an der Höhenverstellung drehen, wenn sie nicht absolut
    leichtgängig gehen sollte:



    Durch Verharzung der Fette kann da leicht was entzwei gehen, wenn
    man etwas zuviel Kraft aufwendet.
    Sollte auf dem System etwas wie V15 stehen und an der Nadel Supertrack-
    Plus? Bingo! Vorausgesetzt die Nadel ist noch ok, brauchst du eigentlich
    kein anderes System. Wenn es gleich gut sein soll, musst du sonst schon
    etwas tiefer in die Tasche greifen.



    LG, Micha

  • Vielen Dank, ich werde mich heranmachen. Leider haben frühere Reinigungen schon etwas die Schrift verblassen lassen, aber irgendwo hatte ich den Tipp mit einem Edding gelesen. Die Haube ist voll intakt, insofern vorsichtiges reinigen dann schleifen und polieren. Die Arbeit kann beginnen. Escheint alles leichtgängig zu sein, das stimmt positiv. Die Einstellung des Armes hatte ich mittlerweile bei einem Dual-Board gefunden. Einzig: ist die Nadel noch in Ordnung? Es ist tatsächlich ein V15 Typ III, mal sehen, ob ich irgendwann erfolgreich bin. Ich freue mich schon aufs erste Hörerlebnis, aber zunächst einmal die Arbeit ... so ist es ja immer.
    Danach sehe ich schon ein Cassettendeck mit der gleichen Arbeit auf mich zukommen.....
    Bis hierhin Danke schon mal!
    Gute Nacht!

    Liebe Grüße

    Otto-kar

  • Habe noch 2 Fragen: sind die schwarzen Metalloberflächen der "erhabenen" Bleche noch mit einem Überzug (dort wo die Schalter etc. sich befinden)? Sie erscheinen mir recht glatt (aber schwarz), habe aus dem Gedächtnis aber einmel einen 721er gesehen, da war diese "erhabene" Oberfläche ein matteres schwarz. Ich zweifele und vermute nun, dass da jemand mit einem harten Mittelchen gearbeitet hat. Wenn dem nicht so ist, gut. Wenn die Oberfläche jedoch mattschwarz war, kann ich es allerdings auch nicht ändern... ;(
    Und was ist besser: Gerät mit DIN-Stecker lassen, oder den gegen Cinch austauschen, oder einen Adapter benutzen oder einen Preamp nutzen, in dem der Adapter integriert ist? ?(

    Liebe Grüße

    Otto-kar

  • Hallo,


    sind die schwarzen Metalloberflächen der "erhabenen" Bleche noch mit einem Überzug (dort wo die Schalter etc. sich befinden)? Sie erscheinen mir recht glatt (aber schwarz)


    Wenn Du die beiden Abdeckungen meinst, diese wo die beiden Schalter, das AS- Drehrad, Pitch-Regler, Tonarmlift usw. herausstehen.....


    Diese beiden Blenden sind beim 721 aus Kunststoff und normalerweise Schwarz. Nicht matt, aber auch nicht richtig glänzend. Ich würde es mal Seidenmatt nennen. :D
    Das sieht meistens so aus:




    Und was ist besser: Gerät mit DIN-Stecker lassen, oder den gegen Cinch austauschen, oder einen Adapter benutzen oder einen Preamp nutzen, in dem der Adapter integriert ist?


    Das kann man nicht eindeutig beantworten. Generell kann man alles so lassen wie es ab Werk ausgeliefert war. Die Verwendung eines Adapters (DIN-auf RCA (Cinch oder wie DUAL damals im SM geschrieben hatte Cynch)) kann zu Problemen führen, muss aber nicht.


    Gibt es Probleme mit dem DIN-Stecker, ist meistens (nicht immer) ein Kabelbruch kurz vor dem Stecker das Problem. Dann kann man das Kabel kurz vor dem Stecker einfach abknipsen und dort dann RCA- Stecker anlöten. Meistens ist das vollkommen ausreichend.


    Sicherlich kann man auch gleich eine komplette neue Signalleitung (mit Steckern) anbauen. Dann gleich die Masse- Brücken am Kurzschließer "auftrennen" und eine separate Masse- Leitung nach außen führen.


    Und ja, man kann sich auch einen entsprechenden Phono-Vorverstärker (mit DIN- Eingang und RCA- Ausgängen) kaufen und den Spieler darüber laufen lassen. Es kommt halt drauf an, was Du als Voraussetzungen schon im Hause hast und wie (und wo) der Spieler später stehen soll. Kommt halt auch darauf an wie es bei Deinem Verstärker aussieht. Hat der nur RCA, oder auch DIN, ober beides?


    Soll der Spieler später z.B. neben einem Vollverstärker stehen, der mit einem Phono-Eingang (somit auch mit einem Phonovorverstärker) ausgerüstet ist, kannst Du einen DIN- RCA- Adapter verwenden (wenn nötig). Steht der Spieler weiter weg, sollte eh ein Phonovorverstärker dazwischen. Kommt halt drauf an ob die originale Verkabelung noch okay ist und das Gerät neben einem Verstärker mit Phono-Eingang stehen soll, oder, oder, oder, ......

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Vielen Dank, Maico!
    Zunächst tendiere ich dazu, alles im Auslieferungszustand zu lassen. So war das ja mal vorgesehen.
    Wenn man dann einen Tausch vornimmt, würde ich das Original bei Seite legen und durch Cinch ersetzen - aber eben wenn!
    Man kann sich mit einem Vorverstärker behelfen, der DIN annimmt und dann mit Cinch rausgehen. Bei mir sieht das im Falle des Duals so aus, dass ich -zu weit weg vom Verstärker- einen Verstärker zwischenschalten muss. Somit komme ich meines Erachtens nicht um den Phonoverstärker herum. Damit habe ich mich dann wohl auch festgelegt :-)! Ich könnte nun also DIN lassen und durch den Einsatz des Phonoverstärkers (unsichtbar) bis zum Verstärker gelanegn.
    Ich habe da jetzt nur gefragt, um abschätzen zu lernen, ob und wie sich die Möglichkeiten auf den Klang auswirken (würden).
    Insofern kann ich wie gedacht umsetzen! Danke!

    Liebe Grüße

    Otto-kar

  • Hallo,


    Ich würde Dir dazu raten den Spieler direkt an den Vorverstärker anzuschließen. Also das Kabel zwischen Spieler und Phonovorverstärker nicht zu verlängern. Vom Phono-Vorverstärker zum Verstärker kann die Leitung auch ruhig länger sein.


    Und ja, klar kann man den Spieler auf eine neue Signalleitung umrüsten und die originalen Leitungen beiseite legen. Wenn mann denn möchte.



    Ich würde Dir auf jeden Fall dazu raten, die eventuell verbauten "Knallfrösche" zu erneuern und gegebenenfalls auch diverse andere Elkos. Ich zitiere hier mal unseren Peter (Wacholder):


    C3 470µF / 30V axial , besser 1000µF / 40V axial (Haupt-Elko des Netzteils) *
    C4 47µF / 16V (Feinsiebung 14V-Netzteil), besser 25 oder 30V
    C5 1,5µF / 16V (Dämpfung für Motorstromregelung) *
    C6 0,15µF / 16V (Rückkopplung OpAmp) - dürfte einen Folienkondi sein, kein Elko
    C7 1µF / 16V (Hochpaß Rückkopplung) *
    C8 47µF / 16V (Eingang Ist-Signal) *
    C9 10µF / 16V (dto) *


    C51 0,068µF / 275V~ X2 (Glimmlampen-Strombegrenzung)
    C52 0,047µF / 275V~ X2 (Entstörkondi parallel zur Strobo-Einrichtung) *
    Cxx 0,010µF / 275V~ X2 (im Schalterkasten) *


    *) die auf jeden Fall austauschen.



    .... sonst kann es passieren dass Du nicht sehr lange etwas vom 721 hast. Kann - muss nicht.


    Gerade weil der Spieler so lange nicht genutzt wurde, würde ich persönlich nicht lange Fackeln und die Elkos und "Knallfrösche" gnadenlos ersetzen.

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

    2 Mal editiert, zuletzt von maicox ()

  • Man kann sich mit einem Vorverstärker behelfen, der DIN annimmt und dann mit Cinch rausgehen. Bei mir sieht das im Falle des Duals so aus, dass ich -zu weit weg vom Verstärker- einen Verstärker zwischenschalten muss. Somit komme ich meines Erachtens nicht um den Phonoverstärker herum. Damit habe ich mich dann wohl auch festgelegt :-)! Ich könnte nun also DIN lassen und durch den Einsatz des Phonoverstärkers (unsichtbar) bis zum Verstärker gelanegn.
    Ich habe da jetzt nur gefragt, um abschätzen zu lernen, ob und wie sich die Möglichkeiten auf den Klang auswirken (würden).
    Insofern kann ich wie gedacht umsetzen!

    Da bist du auf dem richtigen Weg. Klangliche Verbesserungen bringt das Wechseln von DIN auf Cinch
    nämlich keine. Auf jeden Fall tut der Phono-Pre das mit DIN rein und Cinch raus oder auch umgekehrt:


    https://www.ebay.de/itm/Stereo…81458c:g:DKAAAOSwNSxVeqwQ


    Wenn man keine HighEnd-Maßstäbe anlegt, reicht das Gerät auf jeden Fall aus.

    C51 0,068µF / 275V~ X2 (Glimmlampen-Strombegrenzung)
    C52 0,047µF / 275V~ X2 (Entstörkondi parallel zur Strobo-Einrichtung) *
    Cxx 0,010µF / 275V~ X2 (im Schalterkasten) *

    Die beiden letzten auf jeden Fall tauschen und C51 nach Bedarf.
    Die anderen Bauteile auf der Motorplatine tauschen, ist eher was für Fortgeschrittene.
    Die Gefahr aus einem funktionsfähigen Gerät ein defektes zu machen, wäre mir
    persönlich zu hoch.



    LG, Micha

  • Hallo und guten Abend,

    Wenn man keine HighEnd-Maßstäbe anlegt, reicht das Gerät auf jeden Fall aus.

    den Kleinen nutze ich auch u.a., macht seinen Job ganz ordentlich. Vor Allem die variablen Anschlussmöglichkeiten sind ne feine Sache.


    Gruß, Michael.

    So hört der Micha:
    CS 701 / CS 601 / CS 461 / Sony PS-4300 --> Kenwood KA-8150 --> Focal Chorus 706, Bowers & Wilkins DM305, Monitor Audio One
    Testgerät --> Onkyo TX-7800 --> Onkyo SC-370 MK II
    1210/CS 10 --> Saba Meersburg Stereo F
    --> (Pioneer S-V43R)
    Wega 3420 (Dual 1229) --> Wega HiFi 3121
    --> Wega lb3520, weiß

  • High-End sehe ich da nicht, insofern würde ich da Micha folgen, denn den kleinen Verstärker habe schon. Maico folgend denke ich, dass der Kabel -wenn er keinen Defekt aufweist- bleibt und ich auch der Vorverstärker verwenden werde, denn den Kabel selbst verlängere ich erst mäl nicht. Die "Knallfrösche" lasse ich von einem hilfsbereiten Arbeitskollegen prüfen und so schließt sich der Kreis wieder: aufpolieren und reinigen und am Ende die Justierung des Armes.
    Ich bedanke mich bei Euch für die Hilfe bei der Entscheidungsfindung!
    Ich melde mich, wenn ich soweit bin! Eine frohe Weihnachtszeit ...
    Otto-kar

    Liebe Grüße

    Otto-kar

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.