Dual 1219 richtig erden

  • Hallo zusammen,
    grundsätzlich ist es nicht schwierig brummen zu eliminieren. Auf dem Thema reite ich schon rum seitdem ich ins Forum gekommen bin.
    In den meisten Fällen geht es auf ein Kontaktproblem hinaus.



    Dazu ein paar Fragen und Antworten.
    Wann brummt es? Sofort beim Einstecken der Cinchstecker an den Verstärker, also im Ruhestand des Plattenspielers?
    Oder brummt es nur beim Automatikvorgang? Oder beim Abspielen der Platte.? Oder nur rechts oder links?
    Benutzt Du einen Adapter Cinch / Din? Welches Abtastsystem ist angebracht?.


    Dann werfe ich mal den Kurzschließer ins Rennen. Wenn die Automatik durchläuft,
    sollte gar nichts zu hören sein.

    Während des Automatikvorgangs muß der Kurzschließer geschlossen sein,
    wenn Brumm, dann Kurzschließer schließt nicht, oder Kabel unterbrochen, oder wenn ein Din/Cinch-Adapter benutzt wird Kontaktproblem durch den Adapter. Ein Test mit den empfohlenen Plastikstreifen wirkt sich in einem Rumpeln aus. da die Geräusche des Automatikvorgangs übertragen werden.
    Während des Abspielvorgangs ist der Kurzschließer offen bis zum Ende der Platte, wenn der Automatikvorgang einsetzt, wird der Kurzschließer geschlossen.
    Bis hierher Ist alles vor dem Kurzschließer noch nicht betroffen.
    Und weiter gehts: Da auf Cinch umgerüstet, gehe ich davon aus, daß die Massebrücke am Kurzschließer entfernt oder unterbrochen wurde.



    Vom Kurzschließer zur Kontaktplatte des Tonarms gehen zwei geschirmte Kabel (vier Anschlüsse)
    Weiß und Schirmung = linker Kanal
    Rot und Schirmung = rechter Kanal
    An der Kontaktplatte gibt es eine Kontaktzunge zu Tonarm Masse. Diese muß eine saubere Verbindung haben, sonst Brumm. Verbindung messtechnisch prüfen.



    Hier kann man auch die Verbindung von Masse rechts zu Masse Tonarm sehen, welche ohne ein fünftes Kabel zwingend sein sollte.
    Beim einbau eines fünften Kabels wird hier getrennt Und ein fünftes Kabel wird an der Kontaktplatte mittig Tonarm-Masse) angebracht
    gleichzeitig die Kontaktzunge fest verdunden.



    Die Kontaktplatte sollte sauber sein und die Kontakte müssen anliegen.


    Ob die Kontakte anliegen kann messtechnisch mit einem Ohm Messgerät ermittelt werden.
    Hierzu Spieler in Ruhestellung, also Kurzschließer offen, am Cinchstecker gemessen ein paar hundert Ohm je nach System. MM-System vorausgesetzt. Die Messwerte sollten in etwa bei beiden Kanälen gleich sein. 20 Ohm rauf oder runter ist noch ok.
    Wenn die Messung unendlich ist (Megaohm) stimmt was am Kurzschließer nicht, da geschlossen. Oder auch am Kabel, Cinchstecker.
    Edit: Natürlich Null Ohm.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

    3 Mal editiert, zuletzt von papaschlumpf ()

  • Wenn der Kurzschließer (wie der Name schon sagt) geschlossen und sauber ist misst er NULL Ohm !
    Ich hatte bei meinem auf Cinch umgebauten 1229 damals auch einen leichten Brumm.
    Bei mir lag es daran das im Arm nur 4 Kabel verbaut waren und diese Zunge die oben im Bild auf
    den Mittelkontakt geht auf eine der beiden Signalmassen gebogen war.
    Da hatte ich für den Umbau die Massen getrennt und hier wurden sie wieder verbunden.
    Ich habe diesen Kontakt dann isoliert und Ruhe war.


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Wenn der Kurzschließer (wie der Name schon sagt) geschlossen und sauber ist misst er NULL Ohm !

    Ja doch, ist doch noch früh am Morgen ?(
    Und ich habe gleichzeitig noch einen 1214 zerlegt um die Fotos zu machen. 8)

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Da hatte ich für den Umbau die Massen getrennt und hier wurden sie wieder verbunden.
    Ich habe diesen Kontakt dann isoliert und Ruhe war.

    Dann gibts zur Tonarm-Masse (Abschirmung) keinen Kontakt.
    Die Tonarm-Masse wird dann nur über die Tonarmlagerung gewährleistet.
    Kann, muss aber nicht funktionieren.
    Gilt nicht für alle 12xx und 10xx Dreher, kommt darauf an, ob der TK Halter aus Metall oder Plastik gefertigt wurde.
    Wie z.B. 1214 ist die oben sichtbare Platte aus Metall aber in Plastik eingebettet und hat deshalb keine elktrische Verbindung zum Tonarmrohr.
    Beim 1224 - 1225 z.B. hat man daher eine Verbindung von der Kontaktplatte zum Tonarmrohr geschaffen zusätzlich zum fünften Kabel. Trifft meines Wissens nach für alle Geräte nach dem 1225 zu.
    Zusätzliche Verbindung zu Tonarmrohr: Habe das schon mal in diesem Thread gepostet.


    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

    4 Mal editiert, zuletzt von papaschlumpf ()

  • Okay, danke erstmal für die hilfreichen Antworten. Dass mit der Kontaktplatte noch etwas im Argen liegen kann, hatte ich schon im Gefühl. Auf den Fotos scheint der TK-Halter ja vom Tonarm demontiert worden zu sein. Das werde ich auch mal versuchen und mir die Kontaktfederzunge und die korrekte Leitung der Masseverbindung vornehmen.


    Danach checke ich den Kurzschließer. Hatte zur Reinigung vorher ein Stück Pappe mit Kontakt 60 getränkt und zwischen den Kontakten bewegt und die Zungen so gebogen, dass sie im offenen Zustand ca. 0,5 mm Abstand haben.


    Ich hoffe weiterhin, dass ich die Verbindungen mit meinem Multimeter (so'n gelbes Standardgerät mit diversen Funktionen…) überhaupt gemessen bekomme, habe es für solche Zwecke bislang noch nie benutzt.

    Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“



    2x 1219 (beiden ist das Brummen inzwischen ausgetrieben worden), 2x 1218 (Automatikprobleme), 1x 1229 (Großbaustelle), 1x etwas neuerer Dual unter Uher-Label (fängt verlässlich nach ca. 10-15 Minuten das Brummen an)

  • der Kurzschließer soll das Aufsetzgeräusch und Einspurgeräusch der Nadel auf die Platte unterbinden, indem er eben Masse links und Signal links, Masse rechts und Signal rechts kurzschließt (also 0 Ohm).
    Er soll nicht Brummen verhindern, sondern ein Plattenspieler, der in Ordnung ist brummt weder bei offenem Kurzschließer noch bei geschlossenem Kurzschließer.

    Viele Grüße
    Alois



    Dual 721 mit Ortofon OM30, getrennten Massen, quarzgesteuertem Stroboskop, Hitachi HCA 7500, Hitachi HMA 7500, Hitachi D-900, Saba MT201, RFT CD9000, Canton GLE 409

  • Hallo liebe Dualis,


    mir geht es ähnlich wie @Dahlheimer.


    Ich habe auch einen 1219er früheren Baujahrs. Ein Gerät mit zwei koaxialen Tonarmleitungen (also vier Leitern am Ende). Darauf ist orginalbelassen das Shure M91 MG-D. Ich habe auch ein Ersatzsystem. Ich habe ihn leider mit dilettantisch gezogenen Cinch-Strippen bekommen. Er brummt/pfeift/summt/zischt/knackt unüberhörbar bei Zimmerlautstärke. Da ich ein wenig löten und auch ein normales Multimeter bedienen kann, bin ich davon ausgegangen, das Problem schnell in den Griff zu bekommen.


    Das Problem sieht wie folgt aus:

    • Ich habe ein Brummen, das auch da ist, wenn der Motor nicht mehr dreht. Störgeräusche vom Motor schließe ich daher aus.
    • Das Brummen verschwindet, wenn den Kurzschließer seinen Dienst tut. So wie es soll.
    • Das Brummen verändert sich (es knackt, es schwankt), wenn ich metallische Teile des Drehers anfasse (Tonarm, Headshell, Schalter etc.). Auch, wenn ich eine statisch aufgeladene Platte auflege, hört man das sehr deutlich.
    • Das Brummen verändert sich auch, wenn ich den Masse/Erdungsanschluss meines alten Verstärkers anfasse.
    • Das Brummen ist mal lauter, mal leiser, wenn einmal die Endabschaltung lief. Ziehe ich dann den Netzschalter oder schalte den Verstärker ein und aus, ist das brummen wieder leiser.


    Folgendes habe ich geprüft und erledigt:

    • Kontakte im Headshell mit Glasradierer gereinigt; Brücke zwischen TA-Kontakt und dem rechten Kanal auf Durchgang geprüft; Kontaktlasche gereinigt und gerade zurückgebogen und im Betrieb vorsichtig gegen den Kotakt gedrückt (Keinerlei Veränderung).
    • TA-Kontakt-Pins gereinigt, neuen TA-Träger mit frischen Feder-Pins und Kabeln eingebaut. Tonabnehmer hin und her getauscht.
    • Kurzschließer-Lippen gereinigt.
    • Neues Phonokabel auf einen Meter konfektioniert (Sommer Cable SC-Albedo MKII, 110pF pro Meter), HiCon-Cinch-Stecker angelötet, sauber isoliert. Alles auf Durchgang und Fehlkontakt geprüft. Das neue Phonokabel dann auf die gereinigten Zungen am Kurzschließer mit neuen Kabelschuhen gesteckt. Wieder auf Durchgang geprüft.
    • Die vom Vorbesitzer getrennten Brücken zwischen den masseführenden Außenleitern und dem Chasis zunächst getrennt gelassen und getestet. Brummen.
    • Die vom Vorbesitzer getrennten Brücken zwischen den masseführenden Außenleitern und dem Chasis wieder verlötet. Brummen.
    • Die vom Vorbesitzer getrennten Brücken zwischen den masseführenden Außenleitern und dem Chasis durch eigene Kabel ersetzt. Brummen.
    • Mein Multimeter zeigt zwischen Headshell und Cinch-Steckern meist einen Widerstand von 0,4-0,6 an (Multimeter auf 200 gestellt).


    Ich habe den Dreher nun an mehreren Verstärkern getestet:

    • Philips F4225: Den habe ich durchgemessen und im Inneren werden die Außenleiter der Chinch-Stecker mit der Masseklemme hinten zusammengelegt. Hier habe ich auch alle Erdungsleitungen geprüft, überall Durchgang. Der Verstärker hat jedoch einen Eurostecker und keinen SchuKo. Wird also nicht über die Steckdose geerdet.
    • Musical Fidelity V90 LPS an einem Onkyo TX-NR555 (an dem sonst mein Rega hängt): Hier hatte ich erst ein erheblich lauteres Brummen. Dann habe ich den Netzstecker vom Dual gezogen und die Phase verdreht, dann ging es deutlich besser. Das Brummen erschien mir hier aber deutlich lauter, als beim Philips. Hier habe ich nichts durchgemessen.
    • Pioneer A-757: Auch hier brummt es, wie beim Philips. Habe ich aber nur einmal getestet im Verlauf, um den Verstärker auszuschließen.

    Ein fünftes Kabel möchte ich ungern durch den Tonarm ziehen müssen. Das Originalkabel habe ich auch nicht mehr. Hat von euch sonst jemand noch eine Idee?


    Link zum Phono-Kabel das ich verwende: https://shop.sommercable.com/e…-0104.html#tab_attributes


    Schöne Grüße
    creatimm

  • Kontakte im Headshell mit Glasradierer gereinigt; Brücke zwischen TA-Kontakt und dem rechten Kanal auf Durchgang geprüft; Kontaktlasche gereinigt und gerade zurückgebogen und im Betrieb vorsichtig gegen den Kotakt gedrückt (Keinerlei Veränderung).

    Du meinst die Brücke zwischen rechter Kanalmasse und der Tonarmmasse ?
    Genau die musste ich bei mir isolieren damit er nach komplettem Cinchumbau nicht brummt.


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

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  • Du meinst die Brücke zwischen rechter Kanalmasse und der Tonarmmasse ?Genau die musste ich bei mir isolieren damit er nach komplettem Cinchumbau nicht brummt.


    Ulli

    Hallo Ulli,


    so wie ich das sehe ist die Zunge ja dafür den Kopf an sich zu erden. Hinter der Zunge sind ja fünf Kontakte. Vier für die Pins des TA und einer, wo die Zunge drauf drückt. Wenn ich jetzt diese nun Isoliere, dann hat doch der Kopf keine eigene Erdung mehr oder?


    Danke und beste Grüße
    creatimm

  • Neues Phonokabel auf einen Meter konfektioniert (Sommer Cable SC-Albedo MKII, 110pF pro Meter), HiCon-Cinch-Stecker angelötet, sauber isoliert. Alles auf Durchgang und Fehlkontakt geprüft. Das neue Phonokabel dann auf die gereinigten Zungen am Kurzschließer mit neuen Kabelschuhen gesteckt. Wieder auf Durchgang geprüft.

    Das Albedo hat ein rotes und weißes Kabel unter einer gemeinsamen Schirmung. Das für jeden Kanal einzeln.
    Hängt die Masse nun am weißen Kabel oder an der Schirmung?



    LG, Micha

  • Hallo zusammen, hier ein kurzer Zwischenbericht:


    Nachdem ich das ganze letzte Wochenende und ein paar weitere Abende dem 1219er-Brumm-Problem widmete, bin ich trotzdem nicht wirklich weiter gekommen.


    Bei Gerät 1 ist das (hochfrequente) Brummen nach weiterer Reinigung aller Kontakte inzwischen zwar so leise, dass ich "Wohnzimmer-Freigabe" erteilt habe, aber so richtig zufrieden bin ich trotzdem nicht, denn was bei Rockmusik noch akzeptabel klingt bzw. quasi nicht oder nur in den Pausen zwischen den Songs hörbar ist, stört bei klassischer Musik mit leisen Passagen dann doch sehr stark.


    Bei Gerät 2 bin ich genau so weit, wie es creatimm weiter oben mit seinem Gerät sehr passend beschrieben hat. Habe auch die ganze Odyssee mitgemacht, also zuvor durchgetrennte Brücken wieder verlötet, gecheckt und nachher doch wieder getrennt; mit geerdetem Kabel die Kontakte am Kurzschließer berührt bis das Brummen aufhörte. Riesig gefreut und das Kabel angelötet, den Spieler wieder in die Zarge gebaut und angeschlossen: Brummt trotzdem wieder!
    Brummton verändert sich bei Berührung des Gerätes und je nachdem wo man die Extra-Erdung dranhält. Er verändert sich vor allem, wenn man am Cinch-Kabel wackelt (ist natürlich mit der Halteklammer im Gerät gesichert.
    Nach Abschaltung/Stecker raus wird das Brummen kurzzeitig leiser, es hält aber nicht lange vor. Manchmal habe ich den Eindruck, dass sich der Brummton bereits ändert, wenn man nur die Hand oder Gegenstände in der Nähe des Spielers bewegt.
    Inzwischen vermute ich ein minderwertiges Cinch-Kabel, welches vom Vorbesitzer verbaut wurde und habe deshalb mir ein höherwertiges Kabel mit besserer Abschirmung bestellt.


    Außer den unterschiedlichen Cinch Kabeln gibt es bei Gerät 1 im Tonkopf ein Kunststoff-Halteelement für die Kontaktplatte, anhand dessen sich die Kontaktplatte gut herausnehmen und besser reinigen lässt. Bei Gerät 2 sitzt die Kontaktplatte bombenfest und trotzt Versuchen des Heraushebelns mit einem Feinmechaniker-Schraubendreher oder des Herausziehens mit einer Spitzzange (dieser Kunststoff-Halteclip fehlt hier). Es sind nach Reinigung mit dem Glasfaserstift jedoch absolut keine Oxydationsspuren mehr zu sehen.


    Am Wochenende werde ich das neue Cinch-Kabel anlöten und ggf. berichten. Falls nötig, wage ich mich dann doch an ein fünftes Kabel durch den Tonarm. Danach bin ich mit meinem Latein am Ende und verfluche alle, die meinen, sie müssten unbedingt jeden alten Dual in dilettantischer Weise auf Cinch umbauen…

    Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“



    2x 1219 (beiden ist das Brummen inzwischen ausgetrieben worden), 2x 1218 (Automatikprobleme), 1x 1229 (Großbaustelle), 1x etwas neuerer Dual unter Uher-Label (fängt verlässlich nach ca. 10-15 Minuten das Brummen an)

  • so wie ich das sehe ist die Zunge ja dafür den Kopf an sich zu erden. Hinter der Zunge sind ja fünf Kontakte. Vier für die Pins des TA und einer, wo die Zunge drauf drückt. Wenn ich jetzt diese nun Isoliere, dann hat doch der Kopf keine eigene Erdung mehr oder?

    Grundsätzlich hat Dual das mit der Kontaktzunge irgendwann mal geändert (ca.1974). Im 1229 z.B.besteht der Tonarmkopf aus Spritzguss, also Metall. Beim 1225 z.B. Kunststoff. Die Zunge sitzt an einer kleinen Blechplatte und die schirmt das System ab.
    Beim 1225 liegen fünf Kabel im Tonarmrohr, Das schwarze Potentialausgleich-Kabel (Nicht Masse- oder Erdungs-Kabel) hat an der Kontaktplatte einen Anschluß in der Mitte, die Kontaktzunge ist verlötet mit dem Mittelanschluß und hat gleichzeitig mit einem kurzen Kabel eine feste Verbindung zum Tonarmrohr. Auch besteht die feste Verbindung Ground rechts zum Mittelanschluß auf der Kontaktplatte nicht mehr.


    Um beim 1229, welcher noch bis Erscheinen des 1225 produziert wurde, den gleichen Effekt zu erzielen ist nicht nur das fünfte Kabe notwendig sondern auch die Verbindungen an der Kontaktplatte zu ändern und eine feste Verbindung zum Tonarmrohr zu schaffen. Ich mache das z,B. mit einem V-förmig gebogenen Stahldraht, welcher stramm ins Tonarmirohr eingeschoben wird, mit angelöteter Verbindung zum Potentialausgleichs-Kabel. Macht man dieses nicht, erfolgt der Potentialausgleich zum Chassis nur über die Tonarmlager.
    Bei den MM- Systemen gibt es fast immer eine Verbindung ground rechts zum Metallgehäuse des Systems. Bei einigen Systemen z.B. Stanton, kann diese Verbindung auch ground links sein, dieses sollte man auch bei einem Cinch Umbau mit einbeziehen.
    Beim 1225 wurde auch das Motorgehäuse mit einem Potentialausgleich-Kabel zum Chassis verbunden. Der Motor hängt ja nur an Silentblöcken und hat keine feste Verbindung mit dem Chassis.
    Ansonsten noch die Brücken am Kurzschließer entfernen und ein zusätzliches Potentialausgleich-Kabel vom Chassis zum Verstärkergehäuse installieren.
    Alle Verbindungen mit dem Ohm-Meter prüfen um Fehler auszuschließen.
    Dann käme noch ein Fehler in Betracht welcher meist übersehen wird. Bei manchen Cinch-Steckern ist die Groundverbindung mit der Zugentlastung nur zusammengepresst diese Verbindung ist nicht 100% bitte prüfen. Ich setze da im Vorfeld einen Lötpunkt drauf.
    Wenns dann noch brummt sind das in vielen Fällen Kontaktprobleme an der Kontaktplatte und am Kurzschließer an den Kabelsteckern. Die Kabelstecker lasse ich grundsätzlich weg, da prinzipiell jeder Steckerpunkt eine schlechte Verbindung sein kann.
    Wenn alles stimmt kann man mit einem Ohm-Messgerät die Verbindung Cinch-Stecker - System jeweils rechts und links komplett messen.
    Die Abweichungen rechts - links können wenige Ohm betragen. Das Kurvenrad sollte in Grundstellung sein, da sonst der Kurzschließer geschlossen ist und die Messung 0 Ohm ergibt.


    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

    Einmal editiert, zuletzt von papaschlumpf ()

  • @mickdry bei beiden Kanälen liegen jeweils auf den roten Innenleitern das Signal und auf den weißen die Masse. Die Schirmung liegt gerade tot. Deine Frage hat mich ins Grübeln gebracht und ich habe recherchiert. Wie ich das sehe hat ein Innenleiter 65pF und nur die Schirmung 110pF. Im Netz finde ich z.B. für den Thorens TD 160 die Anleitung, beide Innenleiter zusammen als Signalleitung zu nehmen und den Schirm als Masse. Andere schreiben, man solle arbeiten wie ich das gemacht habe und auf einen Schirm den Potentialausleich legen. Jetzt bin ich diesbezüglich etwas verwirrt. So wie ich das rauslese hat das Originalkabel des 1219er eine Kapazität von 100pF pro 1m. Laufe ich da in Probleme rein, wenn ich das Sommer Albedo nehme? Weiß jemand, wie lang das Originale Kabel ist?

  • @papaschlumpf danke für deine Ausführungen. Ich habe auch deinen Beitrag hier (1219/29 Headshellerdung) gelesen. Bei mir sieht das wohl wie folgt aus.



    Mein 1219er ist wohl aus '69. Bei mir ist es ein Kopf aus Druckguss. Ich habe nur vier Adern, koaxial gelegt. Ich möchte ungern den ganzen Arm demontieren. Ich würde ggf. wie folgt vorgehen:

    • Untere Schraube am Kopf zum Tonarm lösen.
    • Von unten darauf achten die dünnen Tonarmkabel soweit es geht ohne Zug nach oben leiten, um den Kopf einwenig vom Rohr entfernen zu können (kann man die Kontaktplatte einfach aus dem Kopf lösen? Ich sehe da eine kleine Nase, die aber aussieht, als würde sie schnell abbrechen. Ist es das was du beschreibst @Dalheimer?).
    • Kontaktzunge und mittleren Kontakt verlöten.
    • Brücke zur Masseleitung auf der Kotaktplatte trennen.
    • Rückwärtig (ist das möglich?) ein dünnes Kabel (ich habe 0,14 qmm Schaltlitze hier) anlöten, dieses mit dem V-Draht verlöten, am Ende des V-Drahtes wieder ein Stück dünnes Kabel anlöten und durch den Tonarm führen.
    • Unten die Brücken am Kurschließer trennen.
    • Das Kabel zum Potentialaustausch auf den Kontaktpunkt am Chassis anlöten und von dort eine Leitung zum Verstärker ziehen.
    • Phonokabel nun auflösten, anstatt sie mit Kabelschuhen zu versehen.

    Meine Cinch-Stecker sind nicht gepresst, sondern aus einem Stück. Zumindest sehe ich keine Presskante. Aber ich frage mich, ob ich so wie oben beschrieben, mit dem Sommer Albedo SC MK II richtig gearbeitet habe. Oder, ob ich nicht was anderes nehmen soll. Was für Strippen nimmst du den Gernot, wenn das originale Kabel nicht mehr da ist?


    Ich frage mich anhand der Skizze auch: Die Nadel scheint ja auch über den rechten Kanal ausgeglichen zu werden. Wie läuft das denn dann, wenn im Kopf dann getrennt wird?


    Hier ist übrigens meine aktuelle Lage noch einmal bebildert.






    Beste Grüße und vielen Dank,
    Timm

  • Von unten darauf achten die dünnen Tonarmkabel soweit es geht ohne Zug nach oben leiten, um den Kopf einwenig vom Rohr entfernen zu können (kann man die Kontaktplatte einfach aus dem Kopf lösen? Ich sehe da eine kleine Nase, die aber aussieht, als würde sie schnell abbrechen.

    Hallo,
    ich meine für diese Aktion solltest Du den Arm ausbauen und die Kabel am Kurzschließer ablöten.. Habe ich in den letzten Wochen irgendwo beschrieben wie ich das mache. Das fünfte Kabel kannst Du auch an der Halteplatte (beim 1226 Masseblech genannt ist mit der Halteschraube befestigt) für den Kopf anlöten. Das Stück V-Stahldraht benötigst du nur wenn der Kopf fest mit dem Tonarmrohr verbunden ist. Die Kontaktplatte sollte aus dem Headshell rausgehen ist gesteckt.


    Sieht so aus.


    Alles zusammen ist aber nicht in einer halben Stunde gemacht.
    Das Sommer Cable hat nur eine Abschirnung, also Minus Masse rechts - links zusammen. Ich bevorzuge ein Kabel mit getrennten Masseleitungen (Zwillingsleitung).

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

    3 Mal editiert, zuletzt von papaschlumpf ()

  • Kontaktplatte: Falls da eine Nase zu sehen ist, sollte das Herauslösen der Kontaktplatte kein Problem sein. Allerdings ließ sich bei mir die gesamte dazugehörige Halterung der Kontaktplatte erst entfernen und danach die eigentliche Kontaktplatte daraus. Die Halterung mit der Nase sieht ungefähr so aus (Foto-Link aus einem anderen Thread):
    https://www.dual-board.de/inde…terung-kontaktplatte-jpg/
    Einbau dann genau umgekehrt, also erst Kontaktplatte in die Halterung einklicken und diese dann in die Headshell schieben.


    Bei meinem Problem-1219er gibt es allerdings keine Nase und auch sonst keine sichtbare Halterung, trotzdem sitzt die Kontaktplatte immer noch bombenfest. Vermutlich hat ein Vorbesitzer mangels Original-Halterung das Ding einfach mit irgendeinem Powerkleber für alle Ewigkeit dort festgepappt. Blöderweise auch noch etwas schräg, sodass ich nicht einmal sicher bin, ob die Kontakte vom Tonabnehmer 100% richtig sitzen. Wenn man dran bewegt, nachdem der Fixierhebel verriegelt ist, ändert sich jedenfalls das Störgeräusch (kann natürlich auch andere Gründe haben).


    Um nichts zu zerstören, habe ich die Aktion an meinem Gerät jetzt erstmal gestoppt; ich versuche, eine Ersatz-Headshell zum Austauschen zu bekommen und mache dann weiter. Der Austausch des Cinch-Kabel hat übrigens nichts gebracht.


    Wenn der nächste Schritt dann tatsächlich der Ausbau des gesamten Tonarms sein soll (inkl. der vielen möglichen Fehlerquellen beim Wiederzusammenbau für einen Dual-Anfänger wie mich), frage ich mich, ob es nicht doch einfacher und sinnvoller wäre, wieder ein DIN-Kabel anzulöten.

    Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“



    2x 1219 (beiden ist das Brummen inzwischen ausgetrieben worden), 2x 1218 (Automatikprobleme), 1x 1229 (Großbaustelle), 1x etwas neuerer Dual unter Uher-Label (fängt verlässlich nach ca. 10-15 Minuten das Brummen an)

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