Mysterium Tonabnehmer justieren

  • So geht es: Man folge der senkrechten Linie Kante am TK und Nadelspitze.
    ...
    Gruß Evil

    Der TA sollte natürlich gerade im TK sitzen und vor allem auch die Nadel sauber sein.

  • Was an Schablonen auch recht gut ist das ist die von Ortofon. Kostet im Schnitt 9€ und ist schnell und überall zu bekommen. Ob die Schablone jetzt nach Willi oder Helmut ausrichtet weiß ich nicht. Hauptsache die Nadel ist gerade drunter.

  • Hallo,


    allerdings: es ist immer nur eine Annäherung an ein sowieso nicht erreichbares Ideal.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Nun, ich für meinen Teil habe mir die Neugier auf Neues bewahrt. Ich höre gern Systeme, Vorverstärker und anderes Geraffel gegeneinander. Der eine mag's, der andere nicht. Ich mag es ...

    Hallo Ralph,


    erlaubt ist, was gefällt. :saint:
    Ich für meinen Teil habe schon mal wahrgenommen, dass ich mich vor lauter "das Gras wachsen hören" ein wenig die Freude / Konzentration am Musik hören ein wenig abhanden kam...


    Und nochmal zum "Hauptsache Gerade im TK":
    wie bereits von einigen erwähnt:
    -- Es gibt bei Drehtonarmen immer zwei Nullpunkte (idealer 0°-Winkel von Rille zu Nadel).
    -- Bei unterschiedlichen Plattengrößen (oder Positionsvorlieben / Theorien) liegen jene an unterschiedlichen Stellen einer Platte.
    --unterschiedliche Tonarmkonstruktionen (insbes. unterschiedliche eff. Längen) bewirken unterschiedliche Überhänge und Kröpfungswinkel.


    Insofern kann ein optisch "schief" stehender TA im TK auch vollkommen korrekt justiert sein (bzw. einen sehr gute Nullpunktannäherung darstellen).
    Möchte man ein TK mit TA jedoch an unterschiedlichen Armen montieren, ist eine Justage via Dual-Einbaulehre (und Verwendung einer sphärischen ("runden") Nadel bestimmt ein guter Kompromiss.


    <Klugschwätzermodus aus> :whistling:


    Salutations
    franck

  • Andreas hat ja in einem vorangegangenem post gesagt, dass ein Tonabnehmer nicht 100%ig justiert werden muss. Dazu mal aus meiner Erfahrung:


    Ich justiere meine Tonabnehmer nach der Schön-Schablone Typ 2. Da ist es schon einmal ziemlich schwierig, die Richtungen der notwendigerweise auszurichtenden Geraden exakt auf die Drehpunkt des Tonarms auszurichten. Natürlich klappt das hinreichend genau - aber eben kaum absolut perfekt. Dann ist es so, dass man den Überhang einstellt und dann das System exakt ausgerichtet wird. Anschließend kann man noch einmal an einem Korrekturgitter schauen, ob das System wirklich 100%ig genau ausgerichtet ist, wobei einem gezeigt wird, in welche Richtung man gehen muss, falls es nicht absolut exakt ist. Genau hier sehe ich jedesmal, dass ich nicht wirklich 100%ig gearbeitet habe, egal wie viel Mühe ich mir gemacht habe. Insofern muss ich zugeben, dass alle meine Systeme - auch die mit ganz scharfen Schliffen - eben nicht zu absolut 100% ausgerichtet sind.

    freundliche Grüße


    Ralph

  • Hi Wolfgang !

    Wo ist eigentlich eine Einstelllehre für SME Tonarme zu bekommen

    In der Regel ist eine der Manualseiten als Justagelehre a) für den Arm selber und b) für den Tonabnehmer gedruckt.
    Da sich der Arm in seiner Montageplatte in vier Richtungen verschieben läßt, muß zuerst der geometrisch korrekte Punkt für die Position des Horizontal-Drehpunktes gefunden werden. Daraus resultiert die effektive Armlänge in Relation zum Platten-Mittelpunkt.
    Daraus wieder leiten sich Überhang und Kröpfung ab.


    Ich verweise da mal auf diese Seite, wo das Verfahren beschrieben ist - einschließlich Bohren und Einbauen:
    http://www.hifimuseum.de/sme-3009-manual.html


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Da z.B. für die Technicstypischen 52 mm:

    Für die SME gibt es eine ganz klare Angabe über den Abstand von 52mm vom Flansch (mit Gummi) zur Nadelspitze. Da haben sich wohl auch die meisten drann gehalten. Hab mal den verlinkten angeschaut, da steht es sogar drauf. Ich hab noch welche von Technics gefunden, da werd ich aber mal bei uns im Saturn fragen ob die sowas beschaffen können. Ich wußte nicht das es die einzeln gibt, deswegen auch die Frage danach. Damit geht es dann etwas schneller mit der Systenmontage.
    Fast vergessen. Sony hat wohl früher mal aus der Reihe getanzt und 49mm genommen. Bis wann weiß ich aber nicht

  • ...nun bekommt mal nichts durcheinander!
    Es gibt SME-Tonarme und es gibt Headshells mit "SME-Befestigung".
    Das sind zwei ganz andere Paar Schuhe!!


    Die SME-Befestigung (ich glaube, korrekt heisst die auch "IEC-Befestigung") bezeichnet lediglich das Steck-Schraubsystem mit Überwurfmutter, das SME vor ~ 60 Jahren mal "erfunden" hat.
    Diese wurde von verschiedenen Firmen in den 70er-Jahren kopiert - u.A. von Technics und Sony und und und...
    Da Technics mit dem SL1210/1200 quasi einen Standard erschaffen hat (den die Nachbauer, z.B. die Hanpin-Spieler "Reloop",... übernommen haben), haben sich Tonabnehmer-Hersteller darauf eingelassen und so hat Ortofon z.B. das ("neue") Concorde daraufhin fest angepasst.
    Diese Systeme sind in besagten Playern bestens aufgehoben. Zielgruppe sind DJs!
    Allerdings passen alle diese 52mm-Systeme auch auf alle anderen Technics-Plattenspieler mit "SME"-BEFESTIGUNG (z.B. SL 1300, SL1700,...).
    Auf Sony, Hitachi, Sansui, Kenwood, Braun,...-Plattenspielern sind diese "52mm-Systeme" allerdings völlig dejustiert/platziert.


    SME-Tonarme hingegen lassen sich ganz einfach justieren, denn da wird einfach nur der Überhang eingestellt, also die Entfernung, die die Nadel über die Tellermitte hinausragt.
    Es gibt Pucks, die dafür eine Bemassung haben...


    Schöne Grüße,
    Andreas

  • Sony hat wohl früher mal aus der Reihe getanzt und 49mm genommen. Bis wann weiß ich aber nicht

    Nicht nur Sony tanzt aus der Reihe. Ein Akai wollte mal 46mm haben und noch andere Hersteller geben keine mm an, sondern haben eine Markierung auf der Tellermatte oder auf dem Gehäuse.


    Gruß Evil

    Dreher: 601, 627Q, 731Q, Sony PS20FB, Denon DP45F
    LS: Audio Physic Sitara, Needle Deluxe Bamboo, Crazy, CT280

  • Wichtig ist auch, dass man nach den ganzen Versuchs- Justage, Probehör- und Unterschiedlausch-Orgien für sich an einem gewissen Punkt einen Schlussstrich zieht und sich wieder auf das Musik-Genießen einlässt. Sonst läuft man Gefahr, mit dem "auf Unterschiede achten" nie aufzuhören und konzentriert sich auf das Falsche...


    Schöne Grüße
    frank

    Hi Frank,


    das Rahme ich mir ein und hänge es an die Wand.
    Danke dafür.
    Besser kann man es nicht ausdrücken und ja ich bin gefährdet dem Wahnsinn zu verfallen.

    Grüße aus <3 Oberbayern <3
    —Michael—

    CS 5000 - AT-OC9XML -:thumbup:an iFi Zen Phono

    CS 714Q - 2M Bronze - an Beautiful-Noise von THEL

    CS 704 - Sumiko Pearl - an Yamaha CA 710 mit Röhrenvorstufe

    CS 510 - AT-VMN95E/SH - zu verkaufen (komplett überholt)

  • Hi !


    Es gibt prinzipiell zwei Sorten von "HiFi-Fans".
    Die einen hören Musik, die anderen Anlage.


    Die zweite Gattung ist die unerträglichere, weil die nur am Rumfrickeln und "Optimieren" und Rummosern sind und einen mit "Insiderwissen" vollabern wollen und ihren beschissenen Geschmack und ihr fehlgeleitetes Handeln abgesegnet haben möchten.
    Das sind die Mantafahrer unter den Stereoanlagenbesitzern, hochgradig anfällig für Esoterik und Voodoo.


    Eine Klientel, mit der ich ungern zu tun haben möchte und wo ich mich aus Diskussionen schnell zurückziehe (und in diesem Forum gar nichts mehr drauf antworte).


    X/


    Frank hat insofern schon recht. Da bin ich ganz und gar bei ihm.


    Ich möchte dazu aus meiner eigenen Sicht noch ergänzen: zum Musikhören reicht auch ein kleiner Dual Brüllkoffer mit 2 x 4 Watt - paar ordentliche Boxen angeschlossen, rockt so ein Ding mächtig ab und macht einen Haufen Spaß.
    Und darum geht es beim Musikhören doch, oder ?


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • HI Peter,


    Recht hast Du ...


    Es muss einmal passen ... und gut ist ...
    Ewiges rumbasteln oder eintauschen bring gar nix ...


    Mit dem zufrieden sein was man hat... aber das können viele nicht mehr ... grösser, schneller, breiter ... teurer ... Kredite gibt es ja zu Hauf ... zu "günstigen Konditionen"... nur Geschmack kann man sich nicht kaufen ....


    Vg
    Unsereiner

  • Hi !


    Wird es jetzt ein bißchen sehr Off-Topic ? Ich hoffe nicht zu sehr.

    Mit dem zufrieden sein was man hat... aber das können viele nicht mehr ... grösser, schneller, breiter ... teurer

    Sicher gibt es eine Findungsphase, wo es um das Equipment selber geht. Bei den Plattenspielern gibt es ein paar "Basics", die man relativ schnell abfackeln kann und mit denen man rund 75 Prozent aller Probleme erschlägt. Das ist beim Plattenspieler Armbalance / Auflagekraft / Antiskating und -ein bißchen natürlich- die Abnehmerjustage. Da *kann* man eine Wissenschaft draus machen, muß man aber nicht.
    Das weitere ist Wartung bei Drehern und Scheiben. Auch da gibt es Basics, denn Platten *sind* ein analoges Medium mit mechanischer Abtastung und da gibt es viele Störquellen, die den Plattenabend im Sessel in einen Plattenabend am Lagerfeuer verwandeln ...


    Man sollte vielleicht erstmal die Anlage zusammenkriegen, alles ordentlich und brummfrei verkabeln ... und sich dann hinsetzen und hören. Die meistgenudelten Lieblingsscheiben zuerst. Da hat man oft noch den "alten Sound" im Kopf abgelegt und kann zumindest beurteilen: klingt besser, klingt schlechter, klingt auf jeden Fall anders, klingt eigentlich so wie immer.


    Das ist, was ich Eingewöhnungsphase nenne. Sozusagen das Gehör und das Hirn auf den Sound kalibrieren. Neue Nadeln brauchen ein paar Scheiben, um ihre Endqualität zu erreichen, Lautsprecher müssen in der Abstrahlung beurteilt, ggf. umgestellt, aufgeständert oder auseinander gerückt werden. Die Anlage muß im Zusammenhang mit den akustischen Gegebenheiten des Zimmers begriffen werden. Das dauert Wochen mindestens. Vorher lohnt sich nicht, irgendwas auf gut Glück auszutauschen, in dem Versuch, was zu verbessern. So lange man nicht genau weiß, was man verbessern will und ob sich wirklich was verbessert hat, wenn man eine Komponente ausgetauscht oder modifiziert hat, stochert man nur rum und pißt unter Umständen viel Geld weg.
    Das sind die Leidensgeschichten, die ab und zu in den Foren auftauchen. Wo Leute nach dem dritten teueren Verstärker merken, daß ihre Boxen für die Raumgröße überdimensioniert sind oder daß es schon gereicht hätte, die Dinger auf einen 20cm Sockel zu stellen. Die Informationen sind da. Man muß sie nur aufnehmen, verstehen und umsetzen.


    Am Ende steht eine Anlage, die zum Raum, zur Musik und zum Hörer paßt. Ich bin für High End schon zu alt. Mir reicht, wenn die Musik gut klingt, nicht nervt und ich keine Kredite dafür aufnehmen mußte. Denn die Anlage muß auch zum Budget passen bzw. die Preis-Leistungs-Relation muß stimmen. Nur teuer ist nicht auch besser.
    Das ist in dem Gewerbe oft auch nur die übliche Pimmelschwenkerei, wenn einer sich darüber ausläßt, wieviel seine Anlage gekostet hat und wieviel er allein für die Kabel hinblättern mußte. Das sind die selben Typen, die mit 140 im Porsche "über die Autobahn brausen". Sie kriegen es mental und physiologisch nicht mehr gebacken, das Potential zu nutzen, aber man muß sehen: das war teuer. Armselig.


    ^^


    Genug von den Abschweifungen. Das Thema des Threads scheint ja geklärt und die Message angekommen zu sein.
    Jetzt folgt die Umsetzung.


    :D


    Aber die Vernunft siegt selten genug.

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Da Technics mit dem SL1210/1200 quasi einen Standard erschaffen hat (den die Nachbauer, z.B. die Hanpin-Spieler "Reloop",... übernommen haben), haben sich Tonabnehmer-Hersteller darauf eingelassen und so hat Ortofon z.B. das ("neue") Concorde daraufhin fest angepasst.
    Diese Systeme sind in besagten Playern bestens aufgehoben. Zielgruppe sind DJs!

    Stimmt so nicht ganz. Die ersten Concord waren normale HiFi Systeme wie sie z.B. Telefunken verbaut hat. Die sind dann allerdings zu DJ Systemen mutiert und wurden da für alle Spielarten angepaßt. Nun haben sie sich wieder auf die HiFi Wurzeln beim Concord besonnen und bauen zwei von 300 und 600€. Ein kleines so wie bei der OM Serie haben sie leider (noch) nicht im Programm.
    Wär ja mal interessant zu erfahren welchen Überhang die Hersteller so hatten. Bei Technics und Telefunken sind es denn ja die 52mm. Sony hat(te) 49mm.

  • Hallo Michael (sorry!) Wolfgang2,


    hast Du nicht aufmerksam gelesen?


    Ich habe explizit vom "neuen" Concorde geschrieben und mir sicherlich etwas dabei gedacht.
    Es gab nämlich auch "alte" Concordes (LMA), die u.A. in den damaligen Telefunkens eingebaut waren und diese hatten (entgegen den neuen) einen einstellbaren Überhang...

    Auch in "eingeschobenem" Zustandist das alte kürzer, als das neue. Könnte 49mm sein...
    Abgesehen davon ist das alte eher ein ULM und an einen Technics SL 1700 bekommt man es kaum ausgewogen...

    Schöne Grüße,
    Andreas

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