Überholung eines CV 120/121

  • Hallo,


    Ich grabe den Thread einfach mal wieder hier aus. . .


    Nachdem ich mir vor kurzem ja mal wieder einen CV-40 zugelegt und überarbeitet hatte, in dessen "Beifang" noch ein MV-61 hing, habe ich immer mal wieder nach einem CV-120 gestöbert.


    Nicht dass ich einen unbedingt haben wollte. Aber das Design vom CV-120 passt optisch einfach sehr gut zum MV-61, den ich mir ja zur "Stereo-Endstufe" "umgebaut" hatte. Mit dem CV-40 passt es optisch nicht ganz so gut. Also hatte ich in den Kleinanzeigen einen "Kandidaten" erspäht. Die Front, mit der Beschriftung, sollte möglichst in einem guten Zustand sein. Das Gehäuse halt in "Nussbaum". Beschriftung sah auf den Bildern sehr gut aus, das Gehäuse hatte ein paar Schrammen - aber gut. Ein Kanal war wohl defekt. So wurde es angegeben.


    Also habe ich das Risiko eines Versandes auf mich genommen, was ich normalerweise nicht mache. Das Gerät kam aber super verpackt und an einem Stück hier bei mir an.



    Dank dieses Threads (und einiger anderer betreffend des CV-120) war die Überarbeitung soweit kein Problem.


    Vorab habe ich den CV-120 zerlegt und erst einmal eine "Grundaufnahme" gemacht. Bauteile sahen noch alle "original" aus, somit hatte sich wohl bisher zum Glück niemand dran versucht. Beim näheren hinsehen entdeckte ich dieses hier:



    Ein Kabel an den Lautsprecher-Schaltern war gar nicht am vorgesehenen Ort verlötet. Entweder war das der angegebene Fehler, oder das ist beim Versand passiert (was ich mir nicht vorstellen kann).


    Nun gut. Also alle Elkos raus, neue rein. Sicherungshalter auf der Endstufenplatine, NTCs, diverse Dioden, Potis (komplett schwarz-fielen schon fast auseinander), Schalter und Regler mit Oszilin behandelt, ICs gegen LF 356 getauscht, Lampen geprüft, Entstörkondensator ersetzt, auf 240 Volt umgelötet. Die Transistoren habe ich nicht ersetzt, da alle soweit in Ordnung. Innen alles gründlich gereinigt. Dank Pinsel und Staubsauber ging das wunderbar.


    Ruhestrom und "Kanal-Gleichheit" eingestellt, Quelle dran, Opfer- Lautsprecher dran - Läuft! Alle Schalter funktionieren ohne Krachen oder ähnlichen Geräuschen, ebenso die Potis. Alle Eingänge funktionieren - alles wie ich es mir vorstelle.


    Hier die Ausbeute:





    Die großen Elkos sind zusätzlich mit Kleber an der Platine "gesichert".


    Dann habe ich mich über das Gehäuse hergemacht. Die tiefen Kratzer soweit "ausgeschliffen" und das Gehäuse ebenfalls einmal komplett leicht. Dann "nachgebeizt" und dann versiegelt.


    Das "Gitter" wurde nur gründlich gereinigt. Das sah noch richtig gut aus. Alle Bedienknöpfe und die Front schön geputzt und gewienert, noch ein paar Filzgleiter unter die "Holzleisten" geklebt und alles wieder ordentlich zusammengebaut, provisorisch verkabelt und los!


    Kann sich wieder sehen und hören lassen:



    In der Kombination mit dem MV-61 passt es nun auch:










    Der dunkle Fleck auf dem Gehäuse des CV-120 wird sich noch verziehen. Ist halt alles noch nicht ganz trocken. (Konnte es nicht Abwarten mit dem Aufbauen) :P



    Momentan läuft die Kiste hier ein paar Stunden und macht Spaß. Optisch auch wieder soweit ansprechend, wobei ich das Design des CV-40 auch sehr mag. Der nach der "Modifizierung" und Überarbeitung auch klanglich echt klasse ist. Meiner Meinung nach.



    Auf jeden Fall wieder einmal ein paar tolle alte Kisten vorm Wertstoff-Hof gerettet! :thumbup:

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Hi Maico !

    Ein Kabel an den Lautsprecher-Schaltern war gar nicht am vorgesehenen Ort verlötet. Entweder war das der angegebene Fehler, oder das ist beim Versand passiert (was ich mir nicht vorstellen kann).

    Sieht nach einem Fertigungsfehler aus.


    Warum sollten "die bei Dual" nicht auch mal im Anschluß an einen linksdrehenden katholischen Feiertag feinmotorische Probleme haben und einen Anschluß "dranklöten" ? Sieht jedenfalls so aus.


    Wenn er jetzt wieder sauber läuft: Bestens :thumbup::thumbup:


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi Maico,
    Klasse Arbeit :thumbup: .


    Ich bewundere vor allem das Gehäuse.
    Habe das auch mal bei einem CV 120 probiert, was letztendlich dazu führte das ich zuviel Abgeschliffen hatte und dann mit DC-Fix
    Klebefolie das Werk vollendet hatte :/:/ .


    Ich habe Clou für das Lasieren verwendet. ....


    Was für Schleifpapier hast Du genommen?
    Wieviel Schichten hast Du gestrichen?


    Möchte das ja nochmal Probieren, habe aber Angst davor.....


    Grüße


    Carsten

  • Hallo Peter,


    Sieht nach einem Fertigungsfehler aus.


    Na ja, es wird wohl einige Jahre gehalten haben, bis es dann eben nur noch einen Kanal gab.



    Sag mal, kann man den Micro- Eingang nicht einfach "umlöten" um den dann als zweiten Phono (MM)- Anschluss zu nutzen? Also die Anschlüsse an der Buchse ändern (eventuell auch am Schalter) oder eben eine neue Verkabelung von der Micro-Buchse zum Schalter legen? Oder bin ich da auf dem Holzweg?

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Hallo Carsten,


    (Sorry für den Doppelt- Post:)


    Auch vielen Dank an Dich und Deinen "Überholungs-Bericht" hier im Board!


    Habe das auch mal bei einem CV 120 probiert, was letztendlich dazu führte das ich zuviel Abgeschliffen hatte und dann mit DC-Fix
    Klebefolie das Werk vollendet hatte .


    Klar, DC-Fix geht auch. Ich hatte mal eine Kiste hier, die habe ich komplett lackiert. Das sah auch klasse aus.


    Ja, da muss man halt aufpassen. Das Furnier ist nicht soooo dick. Ich habe es vorsichtig mit 400er Schleifpapier gemacht. Danach mit einem Lappen die Beize (Rot-Braun - eher Richtung Mahagoni) aufgetragen, kurz anziehen lassen, dann Überschuss abgewischt. Das dann an der (Schleif-)Stelle mehrfach wiederholt. Dann zum "Angleichen" das ganze Holzhaus noch einmal komplett.


    Nach dem Trocknen mit Renuwell Möbel Regenerator behandelt. Auchin mehreren Durchgängen.


    Such Dir einfach mal ein Gehäuse, bei dem es auch ruhig "in die Hose" gehen kann. Einfach Probieren. So habe ich es auch gemacht. Rantasten. Stück für Stück. Wenn es voll daneben geht, bleibt Dir immer noch das Schleifen und Lackieren, Folie drauf pappen oder neu Furnieren.



    EDIT: Im Übrigen ist der "Fleck" nun kaum noch zu erkennen.



    So soll das!

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

    Einmal editiert, zuletzt von maicox ()

  • Hallo Maico,
    nützt wohl nichts, dann werde ich es wohl noch mal (Vorsichtig) Probieren.


    Habe joch einen CV 40 wovich das mal Probieren kann. ..


    Den Mic Eingang kannst Du so ohne weiteres Übrigens nicht verwenden, da mit dem
    Umschalten gleichzeitig die Entzerrung weggeschaltet wird.
    Hier Bedarf es dann schon eines Aufwändigeren Umbaus der VV Platine.
    Möglich ist aber ja alles.....


    Grüße
    Carsten

  • Hi Maico !

    Sag mal, kann man den Micro- Eingang nicht einfach "umlöten" um den dann als zweiten Phono (MM)- Anschluss zu nutzen?

    Gib' mir ein paar Minuten, darüber nachzudenken ...


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • ....



    Aus meiner Sicht würde es genügen, die Buchse entsprechend der Phonobuchse umzubauen, wobei die Verbindung 1 - 5 in der Regel überflüssig ist und man nur 3 und 5 und 2 verdrahten müßte.


    Dann muß der Filter- bzw. Gain-Schalter deaktiviert werden, durch den der Phono-VV erst zu einem Mikroverstärker wird.
    Also am Schaltersatz ein bißchen "umstricken".


    Das sollte es gewesen sein. Umbeschriften des Eingangs nicht vergessen.



    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

    Einmal editiert, zuletzt von wacholder ()

  • Hallo Peter,


    Gib' mir ein paar Minuten, darüber nachzudenken ...


    Haha .... So ist er der Peter! Klasse!


    Wobei ich denke das wird in der Tat nicht so ohne weiteres .... wobei....


    Wenn ich mir den Schaltplan so ansehe, sollten Phono und Micro über den Phonovorverstärker laufen. Theoretisch also an der Micro- Buchse eine Brücke von Pin5 zu 1 legen. Zuleitung an Pin 1 ablöten und an Pin 3 Löten. Pin 4 anblöten und an Pin 1 - also so belegen wie auch die anderen Buchsen..... Dann sollte die Leitung zum Schalter zumindest passen.


    Aus dem Schaltbild kann ich irgendwie nicht wirklich erkennen ob da auch der Phono-Pre weggeschaltet wird, wenn man auf Micro umschaltet. Blockschaltbild



    Hmmm.....



    EDIT: Beim Posten überschnitten. Kann Deinen Anhang nicht ansehen. Funktioniert nicht.

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Hallo Wolfgang, Hallo Peter,


    Vielen Dank für den Link und den Hirnschmalz!



    Das werde ich morgen mal testen und Berichten!




    PS: Hätte mal über eine Suchmaschine danach suchen sollen. Dann hätte ich es bestimmt gefunden.

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Hi Maico !

    Aus dem Schaltbild kann ich irgendwie nicht wirklich erkennen ob da auch der Phono-Pre weggeschaltet wird, wenn man auf Micro umschaltet.

    Nein, der Verstärker als solches wird weiterbenutzt, aber die RIAA-Entzerrung wird umgeschaltet bzw. umgangen und der Pegel angepaßt.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • PS: Hätte mal über eine Suchmaschine danach suchen sollen. Dann hätte ich es bestimmt gefunden.

    Ging doch so schneller :D


    Die Suchfunktion im Board ist wirklich bescheiden. Ich benutze dann auch andere Suchmaschinen.

  • Hi !

    Die Suchfunktion im Board ist wirklich bescheiden. Ich benutze dann auch andere Suchmaschinen.

    Jupp.


    Du beginnst eine Suche bei Google mit "dual board" und "cv121 mikro phono" und der erste gelistete Eintrag ist:


    Mikrofoneingang bei CV 121 als zusätzlichen Phono Eingang benutzen.


    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Wolfgang,


    Ich habe mir erlaubt Deine "Anleitung" hier einmal einzufügen. Ich hoffe dieses ist okay.


    Also zusammengefasst sind folgende Arbeiten nötig:
    1. An der Mikrofonbuchse die Drähte umlöten von 1-3 und 4-5
    2. Die Drahtbrücke lt. Bild auslöten
    3. Das Lötauge lt. Bild am Schalterkontakt 4d mit einer Entlötpumpe freilöten (man muss dann keine Leiterbahn unterbrechen und kann den Originalzustand schnell wieder herstellen, sicherheitshalber mit Ohmmeter prüfen, dass keine Verbindung mehr besteht)
    4. 2 Drahtbrücken auf der Schalteroberseite (Mikrofon) einlöten zwischen 1a-b und 2d-e



    Habe mich eben mal dran gesetzt und die Änderungen gemacht. Ich habe allerdings die Leiterbahn zu d4 einfach aufgetrennt.


    Funktioniert einwandfrei! Vielen Dank für diesen Tipp.


    So kann man den doch heute wohl eher unnützen (zumindest für mich) Mikrofon- Eingang sinnvoll nutzen und eben zwei Spieler mit MM-Tonabnehmer anschließen.

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Hallo,


    Hier eine kleine Ergänzung:


    Ich habe die Kiste heute mal ein wenig mit unterschiedlichen Quellen und (Musik-) Material gefüttert.


    Die Loudness- Funktion ist beim CV-120 echt alles andere als geglückt. Das dickt so unverschämt auf .... grottig. Passt irgendwie nicht zu dem Gerät.


    Ja ich weiß dass man die Taste "eigentlich" nicht braucht.


    Aber: Zum einen sollte das was da verbaut ist auch einigermaßen funktionieren, zum anderen ist es hin und wieder einfach mal ganz nützlich. Aber die Loudness- Funktion macht keinen Spaß.



    Also habe ich mal eine Suchmaschine gestartet und bin hier im Forum (wo auch sonst?!) fündig geworden. Norbert (briegel) ist da mal vor langer Zeit drauf eingegangen und hatte einen Tipp gegeben. Link


    Der CV-120 wurde also noch einmal geöffnet und C14 & C14`(je 220nF) um jeweils einen 220nF- Folienkondensator ergänzt (also auf 440nF). Die lagen noch in der Kiste und wurden halt "on-top" von unten auf die Platine gelötet.




    Das passt nun viel besser! Ein riesiger Unterschied zu vorher.


    Probiert es mal aus! Meine Empfehlung: Jeder der so eine Kiste überarbeitet und eh die Elkos, ICs usw. wechselt, sollte sich die beiden Kondensatoren mitbestellen und die Änderung gleich mit vornehmen. Also entweder zwei 220nF oder den originalen entfernen und mit einem 470nF ersetzen. Das passt viel besser.


    So langsam macht die Kiste richtig Spaß. :thumbup:


    Was mich aber noch stört: Schalte ich das Gerät ein (oder auch aus) "Pumpen" die Bass-Membranen regelrecht (mit einem dunklen "Wuuummmp". Lautsprecher über die LS-1- Taste vorher abgeschaltet (beim Ein/Aus- Schalten) und alles ist gut. Es ist auch egal ob an LS-2 angeschlossen oder LS-1.


    Habt Ihr diese Erfahrungen auch schon gemacht?

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Ich hatte in einem früheren Leben mal einen neuen CV121 und der hatte dieses Pumpen von Werk ab.


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Hallo Ulli,


    Ich hatte in einem früheren Leben mal einen neuen CV121 und der hatte dieses Pumpen von Werk ab.


    Okay. Ich kenne das auch schon von dem einen oder anderen Vollverstärker.


    Die meisten, die dieses "Pumpen" auch "fabrizierten" machten es beim Ein- Schalten. Aber nicht beim Abschalten.

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Hallo Maico,
    ja, die Loudness Funktion ist Wirklich Brutal.
    Hier ist Yamaha wirklich Klasse.



    Werde die Änderung mit den 440 beim nächsten Gerät mal Probieren.


    Das leichte "Pfump" beim Ausschalten finde ich nicht sehr Schlimm.
    Eher ein liebenswertes Erkennungszeichen des CV 120.
    Da sind einige andere Verstärker ohne Relais Wesentlich Schlimmer.



    Grüße
    Carsten

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.