CS 741Q - Tonarm umbauen (wieder mal...)

  • Hallo,


    ich habe letztes Jahr von meinem Umbau meines CS 741Q auf einen Tonarmkopf für die gängige ½"-Befestigung berichtet. Das ist schon mal ein immenser Fortschritt im Vergleich zum proprietären TKS-System, das die Abtasterwahl doch sehr einschränkt, vor allem heutzutage.


    Allerdings ist das Wechseln des Systems eben immer noch eine zeitaufwändige Herausforderung, wenn man die alten TKs gewöhnt ist. Ideal wäre daher ein Arm, der mit einer Überwurfmutter versehen ist und an den auswechselbare, mit unterscheidlichen Abtastern ausgerüstete Tonarmköpfe geschraubt werden können. Einen solchen Umbau auf das Rohr eines 505-2 (denke ich :whistling: ) hatte ich zuvor meinem CS 617Q gegönnt.


    Dem Servicemanual, Seite 12, entnehme ich, dass der Arm des 741 zu zerlegen ist, dass also auch das Kunststoffteil 134 mit den Lagern vom Armrohr 135 abnehmbar ist. Meine Frage ist daher: Passt eventuell ein mit Überwurfmutter ausgestattetes Armrohr in dieses Kunststoffteil und damit zum 741? Wenn ja, welches? Oder worauf muss ich achten, um selbst suchen zu können? Genügt die effektive Armlänge (221 mm beim 741)? Eventuell zu kurze Tonarmlitzen stellten kein nicht zu bezwingendes Hindernis dar ^^ .


    Beste Grüße, Uwe


    Edit: Ich habe mal in Alfreds Angebot gestöbert. Theoretisch in Frage kämen das Rohr 277958 des 505-2 und 505-4 mit den Köpfen 277955 und 277956 oder die Rohre 282541 des 503-1 und 503-2, Nr. 280552 zu den Vollplastikdrehern ohne Bodenplatte oder 283164 des CS431, jeweils mit den Köpfen 275361 oder 286251. Aber lassen sich die genannten Arme ebenso zerlegen wie beim 741?


    Edit (2): Ahand der effektiven Tonarmlänge scheint wohl nur das Rohr 277958 zu passen. Bleibt noch die Frage der Zerlegbarkeit :whistling: .

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von VixNoelopan ()

  • Moin Uwe,



    ja, der Arm und das Lagerteil lassen sich beim 741 trennen. Habe ich


    vor einiger Zeit machen müssen, um das Rohr zu tauschen.


    Die Mutter womit Beides zusammen gehalten wird, muss man allerdings


    ein wenig REINdrehen, dann läßt sich das Rohr etwas verschieben und


    aus der Führung durch die Mutter abheben.



    Gutes Gelingen, Micha

  • Hallo Micha,


    ja, anhand des SM ist das zu vermuten.


    Habe weiter gesucht: Der Arm des 505-2 hat die Nr. 286946 und leider keine Überwurfmutter. Der Arm 277958 des 505-4 mit Überwurfmutter passt nur zufällig auch zum 505-2, aber eben auch zu den Plastikdrehern mit Bodenplatte, wie z.B. 607 und 617 und einer effektiven Länge von 221 mm. Doch zerlegen lässt sich dieser Arm wohl nicht, zumindest nciht zerstörungsfrei, und er passt auch nicht zu 728/741, deren Arme ein völlig anderes Drehlager besitzen.


    Das wird wohl nix || !


    Beste Grüße, Uwe

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  • Ach, nicht so schnell aufgeben. Vielleicht findet sich ja hier bei jemand ein Rohr


    mit Überwurfmutter. Ist ja nicht nur bei einigen 505er Modellen verbaut gewesen.




    Einfach kann jeder, Micha



    Ps.: allein die Idee ansich ist doch schon toll!

  • Hallo Uwe,


    serienmäßig passt für den Dual 728 und 741 leider kein Tonarmrohr mit Überwurfmutter :( . Man kann zwar das Tonarmrohr vom 505-2 bzw- -4 von seinem Lagerteil trennen. Aber leider stimmen die Befestigungslocher nicht mit denen vom 728 und 741 überein. Beim 505 werden die Kabel (Langloch) genau dort aus dem Rohr geführt, wo beim 741 die Befestigungsschraube sitzt. Die Kabel werden beim 741 schon deutlich weiter vorne aus dem Tonarmrohr geführt.


    Ich habe schon erfolgreich ein 505er Tonarmrohr an ein 741er Lagerteil montiert. Da war aber ne Menge Bastelarbeit nötig. Das Rohr bekam ein zusätzliches Langloch für die Tonarmkabel und zur Befestigung habe ich mir einen Einsatz im Tonarmrohr mit Gewinde gebastelt um das Rohr korrekt am Lagerteil zu befestigen. Auch muss das Tonarmrohr hinten abgeschnitten werden, damit der Antiresonator vom 741er wieder montiert werden kann. Den Einsatz mit dem Befestigungsgewinde habe ich in der breite so gestaltet, dass er zur Führung der Antiresonator Stange im Tonarmrohr passt.


    Am Ende hat man aber den Vorteil des schnellen Systemwechsels und etwas mehr Bauhöhe für den Tonabnehmer. Denn der Tonarmkopf des 505-2 hat eine um ca. 2mm höhere Befestigungsebene für den Tonabnehmer.


    Gruß Alfred

  • Hallo Alfred und vielen Dank für Deine Tipps!


    Ha, das sind genau diese 2 mm, um die ich den Plattenteller absenken musste, damit der Arm beim Abspielen waagrecht liegt!


    Ansonsten werde ich die Augen nach Armen für den 505-2 und den 728/741 oder nach günstigen Gebrauchtgeräten/Schlachtplatten offen halten, um Deine Idee im Trockenen :P umsetzen zu können, um das fertige Werk anschließend direkt in meinen 741 zu implantieren.


    Beste Grüße, Uwe

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  • Hallo,


    weiter geht's. Zunächst nehme ich Bezug auf meinen Umbau-Thread vom letzten Jahr, in dem ich das Gröbste beschrieben habe, wie z.B. das Zerlegen des Drehers und seinen Zusammenbau.


    Der beschriebene Umbau macht den 741 schon deutlich flexibler, was die Wahl des Abtasters betrifft. Allerdings schätze ich auch den Komfort meines Taubertäler Bläulings sehr, eines aus zwei Spielern zusammengebauten und mit 505-2-Arm ausgerüsteten 617-Bastards, das System nahzu so schnell wie bei den alten, mit TKs ausgerüsteten Drehern wechseln zu können. Wie oben geschrieben, gibt es jedoch zum 741 keinen Arm, der 1:1 passt. Glücklicherweise hat mit ein nettes Forumsmitglied vor einiger Zeit einen kompletten Arm samt Lagerbock verkauft, sodass ich Bastelmaterial zur Verfügung hatte, und erst jüngst erhielt ich von einem anderen Teilnehmer dankenswerterweise das Fragment eines anderen Arms samt Kontaktteil. Das Kontaktteil musste zuerst aus dem Rohrfragment raus. Das Ausbohren des Körnerschlags brachte mich nicht wirklich weiter, als nahm ich die Flachfeile und feilte das Rohr bis zum Kontaktteil, das dann problemlos zu lösen war:



    Ich nahm Maß an besagtem 617 und fand, dass die Länge des Rohrs vom Zentrum der Bohrung der lagerseitigen Befestigungsschraube, die sich genau auf die gedachte Achse der vertikalen Lager projiziert, bis zum Rohrende genau 174,5 mm beträgt. Auf dieses Maß kürzte ich das 741-Rohr. Hierzu spannte ich einen 5,5-mm-Bohrer als Dorn in den Schraubstock, steckte das Rohr auf den zylindrischen Teil und rollte es mit einer scharfen Klinge so lange hin und her, bis es durch war:



    Leider gibt das Foto wegen des unvermeidlichen Parallaxefehlers die wirkliche Länge nicht korrekt wieder.


    Sodann tauschte ich die Leitungen des Steckerteils aus. Als neue Tonarmkabel verwendete ich jeweils 45 cm lange Stücke dieser sehr preisgünstigen Litzen:



    ...lötete sie an und verdrillte sie:



    Das Steckerteil sicherte ich durch einen Körnerschlag an passender Stelle, also über dem Messingteil, das de Massekontakt zum Rohr sicher stellt:



    Wegen der maximalen Anzahl von lediglich fünf Anhängen geht's im nächsten Posting weiter!

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    Einmal editiert, zuletzt von VixNoelopan ()

  • Der einbaufertige Tonarm:



    Zum Einbau des Arms siehe den alten Thread und das Servicemanual. Diesmal werde ich jedoch den Arm komplett, also samt Lagerbasis, aus dem Gerät herausnehmen, um mir das damals doch sehr fummelige Einfädeln des Kabelsatzes zu erleichtern.


    Beste Grüße, Uwe

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  • Es ist vollbracht :thumbup: :



    Cave: Durch diesen Umbau ist allerdings das ULM-Konzept definitiv ad acta gelegt! Auf dem Photo läuft ein AKG P8ES Super Nova mit dem Schürholz-Stylus. Klingt richtig gut auf dem 741 Q, gerade mit klassischer Musik! Allerdings muss bei diesem im Vergleich zum Ortofon OM oder SuperOM deutlich schwereren Abtaster das Gegengewicht so weit herausgezogen werden, dass es zumindest bei geöffneter Haube an diese anstößt und die Automatik außer Betrieb setzt. Aus diesem Grund habe ich es mit drei Beilagscheiben mit einer Gesamtmasse von 4 g beschwert, sodass einerseits die Automatik mit dem AKG funktioniert und andererseits auch das Ortofon noch innerhalb des Einstellbereichs liegt. Die bei Alfred noch erhältliche Zusatzmasse von 20 g wäre fürs Ortofon vermutlich dann doch zu schwer geworden (ich hab's nicht ausprobiert :whistling: ).


    Beste Grüße, Uwe

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  • Durch diesen Umbau ist allerdings das ULM-Konzept definitiv ad acta gelegt!

    Wo hört ULM auf und wo fängt ein leichter Arm an?
    Mit dem 1/2" Adapter waren ja auch schwerere Systeme möglich. Ich denke, dass mit
    dem Headshell und dem AKG das ULM noch nicht ausgereizt ist. Auch zu anderen
    Einstellungen des AR bei installiertem Zusatzgewicht hat sich Dual nicht geäußert.
    Würde mal vermuten, dass das Alles keine besonders großen Auswirkungen hatte auf
    den Betrieb.


    Auf jeden Fall eine saubere Arbeit Uwe!



    LG, Micha

  • Hallo Micha,


    jedenfalls klingt es, und das ist die Hauptsache ^^ ! Das P8ES Super Nova holt erstaunlicherweise deutlich mehr Dynamik aus den Rillen als das SuperOM 10, das zuvor montiert war. Doch nun habe ich auch die Möglichkeit, es mit den Nadeln 20, 30 und 40 vergleichen zu können.


    Ich könnte natürlich dem Ortofon auch die pfeilförmige Zusatzmasse aus Messing verpassen, damit es in die Massenklasse üblicher Abtaster kommt, also um die 6 g. Dann könnte ich die offizielle 20-g-Zusatzmasse dauerhaft am Gegengewicht anbringen. Schaunmermal, habe ja Zeit bis zum Dreikönigstag ;) !


    Beste Grüße, Uwe

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  • Ich könnte natürlich dem Ortofon auch die pfeilförmige Zusatzmasse aus Messing verpassen, damit es in die Massenklasse üblicher Abtaster kommt, also um die 6 g. Dann könnte ich die offizielle 20-g-Zusatzmasse dauerhaft am Gegengewicht anbringen. Schaunmermal, habe ja Zeit bis zum Dreikönigstag !

    Moin Uwe,



    das oder die Zusatzgewichte anbringen, ist doch kein Akt. Wenn das System das vom Gewicht her braucht, ok.
    Wenn nicht, warum dann künstlich beschweren, außer man hat eine sehr geringe Nadelnachgiebigkeit. Aber auch
    hier gilt, was sich am Besten anhört, ist auch richtig.



    LG, Micha

  • Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen: Dank der oben gezeigten HaiEnd-Tonarmlitze von P****n beträgt die Kabelkapazität, gemessen gegen die parallel geschalteten grünen, blauen und schwarzen Litzen, jeweils gerade mal etwa 45 pF, und das bei ca. 45 cm Litzenlänge, wovon gut und gerne noch 5 cm abgeschnitten werden könnten.


    Beste Grüße, Uwe

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  • Hallo Ludger,


    nein, das ist das nackte System ohne jegliche Montageteile außer den Schrauben.


    In einem anderen Thread hatte ich berichtet, dass ich bereits im Rahmen des Umbaus auf ½"-Befestigung ohne abnehmbares Headshell den Teller um einige Millimeter absenken musste, um den Arm beim Abtasten parallel zur Plattenoberfläche zu bekommen. Der Arm ist nun nach dem erneuten Umbau sowohl mit dem SuperOM als auch dem P8ES exakt parallel zur Platte, ohne dass ich etwas an der Höhe des Tellers ändern musste.


    Beste Grüße, Uwe

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  • Hi Uwe,


    Ich habe diese Montageplättchen von unten angesetzt, so dass die Schrauben durch das Headshell, dann durch die Öffnungen des Body und dann erst in die Gewinde des besagten Montageplätttchens gelangen... Ergo... statt Muttern...


    Da du aber bereits Muttern eingesetzt hast sind dir ca 12 Gramm erspart geblieben ...
    Das Supernova wiegt, lt Datenblatt 4,8 Gramm ... ohne dieses besagte Plättchen ..


    Es freut mich um so mehr, dass du jetzt such in den Genuss des SUPERNOVA kommst ...


    Tipp: Relics ... höre mal rein ... Macht Spass
    Bin mal gespannt, ob du auch die 3 Kuckucks hörst ... :D


    Vg
    Ludger

  • Du meinst Pink Floyd - Relics aus dem Jahr 1971, Ludger? Heute nicht mehr, da ich nun den Matratzen-Horchdienst antreten werde, aber zumindest liegt sie schon für morgen bereit :thumbup: .


    Meine ist übrigens diese hier.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

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