Boardneuling----714Q dreht nicht

  • Hallo Miteinander !


    Bevor ich mit meinen Problemen ins Forum hineinnerve, möchte ich mich kurz vorstellen:
    Ich heisse Andreas und komme aus dem Ruhrgebiet.
    Musik höre ich zugegebenermaßen heute meist per Tablet und USB-Marshallbox...
    Meine ersten "Dualkontakte" hatte ich mit den Plattenspielern meiner älteren Schwestern, später dann in der 70er Schuldisco(Verstärker).
    Meinen 714Q habe ich auch zu dieser Zeit gekauft, mit Grundig RTV 901, damals alles eigentlich viel zu teuer, sauteuer für meine Schülerverhältnisse.
    Im CD-Zeitalter weggestellt, wurde der 714 so gut wie nie benutzt, zuletzt nochmal hervorgeholt vor 8 Jahren, da lief alles einwandfrei.


    Jetzt möchte ich ihn wieder in Betrieb nehmen, aber der Teller dreht sich nicht.
    Soweit ich mich erinnere, liess sich der Teller immer in ausgeschaltetem Zustand von Hand drehen, jetzt nicht (schwer).


    Gibt es bereits einen Thread, der sich mit der Fehlersuche/Hilfe zu diesem Thema beschäftigt ?
    Unter oft gestellte Fragen wäre das Direktantrieb-fehler 1. Habe aber keine Vorgehensweise gefunden, wie man sich der Sache nähert, oder noch nicht genug gelesen ?


    Ich freue mich auf Eure Antworten und bin für jeden Tip dankbar !


    Andreas

  • Ui,
    das hört sich ja nicht so gut an.


    Aber zunächst mal ein herzliches Willkommen im Board.


    Dreht sich der Teller gar nicht, auch kein kleines Stückchen? Ein Stückchen rückwärts?
    Dann wäre ja der Motor bzw. dessen Lager fest.


    Oder "hakt" er ein und läßt sich nicht weiterdrehen, wenn er an einen bestimmten Punkt kommt?
    Dann könnte ich mir ein Problem mit dem Kurvenrad vorstellen.

    irgendwas ist immer und man lernt nie aus ...


    Gruß
    Winfried

  • oh, vièlen Dank für die schnelle Antwort !


    Der Teller lässt sich von Hand drehen, aber sehr schwer und er schwingt nicht weiter im Sinne von "anstubsen". Also sauber ohne zu hakeln, aber als wäre er viel zu schwer.
    Wenn man den Tonarm zum Teller bewegt, kommt das Einschaltklicken, aber der Teller dreht sich nicht.
    Man hört dann sehr sehr leise ein Geräusch, wie Klickern oder Rattern, aber fast unhörbar für meine alten Ohren...

  • Hallo,


    nimm mal bitte den Teller ab und schau dir die Stellung des Kurvenrades an.
    Das umlaufende Zahnrad hat eine Einkerbung ohne Zähne. Das wäre die Nullstellung und der Teller sollte sich problemlos drehen lassen.



    ist zwar ein 731, aber egal


    Gruß Evil

    Dreher: 601, 627Q, 731Q, Sony PS20FB, Denon DP45F
    LS: Audio Physic Sitara, Needle Deluxe Bamboo, Crazy, CT280

  • Hi Andreas !

    Der Teller lässt sich von Hand drehen, aber sehr schwer und er schwingt nicht weiter im Sinne von "anstubsen". Also sauber ohne zu hakeln, aber als wäre er viel zu schwer.

    Wenn sich der Motor schwer aber ohne zu hakeln durchdrehen läßt, liegt der Verdacht nahe, daß sich im unteren Teil des Motors was ereignet hat. Dort befindet sich der sogenannter Tachogenerator, der die Ist-Drehzahl des Motors feststellt. Das ist eine aus einem kleiner als haarfeinem Draht gewickelte Spule, die unter einem gummiartigen Magnetstreifen sitzt und in dessen Magnetfeld sich eine gezahnte Stahlscheibe dreht. Die Zähne der Scheibe bewirken eine Induktion in der Spule, die ein Signal mit einer bestimmten Frequenz und Amplitude erzeugen, was dann ausgewertet wird.


    Das Problem ist der "gummiartige Magnetstreifen": im Laufe der Zeit scheint der Wasser aus der Luftfeuchtigkeit zu binden oder sich anderweitig chemisch zu verändern, denn er quillt auf. Irgendwann ist er so weit aufgequollen, daß er den Luftspalt zu der gezahnten Scheibe überbrückt und diese festhält. Die Scheibe selber ist nur mit Seegerringen auf Pressung an der Motorwelle gehalten. Daraus ergibt sich ein -zum Glück- nur schwacher Kraftschluß mit der glatten Stahlwelle, wie bei einer Rutschkupplung. Das reicht aber aus, um die Welle signifikant zu bremsen und der Motor läuft mit dieser Belastung auch nicht mehr an.


    Die eigentlichen Motorlager des EDS920 sind sehr lang und zweiteilig aufgebaut. Ich habe es bisher noch nie erlebt, daß einer der "großen EDS" aufgrund von klebenden Lagern schwer lief. Der Motoranker - und damit auch der Teller - ruhen unten auf einem Drucklager aus Teflon. Würde dieses Lager nachgegeben haben, würde der Ringmagnet des Ankers auf den Magnetspulen des Stators aufliegen ... dann wäre das Drehen des Motors aber von einem deutlich hörbaren Schleifgeräusch begleitet und man sollte dann davon absehen, weiter daran herum zu drehen, weil das den Motor final beschädigen und dann zerstören würde.


    Wirklich Aufschluß ergibt nur ein komplettes Zerlegen der Motorbaugruppe.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo liebe Helfer,


    nach Abnahme des Tellers war zu sehen, dass das gelbe Kunststoffzahnrad (Kurvenrad?) ordnungsgemäss in Nullstellung war. Ich konnte mich natürlich nicht beherrschen und habe ein bisschen daran gedreht, letztlich eine volle Umdrehung. Siehe da, jetzt läuft der Teller. Ohne Teller hört man ein minimales Schleifgeräusch, mit Teller nichts.
    Den 714 angeschlossen war leider nur lautes Brummen zu hören.
    Im Board gelesen, dass es sich oft um die Cinchstecker handelt, habe ich festgestellt, dass es die Verlängerungen sind, also weg damit, das Brummen ist nun die meiste Zeit weg.


    Allerdings ist nun zu sehen und zu hören, dass der Teller leichte Gleichlaufschwankungen hat.
    Man sieht, wie die Stroboskopmarkierungen immer wieder "herauslaufen" um dann wieder von der Regelung(?) eingefangen zu werden. Hübsch anzusehen ;) aber leider als leichtes Leiern zu hören.


    Viele Grüsse aus dem Ruhrgebiet
    Andreas

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