Rettung Dualanlage vor dem endgültigen Tod

  • Mein Sohn besuchte heute seine Schwester. Der Nachbar fragte ihn dann, ob er nicht Verwendung für HiFi-Komponenten hätte. Sie begaben sich anschließend auf seinen Dachboden und schauten die Teile an.
    Als mein Sohn nach Hause kam, fragte er mich, ob ich einen Dual-Plattenspieler geschenkt haben möchte. Den genauen Typ kannte er jedoch nicht. Wenn kein Interesse besteht, wandern die Teile in den
    Wertstoffhof.


    Also Auto geschnappt und gleich zu dem Nachbar. Folgende Sachen konnte ich retten:


    CS 630 Q, CV 1200 und CT 1240.


    Da die Teile am Dachboden standen, sind sie dementsprechend eingestaubt. Die Sachen sind in einem ordentlichen Zustand.
    Den Plattenspieler muß ich komplett zerlegen, da er nicht mehr silber sondern gelb ist. Dabei kann ich dann auch evtl. nötige Teile tauschen.
    Er ist zwar nicht ganz mein Geschmack, aber er hat es trotzdem verdient, erhalten zu werden. Kann man nach der Revision dann immer noch verkaufen.

    Peter vom Lechfeld


    Meine Dreher:
    PE 2001, CS 491 (DMS 242), DJ 301 (OM 10 + Concorde Arkiv), CS 1237 (M 75 D), CS 5000 (OMB 20)

  • Hi Peter !


    Das ist eine gute Mittelklasse-Anlage, die mal nicht wenig Geld gekostet hat.
    Daran ein Paar CL281 und der Tag wird hübsch.


    Der 1200 braucht ein wenig Liebe, auch wenn er -zunächst- mal laufen sollte. Der ist insbesondere bei langer und wechselwarmer Lagerung schon so alt, daß sich die Tantalis hinter den Spannungsreglern auflösen und damit u.U. Sekundärschäden lostreten.
    Dafür gibt's keine Einstellregler für Symmetrie und Ruhestrom ...


    Beim CT1240 mußt Du Dir bitte mal den 7818 18V-Spannungsregler (IC7601) angucken. Das ist m.E.n. ohne Kühlkörper aufs Board genagelt und heizt sich einen ab. Da muß ein Kühlkörper dran und unten die Lötstellen nachgearbeitet werden.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Peter, danke für den Tipp. :thumbup:


    Ich werde erst einmal den Plattenspieler herrichten.
    Den Verstärker werde ich vor Netzanschluß erst optisch überprüfen und gleich die Tantalis und evtl. auch einige Elkos wechseln.
    Wie lange er schon am Dachboden verweilte, konnte er mir nicht sagen.
    Ich hoffe dann, dass nach Ausführen Deiner Ratschläge keine Rauchwolken aufsteigen.

    Peter vom Lechfeld


    Meine Dreher:
    PE 2001, CS 491 (DMS 242), DJ 301 (OM 10 + Concorde Arkiv), CS 1237 (M 75 D), CS 5000 (OMB 20)

  • Hi Peter !

    Peter, danke für den Tipp.

    Sozusagen "von Dual-Retter zu Dual-Retter" ^^


    Der CT1240 hat den üblichen 47nF-Knalli, der CV1200 auch - der CS630Q nicht.
    Der hat dafür die vertikalen, messingfarbenen Roederstein-Rollen, die die Sicherungswiderstände weghauen, wenn sie alt werden.


    Jedes Gerät hat so seine charakteristischen Macken.


    Aber nix, mit dem man nicht fertigwerden könnte.
    Und am Ende steht dann da eine nette kleine Anlage, wie sie mit viel Stolz im Wohnzimmer präsentiert wurde.
    Wobei der 1986er 630Q ein bißchen jünger ist, als Verstärker und Tuner (1978 - 1980). Da hätte vom Alter und von der Gesamtleistung eigentlich ein 626 / 606 oder 522 dran gehört.


    Ist doch was.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Aber der 630Q ist nicht zu unterschätzen. Wen die Plaste nicht stört, hat einen top direktgetriebenen Dreher.
    Für mich persönlich das beste Teil des ganzen Fanges :whistling:


    Glückwunsch!

    Gruß Christian


    _________________


    Ich suche folgende LPs von Pearl Jam: Live on two legs, Lost Dogs, rearviewmirror

  • Hi !

    Aber der 630Q ist nicht zu unterschätzen.

    Ist er bestimmt nicht.


    Mit seinen technischen Daten, der Drehzahlanzeige, Direktantrieb, Tastenbedienung und Leichtgewichtabnehmer war der damals auf der Höhe der Zeit. Da fehlte eigentlich nur noch das nutzlose tellerbreite Angeber-Strobo, dann hätte er alles gehabt.


    Von Auftritt und Haptik boten die Fernostdreher dieser Zeit und Preisklasse auch nichts anderes.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi,


    CS 630 Q -

    Für mich persönlich das beste Teil des ganzen Fanges

    - das finde ich auch.
    Schade, dass er keinen Netzschalter und keinen Kurzschließer hat.


    Bitte unbedingt im Netzteil die beiden 1000 uF Elkos CP 05 und CP 10 erneuern, die killen sonst
    auch noch die beiden Sicherungswiderstände RP 05 und RP 12.
    Bei beiden Kondis würde ich auch eine höhere Spannungsfestigkeit empfehlen.


    Da ich bislang noch keine geniale Idee für den Einbau eines Netzschalters hatte und
    um dem Netzteil die Dauerspannung zu ersparen, betreibe ich den CS 630
    an einer schaltbaren Steckdose.


    Viele Grüße, Robert

    Sitz ich am Schaltplan in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht.... ;)

  • Robert, danke für den Tipp
    Es werden zwei Kondis 1000uF / 35 V eingebaut.


    Habe die Kiste komplett zerlegt und das Gehäuse gereinigt. Ist jetzt wieder einheitlich Silber.
    Die Haube hat auf der Oberseite 3 tiefe Kratzer. Wurde vermutlich etwas draufgestellt.


    Beim anschließenden Probelauf zeigten sich folgende Symtome:
    Bein Drücken der Starttaste geht der Tonarm auf der Stelle rauf und runter.
    Wird er manuell zum Plattenanfang bewegt, schaltet der Motor. Am Plattenende geht er hoch und bewegt sich Richtung Tonarmauflage, wird immer langsamer und der Plattenteller bleibt stehen.
    Ich habe daraufhin den Motor ausgebaut und dann festgestellt, dass das Kurvenrad sehr schwergängig ist. Da ist drunter verharztes Fett. Wie bekomme ich den Haupthebel ohne Beschädigung runter ?
    Es müssen zusätzlich noch einige Teile demontiert werden, damit man das Kurvenrad abziehen kann. Das Ding ist ganz schön verbaut.

    Peter vom Lechfeld


    Meine Dreher:
    PE 2001, CS 491 (DMS 242), DJ 301 (OM 10 + Concorde Arkiv), CS 1237 (M 75 D), CS 5000 (OMB 20)

  • Zwischen Kurvenrad und der Welle war das Fett ziemlich verharzt, deshalb der Schwerlauf.
    Habe nun die komplette Mechanik zerlegt, gereinigt und mit Keramikfett (wird beim Modellautobau zum Fetten der beweglichen Teile verwendet und verharzt nicht) gefettet.
    Die Automatik macht nun auch was sie soll.
    Die Kiste schnurrt nun wie am ersten Tag.
    Jetzt muß ich nur noch schauen, was ich aus der Haube rausholen kann.

    Peter vom Lechfeld


    Meine Dreher:
    PE 2001, CS 491 (DMS 242), DJ 301 (OM 10 + Concorde Arkiv), CS 1237 (M 75 D), CS 5000 (OMB 20)

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