Sphärische Nadel - Outing

  • Hallo Zusammen,
    da ich neu und unerfahren hier im Forum bin, darf ich sicher mal in einen Fettnapf springen und mich als Liebhaber von sphärischen Nadeln outen.
    Ich höre fast ausschließlich Klassik-Platten aus den späten 60er und 70er Jahren und habe einfach festgestellt, daß ich am 601er und 521er mit dem DMS220 und einer spärischen Nachbaunadel (oh Gott!!!) am besten zurande komme.
    Kennt jemand von Euch auch dieses Phänomen? Oder was würdet Ihr ggf. mal ausprobieren, ein M20e-System z.B. gefiel mir garnicht.


    Beste Grüße
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    tja, bei Rundnadel und Klassik, da muss ich sagen, dass du einfach nicht genau hinhörst.
    Nicht, was den Klang, sondern die hörbaren Verzerrungen betrifft, die bei Rundnadeln und gerade Klassik massiv besonders gegen Ende einer Platte ganz zwangsläufig auftreten. Das ist ein physikalischer Fakt.


    Ein Rat: Mach das mit dem nicht-genau-Hinhören weiterhin so, sonst wird die Suche nach der perfekten Nadel langwierig und teuer. :thumbup:


    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hallo Thomas,


    Danke für Deinen Beitrag. Ich finde es durchaus kein Phänomen. Jeder Mensch hört anders, jeder hat ein unterschiedliches Wahrnehmungsvermögen und mag einen unterschiedlichen Klang. Es hängt auch viel von der Pressung an sich, wie aber auch den Zustand der Platte ab.


    Ich, für meinen Teil habe damals viel mir Elyptischen wie auch Sphärischen Schliffen gehört und fand den Klang klasse.
    Dann habe ich mir mal ein AKG P8 ES SUPERNOVA mit einer Nadel mit Shibata-Schliff zugelegt. Der Betrieb erfolgte via einer Phonobox 1 über den AUX Eingang.
    Erfahrung: Es wurden dicke Gardinen vor den Lautsprechern abgerissen, mein Wohnzimmer erfuhr akustisch ganz andere Räumlichkeiten. Und ... ich hörte auf einmal Passagen, die ich vorher nie gehört hatte bzw viel deutlicher ne klarer wie vorher.
    Seitdem bin ich von diesen Systemen regelrecht angefixt worden. Und ich liebe die Spitzen und scharfen Schliffe. Auch zwischen den Schliffen gibt es klangliche Unterschiede.
    Siehe mehr in meinem Profil, über mich.
    Nun, jeder hat da seine Vorlieben und Klangvariationen....


    Watt dem Enen sien Uhl is dem Annern sien Nachtigal.


    Vllt versuchst du mal eine Shibata ... wäre eine Erfahrung wert.


    Vg
    Ludger

  • Wird nur teuer.


    Solange man nichts vermisst, ist alles gut.


    Solange ich mich nicht mit all dem wie Pressungen, Tonabnehmern etc. pp. auseinandergesetzt hatte, habe ich jahrelang nur mit dem M95 und Rundnadel gehört. Ich wusste nicht mal, dass es andere Nadeltypen gab. Externe Vorverstärker - nie von gehört. Verzerrungen wurden als gottgegeben verbucht und Platten allenfalls noch nass abgespielt. Erst in diesem Jahrtausend begann das Elend... ;)

    Viele Grüße


    Jochen

  • Ohhjaaaaa .... the Elend never ends....


    Ich beschränke mich auf die kleinen Schwarzen mit verschiedenen Schliffen... Marke AKG
    Verschiedene Pressungen ... ja .. gibt es ... setze ich mich aber nicht mit auseinander...
    Ich höre, was mir gefällt ... ob aus dem Hause oder Jenem...


    Das Einzigste, was noch ansteht ist der Gummiwechsel an den beiden MF Nadeln...
    Aber dazu erst mal wieder zuhause sein ...


    Vg
    Ludger

  • Ich höre 80% meiner Platten mit dem Denon DL-103R mit einem sphärischen Schliff.
    Warum? Weil es mein bestes System ist. Und ich habe wahrhaftig genug elliptische Vergleichsmöglichkeiten.

    Gruß
    Michael


    -----

  • ...wenn man jetzt nicht direkt vergleicht, vermisst man ja kaum was...höre noch immer einiges an lofi/indie zeugs und da ist es nicht immer vorteilhaft, wenn der klang in die einzelteile zerfällt...rundnadeln halten das klangbild auch zusammen..vieles hat seine berechtigung...


    romme

  • Hörst Du gerne Musik, oder nimmst Du gerne Musik als Medium, um Dinge untereinander zu vergleichen? Du hast die Wahl!


    Wenn man keinen Unterschied hört, ist das super! Mir geht es da ähnlich. Ich bin einfach mit dem zufrieden, was ich habe.


    Munter!


    Axel

    audio ergo sum

  • Ich höre fast ausschließlich Klassik-Platten aus den späten 60er und 70er Jahren

    Das macht mit einer Rundnadel auch durchaus Spaß. Solange man mit Verzerrungen leben kann und nicht die Bogenstriche des einzelnen Violinisten heraushören möchte. Und wären die Platten noch ein wenig älter, könnten Rundnadeln sogar von Vorteil sein, weil in der Zeit der Plattenschnitt dafür optimiert wurde. Wenn ich mich recht erinnere wurde grob das Jahrzehnt 1963 bis 1973 dafür angeführt. Aber ich habe das nicht mehr genau in Erinnerung.


    Ich erinnere mich übrigens an ein Buch aus den Fünfzigern, als Stereo vs. Mono und die jeweilige Relevanz diskutiert wurden. Da schrieb der Autor: Er sehe es ja noch ein, dass Stereo und die damit verbundene Ortbarkeit vielleicht bei Kammermusik und einem Streichquartett sinnvoll sei. Aber für Orchestermusik brauche kein Mensch Stereo, denn im Konzertsaal habe man ja auch nur das Orchester als Ganzes vor Ohren. ;)

    Viele Grüße


    Jochen

  • Eine gute „Runde“ Nadel kann sehr, sehr gut klingen. Ich habe genügend die auch im letzten Viertel einer LP nicht verzerren. Und es gibt wichtigeres als immer nur der Schliff.

    Refresch



    CS 731Q CS 714 Q CS 741Q CS 701 CS 621 CS 627Q CS 604 CS 507 CS 504 CS 505 CS 505-4 CS 525 CS 530 CS 628 2xCS 630 CS 455 CS 435 4 x 1210 1214 1215 1224 2 x 1225 1226 1228 1237 A 1219 1246 1254 CS 2235 1009 1015 1011F 2x1010 CV1600 CV1260 C844 C830 C820 C819 PE 33 Studio PE 2014L 2 x PE 720 PE 2010

  • Moin,


    oh, es gibt durchaus einfache - aber trotzdem - gute Systeme mit Rundnadeln, die ich - aus eigener Erfahrung - der nächsten Hierarchieebene mit einfacher Ellipse jederzeit vorziehen würde.
    Zum Beispiel:
    Das AT91 dem (alten) AT95e (nicht unbedingt dem AT95ex)
    Das Nagaoka MP100 dem MP110


    Es gibt auch - absolut betrachtet - hervorragende Systeme mit Rundnadel!
    Zum Beispiel:
    Das o.g. Denon DL103
    Das AT5v (ich liebe es und sollte es bald mal wieder montieren)
    Oder wieder das MP100.


    Darüberhinaus gibt es Platten, die speziell für Rundnadeln geschnitten sind und mit diesen besser klingen, z.B. RCA Dynagroove.


    Und schließlich: Lieber eine sauber gemachte sphärische Nadel als eine schlecht positionierte elliptische Nadel (da kann man schon bei der Herstellung und Platzierung auf dem Träger mehr falsch machen)!
    Bei einer Rundnadel mach ich mir solche Gedanken nicht und kann entspannter hören. Audiophile Ansprüche hin oder her.


    LG
    Patrick

    Viele Grüße

    Patrick

  • Hallo und vielen Dank für die konstruktiven Rückmeldungen!


    das At 91 (gelb) hatte ich auch mal drauf und war überrascht von der Qualität, während das neue VMN 95c deutlich schwächer klingt.
    Von dem MP 100 habe ich früher mal gehört und nach Deinen Bemerkungen Patrick noch mal bestellt. Bin gespannt.
    Ansonsten gilt für mich, dass ich die Suche nach der perfekten Nadel aufgegeben habe, nachdem ich jahrelang für meine früheren moderenen Dreher (Clearaudio, Rega) viel zu viel Geld für teure MC-Systeme ausgegeben habe.
    Für mich stimmen da einfach die Relationen nicht mehr. Manchmal der 10-fache Preis (700-800 Euro) und nur sehr überschaubare Verbesserungen.
    In meinen Ohren wird das Hören mit solchen Systemen sogar nicht selten anstregender.
    Und mir geht es um die künstlerische Interpretation der großen aber auch kleinen Meisterwerke der Vergangenheit und nicht um technische Messwerte.
    Aber Menschen sind glücklicherweise ganz unterschiedlich.
    Ich berichte gerne mal vom MP100 sobald ich es installiert habe.


    Schöne Grüße aus Bielefeld
    Thomas

  • Bei meinem AKG verhält es sich so, dass ich die Meisten kostengünstig erwerbe und ggf beurteilen lasse... mit den Original Steinchen dran... sofern sich das lohnt... was bislang hatte ich da Glück.


    In Bünde sitzt mein Lieblingsretipper .. auch nicht so weit weg...


    Ich kann auch gut und entspannt scharfe Nadeln geniessen ... erst war es schon etwas schwer .... allmählich habe ich nur noch Spass dran


    Vg
    Ludger

  • Hallo,


    nochmal, die hohe Verzerrungsrate bei der Rundnadel ist ein rein geometrischer und physikalischer Fakt. Hört man das nicht, dann gibt es mehrere Möglichkeiten, aber es läuft stets darauf hinaus, dass es irgendwo “verschmiert“ wird.
    Über “Klang“ reden wir noch gar nicht, der ist nämlich nicht unbedingt abhängig vom Nadelschliff. Die Verzerrungsrate dagegen schon.


    Ich sage damit nicht, dass eine Rundnadel keinen Spaß machen kann.
    Mir persönlich löst Klassik und Rundnadel eher Unlust aus, weil Forte-Stellen oder Klavier besonders gegen Plattenende aufgrund der Verzerrungen mehr ein Matschebrei oder Klirren und Knistern werden. Ich bin aber leider auch besonders empfänglich für solche Effekte.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Ich möchte mal die letzten Worte aufgreifen...


    Mit der Zeit schult man sein Gehör und wird irgendwie empfänglicher gegen Disharmonien und anderer "störenenden" Geräusche, die sich in das tonale Gebilde einbetten.
    Wenn man dann nichts anderes kennt wie eine Rundnadel und sich nicht auf etwas anderes einlassen kann oder möchte, verpasst etwas. Es kommt allerdings auch auf das Hörvermögen der Person an sich an.


    Aber das nur mal am Rande....


    Ich persönlich habe eine Erfahrungen gemacht und bin bei spitz und scharf gelandet....


    Genüssliche Grüsse
    Ludger

  • Hallo,


    man wundert sich wie gut die nackte rote Rundnadel vom Shure DM 101 abtastet. Ist klar, es zischelt zum Schluß bei Klassik (ich möchte nur die Rachearie aus der Zauberflöte erwähnen) etwas, aber sonst ist das wirklich was Feines und es gibt eine Menge System mit was-der-teufel-für-nen-Schliff ich dagegen lieber weglege...


    Will man die ganze Zauberflöte auf einmal hören gehts ja nur mit Rundnadeln und Wechsler


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Moin,


    sehr angenehm und durchaus fein auflösend ist auch die Elac D 455-12 an z.B. einem STS-344(bei mir so kombiniert), ebenso wie die rote Rundnadel des Shure DM 101 auch mit einem nackten Stein und einer 12er Verrundung. Ich höre momentan viel mit dieser Elac Kombination und bin immer noch begeistert vom angenehmen ausgewogenen Klangbild. Natürlich bietet es nicht die Luftigkeit eines Van-den-Hul Schliffs, aber ich
    kann nicht sagen dass ich im Bereich der Höhen etwas vermisse. Das kann man nicht von jedem System mit elliptischer Nadel behaupten.
    Die Musik wird nicht seziert sondern zusammenhängend aber auch differenziert und mit ausreichender Kanaltrennung dargeboten.
    Das Musikhören mit dieser Nadel(und diesem System)ist entspannt und auf angenehme Weise unaufdringlich mit ausreichend Auflösung und Basswiedergabe, rund und druckvoll.
    Es gibt oder gab(ist ja wohl kaum noch zu finden)noch die D 555-12 von Elac, die ist aber noch etwas weicher aufgehängt und dadurch
    wohl für einige Tonarme ungünstig bis problematisch. Die 455-12 finde ich von der Compliance her für den Tonarm des Elac 50 H passend,
    das harmoniert. Ich habe die Nadel seinerzeit in der Bucht in ungeöffneter Originalverpackung erstanden. Es taucht ab und zu mal eine dort
    auf, ich kann sie absolut empfehlen. ich denke man kann sie als das Pendant zur Dual DN 340 oder Shure N 91GD bezeichnen.


    Liebe Grüße und allen ein schönes Wochenende,


    Uwe

    Liebe Grüße,


    Uwe



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