CV1600, schädlicher Bauteiletausch.

  • wie ich schon schrieb, die Endstufe des CV 1600 macht relativ früh "Dicht".
    Ab 25- kHz wird's beim Rechteck schon "Rund".

    Wie und wo gemessen? Wenn am LS-Ausgang mit Lautsprechern ist das kein Wunder. Ich habe ein Video erstellt, auf dem kann man einen Rechteck- und einen Dreieckspannungssweep sehen bis 30kHz. Gemessen an einem Lastwiderstand. Eine Rechteckspannung ist für mich nicht so sehr das Kriterium. Die Röhrenverstärker konnten sowas überhaupt nicht und alle schwärmen vom warmen Röhrenklang.
    Hier wird das Video zu sehen sein (Klick)

    Bin mal gespannt, wie es weitergeht und ob Hajo das Ding Ruhig bekommt. Mit schnellen OP........

    Da etwas Zeitmangel werde ich das bei anderer Gelegenheit versuchen. Jetzt läuft der CV erstmal einwandfrei. Auf der Eingangsplatine und der Steuerverstärkerplatine sind die LM833N eingebaut, aber nur auf der Steuerplatine abgeblockt. Auf der Eingangsplatine sind die Leiterbahnlängen verhältnismäßig kurz. Das dürfte keine Probleme machen.
    Was ich noch festgestellt habe, sind Unterschiede bei den OpAmps vom "gleichen" Hersteller.
    Anbei zwei Bilder. Auf den Bildern ist links ein OpAmp zu sehen, von denen ich schon längere Zeit welche von einem seriösen Lieferanten habe, der rechte OpAmp und alle anderen sind im CV1600 verbaut.
    Man beachte unterschiedliche Gehäuse und Beschriftung.
    Welcher ist nun ein Original und welcher vielleicht nicht??? Oder sind beide Originale?


    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hi Hajo !


    Ich kenne bei den Dingern auch nur die NatSemi-Variante "mit dem Querband" und der Vertiefung bei Pin 1.
    Es gibt sie ja auch von anderen Herstellern (Texas z.B.) und -normalerweise- ist die Beschriftung entweder lasergraviert (vertieft) mit Logo oder wenn aufgedruckt zum Beispiel nicht mit Brennspiritus abwaschbar.


    Aber man weiß das ja heutzutage auch schon nicht mehr wirklich, wer wo bei wem was fertigen läßt.
    Und in der Regel fehlt auch das Equipment, um die Dinger wirklich auf spezifische Daten auszumessen.
    Bei Internet-Käufen bin ich immer ziemlich skeptisch, bei "den großen Versendern" kriegt man meistens, wofür man bezahlt, wenn man die Angebote richtig liest.
    Reichelt z.B. vertickt eminent viele Halbleiter von CDIL oder InChange und von denen würde ich nix kaufen, was a) richtig Geld kostet und b) an prominenter Stelle in einer Schaltung sitzt, wie Endtransistoren oder Linearregler. No way.


    X/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Hajo,
    ich messe die Endstufen immer mit Ohmscher Last.
    4 Ohm oder 8 Ohm, je nach Verstärker.
    Mit Induktiver oder kapazitiver Last habe ich ja kein Vergleichsnormal.


    Rechteckimpulse lassen für mich Aussagen über die GK und Geschwindigkeit in einem Verstärker zu.
    (Überschwinger, zu starke Bedämpfung, zu langsam)
    Anhand der Abweichung von der Senkrechten kann man gut Aussagen über die Slew-Rate machen.
    Auch lässt dich einiges über die Kontrolle im Bassbereich hierüber Aussagen.
    (Keine Dächer, sondern gerade Striche)


    Klang und Messtechnik passen oft nicht zusammen ist auch meine Erfahrung.
    Hier wird's dann in den Foren meist Philosophisch und oft nicht Zielführend.


    Ich hatte aber auch schon Röhren die gutes Rechteckverhalten am Osziloskop gezeigt haben.
    Natürlich keine El 84 an einem normalen Röhrenradio AÜ.



    Nun aber genug OT


    Wie Du schon am Anfang schriebst:
    Augen auf beim Teiletausch.


    Aus einem Ackergaul lässt sich oft nur schwer ein Rennpferd machen.
    Da ist es oft einfacher ein neues zu Züchten.......


    Grüsse


    Carsten

  • So, hier kommt jetzt der Abschlussbericht:
    Die 4558 und die Abblockkondensatoren sind auf der Klangregelplatine geblieben. Auf der Steuerverstärkerplatine werkeln jetzt die LM833 mit zusätzlichen Abblockkondensatoren zwischen den Versorgungsspannungen und Masse. Danach war Ruhe im Karton. Eigentlich wollte ich den CV schon verpacken, habe aber (zum Glück) nochmal alles überprüft, auch die verschiedenen Eingänge. Und dabei hat sich noch eine Macke bemerkbar gemacht. Der Phonoeingang wollte nicht vernünftig funktionieren. Es lag bereits ein verzerrter Pegel am Flachbandkabel von der Eingangsplatine an. Dieser Pegel pulste auf einem Kanal und hatte hochfrequente Oberwellen auf der positiven Halbwelle. Das war also nichts mit verpacken sondern der CV musste wieder teilzerlegt werden.
    Und dann ging das Suchen los.
    Nach Tausch aller Halbleiter hatte sich der schlechte Pegel nicht verändert. Die eingebauten Transitoren waren OK. Auch die Spannungen lagen bis auf eine im Toleranzsoll. Aus lauter Frust habe ich dann die Platine komplett ausgebaut und jedes einzelne Bauteil, also alle Kondensatoren und Widerstände überprüft. Dabei habe ich den Übeltäter gefunden. Es war der R1132 (560kOhm) der einen unendlich hohen Widerstand hatte, also keiner mehr war.
    Nach Austausch war endlich alles OK. Danach noch eine Endkontrolle von Ruhestrom, Verstärkung und Mittenspannung, dann (heute) konnte das Gerät endlich zusammengebaut werden. Morgen geht er auf die Heimreise.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo Hajo,
    da haste aber auch ein Päkchen bekommen....
    Auf den R 1132 muss man erst einmal kommen. :thumbup:
    Manchmal beineide ich Dich um Deine Hartnäckigkeit und Ausdauer.
    Klasse.



    Ich stelle solche Problemfälle dann nach einer Zeit ohne Erfolg erst einmal in die Ecke und mache dann Später (nach ein paar Wochen oder Monaten) weiter.
    Bei mir wartet Momentan noch ein Grundig R 2000 wo ich nicht weiterkomme.
    Hat mich schon einige graue Haare gekostet (Die ich nicht habe)
    Zwischenzeitlich motiviere ich mich dann mit anderen Projekten.


    Freudige Grüsse
    Carsten

  • Moin,


    dazu mal eine Anfängerfrage:
    Kann ich Widerstände ohne Auslöten verlässlich messen? Bei meiner Rotel Endstufe, die ich gerade hier habe, habe ich zwei defekte Leistungswiderstände. Die anderen haben den angegebenen Wert. Dazu gibt es zwei defekte Dioden nahe der Endstufentransistoren.
    Genau diese wurden auch bereits durch den Vorbesitzer getauscht, einfach so an den abgeknipsten Beinchen der Defekten angelötet. X/
    Wie geht man da vor? Genau diese Teile austauschen und dann einschalten?


    VG Andreas

    Ich biete:
    Im Moment nichts.

  • Kann ich Widerstände ohne Auslöten verlässlich messen?

    Nicht 100%tig. Es kommt auf die Schaltung an, die man lesen können muss. Daraus ergibt sich ein ungefährer Wert, den das Messgerät anzeigen sollte.

    Wie geht man da vor? Genau diese Teile austauschen und dann einschalten?

    auch wieder nein. Der Grund für das Sterben der Bauteile muss gefunden werden. Ansonsten dürften die gleich wieder abfackeln.
    Also Schaltung studieren und Bauteile suchen, die dafür verantwortlich sein können.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Moin,


    ich habe es befürchtet.
    An dem Punkt wird es mit dem Selbststudium so langsam schwierig.


    VG Andreas

    Ich biete:
    Im Moment nichts.

  • Gut. Dann wissen wir jetzt auch nicht mehr bzgl lm833. Aber ist mir auch egal, mich bedrückt eher die instabile Endstufe, die im Saba-Form gut analysiert wurde.


    Aber lm833: gibts den noch? Klausimausi Conrad nahm ihn aus dem Programm. :-/

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Aber lm833: gibts den noch?

    Bei Mouser und Reichelt...Und die Mouser LM833 sind original Texas Instruments.


    ;)



    LG, Ernst


    Tja, infiziert mit "Dualitis"


    Im Moment spielt:


    Dual/Marantz/Luxman/Revox Freak! (und neuerdings Quad...)

  • Und siehe C1210 sowie C1203 mit 56 pF direkt an den OPs.

    Und das fast zur gleichen Zeit aus der gleichen Entwickler-Schmiede mit fast der gleichen Klangregelstufe. Einziger Unterschied CV1600 = RC4558, CV1700 = RC4559. Da der CV1600 vor dem CV1700 entwickelt wurde sind das sicherlich Erfahrungen, die die Entwicklung des CV1700 beeinflusst haben.
    Damit dürfte das Problem gelöst sein.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Was heißt hier "gleiche Zeit"?


    Kollege CV1600 wurde Mitte 70er entwickelt.


    CV1700 wurde bis Mitte 2000er entwickelt. Inkl. Briegel & Zivi.


    Dazwischen liegen Konkurs-Murks, drei Jahrzehnte Stille und letzendlich dicke Bänder Tietze-Schenk.

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Hallo Zivi,
    ich glaube, du hast bei deinem Text ein paar Smilies vergessen ;)

    Was heißt hier "gleiche Zeit"?

    Damit ist die Entwicklungszeit bei DUAL gemeint, nicht eure von der Hand zu weisenden Verbesserungen.

    CV1700 wurde bis Mitte 2000er entwickelt.

    Nö!
    Der CV1600 kam 1977 und der CV1700 1979 auf den Markt. Lt. Nokos Buch war er eine Weiterentwicklung des CV1600.
    Die von dir bezeichneten Kondensatoren an den OPs sind damals schon im CV1700 vorhanden. Darauf bezieht sich meine "gleiche Zeit"
    Damals wurde auch der CV1500 vorgestellt, der bekanntermaßen die gleiche (aber abgeschwächte) Endstufe des CV1700 bekam.
    Das meinte ich mit "gleiche Zeit"

    Viele Grüße
    HaJo


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