1219 dreht nicht mehr

  • Hallo zusammen,


    leider war ich zu blöd, meinen geliebten 1219 vor meiner 2jährigen Tochter zu schützen. Ein Fehler den ich sicher nur einmal begangen habe. (Bei meiner mittlerweile 4jährigen ging das ganz gut mit Erziehung - ein Glücksfall wie ich jetzt weiß ;) )


    Was ist passiert:
    - ich war kurz weg (Klo) und sah dann meine Tochter am Plattenspieler
    - Klappteil der Haube war oben, der Plattenteller drehte nach
    - Start/Stop war nicht in Neutralstellung (in der er nach Automatikbetrieb fällt)


    Was geht nicht/ Beobachtungen:
    - Der 1219 startet nicht, der Plattenteller dreht nicht
    - Ein leises "Brummen" des Motors ist zu hören (arbeitet vermutlich gegen einen Widerstand erfolglos an)
    - bei manuellem Drehen des Plattentellers arbeitet zumindestens die Mechanik, der Tonabnehmer fährt auf die Platte und direkt zurück zur Tonarmauflage --> Start/Stop-Hebel geht zurück in Neutral(Aus)-Stellung, das Brummen des Motors geht aus, da der ja nicht mehr angesteuert wird


    In den Serviceanleitungen zu 1219 und 1229 konnte ich wenig hilfreiches finden. Am ehesten könnte es der Umschalthebel (33/ 45 /78) sein. Könnte das Reibrad klemmen und den Motor damit blockieren? Den Hebel selbst habe ich nicht bewegt, da ich keine Kraft aufwenden wollte - leichtgängig ist er in jedem Fall nicht.


    Ich würde ungern das Gerät aufmachen, nur um mal reinzuschauen. Das ist zwar genau das, was ich seit jeher gern getan habe - allerdings noch nie bei einem Plattenspieler und ganz sicher nicht erstmalig bei diesem! Daher wäre ich für jeden Tip dankbar. Natürlich schaue ich rein, wenn es nötig ist und ich vorher weiß, warum ;)


    Zudem war ich ein wenig geschockt, dass das Gerät alle 2 Jahre zu Schmireren/Fetten ist. Da wäre ich zudem dankbar, wenn mir jemand helfen kann, wo ich geeignete (und noch existierende) Schmierstoffe herbekomme. Da gibt es doch bestimmt einen Bereich hier, den ich noch nicht gefunden habe...


    Danke im Voraus und beste Grüße
    Achim

  • Achim,


    nimm mal den Teller ab und betätige mal gen Geschwindigkeitswahlschalter in alle Positionen und schau was mit dem Reibrad passiert....


    LG


    Ingo

    LG Ingo aus dem Ruhrpott



    Verstärker: Dual CV 1600


    Dreher: Dual CS 741q, Dual CS 714q, Dual CS 5000, Dual Cs 750-1, Dual 491A RC, Dual CS 721, Mitsubishi LT-5V, Technics 1210 MK 2,


    Tonbänder: AKAI GX 620,


    Tape: DUAL C 819


    Kompaktanlage ITT HC 7091

  • Danke Ingo! Genau das habe ich als Anschub gebraucht :)
    Ich mache das heute Abend/Nacht und schreibe anschließend, was das gezeigt hat.


    Beste Grüße
    Achim

  • Hallo nochmal,


    ich hatte den Motor zu Unrecht in Verdacht. Das Reibrad folgt zwar dem nötigen Bewegungsschema, wenn man die Drehzahl verstellt, allerdings findet das Rad keinen Schluß zur Antriebswelle.


    Vor den federnd eingedrehten "Halsschrauben" habe ich etwas Angst. Die 3 sind es doch, die ich lösen muß, um den Spieler aus dem Chassis zu nehmen, oder?


    Danke und Grüße
    Achim

  • hallo Achim


    die drei Transportschrauben lösen und nach oben ziehen, die Schraubenköpfe dann nach außen drücken, dann kannst du das Chassis rausheben
    am besten mit der Schraube hinten links anfangen , dann vorne links und dann die rechte neben dem Tonarm


    aber zuerst den Teller abnehmen


    Albert


    siehe hier , gilt für Ein- und Ausbau


    Gruß
    Albert

  • Dass das Reibrad nicht in Kontakt mit der Antriebswelle steht ist meines Wissens nach normal, solange sich der Teller nicht auf dem Chassis befindet. Der Kontakt wird erst beim einschalten des Spielers und mit aufgelegtem Plattenteller hergestellt. Dreht sich denn die Antriebswelle, wenn du den Spieler einschaltest?

  • Unter Einbau Vorverstärker steht es natürlich ;) Super, danke Dir, Albert!


    Ok, wenn das ohne Teller normal ist, dann ist der Defekt ja woanders. Dann ist das Getriebe auf der Rückseite wohl doch blockiert. Aufmachen lohnt bestimmt. Ich versuche mein Glück - danke soweit!


    P.S.: Der Motor mit der Antriebswelle dreht bei Start. Ich habe ja versucht, den Spieler zu starten (ohne Plattenteller) -> die Mechanik wollte das auch tun, nur der Antrieb nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Feanor ()

  • wenn das Chassis von der Zarge raus ist muß der Teller wieder drauf weil der Teller dann das Reibrad an den Motorpulley drückt und der Teller wird angetrieben,


    vor dem Start aber zuerst einen Reset durchführen, das heißt den Tonarm auf der Stütze verriegeln, dann den Starthebel auf Start schieben und die Mechanik durchlaufen lassen bis der Dreher wieder abschaltet,
    jetzt den Tonarm entriegeln und nochmals starten, der Tonarm müßte jetzt anheben, sich jetzt zur Platte bewegen und absenken, am Ende der Platte wird der Tonarm angehoben, schwenkt zur Stütze zurück, senkt sich und der Motor schaltet ab,


    Albert

    Gruß
    Albert

  • Ohne den Teller, wenn der Motor läuft, die Achse mal in Pfeil-Richtung


    bewegen. Das sollte ganz leicht gehen und sich beim Loslassen wieder


    in die Ausgangsposition zurückkehren.


    Wenn das nicht der Fall ist, gehts im Inneren weiter.


  • Das Reibrad federt problemlos zurück, Kontakt durch Andrücken konnte ich auch herstellen.
    Dann habe ich den Plattenteller wieder montiert aber wie vorher - Plattenteller dreht sich nicht.


    Ich riskier jetzt mal einen Blick :D

  • Das hatte ich beim 1215 auch. Die Reibradmechanik muss absolut leichtgängig sein.


    - zerlegen
    - Fett entfernen
    - neu fetten


    VG Andreas

    Ich biete:
    Im Moment nichts.

  • Das klingt sinnig - ist auf jeden Fall überfällig. Welche Fette kann ich als Ersatz für die in der Anleitung angegebenen nehmen? Und wo kann ich ich sie kaufen?


    Danke Euch Leute :)

  • Bevor es ans Fetten und Ölen geht, ruhig noch mal den Teller abnehmen.


    Die Lauffläche von Reibrad und Innenbahn vom Teller sollten fettfrei und


    sauber sein. Wenn nicht, mit Feuerzeugbenzin oder Iso entfetten.


    Vor dem Aufsetzen des Tellers, den Geschwindigkeitsschalter mal genau


    zwischen 33 und 45 stellen und nach dem Aufsetzen auf 33 oder 45


    stellen und den Arm nach innen führen.


    Wenn er dann immer noch nicht läuft, gehts ans Eingemachte.

  • ich war kurz weg (Klo) und sah dann meine Tochter am Plattenspieler

    Ich frage mich echt, was eine 2-jährige in der kurzen Zeit hat anstellen können. Den Teller hatte sie auf jeden Fall nicht runter.


    Es gibt eine Methode, eine verrenkte Mechanik wieder einzurenken. Musst Du nur jetzt ohne Strom machen.


    Also, Stecker raus, auf Start stellen und Tonarm verriegeln, also auf der Stütze mit der Klemme sichern.


    Nun drehst Du per Hand den Teller, bis der ganze Automatikvorgang durch ist (so wie ich dich oben weiter verstanden habe, geht das ja).
    Mit etwas Glück war es das dann.

    Liebe Grüße
    Martin


    ...bedenken muss man als aktiver Musiker immer eins: Sobald der Drummer einsetzt, ist das alles wurscht!
    "SloeGin"
    (Resümee bei der Suche der optimalen Einstellung von Musikinstrumenten)

  • Ich frage mich echt, was eine 2-jährige in der kurzen Zeit hat anstellen können. Den Teller hatte sie auf jeden Fall nicht runter.

    Zu Recht. Ich hatte ein sehr filigranes "Uhr"werk unter dem Plattenteller vermutet. Mittlerweile zweifele ich selbst daran, dass sie was beschädigt hat. Möglicherweise war es die Zeit, die Schuld war...


    Ich habe jetzt alle Tips getestet:
    - Laufflächen Treibrad mit Aceton entfettet
    - Treibrad federt ordentlich
    - Re-Set manuell durchgeführt ohne Strom
    - Re-Set manuell durchgeführt mit Strom (Plattenteller dreht ja nicht)


    War kurz nochmal testen... Jetzt sollte ich mich vielleicht freuen - irgendwie dreht er jetzt. Allerdings schleift die Nadel in windeseile über die Platte und fährt zurück. Antiskating ist auf sphärisch 1,5 bei 1,5p (frisch aber erstmalig eingestellt).


    Ich bestelle jetzt das Fett und schau dann rein.


    Speziellen Dank nochmal hierfür ;)


    Einmal komplett:


    klick

  • Könnte sein, das der Stein von der Nadel abgefallen ist, der ist meist nur geklebt.

    MfG
    Stefan


    CT 19 NB, CV 121 NB (schwarze Front), C 919 S, CK 6 NB 1209 M71/M91 (im Wechsel), CS 741 Q (Anthrazith) MCC-120, CS 601 NB M20E, 1228 in WEGA 3231 Grado XG

  • DAAAANKE


    Auch wenn sich das insgesamt ziemlich blöd anfühlt.... ;)


    Im Ernst: Ich sehe keinen Unterschied - denke bei beiden ist der Diamant dran. Aber das liegt dann wohl an meinen Augen.
    Neue Nadel ran - und alles lief einfach so ?(


    Genial :D

  • Nabend...


    Vielleicht mal den Tonarm neu einstellen ...


    Gewichtskala am Gelenk auf 0
    Antiscating auf 0


    Tonarm auswiegen bis er in Waage steht. Mit dem hinteren Gewicht


    Wenn dann alles passt, Auflagegewicht auf 1,5 und entsprechend auch das Antiskating ...


    Vllt liegt es nur daran...


    Vg
    Ludger

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