CS 2225 Q (CS 620 Q) Schutzschaltung aktiviert sich seit Fehlbehandlung

  • Hallo,


    bei meinem CS 2225 Q (wohl bauglich mit dem CS 620 Q) schien es mir wegen Quietschens unvermeidbar, den "bombenfesten" Teller zu entfernen. Ich brauchte trötz Öl einen Hammer und vergaß dabei den Dreher abzuschalten. Als der Tonarm sich aus der Halterung löste, somit dem Motor den Startbefehl gab, war dieser durch mein Festhalten des Tellers für eine kurze Zeit blockiert. Die beiden Geschwindigkeitslämpchen blinken seitdem gleichzeitig. Laut Bedienungsanleitung signaliert dies, dass eine Schutzvorrichtung des Spielers aktiviert ist. Unverzüglich zog ich zog den Stecker. Mit wenigen mäßigen Hammerschlägen bekam ich den Teller ab. :)


    Aber die Schutzvorrichtung bekomme ich nicht wieder weg. :( Sporadisch funktioniert die Automatik mal für einen Moment, bis die beiden Lämpchen wieder blinken. Daher weiß ich dass der Motor funktioniert. Die Mechanik quietscht nicht mehr, scheint o.k. zu sein. Aber die Kontrollämpchen bewirken bisweilen, das sich der Teller sehr schnell dreht, dann wieder anhält.


    Hat jemand eine Idee, was am ehesten Defekt ist?


    (Bevor jemand auf den Steuerpimpel tippt. Dieser wurde eben begutachtet und für korrekt befunden.)

  • Hi !

    Aber die Kontrollämpchen bewirken bisweilen, das sich der Teller sehr schnell dreht, dann wieder anhält.

    Das ist sachlich falsch, wenn Du mir diesen Einwand gestattest.
    Die Kontrollämpchen signalisieren nur, daß der Prozessor eine Fehlfunktion die Drehzahl betreffend festgestellt hat.
    Die Ursache für das Hochdrehen und / oder Stehenbleiben liegen aber woanders.


    Wenn der Teller über die Normalgeschwindigkeit hinaus beschleunigt, ist das in der Regel ein Problem mit dem Tachogenerator, der die Ist-Geschwindigkeit ermittelt. Der ist bei dem EDS910 als Leiterbahn-Mäander ausgeführt, der auf der Motorplatine unterhalb des Magnetrotors aufgedruckt ist. In seltenen Ausnahmen kommt das bei den 620Q / 630Q / 2225Q und 2235Q auch mal durch einen Prozessorfehler zustande, aber eher selten. Nur dadurch, daß sich der Motor bei Deiner Hammeraktion eingeschaltet hat, ist das aber nicht erklärbar. Der Motor hat im Anlauf relativ wenig Leistung und die Elektronik wird auch mit einem blockierten Motor fertig. Der Prozessor geht einfach in Störung und schaltet den Antrieb ab. Fertig.


    Es ist aber denkbar, daß bei der Hämmerei der Motor selber beschädigt wurde, also z.B. ein Bruch in der Leiterplatte entstanden ist, oder daß sich Kabelverbindungen verschoben haben und der Motor zeitweise keinen richtigen Kontakt mehr zur Steuerplatine hat.


    Oder aber es handelt sich um zwei völlig voneinander unabhängige Ereignisse und die Motor-Fehlfunktion ist z.B. einfach der Alterung der Haupt-Kondensatoren geschuldet, die nach etwas über 30 Jahren ausgelutscht sind und ausgewechselt werden sollten. Dann wäre es ein zufälliges Zusammentreffen, wo das eine mit dem anderen eigentlich gar nix zu tun hat. Unwahrscheinlich ist das bei dem Gerät nicht. In den letzten Jahren sind einige Geräte in der Hinsicht schon auffällig geworden.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Habe eine komplette EDS910 Platte von 1985 von einem defekten 620er eben eingebaut. Ich kann nicht sagen, ob da was dran war. Nun geht von den Tasten nur die Starttaste bei 33 Umdrehungen. Sonst funktioniert keine Taste. Der Spieler schaltet sich auch ab, wenn der Tonarm hinreichend in der Mitte ist. Mehr Funktionalität habe ich nicht. Die ausgebaute EDS910 ist von 1988 und optisch einwandfrei, habe mit der Lupe geschaut.

  • Habe nun wieder die Original EDS910 Platte drin, jedoch mit der dicken Magnetscheibe (heißt die Magnetrotor?) von der 1985er Ausführung. Die 1988er hatte wohl doch unter dem Hammer minimal gelitten, die Achse ist nicht 100% fest drin.


    Vielleicht liest sich das unglaubwürdig, ist aber wahr. Kein Blinken mehr, der Spieler verhält sich nun wie mit der 1985er Platte.


    Das spricht für die Vermutung, dass die Steuerung problematisch ist? Sollte ich das Schaltelement von dem defekten Dreher mal einbauen?

  • Hi !

    Nun geht von den Tasten nur die Starttaste bei 33 Umdrehungen. Sonst funktioniert keine Taste.

    Hmm.


    Die Tasten arbeiten als Multiplextasten.
    Heißt: es gibt zwei Eingänge (B0 und B1) und insgesamt drei Ausgänge (C0, C1 und C3) am Prozessor für die Laufwerkstasten.
    Die Tasten am Display belegen die Ports C0, C1, C2 und B2.


    Die "33"-Taste liegt zwischen C0 und B1, die "45"-Taste zwischen C1 und B1.
    Die "Stop"-Taste liegt zwischen C0 und B0, die "Start"-Taste zwischen C1 und B0.
    Die "Lift"-Taste liegt zwischen C3 und B0.


    Die "+"-Taste am Display liegt zwischen C0 und C2, die "-"-Taste zwischen C1 und C2.


    Wenn nur eine Taste geht, würde ich eher annehmen, daß es sich dabei um ein Problem zwischen dem Prozessorboard und dem davon abgesetzten Schalterboard handelt, die mit Drahtbrücken untereinander verbunden sind. Entweder sind da Lötpunkte nicht okay sind, *oder* die Folientaster, die hinter den Druckknöpfen sitzen, haben eine Macke.


    X/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • ... 620Q. Bzw. 2225Q.


    Der hat kein Display.


    Aber grundsätzlich würde ich jetzt erstmal gucken, was auf der Tastenplatine los ist.
    Hast Du beim Betätigen der Tasten ein gleichmäßiges "Tastgefühl" ? Sonst ist eventuell nur die Tastenplatine verschoben eingebaut und die Knöpfe vorne treffen nicht die dahinterliegenden Folientaster.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Treffer! Nachdem die Gummimatte vor den Schaltern ab war, gingen alle. Schande über mich. Hatte das heute mal freigelegt, bevor ich die Motorplatte austauschte. Habe das dann wohl nicht sauber genug zusammengebastelt, was ich jetzt nachholte.


    Also war mein Hammer doch zu robust...Und ich sattelte mir danach noch ein kleines Problem obendrauf.


    Gut wenn man ein Teil zum ausschlachten da hat. Die wieder ausgebaute 85er Motorplatte wirkt wie neu, die 88er sieht älter aus. Nun lass ich die 88er erst mal drin, die funktioniert ja jetzt.


    Bastelei bis spät in die Nacht, aber mit gutem Ergebnis.


    Danke!

  • Hi !

    Treffer! Nachdem die Gummimatte vor den Schaltern ab war, gingen alle. Schande über mich. Hatte das heute mal freigelegt, bevor ich die Motorplatte austauschte. Habe das dann wohl nicht sauber genug zusammengebastelt, was ich jetzt nachholte.

    :thumbup::thumbup:


    Nachteinsatz. Wenn der Dreher jetzt wieder rundläuft - und gleichmäßig - dann war's die Mühe wert.


    Schönen Restsonntag bei guter Musik !


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Wenn der Dreher jetzt wieder rundläuft - und gleichmäßig


    Ja danke, er läuft wie am Schnürchen. Einzig beim Starten der Automatik läuft der Arm nicht in einem gleichmäßigen Vorgang zum Auflagepunkt. Er ruckelt in der Mitte einmal minimal. Das ist bei meinem zweiten baugleichen Spieler aber auch so, vermutlich konstruktionsbedingt. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte das der zurück geschickte neu gekaufte CS 455-4 auch. Die Arme habe ich sehr leicht (knapp unter 1,5) austariert, weshalb ich eine Fehlbedienung ausschließe. Also nicht der Rede wert.


    Ich bin voll happy, bekam den Dreher erst die Tage. Kaufte mir nach einem kaputt reparierten CS 620 Q nun zwei nach, einen silbernen 620er und einen schwarzen 2225er. Vom defekten Gerät konnte ich die top erhaltene Haube, eine Nadel und das Magnetrad mit der Achse schon verwerten. Damit sehen beide Dreher sehr gut erhalten aus. Wie es bei den scheinbar baugleichen Modellen zu dem Sprung in der Nummer kam, wird wohl das Geheimnis von Dual bleiben. Der einzige erkennbare Vorteil des CS 2225 scheint mir eine weichere Gummimatte zu sein. Aber die wird vielleicht der Vorbesitzer ausgetauscht haben. Die Dinger sehen zwar nach 80er Jahre aus, aber mir gefallen sie.


    Danke nochmal!

  • Hi !

    Der einzige erkennbare Vorteil des CS 2225 scheint mir eine weichere Gummimatte zu sein. Aber die wird vielleicht der Vorbesitzer ausgetauscht haben.

    Jein.


    Die 620 / 630 Matten und einige der 500er Serie -wie der 520- sind nach ein paar Jahren betonhart auskristallisiert. Das müßte zumindest bei den schwarzen Geräten, die auch mit schwarzer Matte geliefert worden sind, anders gewesen sein. Sie haben später irgendwann bei der Einführung der 400er Serie wieder auf normale Gummimatten gewechselt und ich denke, daß die "Dual Überbleibsel" wie 2225 und 2235 dann generell die auch bekommen haben. Die sandfarbenen Matten der silbernen sind heute zumeist allesamt Steinteller, die in Stücke zerspringen, wenn sie runtersegeln und auf den Boden fallen.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Die sandfarbenen Matten der silbernen sind heute zumeist allesamt Steinteller, die in Stücke zerspringen, wenn sie runtersegeln und auf den Boden fallen.

    Sandfarben? Der 630Q meines Vaters hat original eine mittelgraue, steinhart. Das Gerät ist Erstbesitz und funktioniert bis auf den langsam zickenden Steuerpimpel immer noch perfekt. Die originale Nadel haben wir vor ein paar Jahren zum ersten Mal getauscht :D

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