Elac 4101T zugelaufen

  • So nach dem ich mich vorgestellt habe und es auch gleich konstruktive Kritik nach sich zog. Siehe

    Moin aus dem Herzen Angeln's,


    nach über 20 Jahren Abstinenz habe ich mir einen Dreher gegönnt. Ein Elac Miraphon 22H. In einer 700 Serie Zarge. TA is ein AT 95 mit AT95E Nadel. Läuft butterweich :thumbup: . Angetrieben wird es durch ein Onkyo HT-RC660. Alle Platten wieder aus der Versenkung geholt. Von Klassik bis Rockabilly. Und seit 1 Monat nur am genissen. Fernseher würde kurzerhand aus dem Wohnzimmer verbannt.
    Danke das ich hier sein darf :D


    Murph

    Habe ich diesen super erhaltenen 4101T gefunden. Denn TA tauschte ich gegen einen Elac STS 344 mit Nachbaunadel von Jico 344-17. Die Scheiben wanderten in ein Kallax.


    Aber zufrieden mit diesem Aufbau (Das der Dreher auf dem Verstärker steht) bin ich überhaupt nicht. Falls jemand Ideen hat , immer her damit.


    Hat Jemand vielleicht eine 4101T Betriebsanleitung oder weiß Jemand wo man sie bekommt? Ich wäre super dankbar.


    Nun zum (Monster) Elac, also ein kleines voller Ehrfurcht flößendes WOW kamm über über meine Lippen. Er hört sich fantastisch an! Kein einziger Drehregler oder Schalter knistert. Aber ein Wackler bei der Beleuchtung die ich beseitigen muss.


    Das Gehäuse ist ohne eine Macke. Die Lautsprecher gab's umsonst dazu. Leider sind die Tieftöner Schrott, komplett eingerissen. Also wieder ein Projekt(als hätte ich nicht genug).


    Euch einen schönen und erholsamen Abend noch!!


    MfG


    Sean



    P.S.


    Wenn Mann sich auch noch einen Rank 3500 und einen Monacor gegönnt hat heißt das ,das man schon infiziert ist?

  • Moin Sean,



    leider hast du kein Foto von den Bässen gezeigt. Wenns nur die Sicken sind, also die Ringe zwischen


    Konus und Gehäuse, dafür gibts Ersatz. Macht zwar Arbeit, aber danach sinds "deine" Boxen.


    Die beiden Elac freuen sich sicher, wenn daneben noch ein weiteres Kallax oder ein breiteres zu


    stehen kommt. Die Fächer mit den Platten füllen sich quasi von selbst ;)



    LG, Micha



    Ps.: vom 4100T findet sich das SM hier:
    http://www.hifi-archiv.info/El…100T%20Service/index.html

    2 Mal editiert, zuletzt von mickdry ()

  • Die TT sind 25cm Treiber mit Schaumstoffsicken, wenn ich das nach schneller Recherche jetzt richtig gesehen habe.
    Dafür gibt's problemlos Ersatz und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, die Reparatur ist simpel und gut selbst Zuhause durchführbar.


    Grüße,
    Alex

    Dauerspieler:
    JVC JL-B44 / Sumiko Blackbird Lo / Kenwood KR-7070 / Linn Isobarik
    Technics SL-1300 / Sumiko Blue Point Evo III Lo / Kenwood KR-7070A / KEF Celeste II
    Saba Dorchester 16 Musikmöbel (1965 Saba Freiburg 15M, Dual 1019, TVV47, Pickering V15 AT2)

  • Also ich würde es zumindest versuchen. Material sollte für Beide unter 40 Euro zu haben sein.


    Wenn man genug Anleitungen gelesen und gesehen hat und weiß, womit man sonst noch kleben


    und vorher die alten Reste löst, kann man noch wesentlich günstiger wegkommen. Für ein paar


    Euro gibt es Sicken in vielen Größen, da sollten nur die Maße stimmen.

  • Der Elac 4101T entspricht dem Körting 1600L mit dem Unterschied, dass der Lautstärke-Einsteller beim Elac ein Drehknopf, beim Körting eine Schiebeknopf ist. Äusserlich ist der Elac 4101T mit dem oben erwähnten Modell 4100T (Körting 1500L) identisch, lediglich der Schiebesteller und die Buchsen für das hintere "Multisound"-Lautsprecherpaar fehlen. Im Inneren hat der 4101T jedoch ein paar Änderungen gegenüber dem 4100T erfahren, z.B. zwei transistorisierte Zusatzprints, so dass das Schema des 4100T nur mit Einschränkungen für den 4101T verwendet werden.


    Besonderheit dieser Empfänger ist der aussergewöhnlich gute UKW-Empfangsteil (google "Syntector" oder "Syntektor").


    Ich habe Bedienungsanleitung und Schema des Körting 1600L vorübergehend hier

    https://www.mycloud.ch/s/S00CF…463BBE0AC27897EAD248CA8DB


    zugänglich gemacht. Schema/ Bedienungsanleitung sind 118 MB! Ich habe daher zusätzlich eine datenkomprimierte (2 kB) Version nur des deutschen Teils der Bedienungsanleitung bereitgestellt, falls jemand das Schema oder die andersprachigen Bedienungsanleitungen nicht braucht.


    Nicolin

  • Hallo Nicolin,


    Danke für die Manuals zum Körting Syntektor 1600L.


    Damit hat sich Körting ja erkennbar ins Zeug gelegt, was "Ordentliches" abzuliefern. Das UKW-Syntektor-ZF-Teil ist etwas ganz besonderes, wie Du schon geschrieben hast. Auch sonst ist dieser Receiver für 1971 zeitgemässer als die älteren Modelle im Zeitraum zwischen 1966 und 1970. Es wurden z.B. bis 1970 Treiberstufen mit Übertrager-Trafos verwendet (obwohl die Endstufen "eisenlos" genannt wurden), dadurch u.A. erhöhte Intermodulationsverzerrungen und veraltete NF-Schaltungen mit Germaniumtransistoren. Das kann man beim 1600L nicht mehr bemängeln, da wurde schaltungsmässig aufgeholt, auch wenn er immer noch einige Germaniumtransistoren hat.


    Kritik muss ich nach dem gerechtfertigten Lob aber auch noch loswerden.

    Wenn man sich die technischen Daten ansieht, kann man mit dem Signal/Rauschabstand bei UKW-Stereo nicht zufrieden sein - anders gesagt: Bei UKW-stereo rauscht er leider viel mehr (der Rauschabstand UKW-stereo bei 40 kHz Hub ist nur mit 51 dB angegeben) als man das 1971 bei der Konkurrenz in der (oberen) Mittelklasse konnte, in der dieser Körting (Elac/Siemens) preislich angesiedelt war (da war auch bei UKW-stereo ein Fremdspannungsabstand von >60 dB schon üblich). Das könnte bei Klassik in leisen Passagen stören und bei Hörspielen in Sprech-Stummpausen.


    Gruß

    Reinhard

  • Hallo Reinhard


    "... der Rauschabstand UKW-stereo bei 40 kHz Hub ist nur mit 51 dB angegeben"

    In den Unterlagen sowohl des Körting 1600L als auch des Vorgängers 1500L finde ich nur die Angabe "Geräuschspannungsabstand grösser als 60 dB bei 1 kHz/ 75 kHz Hub". Diese Angabe gilt vermutlich für Mono-Betrieb.

    Wo hast Du die von Dir genannten Werte gefunden? Die 51 dB sind über ein Bewertungsfilter (welches?) oder linear gemessen?

    Nicolin

  • Hallo Nicolin,


    in der Bedienungs-/Service Anweisung, die Du verlinkt hast, sind die Messkurven für den Signal-Rauschabstand für mono und stereo über der Antenneneingansspannung bei realistischen 40 kHz Hub als Effektivwert und ohne Bewertung, im Frequenzbereich 40 Hz bis 15 kHz gemessen, abgebildet. Bei etwas oberhalb 1 mV HF ist der stereo-Rauschpegel bei -51 dB gegenüber dem Signalpegel an seinem (asymptotischen) Minimum, bei noch höherer Antenneneingangsspannung wird er nicht mehr besser. Das ist ohne Bewertungsfilter.


    Der in der Tabelle abgedruckte Wert vom 60 dB Geräuschspannungsabstand ist ja A-Filter-bewertet, ist also dadurch grösser als der unbewertete Signal-Rauschabstand und bezieht sich ausserdem auf 75 kHz Hub, was ihn um 5,5 dB besser erscheinen lässt als ein bei 40 kHz Hub gemessener und er gilt nur für mono. Bei Stereo ist er ca. 13 dB kleiner. Das ist aus den Körting-Messkurven zu entnehmen. Für die Körting-Messbedingungen ist 60 dB Geräuschspannungsabstand ebenfalls schlecht (vgl. dagegen z.B. Grundig RT-100 von 1968: Geräuschspannungsabstand >/= 70 db, also 10 dB besser und das sogar bei nur 40 kHz Hub (siehe Technische Messwerte im Grundig Service Manual für den RT-100 Tuner). Der Grundig RT-100 kommt also rechnerisch auf 75 dB (70+5 dB) mono-Geräuschspannungsabstand bei 75 kHz Hub, gegenüber nur 60 dB des Körting 1600L unter den gleichen Bedingungen.


    Es ist also egal, gehopst oder gesprungen, Geräuschspannungsabstand (A-bewertet) oder Signal-Rauschabstand (unbewertet), 40 kHz Hub oder 75 kHz Hub, der Körting ist leider nach Werksangaben immer ca. 15 dB schlechter im Rauschen bei Stereo als der Grundig-Spitzentuner der gleichen Zeit, wenn bei gleichen Bedingungen verglichen wird und wir den Herstellerangaben beider Firmen trauen dürfen. 15 dB ist grob der Faktor 4x (für Mitleser, die mit dB nichts anfangen können), also viel. Anders gesagt: Mit wirkungsstarken Lautsprecherboxen oder Kopfhörer wird man beim Körting in stereo selbst bei gutem Empfang in Stille-Perioden des gehörten Programms etwas Rauschen hören können.


    Die Angabe des Geräuschspannungsabstands bei 75 kHz Hub und nur für Mono kann man als eine "Trickserei" ansehen, um den dafür angegebenen Wert besser aussehen zu lassen. Denn nach DIN 45500, Blatt 2, waren die zu messenden Störabstände auf den Pegel bei 1 kHz NF-Modulation bei 40 kHz Hub zu beziehen.

    Die HiFi-Norm DIN 45500 in der seinerzeit gültigen Fassung forderte mindestens 46 dB Fremdspannungsabstand bei UKW-Stereo und 40 kHz Hub. Diesen Wert gibt Körting in der Tabelle mit den technischen Daten aber nicht explizit an, er ist nur aus dem Diagramm zu entnehmen, wie hier gezeigt, und gerade nur 51 dB.



    Gruß

    Reinhard

    9 Mal editiert, zuletzt von oldiefan ()

  • Hallo Reinhard


    Danke für Deine Erläuterungen. Dass man auch die Kurven studieren könnte ist mir nicht in den Sinn gekommen...

    Mein Vater war Radiohändler in St. Gallen (Schweiz) und so hatte ich als Jugendlicher Zugang zu allen möglichen Receivern. Mit dem damals neuen Körting 1500L Syntector hatte ich vor allem bezüglich AM-Unterdrückung die besten Resultate. Diese war insofern wichtig, als wir an einer Verkehrsstrasse wohnten, wo vor allem die Zündstörungen von Klein-Motorrädern störten. Heute wohne ich am Zürichsee und habe eine grössere Sammlung von Radio- und TV-Geräten und eine drehbare 5-Element-UKW-Antenne. Nach Deinen Ausführungen nimmt es mich nun wunder, ob ich einen Unterschied im Stereo-Rauschen zwischen einem Körting 1600L und z.B. den Revox-Tunern (A76 und B760) hören oder gar messen kann. Ich werde hier berichten.


    Nicolin

  • Hallo Nicolin,


    die für den Körting 1600L angegebene AM-Unterdrückung von 60 dB ist auch nach den Datenblättern tatsächlich gut und sogar besser besser als die des Revox A76 (54 dB).


    Beim Signal-Rauschabstand (für Stereoempfang) ist der Revox A76 gleichauf mit dem vorher erwähnten Grundig RT-100, also ebenfalls sehr viel besser als der 1600L von Körting. Du müsstest den Rausch- (oder ggf. Brumm-/Sirr-) Unterschied zwischen Revox und Körting hören können, wenn sich der Revox immer noch in gut abgeglichenem Zustand befindet, da bin ich ziemlich sicher. Das gilt erst recht für den Vergleich mit dem viel jüngeren und viel besseren Revox B760. So ein Vergleich ist nur fair beim Empfang eines starken Senders in Stereo bei optimaler Empfängerabstimmung und Antennensignal von wenigstens 1 mV HF. Bei schwachem Empfang spielen in das Rauschen noch andere Effekte rein (Empfindlichkeit des Frontends usw.).


    Die gute Trennschärfe der Körting Syntektor-Schaltung war dessen grosse Stärke. Allerdings ist die Trennschärfe in den Technischen Daten bei Körting auch "nur" mit 60 dB (bei +/- 300 kHz) angegeben, den gleichen Wert erreicht auch der Revox A67 ohne Syntektor-Schaltung. Anhand dieser Zahlenwerte kann man aber die praktische Trennschärfe nur schlecht beurteilen, wenn der Verlauf der Trennschärfe bei kleinerem Frequenzabstand als 300 kHz nicht bekannt ist, d.h. wenn man nicht weiss, ob und wie die Trennschärfekurve sich im Bereich < 300 kHz Abweichung verschmälert. Revox hat seine Kurve für den A76 abgebildet (Trennschärfe z.B. 35 dB bei 200 kHz). Aber wir kennen sie vom Körting leider nicht. Es ist also evtl. möglich, dass der Revox A76 sogar auch bei der praktischen Trennschärfe den Körting schlägt, trotz Syntektor-Schaltung im Körting.


    Dass die aufwändige Syntektor Schaltung mit zwei Zwischenfrequenzen sich bei UKW nicht mehr durchgesetzt hat, liegt vermutlich daran, dass durch den raschen Fortschritt in der Auslegung von Bandfiltern und verbesserten ZF-Sektionen in den Empfängern auch ohne Syntektor Trennschärfen von 80 dB (+/-300 kHz) möglich wurden. Ob das Syntektor-Konzept einen Rauschnachteil bedingte, weiss ich nicht. Wäre das so, würde es vielleicht den vergleichsweise schlechten Rauschabstand des Körting 1600L erklären können. Das ist aber meine pure Spekulation.


    Gruß

    Reinhard

    Einmal editiert, zuletzt von oldiefan ()

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