Dual 1015 Geschwindigkeit und Tonarmbalance

  • Liebe Forumsgemeinde,


    da ich ma wieder nicht weiter weiß, wende ich mich hilfesuchend an euch. Aktuell habe ich einen Dual 1015 auf dem OP-Tisch, den ich wieder ordentlich machen wollte. Also alles gereinigt und abgeschmiert, Motor läuft super kraftvoll und leise, Automatik geht, lediglich das Gummi-Antriebsrad war vollständig hart. Also neues drauf und probiert: Rad greift super, hält bei Bedarf sogar den Motor an :)


    ABER: Die Geschwindigkeit des ganzen Drehers ist völlig daneben: Ich messe folgende Drehzahlen:
    33/1 -> 31,3
    45 -> ca. 42
    78 -> ca. 73


    Das sind bei jeder Geschwindigkeit ca. 10% Abweichung! Woran kann denn das bitte liegen? Der Motor läuft doch perfekt leichtgängig und die Tellerdrehzahl ist doch m.E. nach nicht vom Reibraddurchmesser abhängig, oder? Das neue ist nämlich 0,4mm größer. (Habe auch ein ca. 0,8mm kleineres probiert, gleicher Effekt)
    Also entweder ist hier die Netzfrequenz nur bei 46,8 Hz, oder es liegt ein anderer Fehler vor?! Bin ratlos!


    Hat jmd. übrigens die Vergleichswerte des Durchmessers der Antriebsrolle oder könnte mal nachmessen? Meine hat auf der 33U Spur 6,63mm Druchmesser. Das sollte, wenn ich mich nicht verrechnet habe, für die Drehzahl und einen Teller-Innendurchmesser von 207mm passen.


    Zweites Problem: Der Tonarm hat dieses verschiebbare Gewicht hinten drauf. Leider lässt er sich auch mit dem Gewicht ganz hinten nicht in Balance bringen. Das verbaute System ist ein Shure M75-6 Typ 2. Ist das zu schwer?


    Danke für alle Tips schonmal,
    vg
    Sascha

  • Aus meiner Sicht ist die einzige Möglichkeit, dass der Motor zu langsam läuft.
    ---
    Hast Du einen 1015 oder einen 1015f ? (Ein 1015f hat eine Pitch-Einstellung - da könnte der Fehler daran liegen, dass das Reibrad zu hoch montiert ist.)

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

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  • Hattest Du den Motor auf und die Lager gereinigt und abgeschmiert? Wenn ja, lasse ihn 24h auf 78U laufen. Bei meinen ist das dann meistens ok. Oftmals ist ein Tacken zuviel Öl drin das bremst oder es hat sich noch nicht richtig verteilt. Das laufenlassen sorgt dafür, dass die Lager warm werden und das Öl sich anständig verteilen kann.

  • Danke für die Antworten soweit :)


    Es ist leider ein 1015 mit vier Geschwindigkeiten, also ohne konische Antriebsrolle und ohne Pitch.


    tpl1011: Guter Tipp, probier ich mal aus!


    PS: Hat jemand noch einen Tip wg der Tonarm-Balance?

    Einmal editiert, zuletzt von asko58 ()

  • Zweites Problem: Der Tonarm hat dieses verschiebbare Gewicht hinten drauf. Leider lässt er sich auch mit dem Gewicht ganz hinten nicht in Balance bringen. Das verbaute System ist ein Shure M75-6 Typ 2. Ist das zu schwer?

    Bestimmt nicht.


    Was macht der Arm denn wenn das Gewicht ganz hinten ist ?
    Was macht er wenn du den Abnehmer raus nimmst ?


    Steht der AK - Regler auf 0 ?


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Hallo,
    Obwohl es nicht unbedingt sichtbar ist, wurde das 1015 Ausgleich Gewicht mit einem Extra Gewicht (4 / 14 Gramm) ausgeliefert. Es ist in der Service Anleitung unter Nr 49 (12P U115 / 201 801) zu sehen.
    Es kann aber auch ein extra Gewicht von der ULM Serie genutzt werden da es die selbe Schraubverbindung hat.

    Das Shure m75-6 System muss aber auch ohne Zusatzgewicht ausbalancierbar sein- wie hier das abgebildete Shure M91 mit Kappe, das immer noch nicht das maximale konter Gewicht völlig erschöpft:

    Die Tonarmlager müssen aber sauber sein...


    Mit dem Geschwindigkeitsproblem Tippe ich auf eine abgenutzte oder falsche Antriebsrolle. Der Zwischenrad/Reibrad Durchmesser ist völlig egal, da die Einganggeschwindigkeit logischerweise 1 zu 1 mit der Ausgangsgeschwindigkeit übereinstimmt. Ich vermute das die Motorlager sauber sind und der Rotor sich leichtgängig dreht, dadurch kann es nur an der Antriebsrolle liegen.
    MfG,
    Klaus

  • Obwohl es nicht unbedingt sichtbar ist, wurde das 1015 Ausgleich Gewicht mit einem Extra Gewicht (4 / 14 Gramm) ausgeliefert. Es ist in der Service Anleitung unter Nr 49 (12P U115 / 201 801) zu sehen.

    das ist für mich jetzt auch neu. Sicher schon 5 1015er gehabt aber aufgefallen ist mir das noch nie. Man lernt echt nie aus :thumbup::thumbup::thumbup:

    VG

    Kai








  • das ist für mich jetzt auch neu. Sicher schon 5 1015er gehabt aber aufgefallen ist mir das noch nie. Man lernt echt nie aus

    Ich habe es bisher aber auch nie vermisst ! Ortofon F15E, Shure M75, DMS242 eingebaut und immer noch
    viel Luft nach hinten. Für was für Systeme sollte man das brauchen ?


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



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  • Vermutlich für die B&O Brocken. Die sind noch deutlich schwerer als bspw. die Elac-Blechdosen.


    Grüße,
    Alex

    Dauerspieler:
    JVC JL-B44 / Sumiko Blackbird Lo / Kenwood KR-7070 / Linn Isobarik
    Technics SL-1300 / Sumiko Blue Point Evo III Lo / Kenwood KR-7070A / KEF Celeste II
    Saba Dorchester 16 Musikmöbel (1965 Saba Freiburg 15M, Dual 1019, TVV47, Pickering V15 AT2)

  • Vermutlich für die B&O Brocken. Die sind noch deutlich schwerer als bspw. die Elac-Blechdosen.

    Das DMS900 ist auch heftig, ich habe dafür am 1016 auch eine Zusatzgewichtsscheibe drauf gepackt, beim 1019 geht es grade so ohne.
    MIt dem Elac geht es auch, aber man muss mit dem Gewicht schon recht weit nach hinten, je nach Haube könnte das schon eng werden.

    VG

    Kai








  • Vielen Dank an alle für die vielen Antworten erstmal!


    Zum Reibrad: Mmh, das wäre schon seltsam, wenn der Pulley auf allen Geschwindigkeiten so gleich abgenutzt wäre, dass er 10% verliert, oder? Aber eine andere Antwort fällt mir auch nicht wirklich ein. Ich lasse den Dreher heute nochmal länger laufen, kam am Wochenende noch nicht dazu.
    Ansonsten kann ich mir aber nicht erklären, woher das Problem kommen sollte? Den Durchmesser des Original-Pulleys hat niemand mehr auf Lager, oder? Dann könnte ich mal vergleichen.


    Zum Tonarm: Ich habe mir schon gedacht, dass das System nicht zu schwer sein kann. Um die Frage von Ulli zu beantworten: Der Arm ist schön leichtgängig und wirkt in Ordnung. Wenn das Gewicht ganz hinten ist, schafft er es gerade eben nicht, sich auszutarieren. Wenn der Abnehmer raus ist, klappt er ganz hoch, wie es sein soll. Zusatzgewichte sind keine dran. Ich werde mal eine M8 U-Scheibe drunterbauen, mal sehen ob's etwas nützt.


    Sascha

  • Wenn das Gewicht ganz hinten ist, schafft er es gerade eben nicht, sich auszutarieren.

    Das Problem hat man ja auch manchmal bei den ULM-Tonarmen. Wenn das anschraubbare Gegengewicht gefehlt hat, habe ich einfach eine Münze oder Metallscheibe mit einem zweiseitigem Klebeband angeklebt. Das funktioniert völlig ausreichend.

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


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  • Mmh, das wäre schon seltsam, wenn der Pulley auf allen Geschwindigkeiten so gleich abgenutzt wäre, dass er 10% verliert, oder?

    Ist er mit Sicherheit nicht. Entweder das RR ist verhärtet oder glatt etc. oder es liegt am Motor. Hast Du wirklich beide Lager oben und unten sauber gemacht, geölt (mit was?) und die Kiste 24h laufen lassen?
    Mein 1015 und 1016 machen das nach längerem Stehen auch gerne mal, sobald sie einmal wieder warm gelaufen sind passt das alles wieder.

    VG

    Kai








  • Das Reibrad ist neu und läuft und greift super. Die Lager habe habe ich wie immer mit einer Mischung aus Lagerfett für Nadellager verdünnt mit ein paar Tropfen harzfreiem Weißöl (macht das ohnehin sehr feine Fett nochmal etwas fließfähiger) geschmiert. Das mache ich schon seit Jahren erfolgreich so...


    Lediglich gelaufen ist der Dreher noh keine 24h, da ich am Wochenende nicht da war. Das werde ich aber noch nachholen.

  • Mit der Lagerschmierung wird es wahrscheinlich von Erfolg gekrönt sein, die Kiste mal mehrere Stunden laufen zu lassen.
    Das sind Sinterlager, da muss eigentlich nur Öl bei. Das Ölreservoir stellt der Filz dar...

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  • ...und du hast nicht zufällig einen 60-Hz - Pulley drin...?


    Miss das Ding doch mal aus. Dann könnte ich bei einem von meinen 1015ern, die definitiv mit korrekter Drehzahl laufen, nachmessen...


    Gruß Gerhard

  • Das Ölreservoir stellt der Filz dar...

    aber nur zum Teil. Die Lagerkugeln sind aus Sinterlagerbronze. Eigentlich sollte man die neu befüllen wenn man es ganz perfekt machen wollen würde. Aber nur reinigen und schmieren geht auch. Aber ich würde da beim besten Willen nicht irgendeine selbst gemischte Mixtur verwenden. Ich bin ja weissgott kein Korinthenkacker bei dem Thema, aber ein paar Tropfen Motoröl oder noch besser HLP 22 können da Wunder wirken. Letzteres verwende ich mittlerweile ausschließlich wenn ich die Bronzekugeln mittels Vakuum neu befülle.

    VG

    Kai








  • So, hab ihn mal fünf Stunden laufen lassen heute: Er läuft nun deutlich schneller, es scheinen wirklich die Lager zu sein. :) Ich checke das morgen nochmal, im Zweifel mach ich nochmal alles raus und sauber.


    Übrigens hängt jetzt auch eine schön dicke M8 Karosseriescheibe am Tonarmgewicht unten dran. Damit ist auch das Balanceproblem gegessen :)

    Einmal editiert, zuletzt von asko58 ()

  • Das verbaute System ist ein Shure M75-6 Typ 2

    Was mich immer noch irritiert ist das er dafür ein Zusatzgewicht braucht.
    Da ist doch noch was Anderes faul.


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



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