Dual CS 704 - Tonarm horizontal nur schwer beweglich ab einem gewissen Punkt // Platte hängt

  • Guten Abend zusammen,


    mein Benutzername hier ist dem Ereignis des heutigen Abends geschuldet, weswegen ich hier nun Hilfe suche. Ich hörte ziemlich laut meine neuen basslastigen Platten und kochte in der Küche. Auf einer meiner Boxen stand ein kleines Flaschenschiff, was ich unbedachterweise erst neulich dorthin gestellt hatte. Während ich kochte hüpfte/fiel es von der Box auf den Plattenteller. Vermutlich - ich konnte es ja nicht sehen, da ich in der Küche war - im Bereich des Tonarms.


    Nun ist es so, dass der Tonarm wesentlich schwerer beweglich ist. Dies fiel mir auf, weil die Platten plötzlich hängten.


    Insbesondere nach ca. einem 3/4 der 'Strecke' über den Plattenteller begegne ich gefühlt einem deutlichen Widerstand beim horizontalen Bewegen des Tonarms. Die kleine Stange, die vom Tonarm aus ins Innere des Plattenspielers verläuft scheint an dieser Stelle zu haken bzw. muss einen Punkt erhöhten Widerstands überwinden. Dies habe ich herausgefunden, indem ich mit sehr sanftem Druck meines Fingers den Tonarm über den Plattenteller geführt habe.


    Mir scheint er läuft generell ein bisschen schwer von Anfang an als vor dem Unfall, was aber das Spielen der Platten nicht beeinträchtigt. Zumindest laufen die Platten bis zu besatem 'Hakpunkt' durch ohne Störung. Aber ab besagter 3/4 der Strecke kommt es zu diesem 'Hakpunkt'. Man kann diesen Punkt überwinden, wenn man die Fingerkraft erhöht. Also ist der Lauf des Tonarms nicht komplett blockert, doch eben sehr träge und widerständig von diesem Punkt an. Lasse ich die Platte aber ablaufen, dann stockt sie meiner Wahrnehmung nach dann auch in genau diesem Bereich des 'Hakpunkts' und kommt dann nicht mehr von der Stelle :(


    Ich habe noch nie an einem Plattenspieler herumgeschraubt und bin diesbezüglich - auch was einfaches technisches Verständnis der Komponenten angeht - Laie. Das Gerät habe ich vor guten 5 Jahren gekauft und es war komplett generalüberholt gewesen und leistete mir bisher nur beste Dienste. Ich hoffe sehr, dass mir hier geholfen werden kann und der Schicksalsschlag (im wahrsten Sinne des Wortes) irgendwie wieder behoben werden kann.


    Ich danke bereits jetzt für jegliche Hilfe und bin gespannt auf meine Möglichkeiten.


    Mit herzlichem Abendgruß,
    Sönke aka Technotollpatsch

  • Moin Sönke,


    zuerst mal nix mehr händisch den Arm über den Widerstand führen. Das machen wir nicht, weil wir wissen (noch) nicht, warum da der Widerstand ist ;)
    Das könnte an der Tonarmlagerung liegen, muß aber nicht.


    Zum besseren Verständnis wäre es für dich vielleicht hilfreich, wenn du dir mal das Manual anschaust, bevor hier technische Beschreibungen kommen, die für dich wie Bahnhof, Spanien, Marokko aussehen:
    Bedienanleitung
    und
    Service Anleitung


    Danach weißt du, was eine Tonarmlagerung ist, wofür der Abstellhebel ist und wie was überhaupt funktioniert usw. Das ist ganz hilfreich.


    Mit diesem Input fällt es dir leicht, mal eben die Tonarmlagerung zu kontrollieren - könnte ja sein, dass die evtl. einen weg hat. Dazu Tonarm auf Stütze und verriegeln. Mit 2 Fingern den Tonarm auf der Stütze halten und mit der anderen hand hinten den Lagerbock (das ist das Dingen wo der Arm drin steckt) bewegen. Aber nicht mit Kraft, sondern einfach schauen, ob das Dingen sitzt oder wackelt. Wenns sitzt = okay, wenn nicht = schlecht. Das machst du auf 2 Arten: Einmal den Lagerrahmen hoch/runter versuchen und einmal hinten am Tonarmrohr packen und links/rechts versuchen. Aber bitte bitte mit Gefühl.
    Wenn das ohne Spiel ist, also du das nicht hin- und her, bzw. hoch- und runterbewegen kannst = alles gut. Durchatmen und freuen ;)


    Mach das erstmal, danach schauen wir, wo es sonst noch haken könnte.

  • Moin Sönke,



    wenns nichts kaputt gegangen wäre, würde ich das unter Slapstick verbuchen,


    "Schiff fällt auf Schallplatte".


    Leider hat dabei das Lager einen abbekommen, wie Jo schon schrieb, oder unter


    der Platine die sogenannte Drehkurve 217. Das Teil ist der Höhenverstellung


    geschuldet, welche nur 704 und 721 bei Dual haben. Gute Nachricht, das gibts


    noch als Ersatzteil (um die 15 Euro) und auch das mit dem Lager ist meist


    reparabel. Die Drehkurve kannst du von oben testen. Dazu die Arretierung der


    Höhenverstellung lösen, die Höhe vorsichtig mit dem Rädchen einmal hoch


    und runter fahren und ungefähr in Mittelstellung bringen. Wenn du jetzt


    gaaaaaz vorsichtig hinten den kompletten Arm nach unten drückst und nach


    oben ziehst, sollte da nur sehr wenig Spiel sein. Dabei unbedingt das Rädchen


    mit der anderen Hand locker festhalten bitte.



    Viel Glück, Micha

  • Micha, das hätte ich als nächstes vorgeschlagen ;)


    Ich werfe noch schnell ein ABER rein:
    Wenn du am Rändel für die Höhenverstellung drehst, bitte mit Gefühl und sobald Widerstand kommt = STOP
    Ist die Drehkurve oder auch Hubkurve genannt gebrochen = für einen Laien viel Arbeit, weil dazu muß der Kumpel aus der Zarge und im Bereich Tonarmlagerung zerlegt werden, mit Tonarmkabel am Kurzschließer ablöten usw.


    Aber soweit sind wir noch nicht ;)


    Vielleicht schreibst du noch deinen Wohnort ins Profil, maybe wohnt jemand in deiner Nähe, der da auch mal schauen könnte. Sind nämlich ausnahmslos nur nette Leut hier an board.

  • Ja Jo, der obere Steg der Drehkurve ist leider sehr empfindlich.


    Aus Metall wäre sicher besser gewesen, aber auch eine ganze


    Ecke teurer.



    LG, Micha

  • Würde meiner Meinung nach nicht wirklich funktionieren mit Ganzmetallausführung. Denn die Hubkurve liegt ja am Chassis auf und da würde Metall auf Metall reiben, selbst mit Schmiermittel dazwischen. Im ungünstigsten Fall gäbe es Abrieb/Späne und dann frisst es und sitzt bombenfest.

  • Kupfer oder Plastikunterlegscheibe dazwischen und gut.


    Muss auch keine Dauerbelastung aushalten, nur


    gelentliches Drehen.


    Aber wir müssen es eh so nehmen, wie es ist.

  • Moin Ihr Zwei,


    besten Dank für die ersten Schritte und die super Anleitungen. So konnte ich anhand der Schlagwörter gut befolgen, was ihr anleitet und vorschlagt.


    "Wenn das ohne Spiel ist, also du das nicht hin- und her, bzw. hoch- und runterbewegen kannst = alles gut. Durchatmen und freuen"


    --> Sitzt und lässt sich nicht bewegen! Bei der hoch/runter _ Bewegung bewegt sich nur die Unterlage des Plattentellers mit, unter der sich alles weitere verbirgt. Diese ist ja flexibel gehalten durch die Federhaltungen, oder?


    --> Arretierung der Höhenverstellung. Hierzu eine Verständnisfrage: Gemeint ist der 'Stift' links unterhalt des Tonarms mit einem 'Gummihütchen', das geriffelt ist und an dem ich drehen kann?


    Ich lebe in Rostock. Falls Ihr über das Forum hier jemanden kennt, der sich das mal anschauen würde, fände ich das natürlich toll!


    Ich mache gleich mal ein Bild und schilder daran nochmal einen Punkt, der mir wichtig scheint.


    Besten Dank von Herzen und Morgengrüße,
    Sönke

  • Das hervorstechende besch/gelblich-farbige Element meine ich mit 'Gummihütcchen. Ist das gemeint?


    Zu dem Problem, wie ich es schon gestern versuchte zu beschreiben:


    Der schwarze Stift/Stab/Verbindung rechts von dem Element vom Gummihütchen bewegt sich ja, wenn der Tonarm beim Abspielen seinen Weg zurücklegt. Dieser sich bewegende Stab trifft an einer gewissen Stelle auf einen deutlich fühlbaren Widerstand.


    Die Position ist auf Bild 3 abgelichtet. Auf den Bildern 1 und 2 sieht man die Position des Stifts/Stabs/Verbindung, wenn der Tonarm in der Lagerung ruht, auf Bild 3 wie gesagt dann an der Stelle, an der es hakt (zur Veranschaulichung habe ich daher nun doch nochmal den Tonarm händisch bewegt).


    Grüße erneut,
    Sönke

  • Hallo Leute


    Die Nummern hinter den Bezeichnungen sind aus dem Service Manual.


    Ich frage mich warum der "Liftgummi gelb" (202) bei ganz eingefahrenem Lift so wie in diesen Abbildungen oben am Lagerrahmen (51) und unten bei der Liftplatte (201) ansteht ?
    Da kann man dann ja auch nichts mehr mit der Höheneinstellung des "Liftgummis" machen.
    202 reibt dann ja immer am 51. Ob ich da rauf oder runter mit dem Tonarm schalte ist dann immer mit der Reibung verbunden.
    So wie das in den Bildern sehe sollte der hier eingefahrene "Liftgummi gelb" in diesem Zustand nicht am Lagerrahmen (51) reiben.



    Ich kenne das nur so:Dual 704 Lift



    Da hat es dann doch was unten der oder "Einbauplatte" (128).
    Ich tippe mal auf eine zerbröselte Drehkurve (217).


    Oder irre ich mich?



    Auch diesen "verunfallten 704er" kriegen wir hin. 8o


    lg...

    Dual 2x731q, 4x704, 1x1236 u. 1x505-3
    Meine Frau sagt kein Plattenspieler mehr. :D

    2 Mal editiert, zuletzt von lauter5 ()

  • Genau das habe ich mir beim betrachten der Bilder auch gedacht.


    Aber das kriegen wir ja ganz schnell raus ;)


    Sönke, wenn du den Arm zur Platte führst, wie hoch steht die Nadel über der Platte, bzw. wenn du den Arm bis auf den Ausleger der Stütze fährst, wie groß ist der Abstand zwischen dem Ausleger und der Kopfblende?
    Wenn die Nadel über der Platte steht, Lifthebel nach hinten, dann schauen, ob zwischen Stellhülse und Lagerrahmen "Luft" ist.


    Ich frage, weil es könnte ja sein, dass die Flasche auf den Arm gefallen ist und selbiger nun einen Bogen hat. Dann würde der TA vorne zu hoch stehen und beim Absenken auf Platte wäre hinten zwischen Stellhülse und Lagerrahmen keine Luft - das würde dann quasi auf dem Lift aufliegen.
    Normalerweise hast bei abgesenktem Tonarm immer Luft zwischen Stellhülse und Lagerrahmen, damit der Arm frei ist.
    Einen Arm mit Bogen nach unten hatte ich auch schon mal, da habe ich mich zuerst gewundert, warum beim abspielen die Nadel immer ab Mitte Scheibe "hängenblieb". Der Bogen war nur minimal und so auch nicht wirklich zu sehen, aber mit Auflegen eines kurzen Lineals auf das Armrohr konnte man das sehen. Armrohr ausgetauscht = alles gut.

  • Moin,


    das sind super Beobachtungen. Danke :) Vollkommen richtig alles gesehen und vermutet scheint mir.


    Ich hätte wohl gestern schon erwähnen sollen, dass der Tonarm sofort auf der Platte aufliegt, d.h. ich muss ihn gar nicht mehr per Hebel absenken, wie gewohnt. Ich führe die Nadel über die Platte und er senkt sich sofort ab. Ohne dass ich den Lifthebel betätigen muss/kann.


    Außerdem scheint mir doch auch bei der vertikalen Bewegung was nicht mehr so reibungslos zu gehen. Gestern war ich mir da noch unsicher, weil ich wirklich schon lange nicht mehr eingepegelt hatte. Der Arm wiegt sich nicht mehr so lose ein wie gewohnt. Ziehe ich den Arm Richtung Platte senkt er sich gleich ganz ab. Lifte ich ihn aber dann hoch, hält er sich eher oben ohne abzusinken. Tippe ich leicht oben auf, senkt er sich wieder und sinkt bis zum Tellerkontakt.


    Alle Beschreibungen sind gemacht mit Auflagekraft 0 und Skating 0.


    Ihr seid so zuversichtlich. Ich irgendwie gerade nicht :( Scheint schon so als ob die gesamte Tonarmtechnik irgendwie was abbekommen hat. Ein leichter Bogen ist auch zu erkennen. Das Flaschenschiff wird wohl wirklich direkt 'draufgesegelt sein' :(



    Ich versuch mal locker zu bleiben.....und freu' mich auf weiteres Feedback. Ihr seid super, danke! :)

  • "Wenn die Nadel über der Platte steht, Lifthebel nach hinten, dann schauen, ob zwischen Stellhülse und Lagerrahmen "Luft" ist."


    "Dann würde der TA vorne zu hoch stehen und beim Absenken auf Platte wäre hinten zwischen Stellhülse und Lagerrahmen keine Luft - das würde dann quasi auf dem Lift aufliegen."


    Der Tonarm steht auf jeden Fall höher. Das fiel mir gestern sofort auf. So wie ich das sehe ist hinten aber noch Luft zwischen Lagerrahmen und Stellhülse. Mit dem Auge her aber eigentlich nicht zu erkennen.


    Lasse nur gerade eine Platte laufen und sie läuft. Das einzige, was eben nicht mehr nötig ist, ist den Stellhebel zu betätigen. Bei einer Auflagekraft von 2,5 senkt sich der Tonarm mit Nadel gleich komplett auf die Platte statt in der Schwebe zu sein. Die Platte läuft dann vom Hörerlebnis 'normal' ab.....mir würde vom Hören her kein Unterschied auffallen.

  • Und hatte mich falsch/doof ausgedrückt, ich kann den Lifthebel auf jeden Fall noch bewegen. Es ist nur nicht mehr nötig, weil sich der Tonarm gleich auf die Platte lenkt bzw. man ihn draufsetzen muss.

  • Die Platte läuft dann ohne Störung durch und bleibt bereits besagter Stelle eben wieder hängen, wie sie auf Bild 3 zu sehen ist. Dort ist auch der Widerstand, den der Tonarm dann nicht überwunden bekommt. Irgendetwas hakt eben genau da, womit ich nicht sagen will, dass mich die anderen Veränderungen nicht beunruhigen. Aber besondersauffällig ist eben dieses haken/festhängen. Das scheint mir am Bewegungsgungslauf dieses Stabs zu liegen, der von rechts aus nach links wandert Richtung Gummihütchen und dann eben stecken bleibt. Untem am Grund muss etwas haken, was ich von hier nicht sehen kann. Und ich glaube das hat auch nichts mit dem verbogenen Tonarm zu tun, sondern etwas was 'unten' dann abläuft.

  • Ja, dann mach mal folgendes:
    - Stecker auße Steckdose
    - Teller runternehmen
    - Arm Richtung Plattenmitte
    - Lifthebel nach hinten


    Wird der Arm denn überhaupt abgesenkt?


    ---------------
    Wenn der Arm in natura tatsächlich so einen Flitzebogen macht wie auf dem letzten Foto würde ich persönlich das Armrohr austauschen.

  • Klar ist da was im Argen. Momentan können wir nur "vermuten".


    - Könnte an einer gebrochenen Drehkurve liegen
    - Könnte an der Tonarmlagerung für die horizontale Bewegung liegen
    - Könnte an dem Segment (unterm Arm im Chassis) liegen


    Um da wirklich weiterzukommen, müßte der Kumpel aus der Zarge. Dann kann man sich den Bewegungsablauf untendrunter auch mal anschauen.

  • Würde an dieser Stelle sagen, da das Zusammenspiel recht komplex ist, dass du jemand in deiner Nähe suchst,


    der sich der Sache mal mit annimmt. Egal was es ist, eine Teilzerlegung wird sicher nötig sein, um das Baby


    wieder fit zu bekommen. Das geht zwar alles auch online, aber beim 704 kann sich das schon mal auswachsen,


    weil man das Naheliegenste oft nicht sofort erkennt.



    LG, Micha

  • Das ist wohl die beste Idee, ja.....so sehe ich das wohl auch mittlerweile.


    Ihr kennt nicht zufällig jemanden im Raum Rostock? Habe mal was im Mitgliederthreat gepostet. Vielleicht meldet sich ja darüber jemand.


    Überlege ja auch schon länger mein Gerät zu verkaufen, um mir einen echten DJ-Spieler zuzulegen. Angesichts des Defekts jetzt, was meint ihr ist dafür noch guten Gewissens zu verlangen? Habe damals - also vor 5 Jahren - 300 Euro bezahlt. Generalüberholt und tippytoppy. Daran hat sich bis auf die Sache mit dem Unfall nun eigentlich nichts geändert.


    Freu mich, falls ihr dazu noch was sagen könnt oder wollt :)


    Und ansonsten vielen Dankl für die schnelle und freundliche Orientierung!

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