Elac 4000t UKW-Stereo-Empfang will nicht

  • Ahoi,


    ich habe hier ein Problem mit einem Elac 4000t, das ich mir nicht erklären kann.
    UKW-Mono funktioniert einwandfrei und sauber.
    UKW-Stereo hingegen gar nicht, es wird gar nicht erst auf Stereo umgeschaltet, die Stereo-Leuchte geht auch nicht an.



    Die Spannungen stimmen alle.
    Die Frequenzmesswerte teilweise nicht.


    So kann ich z.B. am Testpunkt II die 360mV 19kHz messen, wenn ich einen Sender eingestellt habe, der ein Stereosignal mitbringt (WDR 4 ist hier recht heiß).
    Aber nach den Dioden D895 und D894 ist das Signal maximal ein paar mV stark, keinesfalls die 160mV 38kHz, wie dort steht.
    Die -1,5V DC messe ich dort aber.
    An den TP IV und V habe ich demnach dann auch keine 6,8V 38kHz.


    Ich habe dann mal ein bisschen rumgeporkelt (man muss die Dinge beim Namen nennen).
    C868 misst ok, C869 hat ein Beinchen beim auslöten abgeworfen > getauscht > ok.
    R825 war nach oben gedriftet > 68k > getauscht gegen 56k Metallfilm > ok.
    Die ganzen kleinen Elkos sind Tantal-Perlen.
    C872 war nach oben gedriftet > 3uF > getauscht gegen 1uF Vishay > ok.
    C872 war nach oben gedriftet > 3,7uF > getauscht gegen 2,2uF Vishay > Spannung am Emitter von T889 stimmt.
    T889 ausgelötet, ist ein BC 108B, testet ok. Testweise gegen anderen BC 108B getauscht > keine Verbesserung.


    T890 und T891 ausgelötet und getestet > ok.


    Ich bin etwas ratlos, warum vor T889 nichts ankommt, wo doch die vorhergehenden Stufen nicht "taub" zu sein scheinen für den Pilotton.
    Kann mir jemand helfen?


    Danke.


    Grüße,
    Alex

    Dauerspieler:
    JVC JL-B44 / Sumiko Blackbird Lo / Kenwood KR-7070 / Linn Isobarik
    Technics SL-1300 / Sumiko Blue Point Evo III Lo / Kenwood KR-7070A / KEF Celeste II
    Saba Dorchester 16 Musikmöbel (1965 Saba Freiburg 15M, Dual 1019, TVV47, Pickering V15 AT2)

  • Jup. Als erstes überprüft und dann angefangen, mich langsam vom Ende der Schaltung nach vorn zu arbeiten.
    Und man hört wie gesagt keinen Unterschied zwischen Mono und Stereo-Betrieb, was für mich heißt, es wird gar nicht zu Stereo gewechselt.
    Die Versorgungsspannungen sind da, Schalter VI überprüfe ich sicherheitshalber nochmal...

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    Einmal editiert, zuletzt von kingcrunch ()

  • Scan-Fehler, herausgefunden durch einen anderen Scan des SM.
    An TP II müssen 960 mV anliegen, nicht bloß 360mV.


    Das ist doch schonmal ein Anhaltspunkt...

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  • Hi Alex !


    Ich fürchte, Du brauchst ein Scope (oder einen empfindlichen hochohmigen Frequenzzähler) um mal zu gucken, ob der 38KHz-Oszillator überhaupt schwingt. Tut er das nicht, ist Dein Treiben auf hohem Niveau zwecklos.
    Wenn er nicht schwingt, kann das eventuell an einem Spulenkreis liegen, der einen Draht abgeworfen hat (habe ich bei alten Grundigs ab und zu gehabt). Ich würde aber T888, C868 und C867 mal prüfen.


    Wenn T888 schaltet, sollten die 38KHz da sein.
    Wenn C868 "raus" ist, schwingt der Oszillator nicht oder auf der falschen Frequenz.
    Wenn C867 einen weg hat, ist der Bypass gegen Masse zu hoch.


    Ansonsten wirfst Du die Schaltung auf den Müll und baust was mit einem TA7343AP. Das habe ich mal mit der Elac Compact 20 durchgezogen. Der Sch#*§decoder wollte auch nicht.



    Ist schnell nachgebaut, hat keine Spulen oder komplizierte Abstimmung und funktioniert.
    Mußt nur sehen, wie Du mit den Betriebsspannungen hinkommst. Die meisten Tuner kriegen ja negative Betriebsspannungen.
    Der von Deinem Kratur ja auch, wenn ich das richtig sehe.


    Da habe ich bei dem Elac - wenn ich mich recht entsinne - die Leitung von der Stereolampe genommen, die gegen +15 Volt ging.
    Und ich mußte einen Inverter mit einem Transistor einbauen, da der Ausgang vom IC gegen Plus schaltet, die Lampe aber gegen Masse liegt.


    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ahoi,


    ich habe C867 nun einfach mal getauscht > keine Veränderung.
    Als weiteren ggf. gegen Masse ableitenden Kondensator habe ich C870 getauscht > keine Veränderung.


    Wenn ich ein Stereoprogramm einstelle, ist an Basis von T889 Totenstille, nur die Basisspannung von 9V DC liegt an, kein Signal.
    Bewege ich mich vom Stereoprogramm weg, taucht "Müll" an der Basis auf:




    Ich habe dann die beiden Dioden 894 und 895 des Frequenzverdopplers? an den Kathoden ausgelötet, dort messe ich jeweils ein gutes, klares 19kHz Signal.
    An dieser Stelle habe ich dann mittels Signalgenerator 37kHz so eingespeist, dass 160mV an der Basis von T889 anliegen.
    Mit der Folge, dass die Stereolampe angeht.
    Warum 37kHz? Weil mein Signalgenerator noch nicht warm genug war und Drift und ich gepennt hatte. Bei 38kHz geht die Stereolampe aus!


    Hängt das ggf. mit den 1kHz zusammen, die an die Mittelanzapfung der Ausgangsseite von BV 4667 geführt werden? Ich denke zwar nicht aber "wissen" ist anders.


    BV 4667 hat zumindest obenauf noch seine originale Wachsverfüllung zur Feststellung der Einstellung. Von unten ist der aber auch erreichbar... keine Ahnung ob der noch auf Original steht.
    Ich habe leider kein passendes Servicemanual, nur das vom 4100t der aber dieselbe Stereoplatine hat.



    Nun wie vom SM vorgeschrieben, 19kHz 960mV an TP II angeklemmt, dazu R821 ausgelötet (k.A. ob nötig, erschien mir sinnvoll) und nichts von kommt an T889 an.
    Also die Dioden komplett ausgelötet, beide sind AA116, beide zeigen 0,345V Spannungsabfall in Durchlassrichtung.
    Ratlosigkeit macht sich breit. Was killt das Signal nach den Dioden? Löschen die sich gegenseitig aus?


    Grüße,
    Alex

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  • In der Vergangenheit hat schon mal jemand an dem Gerät gestrickt.
    Auf den anderen Platinen (Rauschfilter und ZF-Platine) finden sich jede Menge, mit viel Lötzinn nachgearbeitete Lötstellen bei denen das Kolophonium danach nicht entfernt wurde.
    Ich habe da jetzt mal ein bisschen aufgeräumt... was natürlich nichts am ursprünglichen Problem ändert aber ich befürchte, die Kiste hat irgendwo einen tief versteckten Schaden.


    Zur weiteren Fehlersuche in Form von Kurzschluß gegen Masse habe ich den Anschluss 6 abgeklemmt, to no avail.
    Danach die Dioden D894 und D895 gegen AA116 aus einem Schlacht-Elac-3300t getauscht > nope, die waren es nicht.


    Ich versteh's nicht.

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  • Hi Alex !

    Ich habe da jetzt mal ein bisschen aufgeräumt... was natürlich nichts am ursprünglichen Problem ändert aber ich befürchte, die Kiste hat irgendwo einen tief versteckten Schaden.

    Wird schon einen Grund gegeben haben, warum die ausgemustert wurde ...


    X/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ich kenne den genauen Werdegang nicht... as usual.
    Das Ding fuchst mich... ich mache jetzt mal mit einem billigen Folienkondi-Sortiment von Conrad einen Rundumschlag auf der Platine.
    Wenn's nichts bringt war es immerhin eine Lötübung.


    Grüße,
    Alex

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  • Nervt. Keine Champse.


    Wenn ich C870, R826 und R 827 auslöte, habe ich Signal an Basis T889 aber dann plötzlich -19V statt -9,6V am Emitter von T889, vermutlich weil R827 und R826 die Schiene nicht mehr runterziehen.
    Vermutlich gibt's irgendwo eine Lötbrücke... aber mir ist jetzt die Lust gründlich vergangen.
    Bruderherz bekommt jetzt statt dieser Bude eins der Musikstudios. Die 3100er Receiver funktionieren einfach problemlos und reagieren sehr gut auf neue Kondensatoren und eine kleine Abstimmung.


    Dieser 4000er hier bleibt jetzt halt stehen, bis mir ein weiterer 4000er begegnet, der eine funktionierende Stereo-Stufe hat.


    Grüße,
    Alex

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  • Hi Alex !

    Dieser 4000er hier bleibt jetzt halt stehen, bis mir ein weiterer 4000er begegnet, der eine funktionierende Stereo-Stufe hat.

    Aber du *könntest* - als kleine Bastelübung - ja mal über eine Decoderplatine mit dem TA7343AP nachdenken ...


    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ich habe den Toshiba nicht verworfen... nur bin ich bei diesen unwilligen Geräten besonders stur und persistent, sie zur Mitarbeit zu zwingen.
    Quasi als ein gelötetes "Nich mit dem Commander!".


    Ich vermute gerade einen Riss in der Leiterbahn von C869 zur Basis von T889.
    Irgendein blöder Fehler wird's wohl sein.

    Dauerspieler:
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  • Zum Glück sind es keine mehrlagigen Platinen wie bei den heutigen Mainboards. ;)

    MfG
    Stefan


    CT 19 NB, CV 121 NB (schwarze Front), C 919 S, CK 6 NB 1209 M71/M91 (im Wechsel), CS 741 Q (Anthrazith) MCC-120, CS 601 NB M20E, 1228 in WEGA 3231 Grado XG

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