CS630Q Tonarm hebt ab, u.U. Start-Stop Probleme

  • Hallo zusammen,


    ich lese hier seit geraumer Zeit begeistert mit und komme nun mal mit meinem Thema auf Euch zu, um mir Eure Meinungen abzuholen bevor ich auf eigene Faust Dinge unternehme die unnötig oder gar nachteilig wären. Hoffe Ihr könnt mir dabei helfen mein Problem näher einzugrenzen.


    Ich habe einen CS630Q der regelmäßig, aber durch mich nicht reproduzierbar, den Tonarm beim Abspielen einer Platte anhebt. Dies geschieht in 40% der Fälle direkt am Anfang der Platte und zu 60% mitten drin.
    Ich betätige den Start Knopf, der Arm fährt an den Anfang der Platte, geht runter und dann bevor der erste Ton kommt hebt er sich wieder und verharrt dann dann dieser Stelle. Der Teller dreht hierbei die ganze Zeit weiter.
    Oder eben, und das ist noch viel nerviger (!), der Spieler verhält sich ganz normal, spielt die Platte ab und zack - der Tonarm hebt sich mittendrin. Er verharrt an der Position, der Teller dreht weiter und ich darf via Lift den Arm wieder absenken.


    Nun habe ich hier Eintrage gefunden/gelesen wo defekte Kondenstoren oder einen verharzten Motor als Übeltäter genant werden.


    Ich habe den Spieler überlassen bekommen. Der Vorbesitzer ist selber technisch sehr versiert und hat vor geraumer Zeit schon einmal die Kondensatoren ausgetauscht und auch den Motor gereinigt. Der Spieler hat danach jedoch einige Zeit unbenutzt gestanden, die Vermutung ist daher das es doch der Motor sein könnte. Da der Spieler unterm Strich sehr zuverlässig funktioniert, bin ich unsicher ob es tatsächlich der Motor ist. Die Kondensatoren scheinen auch ok zu sein, da der Spieler (für mein Verständnis) sonst öfter Probleme machen würde oder andere Ausfallerscheinungen aufzeigen müsste.


    6 von 10 Platten kann ich ohne Probleme durchhören. Bei einer gefühlten Spieldauer von 5 Stunden habe ich das Problem vielleicht 5 Mal.


    Ich habe nun bereits einen neuen Motor bei Dual Fred bestellt, weiß jedoch nicht ob das Ganze zielführend ist und ob das Problem nicht doch woanders liegt!? Wie sollte ich vorgehen um das Problem einzugrenzen?


    Freue mich auf Eure Rückmeldungen!


    Grüße,
    ibars




    PS: falls der Vorbesitzer hier mitliest, schöne Grüße!! ;)

  • Hi !

    Ich habe nun bereits einen neuen Motor bei Dual Fred bestellt, weiß jedoch nicht ob das Ganze zielführend ist und ob das Problem nicht doch woanders liegt!? Wie sollte ich vorgehen um das Problem einzugrenzen?

    Bei den Modellen 620Q / 630Q / 2225Q und 2235Q ist das ein häufig beobachteter Effekt.
    Das Abheben beim Spiel ist die Art des Mikrocontrollers zu sagen "Hey - der Antrieb läuft zu langsam und ich kriege das nicht ausgeglichen."


    Ursache sind ein klebriger, nicht leicht genug drehender Motor (meistens nach längerer Standzeit) oder irgendwann die lahm werdenden Kondensatoren der Stromversorgung.


    Wenn Du die Hütte schon mal auf hast, einfach mal reingucken.
    Wenn auf dem Controllerboard zwei so kupferfarbene Rollen hochstehen, wo oben "ROE" draufgedruckt ist, dann sind das die alten Original-Elkos, die irgendwann den Geist aufgeben und - gern mal die Sicherungswiderstände mit in den Tod reißen. Und dann geht nix mehr an dem Ding. Die Widerstände zu ersetzen ist etwas tricky, weil es die Dinger nicht mehr gibt und die die einzigen Sicherungsbauteile im Gerät sind, die zwischen Dir und einem flammenden Inferno stehen, wenn mal richtig was in die Grütze geht.


    Ich gehe davon aus, daß, wenn die Elkos schon ersetzt sind, das Problem beim Motor liegt.
    Nur mal etwas Öl nachtröpfeln reicht bei dem nicht. Da muß das Motorlager, was gleichzeitig Teller- und Drucklager ist, gesäubert und von altem Dreck befreit werden. Das macht man mit einem ölgetränkten Wattestäbchen und bis runter auf den Grund der Bohrung. Dann drei vier Tropfen neues, frisches Öl zuführen und am besten an den Wandungen der Buchse runterlaufenlassen.
    Nach dem Einsetzen des Rotors ist meistens untendrunter noch Luft eingeschlossen, weswegen der nicht ganz bis zum Boden absackt. Mit etwas zartem Gegendrücken und den Rotor drehen, kommt das irgendwann raus. Dann wieder alles zusammen, Teller drauf und ab dafür für die nächsten drei bis acht Jahre.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.


  • Ich habe nun bereits einen neuen Motor bei Dual Fred bestellt, weiß jedoch nicht ob das Ganze zielführend ist und ob das Problem nicht doch woanders liegt!? Wie sollte ich vorgehen um das Problem einzugrenzen?

    Wie Peter schon schreibt, reinige und öle als erstes den alten Motor. Sofern Dual Fred die Ersatzmotoren nicht selber schon reinigt und ölt, wäre das das erste, was du machen musst, bevor du den neuen Motor einbaust. Es gab vor Jahren bei Pollin neue Motoren aus einer Lagerauflösung. Die waren, weil sie nie gelaufen sind, ganz übel verharzt. Ich möchte fast wetten, dass du ohne Ersatzmotor auskommst.


    Der Motor hält nur durch Magnetkräfte zusammen. Der Rotor kann einfach herausgezogen werden.

    Gruß
    Thechnor

  • Danke für Eure Rückmeldungen!!


    Dann werde ich das zunächst so angehen! Im umfangreichen Thread über die unterschiedlichen Schmierstoffe taucht der CS630Q nicht explizit auf - was für ein Öl würdet Ihr empfehlen?


    Als Reinigungsmittel würde ich Spiritus nehmen, wäre das geeignet?


    Viele Grüße!

  • Hi !

    Als Reinigungsmittel würde ich Spiritus nehmen, wäre das geeignet?

    Davon würde ich im Bereich des Motorlagers dringend abraten.


    Das ist ein Sinterbronzelager und Alkohole aller Art, wie auch Feuerzeugbenzin, waschen die Öltaschen in dem porösen Material aus und lagern sich selber dort ab. Danach wird ein einfachen Schmieren praktisch aussichtslos, weil das Öl nicht die Kapillarkräfte nutzen kann, um sich wieder dort abzulagern. Am Ende kommt man mit einem in großen Teilen trocken laufendem Lager heraus.


    Reinigen und Auswaschen nur mit frischem Öl.


    Im Prinzip müßte man dafür Sinterlageröl nehmen, aber das gibt es in kleinen Mengen nur zu astronomischen Preisen und wer braucht schon einen Liter davon ? Von der Sache her tut es gutes Feinmechanikeröl, früher auch als Nähmaschinenöl bekannt. (Generation Smartphone weiß schon mit dem Begriff "Nähmaschine" schon nix mehr anzufangen und muß es googlen.)
    Zur Not geht auch ein 10W40 Motoröl. Wichtig ist dabei, daß das Öl keine Buntmetalle angreift und harz- und säurefrei ist. Die meisten Motoröle sind das inzwischen, Feinmechanikeröl auf jeden Fall.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo zusammen,
    hallo Peter,


    wie ich Eingang schon erwähnte, hatte ich ja bereits einen neuen Motor bestellt und hier liegen gehabt.


    Nachdem ich alles ausgebaut habe, um den ursprünglich verbauten zu reinigen und zu ölen, habe ich gesehen dass das Ersatzteil einen etwas besseren Eindruck gemacht hat. Es sind nicht 100% exakt die gleiche Motorplatte. Die alte ist braun, die neue fast schwarz. Ich hatte den Eindruck die schwarze wäre aus einer neueren Produktionscharge, eine aktuellere Revision. Um den Motor zu ölen musste ja ohnehin fast alles auseinander genommen werden, daher habe ich ihn also direkt ausgetauscht. Auch vertraue ich hier Alfred, der in seinem Shop bei den Motoren angibt, dass er diese wegen der Verharzung reinigt und neu schmiert - er kann das ganz sicher besser als ich ;) --> Also neuer Motor drin!


    Nun habe ich 6 Platten gehört, mein Problem mit dem sich Hebenden Tonarm ist bisher nicht aufgetreten! Mal schauen ob das so bleibt.


    Beim alten Motor habe ich den Rotor mal rausgezogen, innendrin war soweit alles sauber - im vergleich zu Alfreds Motor vielleicht ein bisschen mehr Öl. Aber ich habe an dem Zapfen etwas ganz wenig "gekreuseltes durchsichtiges Harz" (weiß nicht wie ich das beschreiben soll) gefunden. Vielleicht lag es daran.


    ****
    Nachtäglich eingefügt: Jetzt wo ich das alles hier schreibe hat sich der Tonarm gehoben!! Mist! --> also doch die Elko's?
    ****


    Wegen kupferfarbene Rollen hochstehenden Elkos, wo oben "ROE" drauf steht...hier konnte ich nichts sehen. Sie müssten doch vorne rechts auf der Steuerplatte II sein, oder? Da sind nur 2 schwarze Elkos, ROE steht nirgends. Habe zwar Bilder gemacht, bekomme sie jedoch nicht weiter runterkomprimiert - sie sind zu groß.


    Nun habe ich aber ein neues Phänomen! Wenn ich via Stop-Taste den Spieler ausschalte oder er sich durch die Automatik selber abschaltet - fährt der Arm sauber zurück, soweit so gut. Nur ein paar mal wollte er danach dann nicht wieder anspringen, es leuchten beide LED's bei den Geschwindigkeit-Tasten 33+45 und nichts rührt sich.
    Ich bin dann hingegangen und habe den Plattenteller von Hand ganz leicht angeschubst, daraufhin springt der Spieler an und der Tonarm bewegt sich an die Start-Position und spielt sauber.


    Was könnte das sein? Ich war beim Tausch des Motors sehr vorsichtig und gründlich. Der Spieler hat aber offensichtlich irgendeine neue Macke. Kennt ihr das Problem?


    Viele Grüße!

  • Hi !

    Was könnte das sein? Ich war beim Tausch des Motors sehr vorsichtig und gründlich. Der Spieler hat aber offensichtlich irgendeine neue Macke. Kennt ihr das Problem?

    Hmmpf.


    Immer wenn man glaubt, man hat alles im Griff ... X/


    Das kann allerlei sein.
    Problem mit der Stromversorgung (Motorspannung bricht zusammen, so daß er nicht anläuft)
    Problem mit dem Controller (dann sollten die LEDs aber blinken)
    Problem mit dem Schalter, der erkennt, ob der Arm auf der Ablage liegt (wenn der zur falschen Zeit öffnet oder schließt oder als geschlossen erkannt wird, läuft die Steuerung nicht los)


    So *richtig* gut kenne ich die Geräte auch nicht. In meiner Sammlung habe ich einen 620Q, der am Anfang rumgezickt hat, wo aber der Controller einen an der Waffel hatte und ich von Alfred ein neues Controllerboard besorgen mußte.


    Frag' doch Alfred mal, was diesen Fehler mit den beiden gleichzeitig leuchtenden LEDs verursacht.
    Der steckt etwas tiefer in der Materie.


    ?(

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hmmm...das er nun ab und an mal nicht anspringen will und beide LED's blinken, damit kann ich ja noch leben. Das passiert am Anfang, er bekommt dann einen schubs und gut ist...er läuft durch.


    Schlimmer ist das ursächliche Problem mit dem sich anhebenden Tonarm während er spielt (oder in dem Fall dann eben nicht!) Das ist nun 2x wieder aufgetreten und einfach nur furchtbar :(


    Wie kann ich prüfen was es mit den Elko's auf sich hat?


    Als ich ihn offen hatte, habe ich keine kupferfarbenen hochstehenden Rollen Elkos, wo oben "ROE" drauf steht, gesehen - wo hätten die sein sollen? Auf der Steuerplatte II vorne rechts?


    Welche Spezifikation müssen die erfüllen? Ggf. ist das ja der Verursacher?

  • Nur so eine Idee, könnte es nicht auch angehen, dass einer der mutmaßlich getauschten Elkos schon beim Tausch alt oder außerhalb der Toleranz war.
    Ich hatte bei meinem 620q ja auch einen tollen Fehler aufgrund von halb defekten Elkos, da hatte der Motor immer ein grummeln von sich gegeben.


    Daraufhin habe ich die Platine komplett neu bestückt und seitdem läuft der Spieler wie neu.


    Daher schließe ich darauf, dass (halb) defekte Elkos bei dem 620/630q die seltsamsten Fehler verursachen können.


    Edit: Das könnte auch beantworten, dass der Spieler am Anfang nicht anlaufen will, vielleicht fehlt ihm die Kraft, die der Ladekondensator bereitstellt.
    Wenn er dann läuft, kann der Mikroprozessor die Geschwindigkeit schlecht halten und nimmt deshalb den Tonarm von der Platte hoch.


    Ich würde, wenn es mein Spieler wäre, die Kondensatoren tauschen.

    Gruß
    Henning


    Hier könnte ihre Werbung stehen! :P

  • Hi !

    Ich würde, wenn es mein Spieler wäre, die Kondensatoren tauschen.

    Frei nach dem Motto: "Wenn man nicht alles selber macht ..."


    Dann weiß man wenigstens *was* gemacht wurde.


    ;)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Moin zusammen,


    einen Versuch ist es Wert, die Dinger kosten nicht viel und es kann ja kaum schlimmer werden ;)


    Ich kann löten und traue mir das zu! Nur habe ich überhaupt keine Ahnung welche Elkos das exakt sind und welche Spezifikation sie erfüllen müssen - es wäre toll wenn Ihr mich hier anleiten könntet.


    Hier ist sind die Schaltbilder zu finden: Anleitung / Schaltbild


    Um welche Position und Bezeichnung geht es exakt? Und wodurch sollte ich diese dann ersetzen? (Spezifikationen für neue Elkos?)


    Sind es die aus diesem Beitrag hier: anderer Thread ??


    Danke für Eure Geduld!

    2 Mal editiert, zuletzt von ibars ()

  • Hi !


    Die Elkos der Stromversorgung sind CP05 und CP10.
    Dafür nimmt man 1000µF radial mit Spannungsfestigkeit >30V. Dual hat seinerzeit Elkos mit unterschiedlichen Maximalspannungen verwendet, vermutlich, weil der eine 2 Cent weniger kostete und sich das halt in der Serie summiert.


    Beispiel:
    https://www.conrad.de/de/teapo…-x-25-mm-1-st-444034.html


    Man kann dann noch die CP14 (10µF / 16V) und CP15 (100µF / 10V) und den CP17 (1µF / 10V am Eingang für den Tonarm-Schalter) erneuern. Wenn die Motor-Elektronik ausgetauscht wurde, gehe ich davon aus, daß die Elkos *dort* okay sind, wenn der Motor geprüft wurde. Da sitzt aber auch nicht wirklich was drauf, ein, zwei kleine Elkos.


    Wichtig sind die beiden großen.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Wenn ich das richtig deute sind CP05 und CP10 die beiden großen, im Bild rot markierten - auffällig ist, dass sie unterschiedlich groß sind, zumindest auf dem Bild. Da das Gerät nun wieder verschlossen ist, kann ich gerade nicht nachsehen.


    Nur um sicherzugehen, hier zusammengefasst was zu tun ist:


    Die beiden großen CP05 und CP10, rot markiert, tausche ich jeweils aus gegen Teapo SY 1000uF/35V 13x25mm Elektrolyt-Kondensator radial bedrahtet 5 mm 1000 µF 35 V 20 %?


    Den grün markierten CP14, tausche ich aus gegen Teapo KSS106M016S1A5B07K Elektrolyt-Kondensator radial bedrahtet 1.5 mm 10 µF 16 V 20 %?


    Den blau markierten CP15, tausche ich aus gegen Panasonic EEA-GA1A101H Elektrolyt-Kondensator radial bedrahtet 2.5 mm 100 µF 10 V 20 %?


    CP17 habe ich auf dem Schaltbild nicht gefunden - nur CR17?! Ist CR17 gemeint? Und wenn ja, bei Conrad und Reichelt kann ich keinen mit 1µF/10V finden - könntest Du das bitte noch einmal klarstellen?


    Ist bei den Elko's etwas in Sachen Polarität zu beachten? Ich gehe davon aus, das die rot markierten Punkte aus dem ServiceManual die Plus-Pole sind?



    Beim Motor bin ich mir ziemlich sicher, dass da nun alles ok ist.

  • Hi !

    CP17 habe ich auf dem Schaltbild nicht gefunden - nur CR17?! Ist CR17 gemeint? Und wenn ja, bei Conrad und Reichelt kann ich keinen mit 1µF/10V finden - könntest Du das bitte noch einmal klarste

    Ja - CR17.
    Als sie das Manual erstellt haben, hat bei Dual anscheinend schon ziemliche Konfusion oder der Ausverkauf der Fachleute begonnen und die Bauteile sind etwas erratisch bezeichnet. Im Schaltplan sind auch allerhand Auslassungen. Aber egal.


    10V sind die Mindest-Spannungsfestigkeit, die man haben *sollte* - wenn der Ersatz eben nur für 16 oder 25V verfügbar ist: gut - höher geht dabei immer.


    Ist bei den Elko's etwas in Sachen Polarität zu beachten? Ich gehe davon aus, das die rot markierten Punkte aus dem ServiceManual die Plus-Pole sind?

    Da gehst Du richtig.
    Falschpolung bei Elkos ist der Grund, warum auch neue Elkos nach kurzer Zeit wieder schlappmachen oder sogar aufkochen und platzen. Und dann ist die Kacke aber richtig am dampfen ...


    Guck' mal, ob das bei den jetzt verbauten nicht auch der Fall ist. Auch Fachleute haben manchmal schlechte Tage oder Momente der geistigen Abwesenheit und bauen Scheiß.


    Sieht aber auf den ersten Blick okay aus.

    Den blau markierten CP15, tausche ich aus gegen Panasonic EEA-GA1A101H Elektrolyt-Kondensator radial bedrahtet 2.5 mm 100 µF 10 V 20 %?

    Ich bin jetzt selber anscheinend ein Opfer der kunterbunten Bauteilbezeichnungen geworden ...


    Also nochmal in Reinschrift, bevor ich ins Bett gehe (es ist 2:22 Uhr ...)


    CP15 ist laut Plan ein 10µF, der im Regelteil über der Z-Diode DP16 liegt.
    CP14 ist ein 100µF, der die +5V vom Prozessor hinter der Regelung etwas glättet.


    Der blaue Pfeil zeigt auf CR15, was ein 100nF Keramikkondensator ist, der nur mit einem soliden Hammer oder mit 6000 V Überspannung zu killen ist. Meistens jedenfalls.


    Die beiden oben genannten Elkos liegen in der 5V-Regelung und wenn man da 16V oder 25V-Typen einbaut, ist man zumindest von der Spannungsfestigkeit immer auf der sicheren Seite.


    X/


    (Ich muß ins Bett ... )

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    hab ein bisschen ein schlechtes gewissen, weil Du so spät noch in die Tasten gehauen hast.


    Bin nun aber leicht verwirrt, habe Deinen Post zig-mal gelesen - ich werde nicht schlau draus, siehe unten.


    Was klar ist:
    CP05 und CP10 ist klar: jeweils 35V/1000µF (rot markiert)
    CR17 ist nun klar: mind. 10V/1µF / bei Conrad gibt es 16V/1µF, der passt. (gelb markiert)
    CP14 passt, keine Änderung: 16V/10µF (grün markiert)


    Was unklar ist:

    Der blaue Pfeil zeigt auf CR15, was ein 100nF Keramikkondensator ist, der nur mit einem soliden Hammer oder mit 6000 V Überspannung zu killen ist. Meistens jedenfalls.

    Der blaue Pfeil zeigt doch im Bild auf CP15 (!) - sollte der nun ausgetauscht werden? Wenn ja, dann gegen 10V/100µF?


    CR15 ist im Bild lila (unten rechts), das ist vermutlich der von Dir erwähnte Keramikkondensator.


    Was ist mit dem grauen? (mir gehen die Farben aus) Das müsste CR24 sein, sollte der nicht auch getauscht werden? Wenn ja, welche Spezifikation?



    Bist Du so nett und gehst die (Schalt-)Bilder noch einmal durch? Womöglich bin ich auch einfach nur begriffsstutzig und habe Dich falsch verstanden. Will nur sicher gehen, das die Aktion keinen größeren Schaden verursacht und Frage daher lieber 2x nach ;)


    Herzlichen Dank!



    ****
    Ich habe auch mal ein paar Video's von den kruden Phänomenen machen können, ggf. hilft das ;)


    https://www50.zippyshare.com/v/Ru1TF7ke/file.html
    https://www50.zippyshare.com/v/XlTJkYcD/file.html
    https://www50.zippyshare.com/v/NVKIBeiI/file.html
    ****

  • Hi !

    Was ist mit dem grauen? (mir gehen die Farben aus) Das müsste CR24 sein, sollte der nicht auch getauscht werden? Wenn ja, welche Spezifikation?

    Das ist der 2.2µF am Reset-Eingang des Prozessors, Pin 28. Ist CR24 in Boardplan und Schaltplan.
    Hmmm.
    Tja.
    Na gut. Wenn der mal niederohmig wird, zieht er den Reset runter und dann zickt der Prozessor.
    Der läuft mit nur 5V, also sollte es an der Stelle ein 10V-Typ tun. Wenn's 16V wird - oder mehr - ist das auch nicht schlimm.



    Der blaue Pfeil zeigt doch im Bild auf CP15 (!) - sollte der nun ausgetauscht werden? Wenn ja, dann gegen 10V/100µF?


    Der, auf den der blaue Pfeil zeigt, ist ein 100nF Keramikkondi. Der bleibt, wie er ist.
    Der Schaltplan und der Bestückungsprint haben Fehler.


    Ein Beispiel: CR15 gibt es im Schaltplan zweimal: einmal wird damit dieser 100nF-Kondi benannt, der im Boardplan CP15 benannt ist und an Pin 3 + 7 vom Prozessor geht. Gleichzeitig ist auch der 22pF Ziehkondensator am Quarz CR15 benannt.


    Du hast markiert:
    - in rot: CP05 und CP10 (je 1000µF / >25V)
    - in grün: CP14 (100µF / 10V)
    - in grau: CR24 (2.2µF / 10V)
    - in gelb: CR17 (1µF / 10V)


    Rechts neben den "beiden Dicken" - ungefähr da, wo der rote Pfeil ist - sitzt noch einer ... der auf dem Boardplan mit CP16 aufgedruckt ist, im Schaltplan aber CP15 (10µF / 16V) bezeichnet ist. Er ist der Beruhigung-Elko für die Z-Diode DP16 und sitzt am Verbindungspunkt zum Strombegrenzungswiderstand RP16 und der Basis von TP13.


    Ich schrieb ja bereits: die Pläne für die Geräte dieser Übergangsphase nach dem Konkurs von Dual in der Transition zu Thomson sind miserabel und voller Fehler. Sie sind aber auch nach '86 nicht wieder besser geworden. Eher noch dürftiger.


    Tauschen: nur Elkos. Alles andere bleibt, wie es ist.
    Auf richtige Polarität achten. Der Boardplan liefert Aufschluß.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Habe soeben alles notwendige bestellt, vielen Dank für klärenden Worte!


    Ich melde mich dann hoffentlich mit einer Erfolgsmeldung wieder ;)


    VG

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