CL 190 Sound verbessern

Zitat von nick_riviera

zumindest bei Studioaufnahmen gibt es ja sowas wie ein Original auch gar nicht.

Wie wahr, wie wahr... *seufz*. Das wird immer wieder gerne vergessen!

Zitat von DX7boy

Das Display war zu hell und es war nicht Möglich die Helligkeit runterzuregeln, sodass ich nachts manchmal geblendet vom Display war, als hätte ich seitlich in einen Blitz geguckt. Man kann das zwar abschalten, aber wenn man dann einen Track weiter skippt, den Sender wechselt oder die Lautstärke ändert geht das Licht wieder an und wenn man nicht dran denkt ist das ein Schockmoment, der für mich auch ein Sicherheitsrisiko darstellt.

Das nervt mich auch. Vielleicht klebe ich da mal eine getönte Folie drüber

Zitat von DX7boy

Hinzu kam, dass die Türen bei starken Basschlägen komplett gescheppert haben.

Das ist bei mir nicht der Fall. Aber ich schalte trotzdem den Bass Boost bei manchen Aufnahmen aus, too much!

Zitat von DX7boy

Natürlich ist dieser Grundig Bollersound auf den ersten Blick ganz angenehm, mir fehlt da aber auch die Präzision.

Auch da gebe ich dir Recht. Trotzdem liebe ich diesen Sound, weil ich damit musikalisch sozialisiert worden bin. Allerdings befindet sich bei uns zurzeit kein Grundig Gerät im Betrieb mit Ausnahme der kleinen Ovation im Schlafzimmer. Auch da ist erstaunlich, was aus dem Gerät rauskommt. Zum Nebenbeihören super. Sonst unbrauchbar, aber niemand kauft sowas, um konzentriert Musik zu hören, denke ich.

Zitat von nick_riviera

was ich in Anbetracht des Preises richtig frech finde, ist das Zeug, was der VW Konzern in die Autos einbaut. Aber das Verhältnis von VW und seinen Kunden ist ein Thema, für das man einen eigenen Thread aufmachen kann.

In unserem Golf Kombi war ein Technisat-Radio (!!!) verbaut. Kostete 500 € mit Zwei-Wege-Lautsprechern in den vorderen Türen. Unbrauchbar. Keine überzeugende Sprachverständlichkeit, Musikgenuss gleich Null. Wurde von mir ersetzt durch ein "Blaupunkt"-Radio, das mit dem Kabelkit und der komischen Doppel-DIN-Blende inklusive Fach gerade mal 90 € gekostet hat. Was für ein Unterschied. Bei VW hätte schon dieses Universal-Einbau-DIN-Schacht-Dings soviel gekostet. Ich hätte nach all dem Ärger mit VW (wir sind auch Diesel-Fahrer, mehr sag' ich nicht) keinen VW mehr gekauft. Mein Favorit war ein X1 von BMW, aber meine Frau wollte einen Tiguan... ach was sag ich... Wir brauchten halt ein Auto, mit dem wir unseren Wohnwagen ziehen können und der Hyundai i30 macht da keine gute Figur, auch wenn der Motor stark genug ist.

Hi liebe Freunde der CL 190,

jetzt, wo ich wieder angemeldet bin, wollte ich mal meine zwischenzeitlichen Aktivitäten mit dieser weißen Dualanlage, bestehend aus:

CL 190, CV 120 (auf dem einen Bild zwischenzeitlich kurz ein brauner CV 121, weil der CV 120 in Durchsicht bei HaJo war) und als Dreher ein 1019 mit M44Shure + N55e NOS gebondet (derzeit statt dem abgebildeten M75Shure in grau mit der braun-goldenen75edNOS, die vielleicht wieder drankommt) und dem nur 110,-- Euro teuren Equalizer Behringer Ultragraph Pro, 2x31 Band Stereo an den ich seitlich zwei zugeschnittene Holzlatten geschraubt habe, die zusätzlich das Plexiglasregal (original 70er) tragen.

zum Vergrößern draufclicken, bitte

Ich habe folgende Einstellung gebraucht, um den Sound der CL 190 (revidiert nach Originalzustand von Fachfirma in 2013)

dem 20m2 Raum anzupassen zu verbessern:

63hz ca. 4 db abgesenkt, 161hz ca. 3 db abgesenkt, 3,15kHz 3dB abgesenkt ca. und an den Bass-Reglern des CV 120 hab ich meist, aber nicht immer, die Bässe etwas (2 Striche) reingeschoben...außerdem wahlweise die 400hz etwas angehoben, was ich damals (oben) durch Messungen errechnet hatte, mir aber nicht soo wichtig ist mittlerweile. Also sind nur 4 von 31 Bändern etwas angepaßt, damit ist der grundsätzliche Soundcharakter der Box nicht angetastet.

Ich hatte aber zwischenzeitlich trotzdem noch einen seltsamen bei manchen Platten kanalungleichen Sound bekommen, den ich erst mit Systemwechsel, und Mikroschaltermodifizierung (tot) durch Einlöten von zwei Brücken am Schalter nach Board-Anleitung glaubte beheben zu können.

Dann merkte ich, daß es am eingebauten Pre lag und ein Billig-Phonopre (Hollywood, der einzige mit DIN-Anschlüssen) klang aber zu dumpf und Tiefbassarm, also mußte unbdingt der eingebaute Phonopre repariert werden, wozu mir HaJo half, der dann aber auch den EQ mittels Einbau einer DINbuchse die nun am Mikroschalter hängt, korrekter eingeschliffen hat und außerdem noch einige andere kaputte Bauteile auswechselte und mir spezielle Kabel DIN auf Klinke lötete, damit ich den EQ nun ordentlich angeschlossen hatte und nicht mehr mit aus dem Gitter rausgeführten Kabeln etc etc. - das war natürlich der Hammer und ich war begeistert über HaJos Arbeit, das könnt Ihr mir glauben, der reine Wahnsinn, seht hier, man kann den EQ jetzt wahlweise dazuschalten oder Normalbetrieb haben, man beachte die rote Beschriftung:

bitte draufclicken auf die Bilder zum Vergrößern...

Der Sound der CL 190 ist sehr bemerkenswert und spezifisch und nun auch ausgewogen, auch über den TV oder mit Musik-DVDs, man meint, der Bassist und das Schlagzeug stünden im Zimmer. Die CL370 und CL 180 sind dagegen im Vergleich aber gutmütiger und raumunabhängiger, was ja auch in den 70erJahre Tests schon beschrieben wurde damals. Nun ist kein Zischbumm mehr bei den 190ern weil die 60hz und 3,15 Khz abgesenkt wurden und auch die damals schon im Test bemängelten 160hz mußte ich etwas absenken (Bongosound-Frequenz), was unbedingt notwendig war. Es klingt ausgewogen und doch extrem anders als mit modernen großen guten Boxen.

Die CL 190er sind wohl von Haus aus etwas sehr raumabhängig empfindlich im Gegensatz zu CL 140/CL180/CL730/720...aber sie beschenken mich täglich mit dem gewissen Etwas im Sound, denn die Mitten und Höhen sind unglaublich gut abbildend und ich höre Details, wie mit keiner anderen Box. Im Bassbereich sind sie nach meinem Geschmack klasse, vor allem der Klangcharakter ist umwerfend, bei allen Schwächen in der Linearität, die ich nur mit dem EQ und Dank eines Freundes und Dank zuletzt vor allem HaJo in den Griff bekommen habe. Der Umbau des CV 120 ist genial, ein Einschleifen eines EQ geht ja nur beim CV1700 normalerweise ab Werk.

Viele Grüße

DerGerd

Hallo DerGerd,

schön dass du wieder hier im Board aktiv bist. Ansonsten hätten wir leider auf diesen Bericht verzichten müssen.

1. Eine tolle Anlage

Mit Liebe zum Detail zusammengestellt.

2. Deine Ergänzung mit einem Equalizer und deine Erfahrungen damit sind für mich als CL190 Besitzer insofern interessant, als dass mir so eine Anschaffung schon länger durch den Kopf geht. Aber...

Ich bin ein bekloppter Originalitätsfanatiker . Deswegen ist meine Anlage immer noch im Original-Sound Zustand ohne Equalizer.

VG Wolfgang

Hi Wolfgang,

ich hätte den EQ nicht gekauft und will eigentlich auch immer den Originalsound, aber der Sound war einfach nicht gut und meine Lieblingsplatten klangen seltsam unrund und da ich einfach soo viel eingesetzt hatte, um diese großen weißen 190er zu bekommen und die einfach nutzen wollte, mußte ich mir was überlegen und das Ergebnis ist wirklich so, daß ich nicht mit einer neuen hochwertigen Anlage/Boxen tauschen möchte, weil mir der 70er Klangcharakter einfach besser gefällt. Alternative wäre gewesen, die Dinger wieder zu verkaufen, was ich nicht geschafft hätte. Alle meine anderen Dual-Anlagen betreibe ich möglichst in Originalzusammenstellungen, wie im Katalog, ggf. auch bezügl. TA-Nadeln Original) etc. von daher sind wir uns eigentlich ähnlich, weil ich auch ein Orginalitätsfanatiker bin, aber wenns seltsam klingt, ist es aus, denn bisher war es immer so, daß die Originalzustände der Dual-Anlageketten stets zu einem tollen Sound geführt hatten. Inwieweit auch der Raum bei mir da Einfluß bei den 190ern hat ist nur teilweise klar, jedenfalls haben die Boxen wohl schon immer auch in 70er Blindtest schlechter als die 180er/140er abgeschnitten, soweit ich mich richtig erinnere...Aber bei Dir scheint der Sound ja ok zu sein, dann würde ich auch nix anpassen an Deiner Stelle.

Danke für deine nette Antwort!

Grüße DerGerd

Zitat von Dergerd

Meine Problematik zu a) entspricht fast genau den Messungen dieses alten Test:

http://www.hifi-archiv.info/Dual/cl75t/cl75t-02.jpg

Von daher gehe ich davon aus, daß die Box nicht repariert werden muß und richtig gecheckt wurde.

abschließend kann ich sagen, daß der damalige Test mit meinen Erfahrungen/Messungen/Ohren dahingehend übereinstimmt, daß die Box überhöhte Bässe im Bereich um 67hz haben und den unteren Mitten hat und speziell explizit im Test damals sogar vorgeschlagen wurde, die 160hz mit einem steilflankigen Filter runterzuregeln, was bei mir unbedingt auch notwendig war als wichtigste Maßnahme, denn beispielsweise das kleine Tom von Billy Cobham ist bei fast all seinen Einspielungen (Spektrum 1973 und Palindrome 2015) extrem nervend fast übersteuert abgebildet, wenn man das nicht runterregelt. Auch die 400hz wurden damals als der schwächste Resonanzbereich der Box explizit gemessen, sowohl von meinem Freund 2019, als auch damals von den Testern in den 70ern, die zu starken etwas schrillen 3 khz waren beim 2. überarbeitenden Modell wohl nicht mehr zu bemängeln, ich habe wohl das erste Modell, ich schließe mich also den damaligen Testern an und sage, daß es vor allem wichtig ist, die 160hz runterzuregeln, um einen ausgeglicheneren Sound zu kriegen.

Ein paar Worte zum Umbau des CV120.

Das Einspeisen eines Equalizers sollte, wenn möglich, im unbeeinflussten Pegelbereich eines Verstärkers liegen. Wenn er vor der Endstufe angeschlossen wird, so wie es beim CV1700 möglich ist, wirkt sich vermutlich jede Änderung der Klangregelung auch auf den Equalizer und dessen Einstellung aus.

Deshalb habe ich beim CV120 vom DerGerd diese Einspeisung zwischen Vorstufe und Klangregelstufe gelegt.

Aus dem geändertem Schaltbild ist das ersichtlich. Dadurch bleibt die Beeinflussung des originalen Pegels immer konstant und wird nicht durch die klangverändernden Regler für Bässe und Höhen mit verändert.

Diese Schnittstelle passt auch impedanzmäßig einigermaßen zu den Ein- und Ausgängen des Equalizers.

Als zweites wurde die Micro-Taste aus dem gegenseitigen Verbund der anderen Tasten herausgenommen. Es wurde eine separate Taste dafür eingebaut und für beide Kanäle verdrahtet. Über die freigeschaltete DIN-Microbuchse wird der Equalizer an den CV 120 angeschlossen.

Das scheint gut zu funktionieren.

und hier noch ein Bild vom für den Transport zu HaJo gepackten CV 120, ich habe eine TV-Verpackung mit dem Teppichmesser genau zugeschnitten und so hing er frei im Karton mit etwas ergänzendem Dämmmaterial:

und hier noch ein Foto vom Equalizer mit der derzeitigen Einstellung (habe nun auch die Subbässe etwas reingedreht, aber nicht mehr so stark, wie auf dem Bild), auch da stimmen meine Boxen und Ohren mit den 70er-Tests von damals überein:

und noch ein Foto vom derzeitigen TA:

Hallo, seit ich da AT VM 95 ML dran habe, ist der Sound wesentlich genauer und stimmiger, aber ich habe genau wie beim M44 (Holzkeil) auch beim AT (Kunststoffkeil) durch den Keil eine minimale "Rückenlage" des Systems auch hier, also nicht waagrecht. Wäre es ein 721/704 würde ich einfach den Arm etwas höher schrauben, aber was soll ich hier machen, denn nehm ich den Keil weg, hätte ich in die andere Richtung stärkere Stapelabspielungsneigung. Habe keine Abstandshalter montiert.

Schaut man mit Lupe die Stellung des Steins an, scheint der genau senkrecht zu stehen, was meint ihr (s. Bild oben vom M44)? Noch ok? und woher kommt das, ich dachte die Keile wären genau gemessen...den selben Holzkeil hab ich am 1019, wo er nur mit Abstandsröhrchen zu waagrechter Ausrichtung führt.

Hallo Gerd,

soweit ich weiß muss die Unterkante des Nadeleinschubs parallel zur Platte liegen. Die Nadel ist auch bei korrekter Justage bei allen meinen Tonabnehmern leicht angewinkelt.

Gruß Jan

ja, der Stein ist genauestens senkrecht (hab meine beleuchtete Lupe wieder gefunden) und dder neue TK 12 hatte nicht richtig eingeklickt wohl, nun ist der rote Nadeleinschub parallel und der Body ganz leicht angedeutet schräg nach oben und der Stein senkrecht, so laß ichs...