Tipp zu den Tonarmlagern in den 10er Wechslern

  • Ich habe in den letzten Wochen mehrere 10er Wechsler gerichtet - 1009/1015/1016/1019.
    Was mir dabei auffiehl waren die meist recht schwergängigen Lager. Ich habe dann angefangen die Tonarme grundsätzlich zu zerlegen und mir die Lager anzuschauen. Interessant war, dass die Vertikallager allesamt völlig verharzt waren. Ich kenne das von Duals eigentlich nicht, da man in die kleinen Kugellager eigentlich kein Öl einfüllt. Bei der 10x Serie scheinen die das aber gemacht zu haben. Es ist erstaunlich wiel eichtgängig die Lager eines 1009 und 1016 sein können wenn man sie mal ordentlich durchspült. Die Horizontallager waren zwar nicht verharzt aber sauber machen hat sich definitv auch ausgezahlt.

  • Hallo Kai,
    ich habe selber auch 2 Wechsler der 10ner Reihe und bei beiden ist der Tonarm genauso schwerfällig wie du es beschrieben hast.
    Ich habe es bislang auf den kurzen Arm geschoben. Obwohl der eindeutig jüngere 1019 etwas leichtgängiger ist.
    Hast du vielleicht Fotos vom zerlegen gemacht? Und wenn du die Lager neu geölt hast, welches Öl hast du benutzt.


    Gruß Michael

    Gruß Michael

  • Hast du vielleicht Fotos vom zerlegen gemacht? Und wenn du die Lager neu geölt hast, welches Öl hast du benutzt.

    ne Fotos habe ich keine. Ich schau mal, einen 1015 habe ich noch vor mir. Evtl. mache ich welche. Ich habe die Lager nicht mehr geölt, bei alles späteren Duals wurde das auch nicht gemacht. Ich habe sie einfach mit Contact WL gespült und mit einem Q-Tip ausgewischt.

    VG

    Kai








  • Evtl. mache ich welche.

    das wäre super.
    Ich meine dass ist ja auch keine Raketentechnik. Ich habe Mal zwangsweise einen Tonarm vom 1228 wegen einem defekten Federhauses auseinander und neu einstellen müssen. Das ging auch irgendwie. Ich tu mich da mit dem Begriff aus der SM "Spiel muss Grade noch fühlbar sein" sehr schwer.
    Aber Fotos und evtl noch Tipps sind immer super. :thumbup:
    Gruß Michael

    Gruß Michael

  • Hi !

    Ich tu mich da mit dem Begriff aus der SM "Spiel muss Grade noch fühlbar sein" sehr schwer.

    Ein "Quick & Dirty"-Test ist folgender:


    Du greifst vorne mit Daumen und Zeigefinger den Armkopf an den Seiten über dem TK und dreht sachte hin und her.
    Wenn dabei ein ganz kleines Spiel fühlbar ist, ist es gut.
    Wenn das Ding steif wie ein Brett ist, sind die Lager zu stramm, wenn das richtig klackert entweder zu lose oder beschädigt und ggf. fehlen schon Kugeln ...


    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Bin endlich dazu gekommen den Tonarm vom 1019 zu demontieren und mir die Lager anzuschauen.
    Ist genau so wie Kai schon schrieb.
    Die vertikal-Lager waren total verharzt.
    Jetzt nach dem Zusammenbau läuft der Tonarm des 1019 leichtgängig wie nie zuvor.





    Gruß Michael

    Gruß Michael

  • Moin,


    der 1019 links auf dem Avatar...
    hattest Du das Lager überholt? ;)
    Falls ja... gut.
    Falls nein auch gut.


    Ich möchte nur nicht unnötig zerlegen.


    Ein frohes Fest. :)


    Andreas

    Ich biete:
    Im Moment nichts.

  • der 1019 links auf dem Avatar...
    hattest Du das Lager überholt?

    Du fragst mich wieder Sachen das ist doch sicher schon wieder zwei Jahre her :D
    Ich glaube eher nicht, diese Schwergängigkeit ist mir zuerst bei meinen aktuellen 1009 und 1016 aufgefallen. Die 1019 die ich vorher auf dem Tisch hatten liefen eigentlich ganz gut. Nach meinen Erfahrungen der letzten Woche würde ich aber aus heutiger Sicht sie grundsätzlich sauber machen.

    VG

    Kai








  • Hi Kai,


    danke für den Hinweis. :)
    Ich habe hier dann wohl auch noch entsprechende Arbeiten vor mir.



    Wenn sich jemand zur Umsetzung entschließt und die ganze OP gerne bebildern und -schreiben möchte, dann ist mein Dank jetzt schon gewiß! :D


    Grüße
    Albert

  • Auch ich wäre für eine komplette Bildserie sehr sehr dakbar....


    Mit aussagekräftigen Bilden traue ich mir das zu, ohne eher nicht...



    Grüße Dennis

  • Auch ich wäre für eine komplette Bildserie sehr sehr dankbar

    Teller, Tonabnehmer und Gegengewicht abnehmen. Stabile Rückenlage.


    Die grünen Leitungen ablöten:



    Die werden mit diesem Federblech am Chassis gehalten. Ich habe das Federgleich herausgezogen, es ist einfach nur gesteckt.



    Die Lage des Segments 28 (lt. Serviceanleitung) merken. Hilfreich beim späteren Zusammenbau.



    Diese Schraube lösen. Nicht herausdrehen. Tonarm einschwenken und die gegenüberliegende Schrauben ebenso lösen.



    Der Tonarm lässt sich herausnehmen. Auf der Achse sitzt eines der Kugellager und in der Achse der Heberbolzen. Kugellager und Heberbolzen bei der Gelegenheit reinigen.



    Auf dem Chassis sieht man unter dem zuvor angesprochenen Segment 28 das zweite Kugellager. Aus dieses entnehmen und reinigen.



    Es fehlt nun ein Foto von den Laufflächen in denen die zwei Kugellager in Lagerbuchse 75 laufen. Die sind aber leicht zu finden. Mit Wattestäbchen und Reinigungsmittel reinigen.


    Bei Bedarf die Reibfläche auf Segment 28 reinigen und neu schmieren.


    Ich habe mir die Wartung der Horizontallager gespart.


    Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge:


    - Kugellager auf der Chassisseite in die Lagerbuchse legen, so dass die Kugeln zu Lagerbuchse zeigen
    - Kugelager auf Tonamachse stecken, so dass die Kugeln zu Lagerbuchse zeigen
    - Heberbolzen zurück an seine Position. Ich entschuldige mich für das fehlende Foto.
    - Tonarmleitungen durch das Chassis fedeln
    - Tonarmachse durch die Lagerbuchse stecken
    - Das Segment 28 so hindrehen, dass die Torarmachse hindurchgeführt werden kann.


    Dabei hatte ich die Position der zwei Kupferbleche, die vom Haupthebel 31 an das Segment heran ragen, nicht beachtet und so klemmte der Arm nach dem befestigen an Segment 28 zunächst. Das Foto zeigt die korrekte Position: Beide aus Blickrichtung oberhalb des Segments. Ich hatte zunächst ein Blech unten gehabt.



    - Den Tonarm kann man nun in die Tonarmstütze legen und diese verriegeln.
    - Das noch lose Segment in die ursprüngliche Position drehen
    - Das Segment und den Tonarm aneinanderdrücken, so dass kein Spiel mehr fühlbar ist. Nur nicht zu viel, sonst ist die Lagerreibung später zu hoch.
    - Die äussere Schraube am Segment festdrehen.
    - Wenn nichts wackelt, Tonarm einschwenken und gegenüberliegende Schraube festdrehen.
    - Tonarmleitungen festlöten. Rot ist unten.
    - Probelauf


    Wenn der Aufsetzpunkt grob daneben liegt, Segment 28 leicht lösen und etwas gegen den Tonarm verdrehen. Wieder festschrauben und neuer Versuch. Ist er nur leicht daneben, evtl. den Aufsetzpunkt nur gemäß Serviceanleitung Seite 8 justieren.


    Nachmachen auf eigene Gefahr, dennoch: Viel Erfolg!


    BTW: Mein Tonarm hatte zuvor immer einen leichten Drang in die Richtung des Aufsetzpunktes für LPs. Nun bewegt er sich gleichmäßig.

    Gruß,

    Michael


    2 Mal editiert, zuletzt von Shibamata ()

  • Ich habe leider keine Bilder, aber ich zerlege auch den Arm um die Vertikallager zu reinigen, garde die verharzen auch gerne. Dazu muss aber der Lagerbock zerlegt werden. Bei meinem nächsten 10er mache cih davon auch mal Fotos.

  • Wow.


    Vielen Dank für die super Erläuterungen bzw. die Bilderstrecke. Damit kann ich was anfangen.


    Ich werde noch auf die Fortsetzung von Kai warten und mich dann mal an meine beiden 1019 machen...!


    Grüße Dennis

  • Dabei hatte ich die Position der zwei Kupferbleche, die vom Haupthebel 31 an das Segment heran ragen, nicht beachtet und so klemmte der Arm nach dem befestigen an Segment 28 zunächst. Das Foto zeigt die korrekte Position: Beide aus Blickrichtung oberhalb des Segments. Ich hatte zunächst ein Blech unten gehabt.




    Und genau hier war noch ein Fehler versteckt. Durch meinen ersten unvorsichtigen Zusammenbau hat sich das untere Blech etwas verbogen gehabt und so hatte es nach korrektem Zusammenbau ständigen Kontakt zu Segment 28. Das darf natürlich nicht sein, denn so wird der Tonarm in seiner freien horizontalen Bewegung gehindert. Zuerst mal muss der Haupthebel frei beweglich sein und man sollte ihn in Nullstellung des Kurvenrads etwas hin und her kippen können. Dabei muss sich das Blech bzw. der weiße Nippel von Segment 28 hochheben. Ich denke, 1 bis 1,5 Millimeter sollten OK sein. Ich habe das Blech nun etwas in die entsprechende Richtung gebogen und nun ist der Tonarm endlich fast vollkommen reibungslos. Wenn er ausbalanciert ist und man ihn anstupst, schwebt er leichtgängig wie eine Feder.

    Gruß,

    Michael


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