Wolfgang: Alles halb so wild. Nehmen wir mal als Beispiel, wiederum vereinfacht gerechnet, ein Gegengewicht von 70 g auf Schwerpunktsposition 30 mm, 40 mm und 50 mm vom Lagerdrehpunkt am 221-mm-Arm, dann hätte das jeweils knapp 1,3 g, knapp 2,3 g und knapp 3,6 g Anteil an der effektiven Masse. Das jeweils zugehörige Drehmonent reichte dann (wär der Arm selbst aus Nixwiegium - so wie das Gegengewicht der Einfachheit halber aus Punktmassium), um an Nadelspitzenposition rund 9,5, rund 12 2/3 und nicht ganz 15,85 g zu lupfen.
Wenn man jetzt also nicht ausgerechnet zwischen extrem hochnachgiebig und DJ-Knüppel hin- und herwechselt, wird sich entsprechend auch bei Auflagekraftveränderungen an einem statisch balancierten Arm nicht so arg viel tun, dass der Einfluss auf die effektive Masse wirklich groß ins Gewicht fiele. Aber man sollte sich halt bewusst sein, dass die ganze Geschichte insgesamt eher eine Schätzwert-Nummer ist und keine so exakte Angelegenheit, wenn man sich ihr rein numerisch nähert und sich dabei auf Hersteller-Spezifikationen oder Angaben aus Tests verlassen muss.
Erschwerend hinzu kommt unterschiedliche Nichtlinearität bei der Nachgiebigkeit verschiedener Tonabnehmer- bzw. Nadel-Modelle über die Frequenz und zudem auch je nach Temperatur, die man nur bedingt vorhersehen kann. So kann dann in einem Fall auch durchaus Mal 'ne schon eher fragwürdig oder marginal scheinende Kombination in der Praxis völlig problemlos spielen, eine andere, auf dem Papier vergleichbar fragwürdige/marginale, hingegen tatsächlich eher suboptimales Verhalten zeigen... Und noch kniffliger wird's natürlich erst recht, wenn bei älterer Ware noch die Frage auftaucht, ob sich die Nadelträgerlagerung wohl eher verhärtet haben oder weicher bzw. loser geworden sein mag.
Grüße aus München!
Manfred / lini