Shure V15III L-M mit Jico-SAS im Vergleich zu Ulm 60E mit DN160E am 714Q

  • Hallo,


    nachdem ich vor kurzem mit dem 721 meinen ersten Dual Plattenspieler erworben hatte,
    konnte ich einem sehr interessanten Angebot ganz in meiner Nähe nicht widerstehen ( Anfangsstadium Dualitis? ).
    Ein Dual 714q mit Original 1/2 Zoll Umrüstsatz, BDA, vergoldeten Chinchsteckern, Ulm 60E und guter DN160E aus Erstbesitz für 130 Euro.
    Leider Raucher, deshalb hoher Reinigungsaufwand.
    Als ich den Tonabnehmer löste fiel mir die vordere Haltenase des TK 260 entgegen, die hintere war auch nicht mehr vorhanden.
    Mit dem Umrüstsatz habe ich vom 721 das Shure V15III mit Jico-SAS an den 714q gebaut. Klanglich sehr gut.
    Im Forum habe ich gelesen, dass damit das Ulm-Prinzip nicht genutzt wird.
    Mich würde der Klang per Ulm auch interessieren.


    Daher meine Frage:
    Macht es Sinn für das defekte TK260 ein neues TK260 oder TK26 für 30-40 Euro zu kaufen um das Ulm 60E mit Originalnadel zu nutzen?
    Oder ist das sinnlos, weil ich mit dem Shure V15III und Jico-SAS klanglich viel weiter vorne liege.
    Falls ich ein TK26 erwerbe.Gibt es eine Nadel, auch unter Preis-/Leistungssicht, welche die Originalnadel am Ulm60E übertrifft oder ist es damit ausgereizt.


    Über Antworten würde ich mich sehr freuen.


    Viele Grüße
    Jörg

  • Die Sache mit dem ULM 60E ist etwas zwiespältig. Die Urversion der Originalnadel war ein nackter Diamant und damit durchaus hochwertig. Seit Anfang der 1980er Jahre waren auch Originalnadel nur gefaßte Steine, die gerade mal in etwa das Niveau einer Ortofon Nadel 10 entsprechen. Da klingt nichts wirklich "falsch", aber es fehlt "oben" und "unten" eindeutig an Substanz. Gerade vor ein paar Wochen habe ich einen CS 731Q mit dem Originalsystem und dieser nicht so tollen Originalnadel verkauft. Mit dem Käufer habe ich ein Probehören gemacht. Der Mann hatte ein sehr gute Gehör und es fehlte ich gleich etwas. Dann ließ ich mal den CS 741Q mit dem Ortofon OM30 ran und damit ging akustisch richtig die Sonne auf. Tiefe, klar konturierte Bässe, saubere Stimmen und auch im oberen Bereich die reine Freude. Es gab etwas Preisnachlaß und der Mann will mit diesem Adapter von dualfred umrüsten. Also diesen Adapter, der die ULM-Eigenschaften erhält ujnd dann ein Ortofon OM30 super. Das sind natürlich Kosten, die nur lohnen, wenn die Wiedergabekette auch die entsprechende Qualität hat.


    Ich habe ein Shure V15 III noch nie gehört, Shure klingt im allgemeinen "wärmer" und "weicher", die echten Ortofone mit guter Nadel sehr neutral, aber nicht so kalt und analytisch wie z.B. Audio Technica. Und da sind wir wieder bei Geschmacksfragen.... und Popcorn-Diskussionen.


    Das Hauptproblem ist immer: Da ist ordentlich Geld im Spiel....


    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Macht es Sinn für das defekte TK260 ein neues TK260 oder TK26 für 30-40 Euro zu kaufen um das Ulm 60E mit Originalnadel zu nutzen?
    Oder ist das sinnlos, weil ich mit dem Shure V15III und Jico-SAS klanglich viel weiter vorne liege.

    Wenn Du es mal ausprobieren willst warum nicht? Ich würde sagen alles Geschmackssache, ich hab mein ULM60 grade verkauft weil ich am 714 nur das Goldring 1022 mit Adapter laufen habe. ULM Prinzip hin oder her (ich halte eh nicht viel davon) das ULM60 ist aus meiner Sicht kein wirkliches Spitzensystem. Mir persönlich gefällt eine OM20 sogar deutlich besser. Wenn Dir der Sound von Shure gefällt wirst Du mit dem Ortofonsound des ULM60 vermutlich auch nicht warm werden.

    VG

    Kai








  • Moin Jörg,


    denke schon, dass sich für die DN 160 E die Investition lohnt.
    Außerdem kannst Du dann gut vergleichen.
    Mit den paar Gramm mehr bei 1/2 Zoll und dem eventuellen
    Zusatzgewicht wird aber auch nicht gleich alles zunichte
    gemacht. Der Arm und seine Lagerung ist immer noch
    hervorragend.


    Versuch mach kluch, Micha

  • Ich habe heute wieder ein ULM 60 an einem 731 gehört. Das war keine Freude: In Sachen natürlicher Anmutung, Auffächerung des Klangbilds/der"Bühne", Präzision im Bass und in der genauen Positionierung der Instrumente und Solisten keine Chance gegenüber einem Ortofon VMS, einem MCC120, einem AT 440Mla. Ich weiß nicht genau, welcher Stein und welche Ausführung beim ULM zum Einsatz kamen. Aber ich würde darein nicht investieren. Ob allerdings die Lösung V15-III mit Jico-SAS besser ist, mag ich nicht beurteilen. Ich bin kein Freund der SAS. Weil die in meinen Anlagen zu schrill/quasi aggressiv und farblos klingt. Das mag aber ein Problem meiner Komponenten/Ohren sein.


    Und so gilt wie immer: Die eigenen Ohren müssen sich ein eigenes Urteil bilden. Wie und wo auch immer. ;)

    Viele Grüße


    Jochen

  • Moin,


    ein V15III mit Jico SAS würde ich definitiv nicht so beschreiben, wobei ich Klangbeschreibungsgeschwurbel nicht mag.
    Im Moment habe ich großen Spaß im Vergleich


    Elac 796 H30 am 721 und V15III mit Originalnadel und Jico SAS, wobei ich die TK auch mal zwischen 721 und 621 getauscht habe.






    VG Andreas

    Ich biete:
    Im Moment nichts.

  • Tja, da sieht man es mal wieder: Jeder hört wohl anders.


    Ich habe für meinen CS626 das orginale ULM55 mit Originalnadel DN155E, dazu eine Nadel DN152E. Das ULM60 sollte mit Originalnadel ja nicht schlechter sein. Per 1/2" Adapter lassen sich bei mir auch meine OM10 Nachbaunadel oder die Nadel 20 am OM-Generator montieren.


    Tonal (!!!) unterscheiden diese Nadeln sich kaum. Hier fällt lediglich die DN155E etwas ab (klingt etwas "dumpfer"), wobei ich nicht weiß, wie viele Kilometer die schon gerannt hat. Sie ist wahrscheinlich noch aus 1979 ;) .


    Wenn man nicht gerade konzentriert vor der Anlage sitzt, dann hört man wahrscheinlich nicht so schnell den Unterschied der Nadeln OM10, 20 und DN152E. Lediglich die "Sauberkeit und Auflösung" wird besser, je "besser" die Nadeln werden. In diesem Fall von "nicht so doll" bis "gut": Nadel 10, DN152E und als bestes in diesem Trio die Nadel 20. Auch die ausgeliehene Nadel 30 eines Freundes klang tonal nicht wirklich anders, als die Nadel 20.


    Zur SAS kann ich nichts sagen. Wie das Shure mit der günstigen Jico-Nachbaunadel klingt, weiß ich. Mit der 30,-€ Jico-Nadel klingt das V15 III wesentlich dunkler, als die ULM-Systeme.
    Dazwischenliegend ist für mich das Shure M95 am 626, abenfalls mit 1/2" Adapter und einer 30,-€ Jico-Nachbaunadel (elliptisch). Gefällt mir persönlich wirklich gut.



    Aber vielleicht höre ich auch einfach nur so schlecht, dass mir die hier immer wieder beschriebenen "riesigen" Unterschiede einfach nicht auffallen ;( .


    Ich würde die paar Euro investieren um spielen zu können. Wenn dir das ULM nicht gefällt, dann hast du doch trotzdem keine große Summe versenkt. Wenn man bedenkt, was die Jico-SAS kostet ... .

    irgendwas ist immer und man lernt nie aus ...


    Gruß
    Winfried

  • Moin,


    vielen Dank für die Einschätzungen.
    Ich werde wahrscheinlich versuchen ein TK 26 zu bekommen, um mir selbst ein Bild mit dem ULM zu machen.
    Ist ja keine enorme Ausgabe.
    Der Klang scheint ja in jedem Fall nicht schlecht zu sein und man hätte auch mal eine Vergleichsmöglichkeit zum Shure.
    Habe momentan nur den einen Tonabnehmer.


    Beste Grüße und einen schönen ersten Advent
    Jörg

  • Hallo zusammen,


    vielleicht kommt hier der Gesichtspunkt etwas zu kurz, dass effektive Tonarmmasse und Nadelcompliance so aufeinander abgestimmt sein sollten, dass die Resonanzfrequenz dieses schwingfähigen Systems bei ca. 8 Hz liegt, also zwischen der Umdrehungsfrequenz des Tellers und der unteren Grenzfrequenz des Hörbereichs. So zumindest die Lehre, mit der ich groß geworden bin. Sieht man das möglicherweise heute nicht mehr gar so eng?


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • ...mach das mal! Für meine Begriffe ist das ULM 60 besser als sein Ruf und harmoniert darüber hinaus eben auch bestens mit dem 714/731. Im direkten Vergleich (und nur da registrierst du die Unterschiede überhaupt in ausreichendem Maß..) scheint bei mir das AT 440 am Adapter geringfügig differenzierter aufzuspielen. Nicht zu unterschätzender Vorteil des ULM 60 ist aber auch die Möglichkeit, qualitativ durchaus gescheite Nachbaunadeln zu nutzen. Hab´s hier schon mehrfach kund getan: Die Cleorec - Nadeln (gibt´s wahrscheinlich bei anderen auch, aber mit denen habe ich halt die Erfahrungen) haben bei mir schon so manche NOS DN160e mehrfach in den Sack gesteckt und wieder rausgeholt! Anders wahrscheinlich, wenn man eine von den alten "nackten" erwischt. - Denke ich mir zumindest immer, wenn ich die nackte DN168 am 505-4 höre..... :D


    Gruß Gerhard

  • Auch für mich ist das ULM 60E ein System, das für mich im Vergleich zu den allermeisten anderen Systemen abfällt. Wie oben schon von Jochen gesagt, klingt es für mich ziemlich dürftig: Es fehlt an Bass, an Höhen, an Präzision und an einer überzeugenden Bühne. Ich würde da höchstens noch einen Cent hineinstecken, um es gegen andere gekaufte Systeme probehören zu können, damit Du Dich dann jedesmal freuen kannst, dass das neue System deutlich besser klingt ... Klar, so lange man keinen Vergleich hat, klingt auch ein ULM 60E zufriedenstellend - aber wehe, man hat einmal einen Vergleich ...

    freundliche Grüße


    Ralph

  • ...Es fehlt an Bass, an Höhen, an Präzision und an einer überzeugenden Bühne...

    An den Threadersteller:


    Ebend, das ULM 60E mit der original Nadel ist sowas von Schei*e, nä, am besten verticken das Dingen. Schreib mir ne PN, ich kaufe son Schrott gerne (ernsthaft).

  • Ebend, das ULM 60E mit der original Nadel ist sowas von Schei*e, nä, am besten verticken das Dingen. Schreib mir ne PN, ich kaufe son Schrott gerne (ernsthaft).

    Das ist jetzt ein wenig sarkastisch formuliert. Das ULM 60E ist kein Schrott - diese Interpretation ist ein wenig zu bösartig. Es gibt aber deutlich bessere Systeme. Du hast ja mal ein ULM 60E mit einer Shibatanadel gepimpt - und ich kann mich gut an den thread erinnern, wie begeistert du von dieser Kombi im Vergleich zum Originalsystem bist.

    freundliche Grüße


    Ralph

  • Nö Ralph, das ist so gemeint, wie ich das geschrieben habe. Sicher gibt es eine ganze Reihe Tonabnehmer, die es besser können als das ULM 60E.
    Nur sollten wir dann auch fair bleiben und das ULM 60E mit TA vergleichen, die in der gleichen Preisklasse spielen ;)


    Sicher klingen deine Systeme anders (ich schreibe jetzt nicht bewußt besser) als das ULM 60. Nur was stehen/standen da für Preise dran? Ein ULM 60E kriegst für nen schmalen Toto, auch wenn manche meinen, sich die Dinger mit Gewalt vergolden lassen zu müssen (kann man immer noch ein ULM 50, 52, 55 nehmen).


    Wenn ich das Shure V 15-III mit der original HE Nadel an den 731er schnalle, gefällt mir das nicht, was da kommt. Auch nicht das V 15-IV mit original HE Nadel, auch nicht das Elac 896 H 24Sp (das kommt am 721 viel besser). Das ortofon X3 MC hingegen = ein Traum, oder das MCC 110 = ebenfalls ein Traum. Die sind sowas von unanstrengend, die kann ich den ganzen Tag hören. Is so.
    Nur kann man ein X3 MC oder ein MCC 110 nicht direkt mit dem ULM 60E vergleichen. Im direkten Vergleich ist das ULM 60E egal ob mit Jico Nadel oder original DN 160E (getippte Version) einfach nur Schei*e.
    So und dann schnallen wir eine retippte DN 160 Shibata drunter und die Welt sieht ganz anders aus.
    Habe wieder 2 Nadeln zum retippen geschickt, dauert bis in den Januar. Wenn die da sind: Setz dich ins Auto und komm vorbei, dann hören wir Lizz Wright - The Orchard, einmal mit DN 160E naked stylus, einmal mit DN 160 Shibata. Ich gehe fest davon aus, dass du danach deine Aussage wegen mangelndem Bass, fehlenden Höhen, keine Präzision und was weiß ich, überdenken wirst. Wenn kein Bass da ist, will ich auch keinen Bass hören, ansonsten machmer das wie in den 70s: Loudness rein, Bassregler noch auf +4 und Höhenregler auf +2 und dann auf laut. So höre ich aber heute nicht mehr.

  • Achso: Ich hatte die Tage Besuch, dieser hat eine LP + CD mitgebracht - zum vergleichen.
    Nakhane - You will not die
    Die kauf mal, kriegst LP + CD und dann schalte um und vergleiche. Da ist Bass drauf, dass du Angst hast, dass die Membranen der Speaker wegfliegen.
    Dann das ULM 60E mit der Jico Nachbaunadel - so haben wir gehört und umgeschaltet auf den Yammi CD-Bläher. Ja, von fehlendem Bass oder sonst was = keine Spur. Der Unterschied zur CD war jetzt nicht so dolle. Uns ist gemeinsam aufgefallen, dass die Mitten etwas schwächer waren, als die auf der CD. Ansonsten = geil.

  • Ich habe heute wieder ein ULM 60 an einem 731 gehört. Das war keine Freude: In Sachen natürlicher Anmutung, Auffächerung des Klangbilds/der"Bühne", Präzision im Bass und in der genauen Positionierung der Instrumente und Solisten keine Chance gegenüber einem Ortofon VMS, einem MCC120, einem AT 440Mla. Ich weiß nicht genau, welcher Stein und welche Ausführung beim ULM zum Einsatz kamen. Aber ich würde darein nicht investieren.

    Es war eine Ortofon m200e und das Geld für die Nadel, würde ich mit meinen Erfahrungen vom Samstag, auch nicht mehr investieren!


    VG, Joachim

    Dual CS1219, Dual CS1249, Dual KA60, Thorens TD 125 MK II
    AT-VM95ML, AT-33 PTG II, M75 Typ D

  • Das ist immer eine persönliche Einschätzung.
    Finde es immer interessant, wie über verschiedene Abnehmer, verschiedene Nadeln, verschiedene Schliffe gesprochen bzw. geschrieben wird.
    Letztendlich ist es jedem Eigner persönlich geschuldet, was er wie in welcher Klangkette gerne hört.......
    Es gibt kein: "Das ist besser"


    LG Jochen

    hört mit 701,704,714Q, 728Q, 741Q,1218, 1219, 1229,1249, 630Q, 628, 627Q 621,606,601,521,506,505-4,505-3,505-2, 505-1, 505, 504, 502, 130S, C919 :P:P:P

  • Es war eine Ortofon m200e

    Auf dem ULM 60E???


    Ja kann man machen, aber dann ist es Schei*e, weil es nicht passt!
    Für solch primitive Frickeleien sollte man denn auch erst einmal beide Nadeln messtechnisch erfassen. Länge des Magneten, Dicke des Magneten, Position des Magneten, Feldstärke des Magneten. Das ist wohl entscheidend, ansonsten hätten die Ings bei Ortofon sich mit Sicherheit die ganzen Entwicklungen sparen können und eine Nadel für alle Systeme rausgebracht.


    Und sowas wird verglichen mit TA der 250 - 500€ Klasse :thumbup: ja geil :thumbup: echt geil :thumbup:


    Ihr seid schon echt gut drauf :D

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