Überholung eines CV 4

  • Hallo zusammen,
    jetzt beginnt die dunkle Jahreszeit und ich habe kein schlechtes Gewissen mich wieder länger in den Keller zu verkrümeln..


    Ich kann Endlich mal ein neues schönes Projekt angehen: Ein CV 4 mit Germanium in der Endstufe.
    Ansonsten ist er fast Baugleich mit dem CV 40


    Ich bin am Überlegen, wie ich die Vorstufe Umbaue (Original, mit Klangregelabschalter, mit geändertem Widerstand), aber bis dahin ist ja noch Zeit....


    Er war soweit noch in Ordnung ist aber von 1966. Er hatte Aussetzer durch ein Mini- Sicherung. Diese werde ich auf was gebräuchliches Umbauen.
    ich weis gar nicht, ob es die Überhaupt noch gibt.



    Erst einmal alles Auseinandernehmen:



    Es gibt ja nicht so viele Platinen beim CV 4:


    Schaumbad mit Duft.....


    Föhnen mit Druckluft:



    Trocknen mit Begleitung....



    Die Leistungsabteilung des CV 4: (Zum Glück alle in Ordnung)



    Die Lautsprecherbuchsen waren schon stark Oxidiert.
    Ich ersetze sie durch neue:



    Leider ist ein NTC Defekt :



    Im Gegensatz zum CV 40 mit 2K Ohm hat der CV 4 einen mit 1 k Ohm.
    Montage:



    So, reicht für heute..... Kaffè ist auch fertig....
    Ich benötige noch Trimmer für die Endstufe, da die andere Werte haben als beim CV 40



    Ich habe den Ladeelko durchgemessen. Alles IO ESR = 0,15Ohm. Kapazität 5400µF
    Ich sehe keinen Grund diesen zu Tauschen.


    Fortsetzung folgt



    Carsten

  • So, es geht weiter......
    Ich habe mir heute mal den Regelverstärker vorgenommen.....



    Wie schon mehrfach Besprochen ist der Eingang hiervon ja nicht wirklich gut konstruiert.
    Bei einem CV 40 brachte die Überbrückung des "Kuhschwanzes" auch bei mir ein besseren Klang.


    Ich hatte damals einen Umschalter an die Abschirmwand zum Endverstärker angebracht und konnte so schnell Umschalten.
    Das Resultat war Eindeutig. Es kann aber auch sein, da der Pegel ohne Klangregler geringer ist.
    Normal müsste hier noch ein Spannungsteiler eingebaut werden um auch einen gleichen Pegel zu haben.
    Das lautere wird ja meist vom Ohr als das bessere Ereignis wahrgenommen.


    Ich habe ihn mal Grob durchgemessen.
    Den hohen Klirr bei geringen Lautstärke konnte ich nachvollziehen.
    Bei mittlerer Lautstärke sinkt der Klirr dann um dann hinterher wieder Anzusteigen. Es dominiert K2.



    Aber ich habe noch eine andere Feststellung gemacht:
    Der Frequenzgang ist bei geringer Lautstärke nicht Linear( bis ca 9-10 Uhr des Potis)
    Egal ob Klangregler Überbrückt und Kondensatoren für Loudness abgelötet:



    Bei etwas höherer Lautstärke:
    (Ohne Loudnes und Klangregelung)



    Bei ungefähr Mittelstellung:
    (Mit Klangregelung)



    Ist schon heftig, wie die Loudness den Frequenzgang "verbiegt"


    An modernen, linearen Lautsprechern unbrauchbar:



    Hier das Rechteck dazu:



    Und ohne:


    Das Interessante ist aber auch der Klirr mit Überbrückten Klangregler:


    Und bei "normalem" Betrieb mit Klangreglern, ohne Loudness :



    Zwar immer noch nicht Berauschend, aber Erstaunlich das es bei gleichem Ausgangspegel geringer ist.
    Vermutlich durch den höheren Klirr dann am Impedanzwandler, oder Fehlanpassung zur nächsten Stufe.


    Mein Fazit:


    Eigentlich müsste man einen komplett anderen Regelverstärker für dieses Gerät bauen.
    Alles andere sind Kompromisse.(Mein CV 40 mit 3,3 K rauscht schon relativ stark).


    Ich werde wohl den Original Loudnesschalter auser Betrieb setzen und damit wahlweise die Klangregelung überbrücken.
    Diese starke Loudness kann ich nicht gebrauchen.
    Wenn manche Aufnahmen zu Dünn klingen habe ich dann immer noch die Klangregler.


    Weiter siehe unten:

  • Hi Carsten !

    Wie schon mehrfach Besprochen ist der Eingang hiervon ja nicht wirklich gut konstruiert.
    Bei einem CV 40 brachte die Überbrückung des "Kuhschwanzes" auch bei mir ein besseren Klang.

    Was ist denn aus dem Doppeltransistor und dem geänderten Widerstand geworden, der die Fehlanpassung des LS-Reglers kompensiert ? Da gab es doch eine lange Untersuchung am CV40 (der im wesentlichen zum CV4 gleich ist und der den gleichen Fehler hat). Das war doch relativ einfach durch Transistor-Patch und Tauschen eines Widerstands pro Kanal zu umgehen.


    ^^


    Zur Erinnerung:
    Dual cv40 cv - taugt er zum Musik hören?

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

    Einmal editiert, zuletzt von wacholder ()

  • Hallo Peter,
    ja, den Beitrag habe auch noch im Kopf.
    Vielen Dank für den Link, hätte ich wieder suchen müssen.
    Denke das werde ich mal Probieren, bevor ich das gute Stück in das Gehäuse baue.


    Interessant wäre ob damit auch die Nichtlinearität im Hochtonbereich verschwindet.
    Den Frequenzgang hat glaube ich in dem Beitrag keiner gemessen.


    Es bleibt Spannend. ....


    Carsten

  • Hi Carsten !

    Den Frequenzgang hat glaube ich in dem Beitrag keiner gemessen.

    Der CV4 dürfte so ab 16KHz abfallen.
    Glaube nicht, daß der noch nutzbare Leistung jenseits von 20KHz bringt. Die AD166 sind eher im Bereich "hochkapazitive Transis" mit niedriger Grenzfrequenz anzusehen. Die AL103, die in meinem drinstecken, sind dabei nur geringfügig besser.
    Germanium-PNP's eben. Da ist das so.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,
    die Messungen beziehen sich nur auf den Regelverstärker.
    Bin schon gespannt auf die Gesamtmessunge.
    Aber erst einmal die Kinken im Vorverstärker so gut wie möglich beseitigen.


    Sind halt Soundmaschinen die guten....


    Carsten

  • Wochenende, Bastelzeit.......


    Ich habe endlich mal Zeit gefunden an meinem CV 4 weiterzuarbeiten.


    Mal das mit dem Darlington Ausprobieren......



    Stromverstärkung ist IO



    Eingebaut:



    Funktioniert alles soweit, Pegel ist geringfügig höher.


    Ich habe zum Vergleich erst einmal nur einen Kanal Umgebaut, um einen Vergleich zu haben.


    Messtechnisch habe ich keine großen Unterschiede beim Klirr feststellen können.
    Wie gesagt, alles am VV- Ausgang gemessen.


    Darlington -27 dB:



    Original -27 dB:



    Darlington -4 dB:



    Original -4 dB:



    Danach steigt der Klirr, bei beiden Varianten stark an.


    Gehörmäßig, auf Mono gehört konnte ich mit Hilfe eines schnellen Umschaltens keine Unterschiede feststellen.




    Aber das Interessante kommt jetzt:



    Beim Rechteckdurchgang messen sind mir leider die Germanen auf einer Seite Abgeraucht. Mist..........
    Die Sicherung hätte doch Flink statt Mittelträge sein müssen.....


    Aber mal probieren die Schaltung auf Silizium umzubauen.


    Erster Versuch mit geändertem Parallelwiderstand, Ruhestrompoti und geänderter Zenerdiode lief auf Anhieb.
    Als Endtransistoren habe ich BD 244 genommen.


    NTC: 1K
    Parallelwiderstand: 270 Ohm
    Poti 500 Ohm


    Ruhestrom 30mV genau in der Mitte vom Poti:



    Nun aber mal den Unterschied zwischen Germanium und Silizium testen.


    Messtechnisch, keine Unterschiede, gleiches Rechteck, die Endstufe macht bei GE und Si bei ca. 30-40 kHz "Dicht".


    Mal Lautsprecher auf Mono angeschlossen:


    Die Silizium Seite klingt offener und das nicht nur ein bisschen...
    Selbst an meinen alten Canton Quinto Testlautsprechern ist das zu hören.


    Vielleicht die Kapazität der Endtransistoren, wie Peter schreibt?
    Die Zone muss ja durch die Treiber umgeladen werden....
    Naja, die BD`s machen ja auch locker ein vielfaches an Transitfrequenz...


    Also das ganze mal ordentlich auf beiden Seiten gemacht, fertig ist der CV 40 :D:D :



    Also mein Fazit:


    Vorstufe im Original lassen, hier gibt es zwar Messtechnische Unterschiede, ich höre das aber nicht raus.


    Die Endstufe hat hier mehr Änderung gebracht.



    Ich hab den CV 4(40) mal wieder an meiner "Wohnzimmeranlage" angeschlossen.


    Bei Pop und Jazz macht das Ding Echt Freude. Die Leistung reicht völlig aus.


    Kritisch wird es bei Klassik: Hier fehlt dann irgendwas im Mitteltonbereich.
    Man merkt das die Kiste Sound macht und es in bestimmten Punkten an Auflösung fehlt.
    Interessant wäre das ganze mal an Hochwirkungsgrad Lautsprechern zu hören.


    Aber: Wer kein Vergleich hat kann mit dem Gerät bestimmt glücklich werden.
    Wenn man das Alter des Gerätes bedenkt: Phantastisch........


    In diesem Sinne .....


    Schönen Restsonntag noc

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