505-1 ein Traum in Plastik ? - Impressionen von innen

  • Die technischen Sparmaßnahmen von Dual in den 80ern sind allgemeinhin bekannt.
    Aber vielleicht hat noch nicht jeder diese von innen bewundert. Da ich grad einen auf Vordermann bringe, habe ich gleich mal die Kamera gezückt und dokumentiert, was da so plastifiziert wurde.


    An einem wurde nicht gespart. Gleich 3 Entstörkondensatoren sind in diesem strobofreien Dreher verbaut. Die Platine wird auf eine Plastikplatte gesteckt. Diese wird wiederum an das Gehäuse geklemmt. Wenn die Klemmnasen brechen, dann ist Bastelei angesagt. Allerdings kommt man so sehr gut zum löten an die Unterseite der Platine.


    Das Tellerlagergehäuse aus feinstem Kunstoff.


    Lagerbrücke des Motors aus na was wohl...Kunsstoff mit einem Hauch von was man Sinterlager nennen könnte. Aus Angst, daß ich mit meinen Wurstfingern etwas abbreche, habe ich es nicht entnommen.


    Ebenso der Gegenpart



    Das sind die Sachen die mir ins Auge gefallen sind.


    Fazit:
    Mal abgesehen vom ULM Arm (was ich persönlich nicht schlimm finde) ist der vergleichbare 502 weitaus wertiger gearbeitet und jederzeit vorzuziehen.


    Gruß Evil

    Dreher: 601, 627Q, 731Q, Sony PS20FB, Denon DP45F
    LS: Audio Physic Sitara, Needle Deluxe Bamboo, Crazy, CT280

    Einmal editiert, zuletzt von evilknievel ()

  • Hallo,


    und trotz all solcher Sparmaßnahmen läuft mein 505-2 seit 1986 fast täglich und mein 505-4 nicht weniger häufig.


    Klar sind ein 502 oder andere Dreher auf den ersten Blick wertiger - aber gerade die 502'er haben ihre eigenen Probleme.


    Letztendlich ist keiner der Dreher dafür gebaut worden 30 oder 40 Jahre zu laufen - die wollten ja auch gerne neue Geräte ab und an verkaufen ;)


    Bis denne


    Wolfgang


    PS. Schön das Du den Dual herrichtest. :thumbup:

  • Der hing halt an nem TKS System mit dran. :D

    Dreher: 601, 627Q, 731Q, Sony PS20FB, Denon DP45F
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  • Hallo


    Ich weiß ehrlicherweise nicht was die Leute alle gegen Plastik(Kunststoff) haben. Seit der erfunden und für die Massenherstellung verwendet wird ist der im täglichen Gebrauch. Dabei ist es egal ob Auto Werkzeug oder Haushalt. Wir nutzen ihn täglich und keiner sagt was weil es normal ist. Nur beim Plattenspieler wird gemeckert was das Zeug hält. Schon seltsam das ganze

  • Wolfgang: Mei, Plastik-Verachtung gehört halt einfach zur They-don't-make-'em-like-that-anymore-Attitüde. :D


    And now get off my lawn! ;)


    Zwinkergrüße aus München!


    Manfred / lini

  • Ich weiß ehrlicherweise nicht was die Leute alle gegen Plastik(Kunststoff) haben.

    Eigentlich nichts wenns vernünftig und in ordentlicher Qualität eingesetzt wird.
    Ich habe z.B. vier hochwertige Carbon Rennräder welche ich nie wieder gegen Alu eintauschen würde.
    Einen 505-4 hatte ich auch mal für kurze Zeit. Das ganze Gewusel war mir einfach zu minderwertig und "schwabbelig" - keine Haptik und wenig Anfassqualität.
    Der ist schnell wieder gegangen.
    Ein 502/510 ist doch schon etwas "anderes". Habe bei meinem das Plaste-Tellerlager gegen ein massives aus einem 601 ausgetauscht - ob's besser klingt?
    Auf jeden Fall gut fürs eigene Ego und haltbarer.
    Gruß
    Klaus

    Vernünftig ist wie tot. Nur vorher.

  • Ich wette, dass wir in 5 Jahren so etwas im Heimbereich in Metall in Kleinserie nachdrucken.
    Gut, etwas optimistisch. Es werden 8 Jahre... ;)


    VG Andreas

    Ich biete:
    Im Moment nichts.

  • Ich wollte eigentlich kein Plastikbashing betreiben. Es ist in meinen Augen nicht verwerflich auf die Unterschiede zwischen "alten" und "kostenoptimierten" Motoren hinzuweisen.
    Daher habe ich sowohl Überschrift als auch das Geschreibsel entschärft.


    Mal abgesehen davon schleift jetzt nach dem Zusammenbau der Riemen am Umwerfer. :(
    Es geht aber auch nie mit zusammenschrauben und alles ist gut. :saint:


    Gruß Evil

    Dreher: 601, 627Q, 731Q, Sony PS20FB, Denon DP45F
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  • Kein Bashing.
    Das Gerät wird vermutlich die nächsten 10 Jahre funktionieren. Irgendwann ist danach halt der Weichmacher aus dem Material heraus. Das wird die Technics Fans mehr treffen als und hier im Board.


    VG Andreas

    Ich biete:
    Im Moment nichts.

  • Hallo,


    dafür müsste in PS und ABS auch Weichmacher vorhanden sein. Isses aba nich. Weichmacher werden nur in Kautschuk und PVC eingesetzt.


    Bei "UV-lichtfreier"-Haltung überlebt uns der Kunststoff um ca. 200 Jahre.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Irgendwann ist danach halt der Weichmacher aus dem Material heraus.

    Das Gegenteil habe ich letzte Woche zu Augen bekommen.
    Hatte vor ca. 10 Jahren gute Gesangsmikrofone einlagert und letzte Woche zwecks Verkauf wieder hervorgeholt.
    Und siehe da: Nichts verhärtet oder spröde.
    Die flexiblen Gegenzughalterungen der Anschlußkabel lösen sich in eine matschige Masse auf :cursing:
    Es geht also auch anders als die Verhärtungstheorie.
    Gruß Klaus

    Vernünftig ist wie tot. Nur vorher.

  • Ich wette, dass wir in 5 Jahren so etwas im Heimbereich in Metall in Kleinserie nachdrucken.
    Gut, etwas optimistisch. Es werden 8 Jahre...

    Im Industriebereich wird das schon länger gemacht. Als kleines Beispiel seien die Türscharniere der aktuellen Airbus Modelle genannt.


    Zu der oben angeführten Anfassqualität kann ich nur auf die Lebensmittelindustrie verweisen. Wenn da Verkostungen gemacht werden dann bei buntem künstlichen Licht damit die Verkoster keine Farben sehen können. Somit kann nur der Geschmack beurteilt werden und nicht das was man sieht. Beim Plattenspieler ist es defakto doch so Plastik gleich Scheiß. Das liest man in jedem zweiten oder dritten Tread. Ja aber das ist ja aus Plastik und bla bla bla. Nur zwei Minuten vorher hat sich derjenige aus einer "Kunststoffkanne" den Tee oder Kaffee eingeschüttet. Ob der wohl anders schmeckt wie der aus der Edelstahlkanne?

  • Ich wette, dass wir in 5 Jahren so etwas im Heimbereich in Metall in Kleinserie nachdrucken.

    In der Tat da könntest du Recht haben. Das wird im profesionellen Bereich ja heute schon angewendet. Allerdings ist mit drucken nichts, es wird gelasert.
    Gruß Klaus

    Vernünftig ist wie tot. Nur vorher.

  • Allerdings ist mit drucken nichts, es wird gelasert.

    Stimmt so nicht. Es wird gedruckt. Funktioniert genau wie ein 3D Drucker nur mit Metall. Und an Formen ist fast alles möglich weil halt 3D Druck.

  • Matsche=Weichmacher

    Hallo


    hört sich nach Gummiteilen an, bei denen werden tatsächlich ja auch Weichmacher eingesetzt, aber meist welche auf Paraffinbasis.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Zu der oben angeführten Anfassqualität kann ich nur auf die Lebensmittelindustrie verweisen. Wenn da Verkostungen gemacht werden dann bei buntem künstlichen Licht damit die Verkoster keine Farben sehen können. Somit kann nur der Geschmack beurteilt werden und nicht das was man sieht. Beim Plattenspieler ist es defakto doch so Plastik gleich Scheiß. Das liest man in jedem zweiten oder dritten Tread. Ja aber das ist ja aus Plastik und bla bla bla. Nur zwei Minuten vorher hat sich derjenige aus einer "Kunststoffkanne" den Tee oder Kaffee eingeschüttet. Ob der wohl anders schmeckt wie der aus der Edelstahlkanne?

    Wobei es halt auch da solches und solches gibt. Der Kunstoff der z.B. im 741 verwendet wurde ist spezieller mit sehr guten Dämpfungseigenschaften. Das bekommt man so mit Blech und Holz nicht hin. Ist ein geniales Gerät, Optik gefällt mir trotzdem nicht. Umgekehrt habe ich mich letzthin ja auch über das Plastik bei meinem Philipsdreher ausgelassen. Technisch gibt es bei dem aber echt nichts zu meckern und das Design gefällt mir auch. Nur anfassen darf ich ihn halt nicht :D

    ist der vergleichbare 502 weitaus wertiger gearbeitet und jederzeit vorzuziehen.

    ich dag mal so: ich hatte noch keinen 505 (egal ob -nix oder -1-2-3-4) bei dem sich der Lagerbock von alleine zerlegt hätte. Beim 502 ist das die Regel. Deshalb würde ich, wenn ich zwischen diesen beiden entscheiden müsste immer den 505 vorziehen.
    Was den Motor betrifft: man kann die Lagerbrücke durchaus ohne Probleme zerlegen um es zu reinigen. Geht wesentlich einfacher als bei den ältern 220V Motoren und das beste ist, er läuft sogar deutlich ruhiger.

    VG

    Kai








  • Stimmt so nicht. Es wird gedruckt. Funktioniert genau wie ein 3D Drucker nur mit Metall. Und an Formen ist fast alles möglich weil halt 3D Druck.

    Nein, es gibt verschiedene Verfahren.

    • Pulverbett (Selektives Lasersintern oder Laserschmelzen) oder Metal Binder Jetting (Metallpulver wird mit einem Binder zusammen wie mit einem Tintenstrahldrucker ausgebracht und dann mittels Wärme gehärtet)
    • Extrusionsverfahren (funktioniert ähnlich wie bei den Plastikteilen, Metallpulver wird mit Binder vermischt aufgetragen. Teile werden dann im Ofen gesintert)
    • Auftragende Verfahren (z.B. Laserauftragsschweißen, nicht sonderlich präzise)

    Über solche Verfahren kann man sich bei den einschlägigen Messen wie z.B. der Productronica sehr gut informieren.


    Gruß,
    Uli

    Keep on rockin' in the free world! 8)


  • Mal abgesehen davon schleift jetzt nach dem Zusammenbau der Riemen am Umwerfer. :(
    Es geht aber auch nie mit zusammenschrauben und alles ist gut. :saint:

    Ich habe hier den Tipp bekommen, die Höhe des Antriebspulleys mit einer Messlehre zu überprüfen (der Tipp kam von @Fummelheini, hier ist der Thread: Unter 11 gucken). Im Service Manual ist 15,8 mm angegeben. Schlecht zu messen, aber bei mir hat's geholfen. Allerdings bei einem 505-2. Bei meinem 505-1 habe ich die Mechanik mit dem Umwerfer einfach ausgebaut, da ist jetzt Ruhe).


    Zur Rettung des 505ers: er wird nicht ganz grundlos seit fast 40 Jahren nahezu unverändert gebaut. Als er rauskam, war er günstig - jetzt leider nicht mehr. Trotzdem war er im Vergleich zu anderen Geräten der gleichen Preisklasse damals konkurrenzfähig und ich glaube, dass er es trotz des exorbitant gestiegenen Preises heute immer noch ist. Ich habe jetzt zwei flott gemacht und sie sind zuverlässig, klingen gut und bieten einen mittelmäßigen Komfort. Ich hatte mir von der Holzkonsole meines 505-2 mehr versprochen als von der Plastikwanne des 505-1. Aber offen gestanden: soo schlecht ist die Plastikwanne auch nicht. Solange man nicht direkt mit dem Finger beim Abspielen gegenklopft, tut sie ihre Sache ganz gut.


    Dass du den 502er mehr magst, kann ich trotzdem verstehen. Bei mir ist es der 1210er. Ist nicht rational, aber so viel Metall im Inneren... da schlägt mein Herz auch höher! Trotzdem glaube ich, dass der 1210er gegen den 505-x nicht ankommt... 8o

    Liebe Grüße
    Thomas

  • Nein, es gibt verschiedene Verfahren.





    So oder so ähnlich schaut es aus wenn man ein MIG/MAG Schweißgerät als "Drucker" verwendet Die Geräte werden immer kleiner so das in nächster Zeit auch Kleinteile Nachgeruckt/geschweißt werden können. So eine Motorlagerbrücke von einem PE geht heute schon mit entsprechendem Aludraht

    Einmal editiert, zuletzt von Wolfgang2 ()

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