CS 626 - eure Einschätzung

  • Hallo zusammen,


    ich habe kürzlich im Zuge der vorweggenommenen Erbfolge einen Dual CS 626 aus Omas Keller befreit.
    Das Gerät ist sicherlich die letzten 10 Jahre nicht gelaufen, wurde aber warm und trocken gelagert.
    Allerdings ist es unbedingt wartungsbedürftig.
    Ich überlege zur Zeit, den CS 626 einer Komplettrestauration zu unterziehen, also praktisch tauschen was geht.
    Dazu aber ein eigener Thread.


    Im Vorfeld würde ich mich über eine paar Einschätzungen freuen.
    Zur Zeit habe ich 3 Dual Dreher in Betrieb.
    Einen 505-4 mit DN168 Nadel, einen 505-4 mit OM10 Nadel und einen 455er mit einem Ortofon Blue System.


    Nun stelle ich mir folgende Fragen:
    1. Wie ist der 626 qualitativ einzuordnen, unter der Voraussetzung, dass man ein komplett restauriertes Gerät vor sich hat?


    2. Wie ist der 626 klanglich einzuordnen. Systemwechsel ist ja eher schwierig und die Nadelauswahl auch nicht sonderlich groß.


    3. Kann man grob abschätzen, wie groß der finanzielle Aufwand ist, wenn man das Gerät selbst restauriert (wenn man sinnvolle elektronische Bauteile tauscht, große Ersatzteile wie Motor jetzt mal ausgenommen)? Einen gut gewarteten 731er bekommt man hier im Forum ja bereits für 300 € und einen 626er auch mal für unter 100.


    Ich frage mich eben, ob es der 626er wert ist, viel Zeit und Geld zu investieren oder ob es die Sache letzten Endes nicht wert ist.


    Bin für jede Meinung dankbar.


    Beste Grüße,
    Luke

    Beste Grüße,

    Luke

  • Moin Luke,


    zu 2
    kommt auf deine Ansprüche an, aber schlechter als die von dir genannten Systeme ist das ULM 55 - egal ob mit original DN 155E oder mit Nachbaunadel von Jico - sicher nicht.


    zu3
    2 Knallfrösche, 1 Netzteilelko, ggf. 2 Rödersteins = keine 5€
    Sonst wüßte ich nicht, was es da zu tauschen gäbe. Ahso ja, der Pimpel, original ich glaub 7€, Nachbau günstiger.


    Ein grundsolider Dreher. Mach ne schick und freu dich ;)

  • Hallo,


    ich habe bei mir u.a. Duals CS 505-4,505-2 und auch einen 626, neben einigen anderen.


    Die 505'er haben den großen Vorteil, dass sie Tonarme mit Halbzoll Headshells besitzen.


    Der 626 kann Halbzollsysteme nur per Adapter.


    Ansonsten sind die Tonarme von 505 und 626 weitestgehend identisch.


    Die 505'er sind Riemengetrieben - der 626 ist ein DD.


    Ich für meinen Teil höre keinen Unterschied zwischen den Antrieben.


    Es ist heute deutlich einfacher den 505-4 mit einem höherwertigen System auszurüsten als den 626 - es sei denn, man hat den entsprechenden Adapter.


    Vorteil des 626 ist, er ist ein Vollautomat - Nachteil ist des 626 ist, die Automatik macht ihn reperaturanfälliger.


    ich hatte die 505'er vor dem 626, der 626 war ein Geschenk, sonst wäre er nicht bei mir ;)


    Bis denne


    Wolfgang

  • Moin.
    Ich hatte jahrelang einen 626 und war zufrieden. Wie schon erwähnt spielt er gut auf mit einer Jico Nadel.
    Wenn er lange im Keller stand werden sicher die 3 Knöpfe der Front hängen bleiben.
    Aber das ist keine große Sache. Schau mal hier.


    Dual 626 Überholung


    Beste Grüße Carsten

  • Hallo,


    ich meine es ist nicht nur der Pimpel - ein Blick hier ins Forum bringt doch immer wieder unterschiedlichste Probleme auf den " Tisch ".


    Wenn der 626 gut gewartet ist und er Transport kein Problem bringt - gut dann ist es oft nur der Pimpel.


    Letztendlich hat jedes Modell seine Besonderheiten. Aber ich bleibe dabei, wenn ich einen guten 505-4 besitze, dann brauche ich einen 626 nicht wirklich - es sei denn ich hätte gerne mehr als einen Plattenspieler, zumindest ich brauche ich dann gar keinen anderen Plattenspieler mehr ;)


    Jm2C


    Wolfgang

  • Wolfgang, mag ja sein, dass es Probleme gibt. Kommt aber meiner Meinung nach drauf an, woher das Gerät stammt. So ein Erst-Hand-Gerät = da ist nu nicht wirklich viel dran zu machen. Weißt ja selber, dass reinigen, entfetten etc. eh jeder olle Dual braucht.


    So eine Fünft-Hand-Bastelbude kann da schon etwas anstrengender sein.


    Und ja, eigentlich braucht man nur einen Dreher. Aber wir sind ja hier im Dual-Board, woll, da darf es eben auch mal etwas mehr sein ;)

  • Und ja, eigentlich braucht man nur einen Dreher. Aber wir sind ja hier im Dual-Board, woll, da darf es eben auch mal etwas mehr sein

    Da stimme ich dir uneingeschränkt zu - und ja der 626 ist ein schöner Dreher. Meinen gebe ich auch nicht ab, auch wenn er selten genutzt wird. Ich könnte am Wochenende ja mal wieder ....


    bis denne


    Wolfgang

  • Wenns günstig und trotzdem gut sein soll, würde ich immer den 626 empfehlen.


    Er kommt dem 731 recht nahe. Ok, der Motor ist einfacher und nicht


    quarzgeregelt, aber praktisch macht sich das nicht negativ bemerkbar. Dann ist


    der Teller leichter. Aber der ist bei den Riemengetriebenen 5er und 6ern auch


    so. Im Gegensatz zu denen gibts weniger Probleme als beim Riemenersatz, der


    Drehzahlfeineinstellung und Geschwindigkeitsumschaltung.


    Mit einer originalen 155er, 152er, 150er, oder gar der 160er Nadel spielt er


    schon recht gut mit.


    Wer allerdings 1/2" Systeme verwenden möchte, sollte besser nach einem


    passenden Gerät Ausschau halten, als die Adapterlösung zu versuchen.



    LG, Micha

  • Hallo und vielen Danke für eure Einschätzungen.


    Wenn sich die Restaurationskosten tatsächlich in Grenzen halten, dann spricht ja eigentlich nichts dagegen, das Gerät wieder zum Leben zu erwecken.
    Ich wollte halt jetzt nicht unbedingt 200 € investieren, aber so viel wird es ja dann nicht werden, selbst wenn ich noch ein Ersatzteil benötige.


    Dann werde ich mal das Service-Manual studieren und nachdem ich schlauer bin einen entsprechenden Thread eröffnen.

    Beste Grüße,

    Luke

  • Guten Morgen ins Board,
    ich finde, dass der 626 ein sehr feiner Dreher ist und dass man mit ihm, trotz des ULM- Systems, viel Freude haben kann ^^ .
    Zur Restaurierung gibt es die Möglichkeit eines Reparaturkits von Revisound aus Hannover (oder auch mal bei C.Noll nachfragen). Der Vorteil ist meines Erachtens der, dass man von dort auch eine Bildansicht erhält, welche Bauteile im Kit gemeint, die ausgetauscht werden sollen.
    Dieser Beitrag richtet sich z.B. an Boardler, die zwar Löten können, aber von Elektronik wenig Ahnung haben (ich schließe mich da ein ;) ).
    Diese Kits sind nicht ganz billig (ca. 30 Euro für den 626), aber wenn man alles einzeln bestellen muss, ist es mit den Versandkosten auch nicht günstiger.
    Viele Grüße,
    Stephan

    Viele Grüße, Stephan







    Dual 481 A und andere/anderes :D




  • ...Ich wollte halt jetzt nicht unbedingt 200 € investieren...

    Moin Luke,


    das würde beim 626 auch mehr als schwer, für eine Überholung 200 € zu investieren ;)


    Normalerweise sieht das so aus:
    Entstörkondensatoren, Netzteilelko, Röderstein-Kondensatoren und Pimpel. Das macht nen 10er.
    Manchmal mag es sein, dass die HF-Drossel im Schaltkasten nicht mehr will = nen halben €
    Kann auch mal vorkommen, dass der Schnappschalter hinter dem Starttaster nicht mehr will = 1,65€
    Das wars dann aber auch. Von den paar 626, die ich hier auf dem Tisch hatte, war auch ein Schnellläufer, da mußte ein IC getauscht werden = ~ 2€


    Der Rest ist Fleißarbeit ;)

  • Ich melde mich als Unwissender.


    Wenn ich den 626 geschenkt bekomme, dann mache ich ihn wieder klar. Allerdings könnte ich nicht ein elektronisches Bauteil testen oder austauschen. Insofern wäre das Ende eines Plattenspielers bei mir erreicht, wenn irgendwas Elektronisches nicht richtig funtkioniert. Ansonsten "klingen" für mich nicht die Laufwerke, sondern die Tonabnehmer.


    Neu würde ich mir keinen ULM-Dreher zulegen, weil ich nicht auf ein einziges System festgelegt werden möchte. Das TK-Wechselsystem möchte ich nicht missen.


    Munter!


    Axel

    audio ergo sum

  • Hi.
    Mit der Elektronik wusste ich auch nicht bescheid bis der gute Peter (Wacholder) sich meiner annahm und mir mit viel Geduld und umfassende Erklärung ein kleinen Teil seines enormes Wissen an mich weiter gegeben hat.
    Jetzt weiß ich welche Bauteile die Ausfälle verursachen und wie sie verbaut werden.
    Allerdings auch bis zum 626... Beim 650rc ist es schon komplexer.
    Aber wenn ich mal nicht weiter weiß hat Peter sicher eine Lösung parat wie so oft.
    Wie sagt man so schön? Mann lernt nicht aus.


    Gruß Carsten

  • Hallo,


    also ich hab die Fragestellung zuerst auch wohl falschverstanden - etwa in der Art: Macht ein 626 Sinn, wenn ich bereit zwei 505-4'er und einen 455'er besitze?


    Darauf ziehlte meine erste Antwort.


    Ich denke jetzt allerdings,dem Fragesteller ging es wirklich darum, abzuschätzen mit welchem Kostenaufwand er bei einer Restauration zu rechnen hat und ob dieser Aufwand durch die qualität des Gerätes gerechtfertigt wird.


    Na und da ist die Antwort ja eindeutig, zumal der Fragesteller es sich wohl selbst zutraut, das Gerät zu warten.


    Letztendlich ist die Frage was kann ich selbst tuen, die immer entscheidende Frage ob sich so etwas lohnt oder nicht.


    Bis denne


    Wolfgang

  • Aloa aus dem bergischen Land.


    Ja, es war so eine Mischung aus, macht es Sinn und brauche ich noch einen Spieler :D


    Ich glaube aber, unter den Umständen, dass die Kosten nicht allzu hoch ausfallen und ein Projekt für Regentage nicht verkehrt ist, werde ich mich ran wagen.


    Zu den Voraussatzungen.


    Kenntnis und Werkzeug ist in der Basis vorhanden. Zumindest Feinmechnikwerkzeug, Lötstation und Multimeter habe ich.
    Einfache elektrotechnische Kenntnisse ebenfalls.
    Also ich traue mir zumindest zu, elektronische Bauteile aus- und wieder einzulösen.
    Die Lötpunkte sind auf den Platinen ja zumindest noch als solche zu erkennen.


    In den vergangenen 15 Jahren habe ich hin und wieder mal einen älteren Stereoverstärker oder CD-Player instand gesetzt.
    Meist ging es darum, Potis zu reinigen, Bauteile zu tauschen oder ähnlich simple Dinge.


    Bei den Dual-Plattenspielern, die ich bisher so hatte, ging es eigentlich immer nur um einfachste mechanische Probleme.
    Elektrisch kenne ich mich mit den Dingern garnicht aus.


    Ebenso fehlt mir einfach Erfahrung in diesem Bereich. Bei der letzten Lötaktion ging es um das Verbinden von Bauteilen einer Lautsprecher-Freuquenzweiche, und das ist ja schon eher grobmotorisch.


    Alles in allem bin ich also kein Experte, traue mir aber die Überholung des Gerätes mit Unterstützung durch dieses fantastische Forum zu.


    Mit anderen Worten: Vielen Dank an alle bis hierhin und auch an alle, die mir zukünftig noch den ein oder anderen Tipp geben können.
    Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich diesen Thread jetzt auch für die Restaurierung verwenden soll oder extra einen anlege.
    Ich will das Forum ja nicht zuspammen.


    Beste Grüße,
    Luke

    Beste Grüße,

    Luke

  • Hallo Luke,


    wie an meinem Avatar zu erkennen, habe ich auch einen 626. Was mir an diesem Spieler so gefällt:
    - Er passt mit seiner silbernen Front prima zu meinen anderen Geräten --> Geschmacksache.
    - Er ist ein Vollautomat mit Bedienung in der Front, also auch bei schon geschlossener Haube --> Komfortsache.


    Ich zumindest möchte auf diesen Komfort nicht verzichten. Liegt aber vielleicht auch daran, dass mein erster Plattenspieler, ein kleiner Saba, ebenfalls ein Vollautomat mit Frontbedienung ist. Man gewöhnt sich so schnell an den Komfort ... . Ich kann es jedenfalls nicht nachvollziehen, warum "Puristen" unbedingt den Tonarm per Hand zur Platte führen wollen.


    Selbsverständlich war nach ca. 39 Jahren am 626 auch der Pimpel hin - Selbstbaupimpel für 0,-€ läuft bis heute einwandfrei. Den alten Knaster an der Mechanik runter und an den wenigen, richtigen Stellen ein bisschen neuer Knaster drauf - und das Ding läuft mechanisch einwandfrei.


    Dafür war mein 626 ein Pflegefall, was die Elektronik anging. Waaaaaaahnsinnig viel Geld habe ich ausggeben für:
    - 5 Kondenatoren (Netzteil, Schalter Front, Schalter innen, 2 "Rödersteine"), 2 Pitchpotis für die Drehzahlfeineinstellung (wenn die zicken, gleich austauschen (zusammen <1,-€), die bekommt man durch "Bewegung und Spray" nicht wieder hin), zudem wollte die Ansteuerung des Strobos nicht. Dafür musste ich doch tatsächlich noch eine Z-Diode, einen weitern Kondensator und 2 Transistoren wechseln.


    Alle elektonischen Bauteuile ZUSAMMEN haben bei Conrad knappe 12,-€ gekostet!
    Das ist sicherlich NICHT der günstigste Preis. Wie geschrieben, waaaaaahnsinnig viel Geld für diesen alten Spieler ;) .


    Viel schlimmer war aber das Aufpolieren der Haube, weil mit einer Sch..ß-Arbeit :thumbdown: verbunden.


    Ach ja, was den Gebrauch von 1/2"-Abnehmern angeht:


    Da gibt´s auch was aus dem 3D-Drucker.



    Sicher: Nicht original, verbesserungsfähig, optisch gewöhnungsbedürftig.
    Ich bin mit dem Shure M95 mit Jico-Nadel am 626 rundum zurfrieden :thumbup: .



    Also, die Frage, ob es sich lohnt, einen 626 zu revidieren: JA; und wenn du ihn nicht möchtest, dann kannst du ihn ja auch weiterverkaufen. Revidiert bekommst du den sicherlich besser los.

    irgendwas ist immer und man lernt nie aus ...


    Gruß
    Winfried

  • Hi,
    also mein 626 ist zuverlässig und schick und der ULM-Arm spielt problemlos alles (auch gewelltes, wo andere streiken) ab und es gibt noch NOS Nadeln zu kaufen.


    Aber es ist schon mehr Plastik und auch etwas weniger robust gebaut als alle meine anderen Dreher von Dual. Klanglich ist es so, daß er gut klingt und ein sehr gutes offenes Stereobild hat aber im Bassbereich etwas weicher und weniger deitlich als die anderen Dualdreher klingt. Auch ist es der einzige Dreher (zumindest mein Exemplar) , der auf Resonanzen an der Zarge besonders empfindlich reagiert, ich hatte dies bereits hier diskutiert und es ist wohl wenig zu ändern an diesem Nachteil. Entweder hab ich ein besonders resonierendes Gerät erwischt oder es ist serienmäßig so, keine Ahnung. Ein Bekannter hat einen bauähnlichen 606, der hat das nicht und klingt auch besser in den Bässen.


    Der Antrieb ist toll und genau und zuverlässig. Ich mußte lediglich die Elektronik des Strobos (LED und Transistorwechsel glaub ich) und die Endabschaltung (etwas Fettung von oben unter dem abgenommenen Teller) reparieren.


    Man ist eingeschränkt in der Tonabnehmerwahl Ortofon ist fest verbaut (Quali ähnlich dem OM 10 , denke ich) .


    Wenn ich einen der 11 Dual- Dreher verkaufen müßte, würde ich vermutlich ihn nehmen und alle anderen lieber behalten, ich finde sogar den 1225 (bei mir best gewartet) haptisch und von der Robustheit und vom Sound her besser.


    Trotzdm mag ich den 626 optisch vor allem sehr, er ist einer der schönsten Dualdreher und kann von außen bei geschlossener Haube bedient werden.


    Viele Grüße

  • Moin zusammen.
    Finde die Optik vom 626er auch richtig gut.
    M.E. nach die schönste Baureihe von Dual.


    Dann werde ich jetzt erstmal Infos sammeln und mich möglichst schlau machen um hier ein paar konkrete Fragen stellen zu können.


    Derweil, solange das Wetter gut ist, müssen noch Lautsprecher fürs Gartenhaus fertig gestellt werden...

  • Sowas stellst du dir ins GARTENHAUS?


    Gruss
    Richard

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

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