Neues zum Basteln angekommen: Ein Dual CV 1200 in braun

  • Nachdem mein CS 731Q gestern an einen Liebhaber mit ausgezeichnetem und geschulten Gehör gegangen ist (er war ganz fasziniert von meinem CS 741Q mit Ortofon OM30, weswegen er das ULM 60E am 7311er nun auch durch so ein System ersetzen will), ist heute gleich etwas Neues zum Basteln gekommen, was ich noch nicht hatte: Ein Dual CS 1200, gekauft aus einer Kleinanzeige nach Hinweis hier aus dem Board.


    Optisch ist der Verstärker fast wie neu, technisch leider nicht.


    Ich habe mal eine hochpegelige Quelle angeschlossen, dazu Kopfhörer. Zu hören ist nur ein sehr leises, verzerrtes Signal, welches in seiner Lautstärke unabhängig von der Stellung des Lautstärkestellers ist. Die Relais ziehen an. Ich bin mal gespannt, was mich so im Inneren erwartet....


    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Hi Uli !


    Ich rate mal: gegrillte 100 Ohm Widerstände vor den Spannungsreglern, tote Tantalis hinter den Spannungsreglern.


    Wenn Du Glück hast, war es das schon. Ansonsten sind die "alten Kameraden" RC4558 zu inspizieren, die an den Reglern "hängen" und vor sich hin operieren. Sind beliebte Ausfallkandidaten, wenn die Spannungen ungleich zusammenbrechen und die negative vor der positiven weg ist.


    (Ich hatte mal bis zu sechs 1200er ...)


    :D


    Für ein definierteres Schalten des LS-Relais tausche mal den 4011 gegen einen 4093 und verkleinere den Timing-Kondensator C1803 von 4.7µF auf 2.2µF.


    Ich schäme mich übrigens auch nicht dafür, bei einem 1200er, der zwischendurch schon wieder in neue Hände gelangt ist, die RC4558 an trivialen Positionen durch TL072 zu tauschen und den in der Phonostufe gegen einen NE5532 auszuwechseln.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Danke, Peter, ich habe die ganzen Teile gleich einmal bestellt, die von Dir benannten Teile tausche ich also nach Eintreffen der Sendung mal aus, dazu natürlich auch den "Knallfrosch", auf dessen "Auftritt" kann ich auch dankend verzichten.


    Der Verstärker ist ja herrlich servicefreundlich aufgebaut, wenn ich da an den CR 5950 RC denke... Dieser asiatische "Drahtverhau" mag zwar günstiger in der Herstellung sein, aber da etwas reparieren zu wollen, bedeutet gleich immer "Totalzerlegung".


    Ich melde mich dann in der kommenden Woche wieder, jedenfalls wenn ich die Teile habe und dazu gekommen bin, sie zu tauschen.


    Gruß


    Uli

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  • Hi Uli !

    dazu natürlich auch den "Knallfrosch", auf dessen "Auftritt" kann ich auch dankend verzichten.

    Man muß das einfach mal mitgemacht haben.


    Insbesondere die Leute, die das für übertrieben und an den Haaren herbeigezogen halten und generell alle guten Ratschläge ignorieren. So ein Knallfrosch-Erlebnis sorgt dafür, daß man manche Dinge dann aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und nachher genau *weiß*, was man so schnell nicht wieder erleben möchte.


    Ich hab' das schon mehrmals erlebt. Teilweise aus Schusseligkeit, teilweise weil ich den Aussagen des Verkäufers getraut habe: "Hat vor kurzem noch bei uns gelaufen ...". Klar. "Kurz" in Bezug auf die Länge der Eiszeit beispielsweise. Der eine Braun PS550, der mir auf dem Tisch hochgegangen ist, hat wahrscheinlich (den Krusten auf allem nach zu urteilen) das letzte Mal aus eigener Kraft Runden gedreht, als George W. Bush Senior in Amiland Präsident war. Also eher schon "eine Weile her". Aber ich Doofmann muß das Ding ja anschließen. Den abgerissenen Riemen schnell eben ersetzt und "Go!".


    Halbe Plattenseite lang - dann war Papstwahl und es stieg weißer Rauch auf.


    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Zwischenstand 21.10.2018:


    Die Tantalis 6,8µF habe getauscht, beim Wechsel des Knallfrosches kam mir dann die Sicherung entgegen, die Halter für die Sicherung sind zerbröselt, mal sehen, wo ich für die Löcher in der Platine passende Exemplare herbekomme. Wie kann das nur angehen, daß Metall, das nie bewegt wird, einfach so zerfällt.


    Gruß


    Uli

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  • die Halter für die Sicherung sind zerbröselt, mal sehen, wo ich für die Löcher in der Platine passende Exemplare herbekomme

    Die dinger wechsel ich profilaktisch, sind fast bei allen Dual's von diesem Alter "morsch"...



    Wieso die so einfach zerfallen, ist mir auch ein Rätsel... Hat vielleicht etwas zu machen mit dem
    permanenten Stromdurchgang?



    Und tja, der Knallfrosch...


    :D



    LG, Ernst


    Tja, infiziert mit "Dualitis"


    Im Moment spielt:


    Dual/Marantz/Luxman/Revox Freak! (und neuerdings Quad...)

  • Gut, daß der Knallfrosch in meinem "Patienten" noch nicht so aussah, er hatte feine Risse, aber der kommt vorsichtshalber immer raus, zumal ich den Verstärker wieder abgeben will und es ist gemein, jemandem so eine Zeitbombe ins Haus zu bringen. Vielleicht noch mit einem Soundchip, der beim Ableben des Knallfrosches "Allahu Akbar" abspielt. :evil:


    Gruß


    Uli

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  • Hi !

    Wie kann das nur angehen, daß Metall, das nie bewegt wird, einfach so zerfällt.

    Das Zauberwort heißt "Knickkanten-Oxydation".


    Die Halter sind aus Blechteilen gestanzt. Beim Stanzen wird das Blech gebogen und bekommt feine Risse in der Plattierung - diese glänzende Schicht, die bei billigen Haltern Chrom, bei den besseren aus Nickel besteht. Dort liegt das blanke Metall frei und über die Jahre wird durch die Luftfeuchtigkeit und die zwangsläufig einsetzende Korrosion das Material deratig geschwächt, daß es bei geringer mechanischer Belastung bricht.


    Das ist ein bei fast allen Dual Sicherungshaltern auftretendes Problem und ich habe mir mal einen 100er Pack Halter gekauft und ersetze die gewohnheitsmäßig überall, wo es nötig ist.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ich werde auch alle Halter ersetzen, wenn man schon mal dabei ist, dann ist alles andere "Gummiflickerei".


    So ein abfallendes Metallstück kann im Verstärker durch Kurzschluß schon verheerende Schäden anrichten, wenn es lose im inneren liegt.


    Nun muß ich nur mal herausfinden, ob es beim "Gelben C" genau in die Platinenbohrungen passende Exemplare gibt. Also: Auslöten, hinfahren, auf den Tresen legen und beten.


    Gruß


    Uli

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  • Hi Uli !

    Nun muß ich nur mal herausfinden, ob es beim "Gelben C" genau in die Platinenbohrungen passende Exemplare gibt. Also: Auslöten, hinfahren, auf den Tresen legen und beten.

    Beten ? Überflüssig. Du hast uns.


    https://www.conrad.de/de/eska-…-250-vac-1-st-533920.html


    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • So, nun sind ersetzt:


    • Alle Sicherungshalter, also Netzsicherung und Endstufensicherungen, waren auch alle gammelig.
    • Entstörkondensator (Knallfrosch)
    • 2x Tantalelko auf der Platine, auf der auch die Klangsteller sitzen.


    Nun leuchte die Power LED, die Relais schalten, aber mehr ist nicht zu hören, kein Brummen, auch kein "schrapeliges", leises Signal wie vorher, nichts qualmt, nichts stinkt, nichts klingt. Test natürlich erst einmal nur über Kopfhörer mit Hochpegelsignal vom Internettuner. (Wieso sitzen bloß die RCA-Buchsen so eng zusammen, da ist doch Platz genug. Naja, vielleicht nehme ich mit des Problems mal an, wenn die Kiste überhaupt mal laufen sollte.


    Wo noch weitere Tantalelkos sitzen sollten, konnte ich nicht ausmachen. Na, vielleicht mal die etwas unscharfe Serviceanleitung bemühen.


    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
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  • Hi Uli !


    Elementar wichtig ist, daß die Hilfsspannungen alle da sind.
    Also vorrangig die +/-15V an den beiden Spannungsreglern.


    Wenn das Relais schaltet, ist auch dessen Hilfsspannung da.
    Und - vermutlich - hast Du auch mal geprüft, ob die beiden Hauptspannungen +/-33V für die Endstufen da sind.


    Der Kopfhörer sitzt *vor* den Lautsprecherschaltern, aber *hinter* dem LS-Relais. Also wenn ein Signal durchkommt, muß es im Kopfhörer zu hören sein.


    Ich hatte mal einen ähnlichen Fall.
    Da habe ich den Widerstand R1226 (220 Ohm) an der einen Seite, die zum IC1202 geht, rausgelötet (und R1226' auch). Dort habe ich das Signal von einem MP3-Player eingespeist. Der Vorteil ist, daß das *vor* dem Lautstärkeregler liegt und Dir beim Testen nicht die Ohren wegfliegen, falls der MP3-Player etwas hohen Pegel reingibt, denn damit wird die Endstufe direkt angefeuert.
    Bei meinem lief das auf beiden Kanälen - also mußte das Problem davor liegen.


    Das blöde ist, daß die davorliegende Klangregelstufe immer *einen* Doppel-OP für *beide* Kanäle nimmt. Wenn es also einen niederstreckt, ist die Chance groß, daß beide Kanäle tot sind. Ich habe nacheinander alle drei OPs (IC1200 - 1202) gegen NE5532 getauscht, die gegenüber den RC4558 etwas rauschärmer sind. IC1200 war tot. Natürlich der letzte, den ich gewechselt hatte.


    Dann bleiben noch vier OPs übrig. Fünf, wenn man IC1550 vom Mikro-Vorverstärker mitnimmt.
    IC1500 ist der Magnet-Vorverstärker - hier macht ein NE5532 wirklich Sinn.
    IC1501 ist der Puffer für den Monitor-Eingang, IC1502 und IC1503 sind die Zwischenverstärker.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Die Spannungen an den Spannungsreglern hauen überhaupt nicht hin, da sind selbst am Eingang des einen nur Millivolt zu messen, beim anderen um die -30V, ausgangsseitig kommt nichts.


    Ich habe hier noch einige neue RC4558P herumliegen, kann ich die da als Ersatz nehmen? Die Widerstände, die da gebrannt haben könnten, habe dies augenscheinlich nicht getan, nichts verfärbt.


    Mindestens ein Problem scheint ja schon einmal in der Spannungsversorgung zu liegen.


    Mit scheinen die etwas merkwürdig auf die Platinen verteilt, Netzspannung kommt auf der Platine an den Eingangsbuchsen an, da sitzen Knallfrosch und Netzsicherung, vom Trafo geht es dann auf die Platine, auf der auch die Endstufe sitzt. Dort ist Gleichrichtung und Glättung genauso unterbracht wie die Sicherungen für die Endstufen.


    Leider kam ich da wegen der Schubstangen für die Eingangwahlschalter nicht einfach zum Löten an die Sicherungshalter heran, also habe ich die eine Seite den Kühlkörper gelöst und es riskiert die Beine der Endstufentransistoren der Gegenseite einmal zu biegen, nachdem ich die Schrauben der Platine entfernt hatte. Die Transistoren von den Kühlkörpern zu lösen traute ich mich nicht, da sind die empfindlichen Glimmerscheiben... und die Transistoren von der Platine zu lösen war mir auch zu "kitzelig", da da auch noch irgendwelche Kondensatoren "fliegend" verlötet sind. Da sind einiges etwas provisorisch und nachträglich drangeflickt aus - kein Ruhmesblatt für Dual.


    Von eben dieser Platine gehen dann Leitungen zu der Platine mit den Klangreglern, die liefern dann wohl die Spannungen zu der Schaltung mit den Spannungsreglern.


    Ich werde auch mal den Stecker auf der Gleichrichter- und Endstufenplatine Richtung Klangregler abziehen und mal messen, was da so "roh" an Spannung anliegt. Wo nichts reinkommt, kann auch nichts herauskommen. Wenn natürlich die ICs die Spannungen kurzschließen, dann geht da natürlich auch nichts. Es ist schon erstaunlich, daß so einfache ICs defekt werden.


    Gruß


    Uli

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  • Hi Uli !

    Mindestens ein Problem scheint ja schon einmal in der Spannungsversorgung zu liegen.

    Das sieht stark danach aus.


    Der Trafo liefert zweimal über träge 5A abgesicherte 24.4V~ Rohspannung und einmal 12.5V~.
    Die 12.5V werden über eine Einweggleichrichtung nur für den Betrieb der Relaisplatine und der Power-LED benutzt, sonst gar nicht.


    Die 2 x 24.4V~ werden über den Gleichrichter in 2 x 33V= gewandelt.
    Die Spannungen müssen an den beiden dicken Elkos auf der Endverstärkerplatine zu messen sein. Die Anschlüsse nach innen zur Platine sind Masse, die am Gleichrichter +33V bzw. -33V.


    Die beiden Spannungen müssen an dem zweipoligen Stecker "am südlichen Ende" der Platine gegen Masse zu messen sein.
    Von dort geht es ja über die beiden 100-Ohm "Brat-Widerstände" R1000 und R1001 auf die Regelverstärkerplatine und dort gegen die beiden Spannungsregler.


    LM341P hat den Eingang auf Pin 1 (ganz links) und da müßten so mindestens +25V draufliegen. An Pin 3 müßten +15V rauskommen.
    LM320MP hat den Eingang auf Pin 2 (Mitte) und da sollten mindestens -25V draufliegen. An Pin 3 sollten dann -15V rauskommen.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi Uli !

    Es ist schon erstaunlich, daß so einfache ICs defekt werden.

    Gehen sie aber. Und dafür gibt es mehrere Gründe.


    Einer ist, wenn eine Betriebsspannung ausfällt und der Eingangspegel hoch genug ist, um in den Bereich rüberzuschwingen, wo eigentlich die fehlende Spannung sein sollte. Dann schießt es den OP weg. Oft genug erlebt.


    X/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • So, nun bin ich dem Patienten mit dem Multimeter zu Leibe gerückt.


    über den beiden dicken Elkos jeweils über 30V, an den Pins für den schwarzen Stecker auch über 60V. An dem Stecker sind zwei Widerstände, einer ist stark verfärbt, daran hängt auch noch ein Keramikkondensator. Das ganze sieht sehr provisorisch aus. Die Widerstände und die ICs muß ich dann wohl mal tauschen. Es bleibt die Frage, was den Widerstand so verfärbt hat, dem muß wohl heiß geworden sein, aber wodurch?


    Gruß Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
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  • Ich habe hier noch einige neue RC4558P herumliegen, kann ich die da als Ersatz nehmen?

    Hallo Uli,


    das heißt, Du hast die originalen ICs bereits aus der Platine genommen? Im DIYAudio-Forum, in dem Audiophools die Minderheit darstellen und regelrecht ausgepfiffen werden, wenn sie mal wieder Snake Oil verbreiten, will heißen, wo Fundiertes diskutiert wird, wird der RC4558 gemeinhin als einer der für Audio-Zwecke schlechtesten Dual-OpAmps angesehen, weil er im Grunde genommen aus zwei 741 besteht. Als Ersatz den NE5532 in der Phonosektion zu nehmen, wie es Peter empfohlen hat, ist gut. Alternativ wäre auch der MC13078/LM388 möglich. In der Hochpegelsektion ist sogar ein schnöder TL072 mit JFET-Eingängen dem 4558 deutlich überlegen.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Hi Uli !

    Es bleibt die Frage, was den Widerstand so verfärbt hat, dem muß wohl heiß geworden sein, aber wodurch?

    Die Antwort lautet: zu hoher Stromfluß und damit verbunden zu viel Verlustleistung.


    Das sind die "Bratwiderstände" R1000 und R1001 mit den kleinen 100nF Keramikkondensatoren C1002 und C1003 obendrüber.
    Das ist - leider - serienmäßig, denn anscheinend haben sie bei Dual gemerkt, daß die +/-33V Hauptspannung an den beiden 15V-Reglern für etwas zu viel Verlustleistung sorgen. Sie hätten Kühlkörper bekommen müssen -oder- die Spannung müßte vorher reduziert werden. Kühlkörper sind teuer, da aus Metall, Widerstände billiger ...


    Ungeachtet des etwas weniger professionellen Aussehens dieser Beschaltung funktioniert die Sache sehr gut.
    So lange kein Problem auf der geregelten Seite auftritt.


    Es waren aber Probleme sozusagen schon mit eingebaut: die beiden Tantalis C1218 und C1219. Wenn die in die Jahre kommen, gehen sie kaputt. Ihr Innenwiderstand fällt und sie bilden einen Nebenschluß gegen Masse. Es fließt mehr Strom durch die Regler und durch die Vorwiderstände und beides heizt sich auf - bis die Widerstände ein lecker-krosses Aussehen bekommen und bis der Kurzschluß durch die Tantalis so massiv wird, daß der Vorverstärkerteil ausfällt, weil er keine oder eine zu niedrige Versorgungsspannung bekommt. Dabei können dann auch mal einzelne OPs den Geist aufgeben, weil sie in dieser Beschaltung darauf angewiesen sind, eine symmetrische Versorgung zu bekommen. Fällt eine Spannung weg, ist es möglich, daß die Chips intern überlastet werden und kaputtgehen.


    Das ist bei Deinem CV1200 wohl passiert. Du müßtest bitte mal bei dem nächstgelegenen und gut erreichbaren RC4558 die Spannung an den Pins 8 (linke obere Ecke) und Pin 4 (rechte untere Ecke) messen. Da sollten +15V bzw -15V zu messen sein. Ist das so, dann ist die Versorgung okay und einer (oder mehrere) der OPs hat sich die Karten gelegt und blockiert das Audiosignal.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Die ICs habe ich bislang nicht getauscht, mache ich im nächsten Step und auch gleich beide "Bratwiderstände", auch wenn der eine noch gut aussieht. Den Keramikondensator am Widerstand kann ich sicher erst einmal weglassen, der sieht auch nicht mehr so ganz koscher aus, der Widerstand daneben ist doch ordentlich verfärbt, selbst die Farbringe....


    Mal sehen, was sich danach zeigt.


    Gruß


    Uli

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    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
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  • Halli Uli,


    ich kenne zwar das Schaltbild des gerätes nicht, vermute jedoch, dass dieser keramische C hinter besagtenm Widerstand, also am Eingang des Dreibeiners, nach Masse liegt. Dann wäre er für dessen ungestörte Funktion essentiell, da lineare Spannungsregler gerne niedrige Impedanzen im HF-Bereich am Eingang sehen wollen.!


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

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