Von einem netten Forenmitglied habe ich u.a. einen CV2 bekommen, der scheinbar lange Zeit sein Dasein im Keller oder Dachboden zugebracht hat.
Dementsprechend sah er äusserlich und innerlich aus.
Bein ersten Einschalten nach vermutlich sehr langer Zeit gab es zum Glück keine Rauchzeichen, dafür aber einen fürchterlichen Klang, der an scheppernden Blechbüchsen erinnerte.
Bei den Messungen war es sehr erstaunlich, dass die Versorgungsspannung (17Volt) einwandfrei vorhanden war. Auch die Welligkeit vor dem Regler war im grünen Bereich.
Nach Reinigung der Platinen und der Potentiometer wurde mit der Signalverfolgung begonnen.
Bei der Prüfung des Signalweges wurden mehrere Koppelelkos (10µF) gefunden, die mehr oder weniger durchgängig waren, dann war in der Endstufe eine BZY83 und die beiden Ruhestromregler defekt.
Die Endstufentransistoren waren alle intakt.
Nach Austausch der defekten Teile und Einstellung des Ruhestromes zeigte der Verstärker, der seinerzeit bei Tests nicht so gut weggekommen war, sein Klangvermögen.
Für den ersten, mit Germaniumtransistoren von DUAL gebauten Transistorverstärker war ich über den warmen Klang überrascht.
Auch die Oszillogramme der Signalübertragung zeigen ein gutes Verhalten.
Ein paar Bauteile müssen noch gewechselt werden, weil sie optisch nicht so gut aussehen.
Anbei Bilder der jetzt wieder funktionierenden Rarität.
Überholung eines CV2
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Hallo Hajo,
in meiner Dual "Holzverstärker" -Sammlung fehlt mir der CV 2 auch noch.
Aber so oft gibt es die ja nicht mehr.
Ich habe noch keinen Transistorverstärker mit Übertragern gehabt.
Interessant ist die Symmetrierung durch die Übertrager.Es ist Erstaunlich wie langlebig die Bauteile sind. Mein CV 3 funktionierte auch prompt nach vermutlich längerer Auszeit.
Ich freue mich schon ihn ganz akribisch zu Restaurieren.
Technik die Älter als man selbst ist hat schon was.Nostalgische Grüße
Carsten -
Hallo Carsten,
Ich habe noch keinen Transistorverstärker mit Übertragern gehabt.
Interessant ist an so einem Verstärker, dass man bei falscher Ruhestromeinstellung aus der im 2.Bild auf dem Oszi gezeigten Dreieckspannung eine Dreieckspannung mit mittiger Treppenstufe machen kann.
Technik die Älter als man selbst ist hat schon was.
leider trifft das für mich nicht zu. Das wäre dann z.B. ein Volksempfänger VE 301 oder so.
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Hallo HaJo,
ich habe vor einigen Jahren auch einen CV 2 instandgesetzt und finde den Sound
ganz passabel für die damalige Zeit, keinesfalls so schlecht, wie der damalige Tester.
Begeistert war ich auch, wie wenig Bauteile nach 50 Jahren defekt waren.immerhin haben die Konstrukteure beim CV 2 die NTC´s für die Ruhestromkorrektur
auf den Endstufenkühlkörper gesetzt. Beim CV 1700 war dieses Wissen verschollen .Für den Betrieb an moderneren Lautsprechern habe ich die zwei Loudnesskorrekturen abgelötet,
dann kommt wirklich ordentlicher Klang aus dem alten Germanium und den Eisenkernen....Viele Grüße, Robert
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ich finde diese ollen Verstärker sehr interressant, die in der Übergangszeit Röhre > Transistor gebaut wurden.
Im Prinzip wurden da Schaltungstechniken von der Röhre auf den Transistor übertragen, er hat sogar einen
Zwischenübertrager und einen Ausgangsübertrager.
Auch die Eingangsschaltung ist interressant, ein magnetischer Tonabnehmer an 10K ohm und auch ein Kristall-Tonabnehmer an 10k ohm können angeschlossen werden!
Gruss Armin -
Hier die theoretische Facten zur CV2 Schaltplan : https://elektroniktutor.de/analogverstaerker/class_b.html
Meiner CV2, gekauft in 2011 auf Ebay (bild 1) und nach überholung (bild 2 und 3)
Viele Grüße, Peter
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Hallo Peter,
und nach überholung (bild 2 und 3)
die im Bild eingekreisten 5 Elkos hatte ich durchgemessen. Alle 4 zeigten einen mehr oder weniger hohen Durchgangswiderstand.
Deshalb habe ich die dann auch noch ausgetauscht.
Auf der gleichen Platine befinden sich einige 10µF Koppelkondensatoren. Auch die mussten erneuert werden. -
Hallo Peter,
die im Bild eingekreisten 5 Elkos hatte ich durchgemessen. Alle 4 zeigten einen mehr oder weniger hohen Durchgangswiderstand.Deshalb habe ich die dann auch noch ausgetauscht.
Auf der gleichen Platine befinden sich einige 10µF Koppelkondensatoren. Auch die mussten erneuert werden.Hajo, danke für den Tip, aber............ Meine CV2 wird jeder Monat "angeheizt " und functioniert noch immer 100%.
Alle germanium Transistoren sind noch orginal, nur mehrere Kondensatoren, einstellungs Poti's und der Sicherungshalter sind erneuert in 2011.
Alle elektrische Messungen waren derzeit innerhalb die Toleranz.Viele Grüße,
Peter. -
Hallo Peter,
Alle elektrische Messungen waren derzeit innerhalb die Toleranz.
das kann ja sein. Aber alle Elkos liegen in den Emitterzweigen der Transistoren und bestimmen dadurch mit den Arbeitspunkt und die Verstärkung der der jeweiligen Stufe. Bei Spannungsmessungen ist das nicht feststellbar.
Bei meinem CV2 gab es Unterschiede in der Verstärkung beider Kanäle, die auf die defekten Elkos zurückzuführen waren. Das machte sich durch die Stellung des Balancereglers bemerkbar, der bei Lautstärkegleicheit nicht mittig eingestellt war.
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